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kathi095

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Red, White & Royal Blue: A Novel (English Edition) (ISBN: 9781250316783)

Bewertung zu "Red, White & Royal Blue: A Novel (English Edition)" von Casey McQuiston

Red, White & Royal Blue: A Novel (English Edition)
kathi095vor 4 Jahren
Cover des Buches King's Cage (ISBN: 9780062310699)

Bewertung zu "King's Cage" von Victoria Aveyard

King's Cage
kathi095vor 7 Jahren
Kurzmeinung: Extrem spannend und immer wieder überraschend - ich konnte nicht aufhören zu lesen. Für mich bisher der beste Teil dieser Reihe.
Spannend, packend, überraschend - für mich bisher der beste "Red Queen"-Teil

Anfang Februar ging eine meiner liebsten YA-Reihen in die nächste Runde – mit „King’s Cage“ erschien der dritte Teil der „Red Queen“ Serie von Victoria Aveyard. Fazit: ich bin begeistert.

Falls ihr euch an die ersten beiden Bücher nicht mehr so gut erinnern könnt, oder überlegt, mit „Rote Königin“ anzufangen – ich hab die ersten beiden Teile schon mal rezensiert. Hier gehts zur Rezi von „Die rote Königin“ und hier zu der von „Gläsernes Schwert“.

Nur durch einen Handel mit Maven konnte Mare Barrow am Ende von „Gläsernes Schwert“ ihre Freunde vor dem sicheren Tod bewahren. Der Preis: sie selbst. Komplett der Willkür des neuen Königs ausgeliefert, wird sie im Palast von Archeon festgehalten wie in einem goldenen Käfig. Ihr Gefängnis aus Stillem Stein blockiert Mares Fähgikeiten. Ihre einzige Chance: lange genug durchhalten, bis sich die Chance zur Flucht ergibt.
Währenddessen läuft außerhalb von Mares Gefängnis alles auf einen Krieg zu – Rote gegen Silberne, Maven gegen die Scharlachrote Garde, Blut gegen Blut. Und allen voran ein verstoßener Prinz, dessen oberstes Ziel eines ist: Mare aus Mavens Fängen zu befreien.

Gleich vorweg kann man für Band 3 der „Red Queen“-Serie also schon mal eines sagen: es gibt reichlich Zündstoff. Und von dem wird auch Gebrauch gemacht.

Aber beginnen wir von vorne.

„King’s Cage“ setzt  dort fort, wo „Glass Sword“ aufgehört hat –  mit Mare und  unfreiwilliges „Schoßhündchen“ von Maven, inklusive diamantenem Halsband. Mare ist weiterhin die Haupterzählerin der Geschichte, im Unterschied zu den ersten beiden Teilen ist sie diesmal aber nicht die einzige. Sie übernimmt zwar den Löwenanteil, ihre Erzählung wird aber immer wieder von Kapiteln aus anderen Erzählperspektiven unterbrochen.

Davon bin ich normalerweise kein Fan, aber bei „King’s Cage“ ist das echt überragend gut gelöst. Durch die weiteren Erzählperspektiven wird nämlich die „Hauptgeschichte“ rund um Mares Gefangenschaft  um zwei weitere Handlungsstränge erweitert. So bekommt man mit, was sich außerhalb des Palastes und bei der Scharlachroten Garde tut und kann ein bisschen über Mares Tellerrand hinausblicken. Nach zwei Büchern, die ausschließlich aus Mares Blickwinkel erzählt würden, tut es mal ganz gut, diese „Scheuklappen“ abzulegen und auch mal anderen Charakteren zuzuhören. Und natürlich macht es die Geschichte auch komplexer und unglaublich spannend.

Willkommen am Königshof von Norta

Ein weiterer großer Vorteil dieser neuen Erzählperspektiven: Man bekommt viel mehr Hintergrundinfos als in den ersten beiden Teilen, speziell was das Leben der Silbernen betrifft.  Die Strukturen und die Hackordnung am Hof in Archeon wurden bisher immer nur angedeutet – jetzt ist man plötzlich mittendrin. Man erfährt aus erster Hand, wie es im Whitefire-Palast zugeht, wie die Bündnisse und Allianzen am Hof sind und vor allem wie unerwartet instabil diese Bündnisse sind.

In Band 3 der „Red Queen“-Reihe haben sich die Schwerpunkte generell ein bisschen verändert. Mare ist zwar immer noch im Mittelpunkt des Geschehens, aber die Leute, mit denen sie sich umgibt, sind diesmal ganz andere. Besonders, was die beiden Calore-Brüder angeht. Im zweiten Teil war ja Cal dauernd an Mares Seite  und Maven nur die bedrohliche Randfigur – diesmal ist der Spiel umgedreht und Maven ist der präsentere Calore-Bruder, während Cal komplett außerhalb von Mares Reichweite scheint.

Für Fans von Marecal, mich eingeschlossen, klingt das jetzt nicht so prickelnd – für die Geschichte ist diese Veränderung aber ein großer Bonus. So bekommen wir nämlich einen tiefen Einblick in Mavens Charakter und erkennt, wie gespalten seine Persönlichkeit eigentlich ist. Einerseits ist da der grausame Herrscher von Norta, der die Scharlachrote Garde besiegen will. Andererseits ist er aber immer noch ein 17-jähriger Teenie, der komplett auf sich allein gestellt ein Land vor dem Bürgerkrieg und eine Dynastie vor dem Fall bewahren soll. In diesen Büchern war noch nie ein Charakter ausschließlich gut oder ausschließlich böse. Das gilt auch für Maven Calore.

Alte Bekannte, neue Verbündete

Was die restlichen Charaktere betrifft: Auch sie wanderen auf dem schmalen Grad zwischen Gut und Böse, und diesmal werden  munter die Seiten gewechselt. Die Charaktere entwickeln sich stetig weiter und man lernt so manche Figur  von einer Seite kennen, die man überhaupt nicht von ihnen erwartet hätte. Jeder kann jeden verraten. Auch in Buch Nummer 3 bleibt dieser Grundsatz aufrecht. In „King’s Cage“  er aber nicht  immer nur  negativ belastet.

Vielmehr tragen diese Verrate dazu bei, dass sich die Verhältnisse laufend ändern und man nie weiß, was als nächstes passiert. „King’s Cage“ ist für mich definitiv der spannendste Teil der „Red Queen“-Reihe, die vielen unvorhersehbaren  Plottwissts sind einer der größten Pluspunkte dieses Buchs. Und auch die Action kommt im Buch nicht zu kurz, stellenweise konnte ich das Buch während der Kampfszenen überhaupt nicht aus der Hand legen, weil es so spannend war.

So sehr ich die ersten beiden Bücher liebe, eines hat mir immer gefehlt: entspannte Momente. Durch all das Drama gab es in den ersten beiden Bücher für die Charaktere kaum die Chance, mal ein bisschen durchzuschnaufen.

