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iamnomorningperson

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Kaltes Licht (ISBN: 9783293005501)

Bewertung zu "Kaltes Licht" von Garry Disher

Kaltes Licht
iamnomorningpersonvor 4 Jahren
Kurzmeinung: Ein Meisterwerk, in dem Disher wieder mal sein Können und eine andere Seite zeigt!
Ich bin geflasht!!!

Wow, es hat mir die Sprache verschlagen. Und das hat vor diesem Werk schon lange kein Buch mehr geschafft! Es war irgendwo so gar kein typischer Disher, und dann auch wieder doch. Sehr schwer zu erklären, aber fangen wir mal an:


Alan Auhl war schon in Pension, kam aber wieder zurück, was dem "Nachwuchs" natürlich ein Augenrollen und blöde Kommentare en masse abverlangt. Doch Alan ist nicht nur ein sympathischer Kerl, er hat darüber hinaus Ahnung, ein gutes Gespür und vor allem das Herz am rechten Fleck. Dieses Herz ist so groß, dass er sein Haus in eine Zufluchtsstätte für Leute in Not, aber auch andere Gäste, umgewandelt hat. Auch dort treffen wir auf spannende Charaktere, die dem Roman die nötige Würze und Tiefe verleihen. Da gibt es Schicksale, bei denen einfach kein Auge trocken bleibt ...


Alan Auhl ist so anders als andere Ermittler, aber zu viel darf ich hier nicht verraten, um nicht zu spoilern. Ich sage euch noch: es lohnt sich wirklich, dieses Werk in die Hand zu nehmen. Man wird in einen Strudel aus Ermittlungsarbeit, Schicksalen und Psychospielchen gezogen, aus dem man gar nicht wieder entkommen will, weil es einfach zu spannend wird. Darüber hinaus fühlt man sich an Alans Seite immer sicher. Der Mann weiß sich zu helfen, auch wenn seine Mittel recht ungewöhnlich sind.


Die Handlung hat mich einige Male sehr überrascht, ohne jemals unschlüssig oder unauthentisch zu werden. Jeder Faden verknotet sich perfekt mit dem anderen, als wäre er für den jeweils anderen Strang gemacht worden. Es war ein köstliches Lesevergnügen der Meisterklasse!


Wie bei Disher üblich gibt es den tollen Rahmen um die Protagonisten, die seine Bücher so lebendig werden lassen. Alan trägt genug Ballast aus der Vergangenheit mit sich herum. Da gibt es seine Ehefrau, die eigentlich gar nicht mehr wirklich da ist, und die Tochter, die er sehr liebt, sowie seine Partnerin Claire Pascal, die ihm anfangs recht unterkühlt gegenübertritt. Wie sich alles entwickelt, müsst ihr selbst rausfinden! Ihr werdet es keine Zeile lang bereuen und beim fulminanten Ende den Atem anhalten!

Cover des Buches Duo war einmal (ISBN: 9783962153137)

Bewertung zu "Duo war einmal" von Felicitas Pommerening

Duo war einmal
iamnomorningpersonvor 5 Jahren
Kurzmeinung: Solide Unterhaltung mit einigen Schwächen.
Alles in allem ein gutes, humoriges Buch!

Nachdem ich ohne Erwartungen in das Buch einzutauchen versuchte, tat ich mich mit dem Einstieg etwas schwer. Wir lernen die Protagonisten Dominik, Bianca und Frederik als Teenager kennen. Der Schreibstil scheint am Anfang ein wenig holprig. Es wird zu viel erklärt, bezüglich der Serie "Friends" zum Beispiel, die eine der Protas gerade auf Video schaut. Das Bild, das die Autorin schaffen wollte, kam nicht so ganz bei mir an. Dann jedoch kamen wir in der Gegenwart an und ich konnte mich doch noch mit der Geschichte anfreunden.


Es wurden viele aktuelle Themen verarbeitet - Rollenverteilung zwischen Mann und Frau, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus etc. Und dann ließ Felicitas Pommerening verschiedene Lebenskonzepte aufeinanderprallen. Mal mit dem lauten Knall einer Explosion, mal mit dem Quietschen von Fingernägeln, die man an einer Tafel herabzieht. Da entstanden viele amüsante Szenen und oft auch Begebenheiten, die einem kurz die Luft wegbleiben lassen.


