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imsprachgewand

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Küsse in Blue Mountain Beach (ISBN: B01LVWXN8M)

Bewertung zu "Küsse in Blue Mountain Beach" von Sara Belin

Küsse in Blue Mountain Beach
imsprachgewandvor 8 Jahren
Kurzmeinung: Wunderbare Sommerromanze mit paradiesischem Setting, vielschichtigen Charakteren und überraschenden Wendungen. Absolute Lese-Empfehlung!
Toller Liebesroman vor traumhafter Kulisse!

Die Protagonistin Summer ist von der Autorin sehr, sehr liebenswert gezeichnet, dabei aber tiefgründig und überlegt. Sie steht ganz alltäglichen Problemen gegenüber, wurde gerade von ihrem Freund verlassen, ist von einer alleinerziehenden Mutter großgezogen worden etc.  Jede Leserin wird sich (zumindest in Teilen) in Summer wiederfinden können, das allein ist für mich schon ein großer Pluspunkt an diesem Roman. Sowohl Spannung als auch erotische Szenen sind der Autorin super gelungen. Die familiären Komplikationen, mit denen sich Summer konfrontiert sieht, lassen einen als Leser mit ihr mitfühlen, doch gleichzeitig liest sich das Buch wunderbar leicht und zu keinem Zeitpunkt bedrückend. In meinen Augen ist "Küsse in Blue Mountain Beach" nicht nur für warme Sommertage am Strand geeignet, sondern genauso für kuschlige Herbst- und Winterabende, an denen man sich nach der Sonne - und der Liebe - sehnt.

Cover des Buches Der namenlose Tag (ISBN: 9783518424872)

Bewertung zu "Der namenlose Tag" von Friedrich Ani

Der namenlose Tag
imsprachgewandvor 8 Jahren
Kurzmeinung: Leise, feinfühlig, spannend - ein tiefgründiger Kriminalfall mit außergewöhnlichen neuen Ermittler.
Uneingeschränkt lesens- und empfehlenswert!

Der erste Fall um den Ex-Kommissar Jakob Franck, dessen Spezialität es zu Dienstzeiten gewesen ist, Todesnachrichten zu überbringen, liest sich im positivsten Sinne ebenso unaufgeregt wie Friedrich Anis Tabor-Süden-Reihe. Action und einander auf dem Fuße folgende Cliffhanger? Fehlanzeige. Ist für einen sauguten Krimi aber auch gar nicht zwingend erforderlich, wie Ani einmal mehr unter Beweis stellt. Vielmehr lebt sein Text von den gewohnt fein gezeichneten Charakteren und der Atmosphäre, die entsteht, wenn sich ein Autor auf behutsame Weise seinen Figuren nähert. Wie immer begegnet Friedrich Ani jeder einzelnen dieser Figuren mit großem Einfühlungsvermögen, eröffnet Blicke hinter die Fassaden, die sie so krampfhaft bemüht sind, aufrechtzuerhalten, und verleiht seiner Handlung dadurch eine Tiefe, die auf dem deutschsprachigen Krimi-Markt ihresgleichen sucht.

Dass diese ganz besondere Art der Spannung, deren Nährboden nicht das Blutvergießen ist, sondern die Schuld des Schweigens und des Nichtbeachtens, keineswegs einem geschickt komponierten Plot entgegensteht und Ani dafür ein weiteres Mal mit dem Deutschen Krimipreis honoriert wurde, finde ich ebenso beachtlich wie erfreulich.

Besonders schön: Wer schon mal in den Genuss kam, den Autor lesen zu hören, der wird nicht umhinkommen, diese warme Stimme mit dem sanften bayerischen Einschlag auch beim weiteren Lesen im Ohr zu behalten - eine Stimme, die zu Anis neuem Ermittler Jakob Franck, diesem leisen, leicht verschrobenen und dabei stets hellwachen Ex-Kommissar, so wunderbar passt wie zu keinem seiner Protagonisten zuvor.

Pluspunkte in Sachen Ästhetik gibt es zudem für die wunderschöne Umschlaggestaltung der ZERO Werbeagentur in München.