In Band 3 dürfen sie das nachholen. Es gibt ein paar tolle Szenen mit Mare und ihrer Familie, bei denen ich stellenweise echt schmunzeln musste – wie die Barrow-Geschwister miteinander umgehen, ist manchmal echt zu komisch. Das hat die Geschichte ein bisschen aufgelockert und war ein schöner Unterschied zu all dem Drama.

Mein Highlight in dieser Hinsicht waren aber – natürlich – die Momente, die Mare und Cal nur für sich hatten. Die waren stellenweise einfach zu süß und für mich und alle Marecal-Shipper einfach nur schön.

Fazit: Der Aufbau fürs Grande Finale

„King’s Cage“ bringt  alles mit, was man aus „Red Queen“ und „Glass Sword“ gewohnt ist: spannende Wendungen, viele Überraschungen, große Schlachten und starke Charakterentwicklungen.

Gleichzeitig ist es aber auch der vorletzte Band der Reihe, und das merkt man auch. Jedes einzelne Kapitel scheint im Hintergrund auf das große Finale in Band 4 aufzubauen. Man merkt einfach, dass die Geschichte ihrem Ende zugeht und die unvermeidbare Konfrontantion zwischen Mare, Cal und Maven immer näher rückt. Victoria Aveyard stellt ganz klar die Weichen für diesen letzten großen Kampf und die Gewissheit, dass alles dem Ende zugeht, bringt nochmal eine Extraportion Spannung in die Geschichte.

Trotz allem Aufbau für das große Finale hat Victoria Aveyard aber nie auf das vergessen, was diese Reihe ausmacht: die Action, die tollen Charaktere und nicht zuletzt auch die komplizierte Liebesgeschichte zwischen Cal und Mare. Kombiniert mit den spannenden neuen Wendungen und den vielen Überraschungen macht das „King’s Cage“ für mich zum – bisher –  besten Band der ganzen Serie. Volle Punktzahl.

Cover des Buches I LOVE LONDON (ISBN: 9783738094879)

Bewertung zu "I LOVE LONDON" von I. J. Tonk

I LOVE LONDON
kathi095vor 7 Jahren
Kurzmeinung: Konnte mich leider nicht überzeugen - vom Stil her zu sprunghaft und in den Kapiteln wiederholt sich oft dieselbe Handlung. Schade.
Leider gar nicht mein Fall

Eine dramatische Liebesgeschichte in einer der coolsten Städte der Welt. Was vielversprechend klingt, konnte mich über weite Strecken leider kaum überzeugen. 

Jetzt musste ich doch ernsthaft erstmal nachgucken, wie ich die Titel meiner Rezensionen immer formuliert habe. Ich hab echt viel zu lang nix mehr rezensiert. Heute geht es aber weiter: mit einer Liebesgeschichte in der britischen Hauptstadt.

Als Krankenschwester Elisa auf einem Kurzurlaub in London den charmanten Schauspieler Max trifft, ahnt sie nicht, wie sehr er ihr ganzes Leben auf den Kopf stellen wird. Und wie sehr sie im Gegenzug sein Leben verändert. 

Superstar trifft Aschenputtel – ein beliebtes Grundthema in meinen heißgeliebten Liebesromanen, das auch bei „I love London“ zur Anwendung kommt. Auf der einen Seite haben wir Max Cooper, der zu Beginn der Geschichte ein aufstrebender Schauspieler aus einer Familie von Hollywoodstars ist. Auf der anderen Seite ist da Elisa, die so ziemlich das Gegenteil von Max‘ Jetsetleben gewohnt ist. Sie ist Krankenschwester, arbeitet in einem Krankenhaus in Norddeutschland und ist eigentlich nur zu Besuch in London – bis sie auf Max trifft. Denn von diesem Moment an bleibt nichts mehr so, wie es einmal war und Elisas Leben verändert sich komplett.

Diese Veränderungen bekommt man als Leser haargenau mit. Eine nach der anderen. Grundsätzlich nichts schlechtes, vorausgesetzt, diese  Veränderungen bekommen ihren Platz und ihre Zeit . Das ist bei „I love London“ leider nicht der Fall. Die Handlung springt sehr schnell von einem wichtigen Punkt zum nächsten, ohne großartige Überleitungen. Das macht es einem als Leser  echt schwer, der Geschichte zu folgen. Zumindest ging es mir so – denn wenn ich erstmal überlegen muss, an welchem Tag und in welcher Stadt die Geschichte gerade spielt, tut es der Motivation, weiterzulesen, nichts gutes.

Nichtsdestotrotz – gut, vielleicht auch weil es ein Leserunden-Buch war und ich keine andere Wahl hattehab ich das Buch fertig gelesen, obwohl ich stellenweise  Lust hatte, damit aufzuhören. Und gegen Ende bekam ich dafür immerhin noch ein paar dramatische Wendungen.  Auch was die Charakterentwicklung angeht, kann man sich bei „I love London“ nicht beschweren – das Buch deckt knapp 10 Jahre ab, da gibts mehr als genug Zeit, um sich weiterzuwentwickeln. Und die emotionale Komponente kommt ebenfalls nicht zu kurz – die Geschichte lässt einen nicht kalt, so viel sei gesagt.

Durch den eher abgehackten Erzählstil kommen emotionale Momente aber nie richtig zur Geltung: ärgert man sich gerade noch über eine idiotische Aktion von Max, ist man im nächsten Satz schon bei Elisa, die vier Tage zuvor irgendwas mit ihrer besten Freundin besprochen hat.

Klingt verwirrend? Ist es auch. Und hier kommt die Erklärung, warum:

Elisa und Max sind nicht nur die Hauptpersonen , sie erzählen die Geschichte auch abwechselnd. Prinzipiell ist das ja eine schöne Idee, so kann man eine Geschichte ziemlich spannend machen. Bei „I love London“ besteht der Perspektivenwechsel aber größtenteils darin, dass dieselbe Zeitspanne oder dasselbe Ereignis aus einer anderen Perspektive erzählt wird. Man liest im Prinzip einen Teil des vorigen Kapitels nochmal, nur davor oder danach kommt neue Info dazu. Das ist sicherlich Geschmackssache, aber mich hat das extrem gestört. Aber gut, ich studiere Journalismus und werde drauf hin trainiert, dass Wiederholungen in Geschichten gefälligst mein Erzfeind zu sein haben. Auf jeden Fall macht mich sowas total wahnsinnig.

Anyway, ich hätte es auf jeden Fall besser gefunden, wäre die Handlung trotz neuem Erzähler einfach weitergelaufen. Wir wissen ja schon, was passiert ist, also hätte es ruhig mit was neuem weitergehen können (ich seh schon, da spricht wieder die Journalistin in mir. Oh mann.) Das bessert sich zwar mit der Zeit, speziell als Max und Elisa dann nicht mehr dauernd zusammen waren, die Wiederholungen haben sich aber leider durch die gesamte Geschichte gezogen.