Leider konnte ich mich mit keinem der Protagonisten identifizieren. Um die Szenerie so entstehen zu lassen, wie die Autorin sie für das Buch brauchte, waren natürlich alle Charaktere ein wenig zu extrem und festgefahren, obwohl ich nicht einmal sagen würde, dass sie unrealistisch oder unauthentisch gestaltet waren. Es war nur eben sehr viel auf einmal. Dennoch habe ich großen Gefallen an der Schilderung der Ehe von Bianca und Richard gefunden. Das war ein Hochgenuss zu lesen. Die feinen, kleinen Nebensätze und Einstreuungen sind wunderbar gelungen und ergaben ein rundes Bild. Zu viel möchte ich nicht verraten, um die Spannung nicht zu verderben.

 

 

Bewertung und mein Fazit 

 

Alles in allem hat mir das Buch gut gefallen. Es war ein netter Exkurs ins Humorige mit Tiefgang und Bezug zu aktuellen Missständen unserer Gesellschaft.


Cover des Buches Thalamus (ISBN: 9783785586143)

Bewertung zu "Thalamus" von Ursula Poznanski

Thalamus
iamnomorningpersonvor 5 Jahren
Kurzmeinung: Ein rundum gelungener Jugendthriller, der sich langsam aufbaut und den Leser in Atem hält.
Cover des Buches Aurora Floyd (ISBN: 9783940855824)

Bewertung zu "Aurora Floyd" von Mary Elizabeth Braddon

Aurora Floyd
iamnomorningpersonvor 5 Jahren
Kurzmeinung: Gekonnt wickelt einen die Autorin mit ihrem Humor und ihrer Art zu schreiben um den Finger!
Gewohnt hervorragendes Lesevergnügen einer Meisterin mit kleineren Schwächen.

Seit "Das Geheimnis der Lady Audley" bin ich ein großer Fan von Mary Elizabeth Braddon, die eine wahre Meistern der Feder ist! Allerdings hatte sie mit besagtem Buch ein derart perfektes Lesevergnügen geschaffen, dass "Aurora Floyd" es schwer hatte, da mitzuhalten - und es schließlich nicht ganz geschafft hat.

Mary E. Braddon begeistert einen wie gewohnt mit ihrem unschlagbaren Humor und dem Flair der damaligen Zeit, den sie natürlich als damals Lebende hervorragend rüberzubringen weiß *gg*
Es bleibt stets spannend, weil ständig etwas vor sich geht oder Andeutungen gemacht werden - auch darin ist Braddon eine Meisterin. Sie versteht es, den Leser anzusprechen, ohne ihn aus dem Flow zu bringen. Ihre eingestreuten Bemerkungen lassen einen nur so durch die Seiten fliegen, weil man weiß: Oh Gott, da kommt noch was Großes ...

Jetzt lest ihr mein Lob und fragt euch bestimmt, warum ich dann einen Stern abziehe? Nun, die Charaktere in dieser Geschichte waren nicht so leicht - wenn überhaupt - ins Herz zu schließen wie der junge Anwalt Robert Audley aus dem Geheimnis gleichnamiger Lady. Das wäre bei seinem Charme und Esprit natürlich auch schwer zu erreichen gewesen, aber ich hatte mir dennoch etwas mehr von den Agierenden erhofft als Auroras verbissene Verschwiegenheit, Talbots überstolze Arroganz, Lucys naive Schwärmerei und Johns kindlicher Leichtsinnigkeit. Die Protagonisten hatten zu wenige Facetten ist vielleicht das, was ich ausdrücken will. Jedenfalls hat etwas gefehlt.

Nichtsdestotrotz ist Mary E. Braddon wieder ein wunderbares Stück Literatur gelungen, das man sich zu Gemüte führen sollte. Seien wir ehrlich: Die Frau ist einfach der Wahnsinn! Ihr Schreibstil ist einmalig schön, ihr Witz sehr trocken und doch frech, und in Sachen Spannung macht ihr niemand etwas vor. Also ab nach Felden Woods und wohin euch das Buch sonst noch entführen möchte!

