Der Klappentext des Buches hat mich sehr neugierig auf den Erbschaftsstreit zwischen zwei Schwestern gemacht, der meiner Meinung nach aber deutlich zu kurz kam.
An sich ist es eine sehr spannende Geschichte, die die Auswirkungen der Nazizeit auf Juden, deren Freunde und Familie und ihre Geschäfte zeigt. Und auch der Einfluss der Nazis und die Motive, warum sich Leute ihnen angeschlossen haben wurden sehr deutlich.
Leider kam der Grund, warum ich mich auf das Buch gefreut habe, also der Erbschaftsstreit, fast gar nicht zur Geltung. Und auch die Charaktere und ihre Gefühle und Gedanken wurden kaum beschrieben, wodurch sie mit ihren Handlungen bis auf wenige Ausnahmen unsympathisch wirkten.
Dazu kamen 12 sehr lange Kapitel, die mir das Lesen zwischenzeitlich sehr erschwert haben, da auch keine klaren Zeitangaben ersichtlich waren. Oft wurden Zeitsprünge über 1 1/2 Jahre hinweg vorgenommen, die sich erst nach ein paar Seiten ersichtlich zeigen.
Die Geschichte an sich über die Porzellanfabrik und Tankred, der im Klappentext gar nicht erwähnt wird und sich als einer der zwei Hauptcharaktere erweist, ist spannend und ich war die ganze Zeit neugierig, wie es weitergeht und wie er sich entwickelt. Da ich mir aber was komplett anderes unter dem Buch vorgestellt habe, war ich doch ein bisschen enttäuscht.