kelomats avatar

kelomat

  • Mitglied seit 16.08.2010
  • 1 Freund*in
  • 12 Bücher
  • 12 Rezensionen
  • 16 Bewertungen (Ø 4,31)

Rezensionen und Bewertungen

Filtern:
  • 5 Sterne10
  • 4 Sterne2
  • 3 Sterne3
  • 2 Sterne1
  • 1 Stern0
Sortieren:
Cover des Buches Susanna (ISBN: 9783446273962)

Bewertung zu "Susanna" von Alex Capus

Susanna
kelomatvor 2 Jahren
Kurzmeinung: Interessante Emanzipationsgeschichte
Interessante Emanzipationsgeschichte

          Ist dieser Roman die Geschichte einer Künstlerin oder doch einer emanzipierten Frau? Oder beides? Beides.
Es ist auf jeden Fall die sehr interessante Lebensgeschichte von Susanna Faesch, die unter ihrem Künstlernamen Caroline Weldon bekannt geworden ist - und für ihr Portrait von Sitting Bull.
Alex Capus erzählt das Leben Susannas von ihrer Kinderzeit an, beschränkt sich aber nicht nur darauf, sondern schweift genüsslich ab in die Lebensgeschichten ihrer Eltern, ihres späteren Stiefvaters, ja sogar in die Gedankenwelt ihres "Opfers", des Fuhrknechts Anton, dem sie als kleines Mädchen ein Auge ausdrückt.
Schon als Kind ist Susanna ein selbstbestimmtes Wesen, das sich nicht in die Regeln des calvinistischen Umfelds fügen kann und will. Als ihre Mutter sich in einen Bekannten ihres Vaters verliebt und diesem einfach so nach Amerika nachreist, ist sie mit dabei.
In New York entwickelt Susanna ein Zeichen-und Maltalent für Portraits, das sie letztlich zu ihrem bekannten Bild von Sitting Bull führen wird.
Susannas Leben ist ohne Brüche - ihre Mutter und ihr Stiefvater Valentiny erlauben ihr eine freie Entwicklung, sie wird keinerlei gesellschaftlichen Zwängen unterworfen, auch als sie sich von ihrem Ehemann trennt und ihren Sohn alleine aufzieht, gibt es keinen Skandal. Sie hat weder finanzielle Sorgen, noch ist sie in ein Korsett der Wohlanständigkeit gezwängt.
Das klingt eigentlich nach einem langweiligen Dasein, aber die Geschichte ist spannend erzählt, schnell und interessant geschrieben und gut zu lesen.




Cover des Buches New York und der Rest der Welt (ISBN: 9783737101431)

Bewertung zu "New York und der Rest der Welt" von Fran Lebowitz

New York und der Rest der Welt
kelomatvor 2 Jahren
Kurzmeinung: Nach dem Eindruck, den ich von der Leseprobe hatte, dachte ich, Fran Lebowitz sei so etwas wie eine auferstandene Dorothy Parker
Leider nur bedingt witzig

          Nach dem Eindruck, den ich von der Leseprobe hatte, dachte ich, Fran Lebowitz sei so etwas wie eine wieder auferstandene Dorothy Parker oder eine Maeve Brennan.
Das hat sich nun leider nicht bewahrheitet. Fran Lebowitz ist vor allem eines: derb.
Manche ihrer Geschichten lassen ein bisschen Intellektualität hervorblitzen, meistens ist sie einfach nur grob, teilweise auch wirr und worüber sie schreibt ist banal.
Grundsätzlich kann ich mit Respektlosigkeiten allem und jedem gegenüber gut umgehen, aber nicht, wenn sie mit der Methode Holzhammer daherkommen.

Warum Fran Lebowitz so als Legende gehandelt wird, erschließt sich mir nicht. Ich finde sie uninteressant und mehr als zwei Geschichten auf einmal zu lesen, ist unzumutbar.
Das Buch empfiehlt sich allerdings als Lektüre für den ... Thronsaal, wenn man etwas Ablenkung von den Geschäften braucht und nicht mehr als ein Kapitel lesen wird.