Fazit: „Romeo und Julia“ trifft „Ein ganzes halbes Jahr“ und das Ergebnis war absolut nicht meins.

Ich wollte dieses Buch mögen, wirklich. Vor allem, weil  die Autorin in der Leserunde so nett war und auf die Kommentare wirklich eingegangen ist. Aber der sprunghafte Erzählstil war leider gar nicht meins und die Redundanzen in den Kapiteln haben  auch genervt.  Dabei hat „I love London“ durchaus Potenzial, dieses Potenzial hat nur leider nie die Zeit , sich komplett zu entfalten. Und so reicht es, so leid es mir tut, nur für magere zwei Sterne. Mehr war nicht drin.

Cover des Buches Gingerbread Girls - Helden, Herzen, Hochzeitstorten (ISBN: 9781503994379)

Bewertung zu "Gingerbread Girls - Helden, Herzen, Hochzeitstorten" von Chantal Schreiber

Gingerbread Girls - Helden, Herzen, Hochzeitstorten
kathi095vor 7 Jahren
Kurzmeinung: Unterhaltsam, witzig und stellenweise richtig spannend - ein kurzweiliger Roman für gemütliche Lesenachmittage.
Feinste Unterhaltung

Neue Woche, neue Leserunde: Diesmal wurde es mit „Gingerbread Girls“ von Chantal Schreiber zuckersüß, aber auch stellenweise richtig spannend.

Für Cleo geht ihr ganz großer Traum in Erfüllung: Sie hat sich als Zuckerbäckerin selbstständig gemacht und ihre eigene Bäckerei aufgemacht: „Gingerbread Girl“. Blöd nur, dass ein paar Häuser weiter ein karibisches Callgirl namens Louie denselben Namen verwendet und deren „Kunden“ immer zuerst bei Cleo klingeln. Wobei, manchmal haben solche Verwechslungen auch ihre Vorteile: zum Beispiel, als sich eines Tages ein charmanter Anwalt an der falschen Tür klingelt…

So, damit hätten wir in einem Absatz schon mal die drei Hauptcharaktere dieser Geschichte vorgestellt: einmal die verrückte, aber sympathische Cleo, die gerade unter die Unternehmer gegangen ist und ihre eigene Bäckerei mit Cateringservice eröffnet hat. Dann Louie, die unter demselben Firmennamen wie Cleo für die eine oder andere Verwechslung sorgt. Und Gregor, ein Anwalt, der einer dieser Verwechslungen ist.

Mit Cleo wird man als Leser relativ schnell warm. Sie hat italiensche Wurzeln und ist in einem Wanderzirkus groß geworden – dementsprechend ist sie eine sehr aufgeweckte, etwas chaotische, aber sehr sympathische Hauptfigur. Mit ihrem love interest Gregor dagegen war es nicht so leicht, da hab ich ein bisschen gebraucht, um mich mit ihm anzufreunden. Das liegt vermutlich daran, dass man Gregor in einem wirklich richtig blöden Moment zum ersten Mal kennenlernt – und um den ersten Eindruck wieder auszubessern, dauert es wie so oft eine Weile. Aber das wurde dann mit der Zeit auch besser, weil sich Gregor als ein wirklich netter Kerl herausstellt, der echt schwer in Ordnung ist.

Überraschender Plot Twist

Und was Louie angeht…die kann man zum Anfang des Buches gar nicht richtig einschätzen, weil sie bis auf die eine oder andere Streiterei mit ihrer Namensvetterin Cleo gar nicht so oft vorkommt. Ihr wahrer Charakter zeigt sich dann erst gegen Ende des Buches, und der ist dann einer der größten Überraschungen in dieser Handlung.

Damit komm ich auch schon zum nächsten Pluspunkt dieser Geschichte – ihrer Unberechenbarkeit. Dem Klappentext und auch dem Grundtenor der Handlung nach zu urteilen, haben wir es hier mit einer ganz normalen Romcom zu tun – es ist aber dann viel mehr als das. Ohne zu viel vorwegzunehmen, im letzten Drittel der Handlung geht es nochmal richtig rund. Da gibt es dann eine unerwartete Wendung nach der anderen und die Geschichte wird ganz schön spannend. Das hatte ich überhaupt nicht erwartet und hat mich echt positiv überrascht.

Vom Tempo und vom Schreibstil her ist dieses Buch optimal geeignet, um es entweder in Ruhe zuhause oder auch auf dem Weg in die Arbeit, Schule oder Uni zu lesen. Man muss nicht zu viel nachdenken (das ist echt super, wenn man so wie ich bereits um 7 Uhr morgens zu lesen beginnt) und wenn man am Heimweg von der Uni wieder einsteigt, braucht man nicht lange, um sich wieder zurechtzufinden. Liegt vermutlich auch daran, dass es mit Cleo eine klare Hauptperson gibt, die durch die Geschichte führt. Die Autorin verstrickt sich nicht zu viel in unnötige Nebenhandlungsstränge und -charaktere, ein paar gibt es zwar schon, aber die halten die Geschichte eher lebendig als sie zu kompliziert zu machen.

Was „Gingerbread Girls“ noch auszeichnet, sind die vielen witzigen Momente. Es gibt so viele Stellen, an denen ich während dem Lesen Schmunzeln oder Lachen musste, ich hab irgendwann aufgehört zu zählen. Es macht total Spaß, dieser verrückten Hauptperson durch ihre noch viel verrücktere Geschichte zu folgen – ich hab mich richtig gefreut, wenn ich abends im Zug das Buch wieder aufschlagen konnte.

AUGEN.

Ein, zwei Kritikpunkte gibt es bei all der Lobhudelei dann aber doch. Einerseits taucht gegen Ende der Handlung ein Charakter, der die ganze Zeit überhaupt gar keine Rolle gespielt hat, überraschend wieder auf und schickt sich an, seinen alten Platz in Cleos Leben einzunehmen. Das macht überhaupt keinen Sinn und passt auch nicht so richtig in die Handlung hinein. Es ist irgendwie so ein „WTF, was will der jetzt?“-Moment, als man nach gut 250 Seiten Hin und Her wieder von diesem Charakter hört, der nur am Anfang ganz kurz erwähnt wurde. „Gingerbread Girls“ soll ja eine Reihe werden, und natürlich kann es sein, dass dieser Charakter dann irgendwann später wieder auftaucht – as of now kann ich mir aber überhaupt nicht vorstellen, wie der da wieder reinpassen soll. Aber bitte, ich bin gespannt.

Und der zweite Kritikpunkt ist dann Cleos Liebe für das Beschreiben von Augenfarben mit Backuntensilien –  ich hab diese Geschichte echt gern gelesen, aber mittlerweile kann ich das Wort „Schokotoffee-Augen“ echt nicht mehr hören. Damit ist es aber noch nicht gegessen, es gibt nämlich neben diesen „Schokotoffee-Augen“ (ARRRGGHHH) noch ein zweites Augenpaar, das für Cleo interessant ist. Den Begriff, mit dem sie diese blauen Augen beschreibt, fällt mir zwar gerade nicht ein, das ist aber vermutlich eh besser so.