Und lest unbedingt auch "Das Geheimnis der Lady Audley"!
Es ist mein Ernst, Leute. Das ist sooo verdammt gut!



Bewertung und mein Fazit

 

Gekonnt wickelt einen die Autorin mit ihrem Humor und ihrer Art zu schreiben um den Finger, um einen dann mit kleinen, gut eingestreuten Andeutungen bei der Stange zu halten. Trotz etwas einseitiger Charaktere ein schöner Roman, der viel zu bieten hat.


Gewohnt hervorragendes Lesevergnügen einer Meisterin mit kleineren Schwächen.

Cover des Buches Philosophenpunsch (ISBN: 9783839221846)

Bewertung zu "Philosophenpunsch" von Hermann Bauer

Philosophenpunsch
iamnomorningpersonvor 5 Jahren
Kurzmeinung: Ein gelungener Krimi mit Wiener Schmäh und viel Charme!
Ein herrliches Lesevergnügen mit Wiener Flair!

Also, DAS war ein wirklich gelungener Krimi! Gleich von der ersten Seite an hat mich die heimelige Kaffeehausatmosphäre in ihren Bann gezogen, weil sie total authentisch und echt beschrieben wurde, sodass ich gar die erste Schale Kaffee riechen konnte, die sich der Oberkellner Leopold aus der Maschine lässt, bevor er morgens das Café Heller aufsperrt und sich mit näselnder Stimme um die Kundschaft kümmert.

"Philosophenpunsch" ist ja der vierte Band der Wiener Kaffeehauskrimis um den guten Leopold, aber es hat meinem Lesevergnügen keinerlei Abbruch getan, dass ich die Vorgänger noch nicht kannte. (Die Betonung liegt auf NOCH, weil ich sie nämlich schon nachbestellt habe *gg*) Man war sofort in der Geschichte und hatte einen guten Überblick.

Der Autor schreibt flüssig, mit kleinen altmodischen, aber irgendwie typisch wienerischen Ausreißern. Sein Wiener Schmäh und Charme kommen gut durch und der bissige Humor lässt einen oft laut auflachen, selbst wenn grad eine Leich' im Schnee liegt.
Die Dialoge und Gespräche, bei denen sich dann auch plötzlich Leute vom Nebentisch einmischen, sind unschlagbar gut geschrieben. Es ist, als wäre man mittendrin und würde lauschen, während man vorgibt, in der Zeitung zu blättern und seine Melange zu trinken.

Der Fall, den Leopold zwischen dem Kampf um ein paar Netsch Trinkgeld und dem Kümmern um die liebe Tante, untersucht, war vielleicht ein wenig übertrieben dargestellt, aber das hat trotzdem super gepasst. Hermann Bauer hat da eine geniale Mischung von "Mundl" und "Sissi" geschrieben - halt bloß in Krimiform und im Kaffeehaus Heller statt beim Mundl daheim oder im Schloss Schönbrunn.

Die Charaktere sind facettenreich und vielfältig. Ich denke da nur an den Inspektor Bollek, Leopolds besten Freund Thomas Korber oder das Muttersöhnchen Franz Jäger. Mein einziger Kritikpunkt sind die Frauen, die vielleicht etwas zu mannstoll sind *lach* Aber darüber kann man bei diesem Lesevergnügen getrost hinwegsehen. Ich will mehr von Leopold!


Bewertung und mein Fazit

 

Ich spreche eine absolute Leseempfehlung aus! "Philosophenpunsch" ist ein wirklich gelungener kleiner Krimi mit viel Kaffeehaus-Flair und witzigen Charakteren. Eine tolle Einstimmung auf den Advent, auch wenn meiner sicher etwas ruhiger verlaufen wird, als der vom Leopold.

Cover des Buches Philosophenpunsch (ISBN: 9783839211922)

Bewertung zu "Philosophenpunsch" von Hermann Bauer

Philosophenpunsch
iamnomorningpersonvor 5 Jahren
Kurzmeinung: Ein gelungener Krimi mit Wiener Schmäh und viel Charme!
Ein herrlich charmanter Krimi mit Wiener Flair!

