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jenna

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Der dreizehnte Monat (ISBN: 9783498045043)

Bewertung zu "Der dreizehnte Monat" von David Mitchell

Der dreizehnte Monat
jennavor 16 Jahren
Rezension zu "Der dreizehnte Monat" von David Mitchell

13 Kapitel über 13 Monate im Leben eines 13-Jährigen. Jason ist vor allem mit dem Großwerden beschäftigt, was, wie allgemein bekannt, eine ziemlich vertrackte Sache ist. Vor allem wenn man sich mir großen Schwestern („Julia ist nicht immer ein totales Kotzweib“), streitenden Eltern, einer Zigeunerverschwörung, einem Krieg und „Henker“ herumärgern muss. Henker ist Jasons personifiziertes Stotterproblem, das jedes Wort mit S oder N am Anfang sperrt. Also muss jeder Satz zunächst auf Stotterfallen gecheckt werden, und zur Not auf andere Worte ausgewichen werden. Das macht ganze wirklich nicht einfacher, denn es soll ja auch nicht zu geschwollen klingen, sonst halten einen die Kumpels noch für schwul. Also redet Jason ziemlich viel Ausweich-Wörter-Durcheinander, oder lässt es einfach ganz. Besser ausdrücken kann er sich auf dem Papier, aber wenn irgendjemand herausfindet, dass er Gedichte für die Gemeindezeitung schreibt, wär´s sowieso vorbei. Wenn Dawn Madden das erfährt, ist der Traum von ihrer gemeinsamen Zukunft aus, wobei das auch so schon eine harte Nuss ist. Schließlich hat sie Jason beim British Bulldog aufs Kreuz gelegt. Oder ist das ein gutes Zeichen?Jason erzählt uns, wie er versucht Mädchen für sich zu interessieren, wie er sich gegen die cooleren Jungs behauptet, und wie er im Zwiegespräch mit Ungeborener Zwilling die Streitereien seiner Eltern analysiert. Als er nach einem grandiosen Auftritt eine, aus Papierschnipseln geklebte, Einladung der Geheimgesellschaft „Spooks“ bekommt, kann er sich sicher sein, dass diese 13 Monate in Black Swan Green (so auch der Original-Buchtitel), einem Kaff in der toten Mitte Englands, doch nicht so langweilig verlaufen, wie er befürchtet hat. Der dreizehnte Monat ist ein turbulenter Roman für Jugendliche ab 13 und Erwachsene, der die Wirren zwischen Kindheit und Pubertät voller englischem Humor und mit einem Schuss Melancholie und kindlicher Weisheit beschreibt. Schräge Charaktere haben ihre Berechtigung, ebenso wie das gewöhnliche zwischenmenschliche Durcheinander in Familie und Schule und die Veränderung der Menschen eines Landes, das sich zur beschriebenen Zeit, 1982, gerade in einem Krieg befindet. Jasons individueller Blick auf die Welt und seinen täglichen Kampf in dieser macht David Mitchells Buch zu einem Schatz auf dem aktuellen Buchmarkt und garantiert Lesefreude bis zur letzten Seite. Ist das affengeil, oder was?

David Mitchell wird in Buchkreisen auch als „erzählerisches Chamäleon“ bezeichnet, der Vorgänger von Der dreizehnte Monat ist ein Epos das in sechs verschiedenen Lebenswegen erzählt wird, die sich unmöglich begegnen können und es am Ende doch tun: Der Wolkenatlas besticht eher durch Tempo und Spannung, während Der dreizehnte Monat mit unterschwelligem Humor und kühnen Beobachtungen trumpft. Alle Romane Mitchells sind sehr lesenswert, da er es schafft, mit jedem Buch neue Richtungen einzuschlagen und so immer spannend und überraschend bleibt.

Cover des Buches Nina Schenk Gräfin von Stauffenberg (ISBN: 9783866121591)

Bewertung zu "Nina Schenk Gräfin von Stauffenberg" von

Nina Schenk Gräfin von Stauffenberg
jennavor 16 Jahren
Cover des Buches Lyrik nervt! (ISBN: 9783446204485)

Bewertung zu "Lyrik nervt!" von Andreas Thalmayr

Lyrik nervt!
jennavor 16 Jahren

Über mich

ich bin buchhändlerin in bonn. wandere, singe, esse und tanze gern. neue deutsche romane finde ich interessant und südamerikanische literatur. auf meinem tragbaren musik-spieler sind zur zeit neue deutsche pop-schnulzen sowie metall und elektro zu hören. mit fleischsalat kann man mein herz erobern.
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