Fazit: Gelungener Auftakt, der Lust auf mehr macht

„Gingerbread Girls“ wird auf lovelybooks in der Kategorie „Romanzen“ geführt – und das ist es auch, ein Stück weit. Gleichzeitig ist es aber viel mehr als das – ein spannendes, unberechenbares, witziges Stück bester Unterhaltung. Und trotz der zwei kleinen Minuspunkte ein Buch, dem ich ohne schlechtes Gewissen fünf Sterne geben kann. Ich hoffe, es gibt einen zweiten Teil.

Cover des Buches Alles, was du suchst (ISBN: 9783596036288)

Bewertung zu "Alles, was du suchst" von Marie Force

Alles, was du suchst
kathi095vor 7 Jahren
Kurzmeinung: Eine schöne Geschichte in einer traumhaften Landhschaft. Optimal für gemütliche Abende zuhause oder zum Schmökern für zwischendurch.
Cover des Buches Alles, was vielleicht für immer ist (ISBN: 9783832163747)

Bewertung zu "Alles, was vielleicht für immer ist" von Jimmy Rice

Alles, was vielleicht für immer ist
kathi095vor 7 Jahren
Kurzmeinung: Leider enttäuschend - die Handlung ist ziemlich langatmig und es tut sich nicht wirklich etwas. Hatte mir mehr erwartet.
Ziemlich glanzlos, ich hatte mir mehr erwartet.

Ben liebt Rebecca und Rebecca liebt Ben. Bis plötzlich alles den Bach runtergeht. Und sich eine sehr langatmige Geschichte entwickelt, die zwar durchaus ihre guten Momente hat, aber in vieler Hinsicht enttäuscht.

Ben und Rebecca sind seit 11 Monaten zusammen und das, was man unter einem perfekten Pärchen versteht. Sie ergänzen sich optimal – Rebecca ist die selbstbewusste, toughe Karrierefrau die aber Smalltalk über alles hasst und dann ist da Ben, der liebe, offene Personalvertreter, der mit jedem gut klar kommt, aber irgendwie noch nicht so richtig weiß, was er mit seinem Leben anfangen soll. Er weiß nur, dass er es mit Rebecca verbringen will. Aber dann geht alles schief.

Und schon sind wir mittendrin in der Geschichte von „Alles, was vielleicht für immer ist“ (ganz schön sperriger Titel wenn ihr mich fragt), denn viel mehr gibt es hier leider nicht zu erzählen. Zentrum der Handlung ist eine Riesenstreiterei ziemlich am Anfang, die Rebecca und Ben auseinanderbringt. Und danach geht es dann das gesamte Buch lang darum, wie sie immer wieder versuchen, sich zusammenzuraufen. Die Handlung hat es also nicht so in sich. Dafür sind die Charaktere aber ziemlich toll.

Die Protagonisten Ben und Rebecca hab ich ja eingangs schon beschrieben, mein Lieblingscharakter war aber eine Nebenfigur, nämlich ein gemeinsamer Freund von den beiden, Jamie. Er ist so quasi der Vermittler zwischen den beiden Streithähnen und hat eine angenehme, sympathische Art, die ich sofort gemocht habe. Rebecca mochte ich nicht besonders, sie war mir oft zu kindisch und zu nachtragend. Dieser verhängnisvolle Streit zwischen Rebecca und Ben entwickelt sich nämlich erst aufgrund einer komplett überzogenen Reaktion von ihr. Mit Ben kam ich besser klar. Aber mein Highlight war Jamie.

Im Großen und Ganzen sind die Figuren  größtenteils ziemlich okay,  die Geschichte an sich hat aber leider nur sehr wenig, das einen zum weiterlesen anregt. Das Ding ist, dass sich das Buch die ganze Zeit nur um die Trennung von Rebecca und Ben dreht und wie sie damit klarkommen. Es gibt keine richtige Handlung nebenbei. Natürlich machen die beiden in ihrem Alltag weiter und das wird halt erzählt, aber sonst tut sich leider nicht viel. Das macht es sehr schwer weiterzulesen, ich hab mich manchmal ziemlich dazu zwingen müssen. Wäre dieses Buch kein Leserunden-Buch gewesen, ich hätte es vermutlich abgebrochen.

Dadurch dass ich das nicht getan hab, kam ich noch in den zweifelhaften Genuss des Ende dieser Geschichte. Es scheint fast, als hätten die Autoren am Ende noch die Spannung reinpacken wollen, die dem Buch die ganze Zeit gefehlt hat – am Ende überschlagen sich die Ereignisse nämlich ein bisschen. Leider geben sie diesen Wendungen keine Zeit, sich richtig zu entfalten, denn kaum wird es ein bisschen interessanter, ist man auch schon am Ende angekommen. Netter Versuch, aber leider nicht besonders gut umgesetzt.

Gefühle fehlen komplett

Das Buch wird als Liebesgeschichte beworben, faktisch ist es eher eine Trennungsgeschichte. Oder eher eine „Ich erzähle euch 300 Seiten lang, wie es mir frisch getrennt geht“-Geschichte. So oder so hab ich mir für dieses Buch viel, viel mehr Emotionen erwartet. Die fehlen aber leider komplett. Sowohl die Flashbacks zur Kennenlernen von Rebecca und Ben als auch die Haupthandlung als getrennte Paar ist doch optimal geeignet dafür, ein paar gefühlvolle Momente einzuarbeiten. Das haben die Autoren aber komplett verabsäumt, sodass einen das Buch kein einziges Mal berührt. Man fühlt auch nicht wirklich mit den Charakteren mit und ist nicht mitten drin im Geschehen . Als Leser  kommt man sich eher wie ein Beobachter vor, der von außen vor zuschaut und noch dazu von der Handlung durch eine dicke Mauer getrennt ist, die verhindert, dass auch nur die kleinste Emotion auf ihn überspringt.

Fazit: Das Potenzial überhaupt nicht genutzt

Rebecca und Ben hätten sicher eine gute Story abgegeben. Auch, wenn sie getrennt sind – selbst daraus kann man eine gute Geschichte machen. Hat aber leider überhaupt nicht geklaptt. Ich hab mich beim lesen oft gelangweilt und bin weder mit Charakteren noch mit der Handlung je richtig warm geworden. Mehr wie zwei Sterne sind da nicht drin. Sehr schade, ich hatte mir mehr erwartet.