Also, DAS war ein wirklich gelungener Krimi! Gleich von der ersten Seite an hat mich die heimelige Kaffeehausatmosphäre in ihren Bann gezogen, weil sie total authentisch und echt beschrieben wurde, sodass ich gar die erste Schale Kaffee riechen konnte, die sich der Oberkellner Leopold aus der Maschine lässt, bevor er morgens das Café Heller aufsperrt und sich mit näselnder Stimme um die Kundschaft kümmert.

"Philosophenpunsch" ist ja der vierte Band der Wiener Kaffeehauskrimis um den guten Leopold, aber es hat meinem Lesevergnügen keinerlei Abbruch getan, dass ich die Vorgänger noch nicht kannte. (Die Betonung liegt auf NOCH, weil ich sie nämlich schon nachbestellt habe *gg*) Man war sofort in der Geschichte und hatte einen guten Überblick.

Der Autor schreibt flüssig, mit kleinen altmodischen, aber irgendwie typisch wienerischen Ausreißern. Sein Wiener Schmäh und Charme kommen gut durch und der bissige Humor lässt einen oft laut auflachen, selbst wenn grad eine Leich' im Schnee liegt.
Die Dialoge und Gespräche, bei denen sich dann auch plötzlich Leute vom Nebentisch einmischen, sind unschlagbar gut geschrieben. Es ist, als wäre man mittendrin und würde lauschen, während man vorgibt, in der Zeitung zu blättern und seine Melange zu trinken.

Der Fall, den Leopold zwischen dem Kampf um ein paar Netsch Trinkgeld und dem Kümmern um die liebe Tante, untersucht, war vielleicht ein wenig übertrieben dargestellt, aber das hat trotzdem super gepasst. Hermann Bauer hat da eine geniale Mischung von "Mundl" und "Sissi" geschrieben - halt bloß in Krimiform und im Kaffeehaus Heller statt beim Mundl daheim oder im Schloss Schönbrunn.

Die Charaktere sind facettenreich und vielfältig. Ich denke da nur an den Inspektor Bollek, Leopolds besten Freund Thomas Korber oder das Muttersöhnchen Franz Jäger. Mein einziger Kritikpunkt sind die Frauen, die vielleicht etwas zu mannstoll sind *lach* Aber darüber kann man bei diesem Lesevergnügen getrost hinwegsehen. Ich will mehr von Leopold!


Bewertung und mein Fazit

 

Ich spreche eine absolute Leseempfehlung aus! "Philosophenpunsch" ist ein wirklich gelungener kleiner Krimi mit viel Kaffeehaus-Flair und witzigen Charakteren. Eine tolle Einstimmung auf den Advent, auch wenn meiner sicher etwas ruhiger verlaufen wird, als der vom Leopold.

Cover des Buches Mädchen Nr. 5 (ISBN: 9783426519097)

Bewertung zu "Mädchen Nr. 5" von Howard Linskey

Mädchen Nr. 5
iamnomorningpersonvor 5 Jahren
Kurzmeinung: "Und wenn Sie aus ihnen nichts herausbekommen, die eine oder andere Tasse Tee und ein Stück Kuchen sollten allemal für Sie herausspringen."
Solider Kriminalroman in hollywoodreifem Tempo.

Ich weiß ja, dass Howard Linskey es draufhat, allerdings musste er mich hier erst mal wieder neu davon überzeugen.  Darüber hinaus finde ich den Klappentext sehr irreführend, denn bevor sich die beiden Männer "zusammentun" (was ziemlich übertrieben gesagt ist), tun sich die Journalisten Helen Norton und Tom Carney tatsächlich zusammen. Einen wichtigen Hauptcharakter aus dem Klappentext herauszulassen, finde ich schon etwas reist, vor allem, da Helen gefühlsmäßig öfter zu Wort kommt als DC Ian Bradshaw. Aber mal in Ruhe und von vorne.