Cover des Buches Lockvogel (ISBN: 9783709981030)

Bewertung zu "Lockvogel" von Theresa Prammer

Lockvogel
kelomatvor 3 Jahren
Kurzmeinung: Unterhaltsame und ganz spannende Detektivgeschichte im wiener Künstlermilieu
Detektivgeschichte im Künstlermilieu


Wie alle ihre bisherigen Krimis spielt auch dieser im Künstlermilieu Wiens. War es bisher die Oper, so ist es jetzt die Film-und Schauspielszene.
Toni, Schauspielschülerin, hat ein Problem: ihr Freund Felix ist mit ihren gesamten Ersparnissen, dem von der Großmutter geschenkten Schmuck und ihrer Bankomatkarte abgehauen. Sie hat überhaupt kein Geld mehr und kann auch die teure Seniorenresidenz, in der ihre Großmutter lebt, nicht mehr finanzieren. In ihrer Not sucht sie den Privatermittler Edgar auf. 
Edgar hat auch ein Problem: Er hat seinen Partner Kurt durch einen Unfall zum Krüppel gemacht, der nicht mehr ermitteln kann. Seine Finanzlage ist ebenfalls schlecht und er hat gesundheitliche Probleme.
Die Familie Steiner, er Österreichs bekanntester Regisseur, hat ebenfalls ein Problem: Bei einer Party in der Steinerschen Villa gibt es einen Toten, einen Kellner, der sich unter falschem Vorwand eingeschleust hat. Sybille Steiner, die Gattin des Regisseurs, vermutet zusätzlich noch, dass ihr Mann von einem seiner Seitensprünge erpresst werden soll und sucht Edgar auf.
Edgar handelt einen Deal mit Toni aus. Er versucht, den verschollenen Freund und Tonis Geld zu finden, sie wird sich dafür als verdeckte Ermittlerin ins Filmset von Alexander Steiner einschleusen...
Theresa Prammer schreibt gut, sprachlich ist der Roman angenehm und auch die Künstlerszene ist stimmig wiedergegeben. Die Handlungsfäden sind etwas verwirrend, nach meinem Gefühl  zu unrealistisch, aber in Summe spannend und unterhaltsam. 
Das Zusammenführen der einzelnen Erzählstränge wirkt auf mich ein bisserl gewaltsam, aber es passt dann letztendlich ganz gut.
Fazit: unterhaltsam, ein bisschen Wiener Lokalkolorit und spannend genug, um dranzubleiben.




Cover des Buches Die Mitternachtsbibliothek (ISBN: 9783426282564)

Bewertung zu "Die Mitternachtsbibliothek" von Matt Haig

Die Mitternachtsbibliothek
kelomatvor 3 Jahren
Kann man in anderen Leben glücklich sein?

          Ein bittersüßes, nachdenklich machendes Buch, eines, das mit der These der Multiversen spielt.
Nora ist Nitte 30 und alles in ihrem eigentlich vielversprechenden Leben ist schiefgelaufen. Aus einem in vielen Bereichen sehr begabten Mädchen ist - durch ihre eigene Schuld, so wie sie das sieht - eine Versagerin geworden. Statt Olympiasiegerin im Schwimmen, Gletscherforscherin in Spitzbergen, Philosophiedozentin, Ehefrau und Mutter, Rockstar in einer Band zu werden (all diese Potentiale wären dagewesen), ist sie nun eine schwer depressive, alleinstehende Katzenbesitzerin. Als sie dann auch noch gekündigt wird und ihr Kater stirbt, muss sie für sich feststellen, dass "das Universum keine Verwendung für sie hat". Sie begeht Selbstmord.
Doch statt sofort zu sterben, landet sie in einer Art Zwischenwelt, einer gigantischen Bibliothek, gefüllt mit Büchern ihrer möglichen Leben. Und sie erhält die Chance, sich für andere Leben zu entscheiden...
Was mich fasziniert hat, war die Überlegung, ob man  - wenn man die Chance bekommt, sein Leben "neu" zu leben, auch anders sein würde. Anders reagieren, sich andere Eigenschaften zulegen, andere Vorlieben und Abneigungen entwickeln... oder bliebe man doch immer man selbst? Kann man überhaupt in einem anderen Leben glücklicher sein? Wäre man, wenn man immer wieder neue Lebensentwürfe leben dürfte, dann überhaupt mit einem Leben zufrieden? So zufrieden, dass man sich für dieses dann entscheidet?
Ich verrate vom Inhaalt jetzt nichts, das kann ich nicht, ohne zu spoilern, aber es war eine interessante, unterhaltsame und doch nachdenklich machende Geschichte.
       