Cover des Buches Eleanor & Park (ISBN: 9781409116325)

Bewertung zu "Eleanor & Park" von Rainbow Rowell

Eleanor & Park
kathi095vor 7 Jahren
Kurzmeinung: Eine gefühlvolle Liebesgeschichte in einem dramatischen Setting. Sehr süß erzählt, aber niemals kitschig. Die Autorin hat einen tollen Stil!
Gefühlvolle Liebesgeschichte in dramatischem Setting

Nach „All the bright places“ bin ich gleich im YA-Bereich geblieben und hab  „Eleanor & Park“ gelesen. Fazit: Colour me impressed.

Die Highschool ist keine einfache Sache, schon gar nicht wenn man ein Außenseiter ist. Das wissen sowohl Park Sheridan als auch Eleanor Douglas nur allzu gut. Er:  ein stiller, unauffälliger Junge mit einem Faible für alte Musik. Sie: klein, rothaarig und so auffällig wie es nur sein kann. Beide: jeweils genau der Typ Schüler, der im Haifischbecken zerfleischt wird. Ihre Geschichte: Eine der schönsten Liebesgeschichten, die ich in letzter Zeit gelesen habe.

Dass sie beide Außenseiter sind, ist auch schon das einzige, das Eleanor und Park verbindet. Sie haben wirklich nichts, absolut gar nichts gemeinsam. Und so dauert es auch eine Weile, bis sie sich zu mehr als nur unfreiwilligen Sitznachbarn im Schulbus entwickeln.

Ein ganz besonderer Schreibstil

Der Weg zu diesem „mehr“ ist wirklich ein ganz besonderer. Ich hab vor diesem Buch noch nie etwas von Rainbow Rowell gelesen und kannte daher ihren Stil nicht, aber jetzt bin ich eigentlich ziemlich begeistert. Sie beschreibt die Geschichte sehr berührend und einfühlsam und manchmal fühlt man sich sogar selbst wie einer dieser beiden 16-jährigen, die sich gerade das erste Mal verlieben.


Rainbow Rowell gibt ihren beiden Hauptcharakteren auch viel Zeit, sich ineinander zu verlieben. Die Geschichte wirkt so zu keinem Zeitpunkt übereilt, manchmal fühlt es sich eher an, als könnte die Handlung ein bisschen mehr Tempo vertragen. Auf der anderen Seite würden so vielleicht die Gefühle aus der Handlung nicht so sehr auf den Leser überspringen. Hat wohl alles seine Vor- und Nachteile. Der Schreibstil der Autorin ist aber wirklich ein ganz großes Plus in der Geschichte.

Die Story von Eleanor und Park hat aber auch ihre Schattenseiten. Gerade Eleanor kommt aus schwierigen Familienverhältnissen, ihre Mutter hat einen absoluten Vollidioten geheiratet, der sich überhaupt nicht um seine Familie kümmert und all sein Geld für Alkohol ausgibt. Noch dazu hasst er Eleanor wie die Pest. Dieser zweite Handlungsstrang – Eleanors Probleme zu Hause – sind ein krasser Gegenpol zu der sanften Liebesgeschichte und holt einen als Leser immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Und – wie schon bei den positiven Emotionen – kommt auch Eleanors Wut und Hass, den sie auf ihren Stiefvater hegt, sehr gut rüber. Es ist echt ein Wahnsinn, was dieses Mädchen zu Hause mitmachen muss. So kommt auch ein bisschen mehr Drama in die Handlung, das die süße Story um die beiden Jugendlichen ziemlich gut ergänzt.

Die Geschichte dreht sich hauptsächlich um Eleanor & Park – die beiden erzählen die Geschichte auch abwechselnd, ein großes Highlight dieser Story ist aber eine der Nebencharaktere. Nämlich Parks Mutter Mindy. Sie kommt eigentlich aus Korea  und hat Parks Vater kennengelernt, als dieser dort mit dem Militär stationiert war. Und mit ihrer aufgeweckten, liebenswürdigen, aber speziell ihren Kindern gegenüber manchmal recht strengen Art hat sie diese Geschichte echt bereichert. Und wenn sie dann in ihrem gebrochenen Englisch ihre Kinder – oder auch ihren Mann – zur Schnecke macht, weil die irgendwas angestellt haben, ist das echt zu komisch. Mindy war echt eine meiner Lieblingsfiguren aus diesem Buch.

Falling in love over mix tapes and comic books

Was mir noch sehr gut gefallen hat, war, dass dieses Buch nicht in der heutigen Zeit, sondern in den 80er-Jahren spielt. Das hat immer wieder für lustige Momente gesorgt, zum Beispiel als es darum ging, dass Eleanor Park nicht kontaktieren kann, weil sie zuhause kein Telefon haben (hat dann ein paar Momente gedauert, bis ich dran gedacht habe, dass es in den 80ern noch keine Handys oder Soziale Netzwerke gab). War aber auch irgendwie schön, so eine old school Lovestory zu lesen, in denen die Charaktere sich mithilfe von selbst gebastelten Mixtapes verlieben.

Apropos Mixtapes, für Musikliebhaber hält dieses Buch übrigens noch einen kleinen Bonus bereit. Die alte Musik, die Park so gerne hört, spielt eine wichtige Rolle und ist im Prinzip auch das, was die beiden zusammenbringt. Wenn man alte Songs mag, erkennt man in dem Buch sicher den einen oder anderen Titel wieder.

Fazit: Eine berührende Liebesgeschichte – nicht mehr, aber sicher nicht weniger

Wie der Titel schon sagt, geht es in „Eleanor und Park“ hauptsächlich um zwei Jugendliche, die sich das erste Mal so richtig verlieben. Man begleitet die beiden auf diesem Weg und lernt auch die Schattenseiten der beiden Charaktere kennen. Es gibt rundherum zwar andere Handlungsstränge, der Fokus liegt aber ganz klar auf der Lovestory. Und die wird von Rainbow Rowell so einfühlsam, realistisch und süß erzählt, dass ich nicht lange überlegen musste, um diesem Buch mehr als verdiente vier Sterne zu geben.

Cover des Buches Die Nachtigall (ISBN: 9783352008856)

Bewertung zu "Die Nachtigall" von Kristin Hannah

Die Nachtigall
kathi095vor 8 Jahren
Kurzmeinung: Bewegend, emotional, spannend und total einfühlsam geschrieben - ein Buch, das nachwirkt. Ganz große Lessempfehlung.
Eine der beste Neuerscheinungen dieses Jahres.

Zwei Schwestern im zweiten Weltkrieg, die eine kämpft für das Überleben ihrer Familie, die andere für die Freiheit. Heute kommt mit „Die Nachtigall“ von Kristin Hannah eine der besten Neuerscheinungen des Jahres auf den Markt und ich durfte es vorab probelesen.