Die Reihe um David Blake ist aus der Ich-Perspektive geschrieben, was den Einstieg in eine Story ja für viele Leser einfacher macht. In "Mädchen Nr. 5" verfolgt man hingegen viele verschiedene Leute. So viele, dass es einen anfangs erschlägt. Die zu häufigen und schnellen Wechsel zwischen den Charakteren und Schauplätzen sind zwar filmreif, aber in einem Buch rauben sie einem die Möglichkeit, sich auf die Akteure einzulassen. Es wird mit der Zeit besser, aber ich habe bis zur 150sten Seite gebraucht, um richtig in die Geschichte eintauchen zu können. Ob es geschickter gegangen wäre? Ich weiß es nicht und ich bezweilfe es. Immerhin waren alle Infos mehr oder weniger relevant und auch der Grundstein für die Reihe um Bradshaw/Helen/Tom musste irgendwie gelegt werden.

Wie gesagt hatte der Autor mich dann aber eingefangen und ich wollte das Buch kaum noch aus der Hand legen. Ich bin halbwegs mit den Helden (und noch mehr mit den Nebencharakteren wie etwa dem unbeholfenen Vincent Addison) warm geworden und musste unbedingt wissen, wie die beiden Kriminalfälle aufgelöst werden, die Howard Linskey kunstvoll miteinander verwoben hat.
Zum einen ist da die Suche nach dem vermissten Mädchen, das dem Kiddy-Killer zum Opfer gefallen sein könnte. Und zum anderen wird eine Leiche von vor 60 Jahren gefunden, die das Dorf aufrüttelt und deren Schicksal nach einer Auflösung verlangt.

Die Spannung wurde durch kleine Einstreuungen des Mädchenfängers höchstselbst in die Höhe getrieben und später trugen auch die schnellen Perspektivenwechsel dazu bei, dass es wie in einem Film rasant blieb. Als die Geschichte schließlich endlich Fahrt aufgenommen hatte und der erste Einwurf aus 1936 kam, bin ich halb ausgeflippt. Das war hervorragend gemacht! 

Da der Autor selbst als Journalist arbeitet, wurden jene Aspekte authentisch beschrieben und boten einen interessanten Einblick in die Arbeitsweise dieser Zunft :) Überhaupt ist alles gut recherchiert und Howard Linskey beweist wieder einmal seinen schwarzen Humor - besonders gut erkennbar an den Stellen, an denen er Ian Bradshaw von seinen Vorgesetzten runtermachen lässt. Sehr boshaft, aber witzig.


Eine hammermäßige Alternative


Ich würde Howard Linskey-Neulingen auf jeden Fall empfehlen, zuerst seine Reihe um den Gentleman-Verbrechen David Blake aus Newcastle zu lesen. Die ist wirklich - wie die Überschrift sagt - der totale Hammer! Ich liebe die Bücher!
 

Bewertung und mein Fazit

 

Alles in allem ein guter Kriminalroman mit interessanten Charakteren und zwei sehr spannenden Fällen. Einen Punkt Abzug gibt es für den Einstieg, der es mir persönlich nicht ermöglichte, gleich in das Buch abzutauchen. Wenn man das aber mal geschafft hat, will man es nicht mehr aus der Hand legen und noch länger bei Ian, Helen und Tom bleiben.



Cover des Buches Mord im alten Pfarrhaus (ISBN: 9783832198848)

Bewertung zu "Mord im alten Pfarrhaus" von Jill McGown

Mord im alten Pfarrhaus
iamnomorningpersonvor 5 Jahren
Kurzmeinung: Leider ein totaler Reinfall mit zu vielen und zu hölzernen Charakteren, richtig miesen Dialogen und einem Ende, das unbefriedigend war.
Leider ein Reinfall!

Ich hatte mich sehr auf den diesjährigen Weihnachtskrimi des Verlages gefreut, weil ich "Ein Mord zu Weihnachten" im letzten Jahr sehr genossen habe. Leider wurde ich total enttäuscht und zwar gleich auf verschiedenen Ebenen. Zum einen gab es zu viele Wechsel in der Perspektive und zu viele Personen, was an sich nicht schlimm gewesen wäre, hier aber schlichtweg nicht gut umgesetzt war. Die Akteure waren recht eindimensional, sodass es schwierig war, sich richtige Menschen darunter vorzustellen, geschweige denn ihre Namen gleich wieder zuordnen zu können. Es wurden einige Liebesverwicklungen eingebaut, aber nicht besonders berührend, sondern eher trocken.