Cover des Buches Sand (ISBN: 9783499258640)

Bewertung zu "Sand" von Wolfgang Herrndorf

Sand
imsprachgewandvor 8 Jahren
Kurzmeinung: Noch nie hat mir ein Buch, das ich nicht verstanden habe, so unglaublich gut gefallen. Und wie immer bei Herrndorf: sprachlich erste Sahne!
Cover des Buches Adler und Engel (ISBN: 9783442739677)

Bewertung zu "Adler und Engel" von Juli Zeh

Adler und Engel
imsprachgewandvor 8 Jahren
Cover des Buches Spieltrieb (ISBN: 9783442741038)

Bewertung zu "Spieltrieb" von Juli Zeh

Spieltrieb
imsprachgewandvor 8 Jahren
Cover des Buches Montecristo (ISBN: 9783257069204)

Bewertung zu "Montecristo" von Martin Suter

Montecristo
imsprachgewandvor 8 Jahren
Cover des Buches Corpus Delicti (ISBN: 9783442740666)

Bewertung zu "Corpus Delicti" von Juli Zeh

Corpus Delicti
imsprachgewandvor 8 Jahren
Cover des Buches Alle sieben Wellen (ISBN: 9783442472444)

Bewertung zu "Alle sieben Wellen" von Daniel Glattauer

Alle sieben Wellen
imsprachgewandvor 8 Jahren
Cover des Buches Im Auge des Leuchtturms (ISBN: 9783954516759)

Bewertung zu "Im Auge des Leuchtturms" von Antonia Michaelis

Im Auge des Leuchtturms
imsprachgewandvor 8 Jahren
Kurzmeinung: Kindliche Liebe, erwachsene Enttäuschung und unerschütterliche Familienbande - Antonia Michaelis in Bestform!
Alte Schuld vergisst Dich nicht...

Nachdem mich schon "Friedhofskind" zutiefst berührt hatte, konnte ich es kaum erwarten, Antonia Michaelis' neues Buch "Im Auge des Leuchtturms" zu lesen. Da es sich hierbei aber nicht um einen Nachfolger handelt, kann das Buch auch losgelöst von anderen Werken der Autorin gelesen und verstanden werden.

Protagonistin des Krimis ist Nada Schwarz, eine junge Frau Mitte dreißig, die in Berlin ein erfolgreiches Leben als Managerin führt. In ihrem Job ist sie nahezu unschlagbar, doch Privates hat in ihrem Leben keinen Platz. Eines Tages erhält Nada eine Postkarte, auf der ein Leuchtturm abgebildet ist. Auf eine diffuse Art kommt ihr dieser Leuchtturm zwar vage bekannt vor, doch sie kann ihre Erinnerung daran nicht einordnen. Hat sie den Turm schon einmal live gesehen? Oder in einer der Galerien, in denen sie Bilder für ihre Kunden aussucht? Einen Absender enthält die Karte nicht, dafür jedoch die Aufforderung, auf die Insel zu reisen, auf der der Leuchtturm steht. Von nun an gerät Nadas Leben aus den Fugen. Sie erleidet Schwindelanfälle, verhält sich wirr, kann Realität, Traum und Erinnerung nicht mehr voneinander unterscheiden. Verzweifelt versucht sie, wieder die Kontrolle über ihr Leben und ihr Verhalten zu erlangen, doch bald wird ihr klar, dass dies nur gelingen kann, wenn sie tatsächlich auf die Insel fährt, um dort dem Ursprung der Karte auf den Grund zu gehen. Auf der winzigen (fiktiven) Nordseeinsel angekommen, trifft sie auf Menschen, die Nada gut zu kennen scheinen, an die Nada sich aber ebenso wenig erinnern kann wie an den Leuchtturm, in welchem sie von nun an - in der Wirklichkeit? Im Traum? - viel Zeit verbringt. Bis ihre Erinnerung Stück für Stück zurückkehrt und ihr Tragisches ins Gedächtnis ruft ...

Besonders beeindruckt hat mich an diesem märchenhaft anmutenden Kriminalroman die bildreiche Sprache der Autorin, die mich von der ersten Seite an für sich eingenommen hat. Nach der Lektüre von »Friedhofskind« hatte ich sehr hohe Erwartungen an das Buch, die nicht enttäuscht wurden. Antonia Michaelis gelingen auch in "Im Auge des Leuchtturms" wunderbare Übergänge vom Traum über die Erinnerung in die Realität und wieder zurück. Immer wieder rätselt man als Leser, ob die Protagonistin sich gerade in der "wirklichen Welt" befindet oder ob man einen ihrer Träume miterlebt. Besonders spannend dabei: Immer häufiger gelingt selbst Nada die Unterscheidung nicht mehr, was zu einer Vielfalt an möglichen Handlungssträngen führt, ohne jemals zu sehr zu verwirren oder zu überfordern.