Cover des Buches Das Erbe der Päpstin (ISBN: 9783352009280)

Bewertung zu "Das Erbe der Päpstin" von Helga Glaesener

Das Erbe der Päpstin
kelomatvor 4 Jahren
Kurzmeinung: Nicht schlecht, aber kein Muss
Kann man lesen, muss man nicht

Es ist einer der vielen historischen Romane, nicht schlecht geschrieben, aber auch nichts, was man unbedingt lesen müsste.

Positiv war, dass die Autorin sich recht intensiv auf "Die Päpstin" eingelassen hat und der Roman sich zeitlich mit Donna W. Cross' Buch überschneidet. Die Päpstin Johanna lebt noch (zumindest am Beginn des Romans). Die Hauptperson ist Freya, Enkeltochter von Gerold, dessen Tochter Gisla ja - wenn man sich erinnert - von den Dänen verschleppt wurde. Die Geschichte beginnt mit Gislas gewaltsamer Entführung und ihrem Sklavenleben bei den Dänen. 

Freya schafft es, nach dem Tod der Mutter zu fliehen und begibt sich auf die Suche nach ihrem Großvater Gerold. Ihre Reise führt sie bis nach Rom und in weiterer Folge nach Paris...

Diese Art Roman ist natürlich keine Hochliteratur, aber unterhaltsam ohne allzu große Ansprüche, ordentlich geschrieben und halbwegs solide recherchiert. Im Nachwort erklärt die Autorin auch, welche dichterischen Freiheiten sie sich zugunsten einer straffen Abfolge in historischen Details genommen hat.

Man muss den Roman nicht lesen, aber man kann es tun, ohne ein unangenehmes Gefühl zu bekommen.

Cover des Buches Der letzte Satz (ISBN: 9783446267886)

Bewertung zu "Der letzte Satz" von Robert Seethaler

Der letzte Satz
kelomatvor 4 Jahren
Kurzmeinung: Ein Roman, so dicht wie Mahlers Musik
Ein Roman wie Mahlers Musik

Die Geschichte ist kurz. Kurz und dicht, so wie Gustav Mahlers Leben.
Wir begegnen dem Komponisten an Bord eines Schiffes auf der Rückkehr von New York nach Europa. Mahler ist ein kranker Mann, immer wieder von Fieberschüben geplagt, er ist zart - auch körperlich - empfindsam und unzufrieden.
So viel hat er erreicht, so viel hat er verloren. Hofmusikdirektor, verheiratet mit Alma, der berüchtigten Muse vieler genialer Männer. Seine Werke werden gespielt und anerkannt.
Aber er hat ein Kind, seine und Almas Tochter Marie verloren, er hat seine Gesundheit eingebüßt, weil er weder sich noch andere jemals schonen konnte, er hat Almas Liebe verloren an den "Baumeister", wie er den Architekten Gryphius abwertend bezeichnet.
An Bord des Schiffes lässt er - umsorgt von einem Schiffsjungen und sich der pflichterfüllenden Fürsorge Almas verweigernd - seine guten und schlechten Jahre Revue passieren.

Robert Seethaler hat da ein brilliantes kleines Meisterstück geschaffen, man hört die Stimme Mahlers, man sieht ihn und fühlt mit ihm. Es gelingt nicht oft, einen so großen Künstler so plastisch und greifbar zu gestalten - hier ist es gelungen.