Frankreich, 1940: In Europa beginnt der zweite Weltkrieg und Frankreich wird von den Nationalsozialisten besetzt. Mittendrin die Schwestern Vianne und Isabelle. Als Viannes Ehemann Antoine für Frankreich in den Krieg ziehen muss und Isabelle sich einer Widerstandsbewegung anschließt, beginnt für die beiden der härteste Kampf ihres Lebens: die eine kämpft darum, ihre Familie am Leben zu halten, die andere, ihr Land von den Nazis zu befreien. Eine Geschichte um zwei Frauen, die in der düstersten Epoche Europas beide auf ihre eigene Art Stärke zeigen müssen, die sie sich wohl in den wildesten Träumen nicht zugetraut hätten.

Zwei Schwestern, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten: Vianne, um die 30, verheiratet und Mutter einer kleinen Tochter und Isabelle, 19 Jahre alt und so temperamentvoll, dass sie seit Jahren von Klosterschule zu Klosterschule weitergereicht wird. Das sind die beiden Frauen aus „Die Nachtigall“, um die sich die Geschichte dreht.

Vianne ist „die Vernünftige“ von den beiden, sehr bedacht und zurückhaltend und lebt mit ihrem Ehemann Antoine auf dem Land. Sie ist vollkommen zufrieden mit ihrer Rolle als geliebte Ehefrau und Mutter, ihre Tochter Sophie ist ihr ganzer Stolz.  Das ruhige Leben von Vianne ändert sich allerdings schlagartig, als ihr Ehemann einberufen wird und in den Krieg ziehen muss. Vom einen Moment auf den anderen muss sie alleine für ihre kleine Tochter Sophie und sich selbst sorgen und zusehen, dass sie beide überleben.

Viannes kleine Schwester Isabelle ist viel lebhafter, aber auch leichtsinnig – sie ist noch sehr jung, fühlt sich von ihrer Familie nicht verstanden und hat den Großteil ihrer Kindheit in Internaten verbracht, weit weg von ihrem Vater und ihrer Schwester. Als die Nazis Paris besetzen, muss sie  aus der Stadt fliehen – und trifft dabei auf eine Widerstandsgruppe. Isabelle schließt sich ihnen an und versucht nun gemeinsam mit anderen Widerstandskämpfern, das Naziregime zu Fall zu bringen.

Bei vernünftig und temperamentvoll bleibt es aber nicht lange

Ich glaub, man sieht allein anhand dieser kurzen Beschreibungen schon, dass der Weg, den Vianne und Isabelle vor sich haben, kein einfacher wird. Und das ist er auch nicht, vermutlich alles andere, aber nicht einfach. Und durch den Schreibstil von Kristin Hannah bekommt man das auch hautnah mit. Sie hat eine ganz besondere Art, die Dinge zu beschreiben – bildlich, aber nicht kitschig, bewegend, aber nicht zu schockierend. Auf jeden Fall so, dass sich die Geschehnisse im Buch direkt wie ein Film im Kopf des Lesers abspielen und einen danach nicht mehr loslassen.

Es tut sich nämlich wirklich einiges in diesem Roman. Was  als Geschichte beginnt, bei der man hofft, dass Vianne ihren Ehemann zurückbekommt und Isabelle sich bei ihren kindischen Versuchen, die Welt zu retten, nicht selbst umbringt, entwickelt eine ganz eigene Dynamik. Die Handlung zieht sich von 1940 an über die gesamte Dauer des zweiten Weltkriegs und damit kommt man an keiner der Gräueltaten der Nazis so wirklich vorbei – von der Besetzung Frankreichs über Ausgrenzung, Plünderungen und Judenverfolgungen bis hin zum Holocaust, im Laufe dieser Geschichte wird man mit allen diesen Verbrechen konfrontiert.

Charaktere verändern sich merklich

Aber natürlich macht man nicht nur als Leser all diese grausamen Ereignisse mit, auch die beiden Hauptcharaktere werden immer wieder mit ihnen konfrontiert. Und mit jedem neuen Hindernis verändern sich die beiden, sodass sie am Ende des Buchs ganz andere Menschen sind, als sie es zu Beginn waren. Gerade Isabelle, die am Anfang ja noch mehr trotziges Kind als sonstwas ist, merkt man das besonders stark. Aber auch Vianne verändert sich stark. Sie beide zeigen im Lauf der Geschichte sehr viel Stärke –  schade, dass es so schlimme Umstände sind, die diese Stärke hervorrufen. Andererseits, vielleicht ist es in Zeiten wie diesen, wo im Internet und in der Politik Hass und Vorurteile vorherrschen, vielleicht auch ganz gut, daran erinnert zu werden, wohin das alles führen könnte, wenn wir uns nicht bald mal endlich alle zusammenreißen und versuchen, miteinander auszukommen.

Durch den Stil von Kristin Hannah nehmen einen diese Ereignisse so richtig mit. Die Autorin schont ihre Leser nicht, versteckt nichts, scheut nicht davor, auch beliebten Charakteren etwas schlechtes widerfahren zu lassen – manchmal scheint es fast, als würde sie sich genau diese Charaktere extra dafür aufsparen – und lässt einen als Leser hautnah daran teilhaben. Dieses Buch hat mich so oft bewegt, geschockt oder auch fast zu Tränen gerührt, ich hab irgendwann aufgehört, mitzuzählen. Ich bin echt niemand, den ein Buch so schnell emotional mitnimmt, aber das hier hat mich wirklich in seinen Bann gezogen und nicht mehr losgelassen.

Fazit: Ich bin beeindruckt.

Was soll ich da auch noch viel mehr sagen, außer dass das ein außergewöhnliches Buch ist? Ich bin mit der Erwartung in dieses Buch gegangen, dass mich eine historische Geschichte ähnlich „Ein Bild von dir“ von Jojo Moyes erwarten würde. Und manchmal war es das auch, Fans von diesem Buch werden sicher auch mit „Die Nachtigall“ ihre Freude haben. Aber gleichzeitig ist es auch viel mehr als das – die dramatische Geschichte von zwei starken Frauen, die sich im zweiten Weltkrieg sicher so oder so ähnlich abgespielt haben könnte, bewegend, schockierend, realistisch, emotional. Kurzum ein großartiges Buch das sich seine fünf Sterne auf ganzer Linie verdient hat.

Cover des Buches Love from Paris (ISBN: 9783442479122)

Bewertung zu "Love from Paris" von Alexandra Potter

Love from Paris
kathi095vor 8 Jahren
Kurzmeinung: Süßes Sommerbuch, ein bisschen langatmig bis zur Hälfte, aber eine tolle literarische Reise nach Paris.
Schwächelt ein bisschen, für Paris-Liebhaber aber super.

Sommerzeit ist Zeit für schöne Liebesromane. Mit „Love in Paris“ ist Alexandra Potter ein schöner Ausflug nach Paris gelungen, der aber leider seine Schwächen hat.

So hatte sich die  Schriftstellerin Ruby Miller ihren Geburtstag garantiert nicht vorgestellt: Ohne Vorwarnung wird sie von ihrem Freund Jack, der sie zum Geburtstag in London besuchen wollte, am Flughafen Heathrow versetzt. Noch dazu geraten die beiden in einen heftigen Streit, großes Drama inklusive. Doch statt Jack lange nachzutrauern, setzt sich Ruby in den ersten Zug nach Paris und besucht dort ihre beste Freundin Harriet, die in Frankreich für einen Antiquitäten-Handel arbeitet. Und als sie Harriet beim Katalogisieren einer alten Wohnung aus den Dreißigerjahren hilft, stößt Ruby auf das wohl romantischste Rätsel, das die Stadt der Liebe zu bieten hat.

Entschuldigt diese miese Inhaltsangabe, ich hab mir nur wirklich schwer getan, den Inhalt halbwegs interessant zusammenzufassen ohne das Wichtigste schon vorweg zu nehmen. Denn das würde einem wirklich dem Spaß am Lesen nehmen, das Rätsel um diese Wohnung und ihre verstorbene Mieterin macht den besten Teil dieses Buches aus.


Aber erstmal zurück zu den handelnden Personen: Protagonistin und Ich-Erzählerin aus „Love from Paris“ ist Ruby Miller, Schriftstellerin und Freundin von Jack, der durch seinen Job bei einer Wohltätigkeitsorganisation viel in der Welt herumreist. Das Buch beginnt ein paar Tage vor Rubys Geburtstag und sie ist ganz aufgeregt, weil Jack sie nach drei Monaten endlich in London besuchen kommen wird. Blöd nur, dass er sie am Flughafen sitzen lässt.

Dieses Drama bringt die zweite wichtige Person auf den Plan: Rubys beste Freundin Harriet. Harriet arbeitet in Paris für ein Auktionshaus und lädt Ruby nach Paris ein, als sie hört was mit Jack passiert ist. Als Ruby in Paris ankommt, ist Harriet gerade dabei, die Möbel und Dekoartikel aus der Wohnung der kürzlich verstorbenen Madame Dumont für eine Auktion vorzubereiten. Dabei hilft ihr der Anwalt der Erben von Madame Dumont, Xavier, per se Hauptcharakter Nummer drei.

Die Geschichte in der Geschichte

Das eigentliche Highlight dieses Buches ist aber die Geschichte in der Geschichte: in der Wohnung der verstorbenen Madame Dumont findet Ruby einen Satz alter Briefe aus den Dreißigerjahren, adressiert an Madame Dumont von einem gewissen H., der zwar Madame Dumonts große Liebe, aber nicht ihr späterer Ehemann gewesen ist. Neugierig und naiv wie Ruby ist, macht sie sich auf die Suche nach H. – und die Spuren, die sie findet, machen die Spannung in diesem Roman aus. Ruby, Harriet und Xavier sind nämlich nur die Rahmengeschichte für eine viel romantischere Story: das Rätsel rund um Madame Dumont, H. und die Wohnung in Paris.

Diese Geschichte ist es,die den Leser bei der Stange hält – der Rest des Buches ist aber leider nicht so spannend. Bis die Story rund um die Briefe richtig in Fahrt kommt, dauert es gut das halbe Buch und dieses halbe Buch ist ehrlich gesagt ziemlich mühsam zu lesen. Obwohl die Geschichte rund um Madame Dumont und ihren geheimen Verehrer richtig Potenzial hat, schafft Alexandra Potter es leider nicht, diesen roten Faden durch das ganze Buch zu ziehen. So plätschert die Handlung bis etwa zur Hälfte leider nur vor sich hin, beschäftigt sich mit den Entrümpelungen in der Wohnung, Harriets Flirt mit einem Kellner oder Rubys Trennungsschmerz und schafft es nicht so richtig, den Leser in ihren Bann zu ziehen. Das kann leider erst das letzte Drittel der Geschichte, wo es dann ganz schön turbulent wird.

Paris vous attend

Was Alexandra Potter hingegen extrem gut gemacht hat, war ihre Leser in diesem Buch auf eine Reise mit nach Paris zu nehmen. Ich war schon mal in der Stadt und durch die lebhaften Beschreibungen der Straßen, der Sehenswürdigkeiten und des besonderen Flairs, das Paris nun mal hat, hab ich mich direkt wieder in meinen Urlaub zurück versetzt gefühlt. Sie hat diese ganz besondere Atmosphäre, die in dieser Stadt trotz all der dreckigen Straßen, der Tauben und der stinkenden U-Bahn herrscht, perfekt eingefangen und als ich mit dem Buch fertig war, hat es mich direkt wieder gereizt, nach Paris zu fahren. Und jemand, der noch nie in der Stadt war, würde nach diesem Buch vermutlich auch am liebsten wie Ruby in den Eurostar oder  zumindest in einen Flieger richtung Charles-de-Gaulle steigen.

Potenzial entfaltet sich erst zum Schluss

Wenn man von einem Buch sagen kann, dass es sich zum Ende hin steigert, dann ist es wohl dieses. Denn alles, was mir in den ersten zwei Dritteln dieses Romans gefehlt hat, bringt der Schluss mit sich. Das große Rätsel rund um Madame Dumont löst sich Stück für Stück auf, ohne jemals komplett vorhersehbar zu sein, es gibt am Ende noch einmal große Emotionen und nicht zu vergessen ein Happy End für die meisten beteiligten. Warum nur die meisten? Nun ja, wenn ich das verraten würde, würde ich die größte Überraschung des Buchs vorwegnehmen. Am Ende wird es sogar nochmal richtig turbulent und es geht drunter und drüber, bevor die Geschichte an der berühmten Pont des Arts einen schönen, runden Abschluss findet.

Fazit:  Luft nach oben

Das Setting in einer der beeindruckendsten Städten Europas, ein großes, romantisches Rätsel und eine tollpatschige, manchmal etwas nervige  Chaosqueen von einer Protagonistin. Prinzipiell bringt „Love from Paris“ all das mit, was eine gute Sommerlektüre braucht. Leider fehlt dem Buch am Anfang der rote Faden und die Spannung. Die vielen Zufälle, die zur Lösung von Madame Dumonts Geheimnis führen, sind oft schon so „zufällig“, dass es wieder ein bisschen unrealistisch und gewollt wirkt. Dennoch, für Parisliebhaber ist das sicher ein schönes Buch und das Ende ist echt was besonderes  – daher gibt es immer noch solide drei Sterne.


Wenn euch diese Rezi gefallen hat, schaut doch mal auf meinem Blog vorbei: mylittlebuchblog.wordpress.com

Cover des Buches Das Juwel - Die Gabe (ISBN: 9783841421043)

Bewertung zu "Das Juwel - Die Gabe" von Amy Ewing

Das Juwel - Die Gabe
kathi095vor 8 Jahren
Kurzmeinung: Macht eher durch Grausamkeit als durch eine spannende Handlung auf sich aufmerksam. Hat aber irgendwie trotzdem was.
Eher schwacher erster Eindruck - hat aber trotzdem was.

