kirara

Inhalt:

Das spätgeborene Nesthäckchen aus der Familie Holmes wächst isoliert und behütet auf dem holmschen Landsitz auf und kennt ihre Brüder nur aus den Nachrichten. Bis die gemeinsame Mutter plötzlich verschwindet. Dann geht es Zack auf Zack, Enola soll auf ein Internat für "Mädchen aus gehobener Gesellschaft". Das passt der willensstarken Halbwüchsigen nicht und kurzerhand tut sie es ihrer Mutter gleich. Auf der Flucht vor ihren berühmten Brüdern stolpert sie zufällig in einen Vermisstenfall und versucht sich als professionelle Wiederfinderin.

Story:

Klang vielversprechend, war es leider nicht. Ich kenne manche englische Kinderbücher als richtig pfiffig und raffiniert. Hier ist es leider sehr plump. Die Charaktere überzeugen leider nicht. Die Holmes-Brüder sind vollkommen oberflächlich und unsymphatisch, Enola eher unspannend und sprunghaft, alle anderen Charaktere stereotypisch. Enola stolpert eher über ihre Geschichte als sie zu entdecken und wenn sie Rätseln nachgeht (besonders im Fall ihrer verschwundenen Mutter), nervt die Geschichte mit Aufzählungen und Codes, die für Leser eher langweilig sind und man abwarten muss, bis die Vorleserin auch die letzte Schifre vorgetragen hat. Nur die Bedeutung der Blumen fand ich für mich persölich merkenswert. Spannung kam für mich leider gar nicht auf und ich glaube auch nicht, dass es für Teenies spannend ist. Eher für jüngere Leser geeignet, die es ganz leicht brauchen.

Außerdem ist es mega nervig, wenn sich Enola ständig über Unzüglichkeiten und Zotten empört, selbst wenn sie eigentlich Todesängste ausstehen müsste, sie ist erst 14 Jahre und isoliert aufgewachsen!

Schreibstil:

Kann natürlich auch teilweise an der Übersetzung liegen, aber trotzdem sehr unflüssig. Richtig rein in die Geschichte bin ich nicht gekommen.

Hörbuchfassung:

Tut mir leid für die Schauspielerin, aber ich finde nicht, dass sie als Vorleserin geeignet ist. Wahrscheinlich wurde sie ausgewählt, weil sie sehr zart und kindlich klingt, was zu Enola passen könnte. Aber die Vorleserin klingt nicht nur in jedem vierten Satz als ob sie vor Zartheit und Unschuld gleich ohnmächtig wird, ihre Charakter-Stimmen sind einfach nicht schön zu hören.

Fazit:

Überzeugt mich leider weder durch die Geschichte, die Charaktere noch durch der Vorleserin. Es wird der erste und letzte Enola-Roman für mich bleiben. Aber ich verschenke ihn gerne an die kleine Tochter meiner Freundin, der die Geschichte gefallen könnte.

Inhalt:

Eigentlich ist Andi ziemlich zufrieden mit dem, wie es läuft. Wäre da nicht der ständige Druck. Druck vom Freund "zieh endlich zu mir", Druck von den Schwiegereltern "wann macht ihr mal den nächsten Schritt", Druck von der Gesellschaft "Her mit der Bilderbuchfamilie".

Als sie nach einem emotional angespannten gemeinsamen Urlaub feststellt, dass sie schwanger ist, schnappt die Gesellschaftsfalle zu und irgendwie hat keiner mehr Zeit Andi zu fragen was sie eigentlich will. Auch Andi selbst nicht.

Geschichte:

Mit 221 Seiten stellt das Buch natürlich nur einen Ausschnitt aus Andis Leben da, es ist also eher eine Novelle. Man erfährt über Andis Vergangenheit nicht viel, aber wichtig ist auch nur der Ausschnitt, Andis Schwangerschaft. In nur den wenigen Monaten kann der Leser zusehen, wie sich Andis Leben radikalt verändert und vor allem welches Gefühlschaos Andi durchlebt. Richtig spannend und manchmal witzig und manchmal frustrierend. Als passierte es einem gerade selbst.

Nur das Ende hat mir nicht ganz gefallen. Ich bleibe etwas unbefriedigt zurück. Allerdings ist es dennoch überzeugend und gut gelungen.

Schreibstil:

Genial! Die Geschichte ist eigentlich nicht das, was ich normalerweise lese. Wirklich überzeugt von der Geschichte hat mich gerade der Schreibstil. Man ist als Leser nicht neben Andi und man ist auch nicht Andi selbst und durchlebt die Geschichte. Nein, man ist in Andis Kopf. Dort wo sich Gefühle und Gedanken überschlagen, wo auf einer Seite der Freund ein Riesenarschloch und auf der übernächsten Seite der Freund das Beste und Liebenswürdigste in Andis Leben ist. Wörtliche Rede und das was sie in Zeitschriften und Nachrichten liest, was die Gesellschaft ihr abverlangt, all das verwischen in Andis Gedanken, zu einem einzigen Text, keine Anführungszeichen. Einfach nur genial und eindeutig das Allerbeste am Buch.

Fazit:

Mir hat das Buch sehr gefallen. Es hat genau die richtige Länge um es einem Zug durchzulesen und mit dem erfrischend anderen Schreibstil macht man auch genau das. Dadurch ist das nicht ganz so zufriedenstellende Ende kein Manko. Toll!