Die Dialoge waren leider oft sehr merkwürdig und nicht im Fluß, als wäre etwas falsch übersetzt worden. Das hat das Lesevergnügen stark geschmälert, weil die Dialoge nun mal wichtig sind. Da wurden zum Beispiel in einem späteren Satz mal angeblich gerissene Witzchen erwähnt, die gar nicht da waren (zumindest im Deutschen nicht). Und wenn jemand auf die direkte Rede eines anderen geantwortet hat, bin ich oft so vor dem Buch gesessen: WHAT???


Der Fall war spannend und hielt einen trotz den Schwachstellen bei der Stange. Jeder hatte seine eigenen Geheimnisse und machte in seinen Kapiteln Andeutungen, war in irgendeine Sache verstrickt. All das wurde nur nach und nach aufgeklärt, was natürlich die Wissbegierde steigerte. Leider jedoch war mir die Auflösung dann gar zu konstruiert und das Ende war von einer Gefühlskälte durchzogen, die einen das Buch mit einem Kopfschütteln zuklappen ließ. Statt die Geschehnisse zu betrauern, wie man es bei einem anderen Roman tun würde, war man einfach nur sauer. Über die Entwicklungen, das schnelle Abhandeln einer großen Sache und die Gedanken der Charaktere, von denen die meisten fast schon einen Hang zum psychopathischen hatten - natürlich wurde alle Schuld einer einzigen Person zugeschoben, was ... ACHTUNG SPOILER ... besonders schlimm wird, wenn die geschlagene Ehefrau ihren Mann verteidigt, weil der ja nicht anders gekonnt habe, so wie ihre Mutter ihn behandelt hat ... Da konnte man nur fassungslos auf die Zeilen starren.

Alles in allem war "Mord im alten Pfarrhaus" also kein Lesevergnügen und ich kann keine Empfehlung aussprechen. Dazu kommt, dass es im Englischen der zweite Teil einer dreizehnteiligen Serie ist, die sich um das Ermittlerpärchen Lloyd und Hill dreht. Das wurde besonders spürbar, weil man manchmal das Gefühl hatte, etwas versäumt zu haben bzw. auch über das Buch hinaus noch etwas zu versäumen. Zum Beispiel wurde angesprochen, dass Lloyd nie beim Vornamen genannt wurde und dann war eine ganze Szene zwischen ihm und seiner Geliebten einer Unterhaltung über seinen Namen gewidmet. Erfahren hat man ihn letztendlich nie. Es war mir dann aber auch egal, wie der Chief Inspector heißt. Wir werden uns nicht mehr über den Weg laufen.

Leider ein totaler Reinfall mit zu vielen und zu hölzernen Charakteren, richtig miesen Dialogen und einem Ende, das zusammengeschustert und unbefriedigend war. Eineinhalb Sterne gibt es für die Spannung, welche die Autorin gut rübergebracht hat.

Cover des Buches Ein irischer Dorfpolizist (ISBN: 9783499291487)

Bewertung zu "Ein irischer Dorfpolizist" von Graham Norton

Ein irischer Dorfpolizist
iamnomorningpersonvor 6 Jahren
Kurzmeinung: Spannend, authentisch, voll Melancholie und schwarzem Humor! Ein Kriminalroman, der begeistert!
Eine Lektüre, die man nicht aus der Hand legen kann!

Manche Bücher schaffen es einfach, nicht nur einen Protagonisten zu begleiten, sondern einem das Fühlen und Leben eines ganzen Dorfes, einer ganzen Gemeinschaft näher zu bringen. Graham Norton gelingt es wunderbar, eine fast filmische Atmosphäre zu schaffen, eine Bühne zu bereiten für seine Akteure, denen man vom ersten Moment an nahe steht.
Allen voran natürlich der nicht nur dicke, sondern fette Sergeant PJ Collins, der so liebenswert unbeholfen agiert und dennoch einen echten Bullen in sich trägt, der sich in einem Fall verbeißen kann (wenn auch aus ein bisschen Eigennutz) und diesen zu lösen versucht.

Die Story ist spannend, lud zum Miträtseln ein und überraschte mit vielen stimmigen, aber unerwarteten Wendungen. Wohl durchdacht und höchst authentisch, als hätte der Autor die Geschichte aus der Realtität entnommen.