Cover des Buches Befreit (ISBN: 9783462050127)

Bewertung zu "Befreit" von Tara Westover

Befreit
kelomatvor 6 Jahren
Kurzmeinung: "Dieses neue Ich könnte man vieles nennen.Umwandlung. Metamorphose.Falschheit.Verrat. Ich nenne es Bildung."
Wenn der Glaube die Seele zerstört

          Ich habe  dieses Buch jetzt ausgelesen und bin noch ganz durchgeschüttelt. Immer wieder musste ich mir vor Augen halten, dass es kein Roman ist, sondern eine Autobiographie.
Tara Westover erzählt von einer unglaublich bizarren Welt in der sie aufgewachsen ist. Ihre Eltern sind nicht nur Mormonen, ihr Vater ist so fundamentalistisch, dass von staatlichen Schulen über ärztliche Versorgung bis zum Ausstellen einer Geburtsurkunde für seine Kinder alles als Teufelswerk abgetan wird. Er ist der absolute Patriarch, Herr über den Buck Peak in Idaho, Herr über den Schrottplatz und vor allem über seine Familie.
Was mich am meisten erschüttert hat, war der seelische Zwiespalt, in dem Tara sich auch noch als Erwachsene befindet, sogar als sie schon studiert und man glauben könnte, sie hätte sich von diesen wahnwitzigen Wertvorstellungen längst gelöst. Sie zerbricht beinahe in dem Versuch, ihr Leben im Kontext des psychisch gestörten Vaters zu führen und trotzdem die Segnungen einer akademischen Laufbahn anzunehmen. Was da alles an Brutalität, an seelischen und körperlichen Verletzungen von den Männern der Familie an den Frauen ausgeübt wird, hat mich beinahe zur Verzweiflung gebracht. Es ist für uns Europäer kaum nachvollziehbar, was ein so exzessiv gelebter Glaubensdruck bewirken kann. Ähnlichkeiten mit dem Faschismus in seiner dogmatischen Ausrichtung sind nicht abzuleugnen und die Auswirkungen, wenn auch im Kleinen und Privaten, ähnlich.
Eine faszinierende und abstoßende Geschichte zugleich - für pädagogisch interessierte Menschen eine große Empfehlung!
       

Cover des Buches His Dark Materials 0: Über den wilden Fluss (ISBN: 9783551583932)

Bewertung zu "His Dark Materials 0: Über den wilden Fluss" von Philip Pullman

His Dark Materials 0: Über den wilden Fluss
kelomatvor 6 Jahren
Kurzmeinung: Wunderbare Vorgeschichte!
Über den wilden Fluss in eine magische Welt

           Schon beim Hineinschnuppern in die Leseprobe war mir klar - das wird eine ganz wunderbare Sache! Die Bernstein-Trilogie von Pullman habe ich vor vielen Jahren sehr geliebt und dass es jetzt eine Vorgeschichte dazu gibt, hat in mir große Vorfreude hervorgerufen.
Und meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht - die Geschichte ist spannend, wunderschön vielschichtig und magisch, sie führt zurück in eine schon damals großartig konzipierte Welt.
Wir erfahren die Geschichte eines Jungen namens Malcolm und wie er sich plötzlich als Hüter der kleinen Lyra wiederfindet, die er nicht nur vor der Kirche und ihren Geheimorganisationen, sondern auch vor ihrer leiblichen Mutter und vor einem irren Wissenschaftler retten muss - inmitten einer sintflutartigen Überschwemmung.
Auch die Daemonen, die tierischen Wesen, die ein Teil der Persönlichkeit ihrer menschlichen Gefährten sind, gibt es in der Vorgeschichte und sie sind genauso faszinierend und bezaubernd wie in den drei bereits bekannten Büchern.
Und das schönste: am Ende steht "Fortsetzung folgt..." und ich bin sicher, dass damit nicht die schon lange am Markt erschienenen Bücher sind, sondern, dass es noch eine Prequel-Geschichte geben wird. Zu viele Fragen sind noch offen...
       

Cover des Buches Palast der Finsternis (ISBN: 9783257300550)

Bewertung zu "Palast der Finsternis" von Stefan Bachmann

Palast der Finsternis
kelomatvor 7 Jahren
Zu viel des Guten...