Nach langem Überlegen hab ich mit Amy Ewings viel-gehypter „Das Juwel“-Reihe begonnen. Versprochen wurde mir eine Mischung aus „Selection“, „Die Auswahl“ und „Die Bestimmung“. Geblieben ist  ein eher schwacher erster Eindruck.

Violet hat eine Gabe. Sie kann allein durch ihren Willen Gegenstände verändern und sie zu dem werden lassen, das sie will. Diese Gabe ist aber genauso wertvoll wie gefährlich. Wertvoll, weil es ihre Rettung aus der Armut ist. Violet wird nämlich an ein reiches Adelshaus aus der Stadt verkauft, um Leihmutter für eine Herzogin zu sein und mithilfe ihrer Fähigkeiten ein Kind haargenau nach den Vorstellungen der Gräfin zu bekommen. Gefährlich, weil sie das Dasein als Leihmutter Teil der Machtspielchen und tödlichen Intrigen der Adeligen werden lässt. Und in dieser Situtation sollte man vor allem eines machen: niemandem trauen…und sich auf gar keinen Fall verlieben.

Was sich auf den ersten Blick nach einer ganz schön düsteren Handlung anhört, ist auch genau das. Ich hatte mir das ehrlich gesagt nicht erwartet. Glückliche oder gar lustige Momente gibt es, wenn man sie überhaupt so nennen kann, nur ganz zu Anfang des Buchs. Danach geht es überraschend ernst und dunkel weiter.

Inmitten dieser düsteren Umgebung steht Protagonistin Violet Lasting, achtzehn Jahre alt und benannt nach ihren violetten Augen. An sich ein sehr nettes Mädchen, allerdings zeitweise auch sehr naiv und leichtgläubig. Aber gut, sie ist erst achtzehn und wurde die letzten Jahre in einer Art Heim für angehende Leihmütter aufgezogen.
Die violetten Augen sind allerdings nicht das einzige, was sie von den anderen abhebt. Die besonderen Fähigkeiten, die die Leihmütter üblicherweise mit sich bringen, sind bei ihr nämlich besonders stark ausgeprägt.

Grausamste Bösewichtin seit langem

Das ist auch der Grund warum die Antagonistin, die Herzogin vom See, auf sie aufmerksam geworden ist. Die Herzogin kauft Violet auf der alljährlichen Leihmütter-Auktion (allein die Vorstellung, dass da junge Mädchen verkauft werden, war schon ziemlich befremdlich, aber das war noch gar nichts) und erwartet von ihr, dass sie eine Braut für den Thronfolger zur Welt bringt (die Herzogin schürt nämlich noch alten Hass gegen den herrschenden Fürsten und seine Frau und will ihnen so eins auswischen). Dass der Wunsch der Herzogin mit immensen Qualen und grausamen Schmerzen für Violet verbunden ist, ist ihr vollkommen egal. Wie alles eigentlich, was nicht mit ihren persönlichen Wünschen zusammenpasst.

Zum Beispiel das Schicksal ihrer Nichte Carnelian. Die wächst im Haus der Herzogin auf, seit ihre Eltern gestorben sind und soll möglichst bald verheiratet werden. Weil das aufgrund Carnelians mäßig sympathischen Wesens ziemlich schwierig ist, stellt ihr die Herzogin einen sogenannten „companion“, also quasi einen männlichen Escort, an die Seite – Ash. Und, trommelwirbel, hier haben wir schon Violets große Liebe, die sie eigentlich niemals hätte haben dürfen.

Die heimliche Beziehung von Ash und Violet ist also der Mittelpunkt einer Geschichte, die nie so richtig in Fahrt kommen will. Der Anfang, bis Violet überhaupt auf Ash trifft und ungefähr klar wird, wo die literarische Reise hingeht, ist sehr langatmig. Was einen bei der Stange hält, ist defintiv nicht die Spannung der Handlung, sondern eher die Hoffnung, dass Violet möglichst bald den Fängen der Herzogin und deren Arztes entfliehen kann. Was sich die beiden auf dem Weg zum perfekten Baby erlauben, ist nämlich  wirklich richtig grausam und menschenunwürdig. Dabei ist die Herzogin vom See noch nicht mal die Schlimmste in dem perfiden Wettstreit, wessen Leihmutter zuerst eine Braut für den selbst erst wenige Monate alten Thronfolger zur Welt bringen wird. Die anderen Adelshäuser sind teilweise noch viel, viel schlimmer.

Richtig mitreißend wird die Geschichte erst gegen Ende, als es zum Unvermeidlichen plot twist kommt und die heimliche Beziehung von Ash und Violet auffliegt. Mit allen Konsequenzen, inklusive einer Flucht, die einer Nacht-und-Nebel-Aktion gleicht und Hilfe von ungeahnter Seite.

Ein Sturkopf, der sich selbst im Weg steht

Diese Flucht führt dann zu einem – im Vergleich zum Rest der Handlung – ziemlich rasanten Schluss, bei dem ich mich stellenweise sehr über Violt geärgert hat. Ihr Sinn für die Nächstenliebe in allen Ehren – aber je länger die Geschichte dauert umso öfter und sturer will Violet ihren Kopf durchsetzen. Und das ging nicht nur mir auf die Nerven, sondern war auch ganz schön hinderlich für ihre Flucht. Da kann man nur froh sein, dass sie andere Leute hatte, die ihr bei der Flucht aus dem Haus der Herzogin helfen, denn alleine hätte sie sich durch ihren Sturkopf wohl noch selbst verraten.

Das Ende von „Das Juwel“ ist dann ziemlich abrupt und abgehackt, ich hab gar nicht gerechnet, dass es an diesem Punkt schon vorbei sein würde. Durch die düstere Spannung, die über der Handlung schwebt, bekommt man gar nicht mit, dass sich das Buch dem Ende zuneigt. Ist aber vermutlich auch gut so, schließlich ist das erst der erste Teil einer dreiteiligen Serie.

Alles in allem waren die knapp 600 Seiten, die das Buch im tolino-Format lang war, flüssig und einfach zu lesen. Die Handlung war auch halbwegs spannend und obwohl mir die Protagonistin manchmal auf die Nerven gegangen ist und mich die Grausamkeit der Herzogin und ihres Arztes immer wieder schockiert hat, hab ich mich gut unterhalten gefühlt. Mehr als drei Sterne waren aber nicht drin. Auch, wenn ich mir nach dem ziemlich gemeinen Cliffhanger am Ende direkt den zweiten Teil bestellt hab.


Alle meine Rezensionen plus noch weitere Beiträge rund ums Buch findet ihr auf meinem Blog :)

Über mich

manchmal Serienjunkie, immer BVB-Fan, irgendwann hoffentlich Journalistin...und von Montag bis Freitag Studentin. Aus Prinzip Langschläfer und Verächter von Anlässen, die einen zum früh aufstehen zwingen. Im ausgeschlafenen Zustand aber relativ umgänglich :)

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