Die flüssige und bildhafte Sprache machen dieses Buch zu einem besonderen Diamanten. Der schwarze Humor, der einen zum lauten Lachen bringt, gepaart mit dem empathischen Einfühlen in die Charaktere, die alle ihre Lasten und Laster zu tragen haben, sorgen für eine zauberhafte Mischung und lassen einen noch lange über das Buch nachdenken, nachdem man es nach der letzten Seite bedauernd aus der Hand gelegt hat.

Es war auch richtig toll, einmal einen Helden zu erleben, der nicht den gängigen Idealen und Klischees entspricht, sondern seine Schwächen, sein Gewicht und eine große Portion Menschlichkeit mit sich trägt. PJ Collins und ganz Duneen wird mir noch lange im Gedächtnis bleiben. Deshalb gibt es eine Leseempfehlung mit einem riesigen Ausrufezeichen von mir!

Mein Fazit

Spannend, authentisch, voll Melancholie und schwarzem Humor! Ein Kriminalroman, der begeistert, und ein Autor, der ein wahnsinniges Können besitzt! Hut ab und unbedingt lesen!

Eine Lektüre, die man nicht aus der Hand legen kann!

Cover des Buches Der Klügere lädt nach (ISBN: 9783312010585)

Bewertung zu "Der Klügere lädt nach" von Castle Freeman

Der Klügere lädt nach
iamnomorningpersonvor 6 Jahren
Kurzmeinung: Was für ein fulminanter dritter Teil der Reihe um den gemächlichen Sheriff Wing, in dem noch mal einiges ans Licht kommt!
Absolut lesenswert! Herrlich amüsant, spannend und liebevoll beschrieben!

Nachdem ich "Männer mit Erfahrung", "Auf die sanfte Tour" und vor allem den lakonischen Sheriff Lucian Wing heiß und innig liebe, musste auch der dritte Teil der losen Reihe bei mir einziehen. Und ich habe es keinen Buchstaben lang bereut. Castle Freeman ist ein Meister, der es versteht, seine Leser bei der Zeile zu halten :)

Meine Meinung
 
Was für ein fulminanter dritter Teil der Reihe um den gemächlichen Sheriff Wing!

Seine geliebte Clemmie hat sich einem anderen Mann zugewandt und sogar er selbst wird kräftig umworben, was dem Leser das ein oder andere breite Grinsen ins Gesicht treibt. Das Verbrechen schläft natürlich auch nicht und diesmal kann sich Lucian nicht wie gewohnt mit seiner ruhigen, abwartenden Art bis zur Auflösung des Falles kämpfen ... Diesmal arbeitet nämlich DAS GESETZ gegen ihn bzw. seine Überzeugungen.

Ich möchte eigentlich gar nicht zu viel von der Handlung verraten, weil man das Buch einfach selbst gelesen haben muss! Ich sage nur, dass alte Bekannte zurückkehren und noch mal einen ganz großen, bedeutenden Auftritt bekommen. Man erfährt einmal mehr etwas über Lucians Vergangenheit und wie er zu seinem Posten als Sheriff kam. Das war herzerwärmend und höchst amüsant zu lesen. Ich liebe die Dynamik zwischen den Agierenden und ich liebe Sheriff Wingate. Hoffentlich kommt da noch mehr!

Geschrieben ist es in Freemans gewohnt lakonischer Art, die mir so gut gefällt. Und wieder gibt es lustige Dialoge zwischen den Alten, die sich wie ein Film vor dem geistigen Auge abspielen. Da wird zackig geliefert, ähnlich Pistolenschüssen. Ob wirklich geschossen wird, müsst ihr selbst nachlesen!

Bewertung und mein Fazit zu "Der Klügere lädt nach"
 
Ein fulminanter dritter Teil, der noch mehr Einblicke in Sheriff Lucian Wings Werdegang gibt und mit einer spannenden Handlung aufwartet, die sich in einem ganz großen Knall löst! Wie immer herrlich amüsant, spannend und liebevoll geschrieben! ABSOLUT LESENSWERT!

Über mich

  • 28.11.2017

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