Die Geschichte spielt im späten Herbst, was sich zum einen in der Rauheit der Insel widerspiegelt, zum anderen aber auch im verschlossenen und teils ruppigen Verhalten ihrer Bewohner. Bei allem Nebel, der Kälte, der Dunkelheit und dem Nervenkitzel bricht sich jedoch auch Zartes und Verletzliches Bahn - in Form von kindlicher Liebe, erwachsener Enttäuschung und unergründlichen, aber unerschütterlichen Familienbanden. Mich hat das Buch absolut überzeugt!

Cover des Buches Ins Freie (ISBN: 9783442743995)

Bewertung zu "Ins Freie" von Joshua Ferris

Ins Freie
imsprachgewandvor 8 Jahren
Kurzmeinung: Eine der ungewöhnlichsten Lebens- und Liebesgeschichten, so leise und gleichzeitig gewaltig, dass sie noch lange nachhallt.
Wie viele Meilen gehst Du auf der Flucht vor Dir selbst?


Tim Farnsworth ist erfolgreicher Partner in einer New Yorker Anwaltskanzlei. Er liebt seine Frau und seine siebzehnjährige Tochter und hat weder finanzielle noch andere Sorgen. Dennoch verlässt er eines Tages sein Büro und geht wie von einer fremden Macht gesteuert zu Fuß Meile um Meile, bis er vollkommen erschöpft zusammenbricht und eine Stunde lang in tiefem Schlaf versinkt. Sobald er erwacht, ruft er seine Frau an. "Es geht wieder los", sagt er nur.

Im Folgenden erfährt der Leser, dass Tim diese Losgeh-und-Schlaf-Anfälle nicht zum ersten Mal erlebt. Sie kehren im Abstand von mehreren Jahren immer wieder, halten einige Wochen oder Monate an und vergehen von selbst wieder. Kein Arzt, kein Therapeut, kein Schamane oder sonstiger Spezialist vermag Tim mit einer Diagnose, geschweige denn mit einer Therapie zu helfen. 

Nach diesen rätselhaften Phasen des zwanghaften Loslaufens bis zur völligen Erschöpfung kehrt Tim jedes Mal zur Normalität zurück, als wäre nie etwas passiert, dankbar, wieder das Idealbild des erfolgreichen und gesunden Mannes leben zu können. An seiner Frau Jane gehen diese Episoden jedoch weniger spurlos vorbei. Tag und Nacht hat sie sich auf den Weg gemacht, Tim zu suchen, um ihn vor sich selbst, der Witterung und den zweifelhaften Gestalten der Nacht in Sicherheit zu bringen, hat ihn verarztet und monatelang nach der perfekten Outdoor-Ausrüstung recherchiert, da ihr Mann an Händen und Füßen bereits mehrere Erfrierungen erlitten hat. Jedes Mal, wenn Tim wieder in seinen Alltag zurückgeht, bleiben sie und die gemeinsame Tochter Becka wieder ein wenig ratloser, aber auch immer kaputter zurück, und es ist nur eine Frage der Zeit, bis das einst so stabile Familienkonstrukt zu zerbrechen droht...

Spannend, traurig, lustig, schön!

Fein komponiert sind die - dem Grundton der Geschichte angemessen - rar gesäten humoristischen Einschübe des Autors, beispielsweise wenn er Tims Erinnerung an den Versuch schildert, seinem Problem mit Hilfe einer inszenierten Wiedergeburt beizukommen, oder wenn er ein Restaurant von Beleuchtung und Ambiente her als für Heiratsanträge und Trennungen gleichermaßen geeignet beschreibt.
Außerdem sehr gelungen: Die Einflechtung der Kriminalgeschichte, im Rahmen derer Tim den des Mordes an seiner Frau verdächtigten R.H. vertritt und - überzeugt von dessen Unschuld - hilflos mit ansehen muss, wie der vermeintlich wahre Täter Spielchen mit ihm spielt.

Mit seinem zweiten Buch hat Joshua Ferris eine der ungewöhnlichsten und beeindruckendsten Lebens- und Liebesgeschichten geschrieben, die ich seit Langem gelesen habe. Eine Tragödie, die so leise und gleichzeitig gewaltig daherkommt, dass sie noch lange nachhallt - phantastisch übersetzt von Marcus Ingendaay.

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