Die Idee klingt ja spannend und geheimnisvoll: fünf Jugendliche, alle offenbar hochbegabt, werden für ein besonderes Projekt ausgewählt, sie sollen einen unterirdischen Palast in Frankreich erforschen. Zu dem Zweck werden sie mit größtmöglichem Luxus von den USA nach Frankreich geholt, im oberirdischen Teil des Schlosses untergebracht und gehätschelt. Gehätschelt bis zum ersten Abendessen...
Ab dann wird die Geschichte etwas absurd, die Gastgeber und Initiatoren des Projekts entpuppen sich plötzlich als mehr als feindlich, die jungen Leute werden unter Drogen gesetzt und in den unterirdischen Palast gebracht.
Dort begegnen sie derart vielen verschiedenen, sich teilweise untereinander bekämpfenden Gruppen, verlieren sich im Labyrinth, finden Seltsamkeiten und noch größere Seltsamkeiten, stolpern von einer Todesgefahr in die nächste, begegnen mysteriösen Gruselgestalten und weder sie noch der Leser kann sich in den widerstreitenden Gruppen zurechtfinden und einen Sinn erkennen oder ein Ziel.
Erzählt wird auf zwei Ebenen: eine Ebene ist aus der Perspektive von Anouk, einer "Heldin" mit großen persönlichen Problemen, die ihre Wurzeln in ihrer prekären Familiengeschichte haben und sie zu einem depressiv-aggressiven, unleidlichen Miststück machen. Die zweite Ebene spielt in der Zeit der französischen Revolution und wird aus der Sicht von Aurélie de Bessancourt erzählt, die sich ebenfalls im Palast der Finsternis aufhalten muss.

Die Zusammenführung der Erzählungsstränge war dann aber doch ziemlich vorhersehbar, nachdem die Zielführung unentwegte Ablenkungen in Form von "noch ein Problem/ ein weiterer Gewaltakt/ die nächste Katastrophe" erfahren hat. Insgesamt zu viel, sogar bei einer Mystic Fantasy-basierten Geschichte.

Die übrigen Protagonisten bleiben seltsam blass und blutleer (und das nicht nur, weil sie in den diversen Kämpfen ziemlich viel davon verlieren), die sind flach gezeichnet und uninteressant. Der Autor scheint selber keine große Wertschätzung für seine Figuren zu haben, sonst hätte er ihnen mehr Leben eingehaucht.

Fazit: Für Jugendliche vermutlich ganz spannend, aber trotzdem irgendwie blutarm, wenn auch eher blutrünstig... Kann man lesen, muss man nicht.

Cover des Buches Lebensgeister (ISBN: 9783257300420)

Bewertung zu "Lebensgeister" von Banana Yoshimoto

Lebensgeister
kelomatvor 8 Jahren
Leben und Tod sind zwei Seiten des Spiegels

          Es ist ein Buch, das nachdenklich macht und das berührt. Es geht um den Tod und das Weiterleben nach dem Verlust eines geliebten Menschen. Die Sprache ist sehr direkt, manchmal geradezu schnoddrig und trotzdem von einer zart poetischen Kraft.
Worum geht es? Sayoko und ihr Geliebter Yoichi haben auf der Heimfahrt von einem schönen Ausflug einen Autounfall. Yoichi stirbt sofort, Sayoko bleibt schwer verletzt, dem Tode ganz nahe, zurück. Eine Eisenstange hat sich durch ihren Bauch gebohrt. An der Schwelle des Todes sieht sie zuerst ihren schon vor längerer Zeit gestorbenen Hund, dann ihren toten Großvater, der sie "ins Leben zurückschickt".
Wieder gesund, bleibt ihr eine seltsame Wahrnehmungsfähigkeit: sie sieht Geister. Allerdings ist nichts davon bedrohlich oder verstörend - im Gegenteil. Sie lernt, dass es in beiden Welten gut sein kann, dass Leben und Tod zusammengehören. Sayoko verändert sich, sie kann dem Augenblick, dem Hier und Jetzt viel mehr abgewinnen.
Mag sein, dass es an der unterschiedlichen Kultur Asiens liegt, dass Sayoko sich so "leicht" im Leben zurechtfindet, dass sie so viele Glücksmomente erkennen kann, vielleicht liegt es aber auch an ihrer Nahtoderfahrung. Auf alle Fälle hat Banana Yoshimoto ein beeindruckendes Portrait einer jungen Frau und ein irgendwie tröstliches Buch geschaffen.
       

Über mich

  • 09.06.2015

Lieblingsgenres

Fantasy, Historische Romane, Literatur, Unterhaltung

Mitgliedschaft

Freund*innen

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks