klaudia96s avatar

klaudia96

  • Mitglied seit 27.11.2013
  • 3 Freund*innen
  • 652 Bücher
  • 303 Rezensionen
  • 436 Bewertungen (Ø 4,12)

Rezensionen und Bewertungen

Filtern:
  • 5 Sterne200
  • 4 Sterne137
  • 3 Sterne63
  • 2 Sterne24
  • 1 Stern12
Sortieren:
Cover des Buches Gold und Schatten (ISBN: 9783846600801)

Bewertung zu "Gold und Schatten" von Kira Licht

Gold und Schatten
klaudia96vor 5 Jahren
Im Paris der Göttermythen ...

Inhalt

Nach ihrem Umzug in die Stadt der Liebe, Paris, wird die behütet aufgewachsene Livia immer wieder von Krankheiten und seltsamen Vorkommnissen geplagt. Wieso fangen Pflanzen an, mit ihr zu sprechen? Und wer ist der attraktive Maél, der sie in die Katakomben unter Paris entführt? Dass sie ihn getroffen hat, ist alles andere als Zufall, doch als mitten in Paris die geheime Welt der griechischen Götter zum Leben erwacht, muss Livia ihren Platz zwischen den Sagengestalten finden. Doch dunkle Mächte sind bereits auf dem Vormarsch und sie machen nicht vor Livia und Maél Halt …

Meine Bewertung

Achtung: Diese Rezension enthält kleine Spoiler zur Geschichte!

Griechische Götter in Paris? Count me in! „Gold und Schatten“ von Kira Licht war für mich auf mehreren Ebenen eine Must Read, weshalb ich mich umso schwerer getan habe, diese Rezension zu schreiben. So gut der Aufhänger mit Livias Kräften, der Traumstadt Paris und der Mythologie in diesem Buch war, so langatmig und schwierig war dann die Geschichte selbst. Tatsächlich musste ich es sehr lange sacken lassen und meine Gedanken dazu aufschreiben, denn ich bin wahnsinnig zwiegespalten, was diese Geschichte angeht.

Fangen wir mit den guten Seiten an: Tatsächlich fand ich Kira Lichts Schreibstil angenehm und flüssig zu lesen, auch wenn es zwischendurch sehr viele Längen gab, die man im Lektorat noch gut und gern hätte zusammenkürzen können. Der Spannungsbogen war für mich etwas schwierig aufgebaut, vieles ging in Alltagsszenen und Livias Schwärmereien für den gutaussehenden Hottie Maél unter. Was an sich für die Altersstufe auch kein Problem ist, denn mit 14 Jahren sind diese Schwärmereien auch völlig in Ordnung – nur war Livia schon älters als 14-jährige Leser. Dafür wirkte sie auf mich an vielen Stellen sehr naiv und zu schüchtern, hatte aber manchmal Anfälle von Waghalsigkeit und Mut, die ich dann wiederum unterhaltsam fand. Ich hoffe, dass der Teil ihrer Persönlichkeit im zweiten Band weiter ausgebaut wird und sie sich nicht mehr so stark unterbuttern lässt. Sie hat nämlich einige coole Fähigkeiten!

Diese war für mich vor allem ihre Begabung, mit Pflanzen zu sprechen. Für Bewanderte in der griechischen Mythologie ist schnell klar: Livia gehört den Nymphen an. Und obwohl sie das auch recht früh im Buch feststellt, wird daraus kaum ein richtiges Thema gemacht, ihre Kräfte nicht weiter beleuchtet. Sie wirken eher wie ein Mittel zum Zweck, wenn es gerade gebraucht wird. Hier wurde meiner Meinung nach viel Potenzial verschenkt und auch in dem Punkt hoffe ich, dass der zweite Band noch ordentlicher reinhaut.

Schön fand ich außerdem Livias Beziehung zu ihren zwei neuen besten Freundinnen. Gigi und Jemma hätten für mich straight aus „Mean Girls“ kommen können, sie waren aber super unterhaltsam und mit Livia zusammen ein tolles Trio. Mancher sarkastischer Spruch zwischen ihnen hat mich zum Lachen gebracht. Gleichzeitig waren sie mir fast etwas zu stereotyp gezeichnet, was auch daran liegen könnte, dass sie in vielen Bereichen Plot Devices blieben – nur da, um die Story voranzutreiben, aber eigene Einflüsse hatten sie kaum. Trotzdem fand ich sie sehr liebenswert und die Szenen mit ihnen haben das Buch gut aufgelockert. Ebenso verhielt es sich mit der Motte Evangeline – sie war eine so süße, treue Begleiterin, die Livia zur Seite stand! Sie mochte ich ganz besonders und ihre Fähigkeiten waren auch nicht ohne. Das hat mir sehr gut gefallen und in dem Moment habe ich auch festgestellt, dass Kira Licht wirklich sehr interessante Ideen hineingebracht hat.

Aber leider war nicht alles so positiv. Denn während ich mich auf den mythologischen Teil sehr gefreut habe, kam mir dieser an einigen Stellen so verdreht und unangenehm vor, dass ich das Buch gern weggelegt hätte. Die Beziehung zwischen Hades und Persephone und ihre Darstellung als Charaktere war mir echt richtig unangenehm, denn sie war unglaublich vorhersehbar und passte nicht mit meiner Vorstellung von ihnen zusammen. Das ist nun natürlich die Interpretation der Autorin und hierfür möchte ich auch ganz klar sagen: Das ist rein persönlicher Geschmack. Mir hat dieser Punkt einfach nicht gefallen, vor allem Persephones Darstellung als kratzbürstige, zickige Luxus-Ehefrau, die Aphrodite auch noch Adonis ausspannt. Das war für mich echt zu viel des Guten.

Dafür waren andere Charaktere wie Aphrodite und Hermes super gemeistert! Beide haben mir viel Freude bereitet, und auch die Irrungen und Wirrungen des wie eine Droge wirkenden Ambrosia waren sehr unterhaltsam geschildert. Die hat Maéls und Livias Beziehung vorangebracht, auch wenn ich von dieser überhaupt nicht angetan war.

Denn seien wir mal ehrlich: Maél ist kein Bookboyfriend. Es tut mir hier sehr leid der Autorin gegenüber, die sich viel Mühe gegeben hat, seinen Charakter verständlich zu machen, aber die zwei führen eine solch toxische, unangenehme Beziehung, dass mir regelmäßig die Galle hochstieg. Maél prügelt sich, weil Livia nicht mit ihm reden will, und eine Woche später ist alles vergessen? Seine mysteriöse Art ist höchst übergriffig und nicht so liebevoll, wie es dargestellt werden sollte. Sein Benehmen Livia gegenüber ist oftmals respektlos, soll dann aber mit kleinen Geschenken und Aufmerksamkeiten wiedergutgemacht werden. Am Ende erfährt man zwar, was dahintersteckt, aber dieses Trope des armen Jungen, der seine einzig wahre Liebe vor sich selbst schützen muss und sie deshalb immer wieder wegstößt, ist übelst toxisch. Entweder willst du eine Beziehung oder du willst sie nicht, aber wenn Letzteres der Fall ist, ist es ein Unding, mit Livias Gefühlen zu spielen, sie immer wieder näher zu dir zu ziehen und sie dann doch wieder wegzustoßen unter dem Vorwand, sie schützen zu wollen. Das ist keine Liebe. Das ist bloße Spielerei und jedes Mädchen, das so was bereits erlebt hat, ist mit verletzten Gefühlen und viel Trauer herausgegangen.

Neben all diesen Punkten fand ich wie gesagt den Spannungsaufbau nicht ganz plausibel gestaltet. Es gab unnötige Längen im Buch, die man zum Beispiel mit mehr Bedeutung der Katakomben hätte füllen können, oder mit mehr Begegnungen zwischen Livia und den Göttern/anderen mythischen Wesen. Das Nymphen-Thema wurde kaum aufgegriffen, nur wenn es notwendig war. Hier blieb noch viel Luft nach oben, und wo es dann Erklärungen gab, arteten sie schnell in Info-Dumps aus. Ich hoffe sehr, dass Kira Licht das Pacing im zweiten Band besser gelingt (und bitte, wie auch andere Rezensenten, um etwas kürzere Kapitel).

Werde ich also den zweiten Teil noch lesen? Ich musste wirklich überlegen, aber ja, ich werde es tun. Kira Licht hat mit mit „Gold und Schatten“ zwar nicht vollständig überzeugen können, aber ich hoffe sehr darauf, dass es im zweiten Teil „Staub und Flammen“ besser wird. Die Voraussetzungen dafür sind gegeben mit dem Ende des ersten Buches, ich hoffe, dass die Autorin es besser umsetzen wird und der Beziehung zwischen Livia und Maél den richtigen Schubs gibt.

Cover des Buches Falling Fast (ISBN: 9783736308398)

Bewertung zu "Falling Fast" von Bianca Iosivoni

Falling Fast
klaudia96vor 5 Jahren
Kein Buch, das man schnell vergisst!

Inhalt

Mutig sein, Abenteuer erleben, die USA bereisen: Hailee DeLucas Zeit als stille graue Maus ist vorbei. Auf ihrem Roadtrip will sie sich einen Sommer lang ihren Ängsten stellen und sie besiegen, um nicht nur sich selbst, sondern auch ihre Schwester Katie stolz zu machen. Doch als ihr Wagen in der kleinen Stadt Fairwood den Geist aufgibt, ist sie dort gestrandet. Dort lernt sie Chase Whittaker kennen und ist augenblicklich in Schwierigkeiten – wie kann sie sich seinem Charme entziehen und ihm widerstehen, wenn er ihr Innerstes nach Außen kehrt?  Schließlich ist ein Sommer alles, was sie haben …

Meine Bewertung

Hailee und Chase sind die großen Herzensbrecher dieses Jahres. Ich hatte jedes Mal beim Lesen wieder ein Lächeln auf den Lippen und Tränen in den Augen. Es ist unglaublich zu sehen, was für eine Entwicklung die Charaktere durchmachen und wie sich in mein Leben geschlichen haben. Es fällt mir unheimlich schwer, in Worte zu fassen, was dieses Buch mit mir getan hat, aber eins weiß ich: „Falling Fast“ ist mein Highlight des Jahres, denn nichts übertrifft die vielen schönen Stunden, die ich mit Hailee in Fairwood verbracht habe.

Fangen wir doch direkt dort an: Fairwood ist so heimelig, dass es mich sofort an Stars Hollow aus den „Gilmore Girls“ erinnert hat. Die Charaktere sind ebenso lebensnah und echt gestaltet, dass man Chase‘ Familie, die Leute aus dem Diner und dem süßen Café, die Besitzerin des Buchladens und selbst ganz besondere Orte, die typisch für das Shenandoah-Tal sind, direkt vor Augen hatte. Ich für meinen Teil mag von den Nebencharakteren Jesper am meisten. Er ist der Grund, dass Hailee überhaupt nach Fairwood kommt, und obwohl dies sehr traurig ist, hat er das Buch über einen riesigen Einfluss auf sie gehabt. Er scheint ein ganz besonderer Mensch zu sein, den man nicht direkt kennenlernt, sondern nur durch Erzählungen. Denn Jesper ist bereits zu Anfang des Buchs tot und wir begleiten Hailee auf den Friedhof, wo sie zu seinem Grab geht.

Nur kurz darauf taucht Chase auf und hier wird es wieder lustiger: Hailees eher schüchterne Art, mit der sie wirklich Schwierigkeiten hat, auf Menschen zuzugehen, beißt sich mit ihrem Vorsatz, mutig zu sein. Ich fand es schön zu sehen, dass sie trotz aller mutigen Aktionen ihren Charakter nicht völlig ändert, dass sie immer noch Selbstzweifel und Ängste hat, denn darin habe ich mich am meisten widergespiegelt gesehen. Ich verstehe die Anxiety, die Hailee in diesen Momenten überkommt, die das Sprechen und Denken schwer macht, weil man Angst hat, sich zu blamieren. Und ich bewundere sie für ihre Entschlossenheit, für die Spontaneität, für ihren Vorsatz, den sie durchzieht. Hailee ist ein ganz besonderer Charakter und Chase passt einfach perfekt zu ihr …

… was auch das Problem an der Sache ist. Denn sie haben nur einen Sommer, der bald endet. Und beide sind verwickelt in Geheimnisse, die ihre Leben auf den Kopf stellen. Ich fand es schön zu sehen, dass Chase nicht der typische Bad Boy ist, sondern ein wahrer Familienmensch und darin auch sein größter Struggle liegt. Er ist unfassbar nahbar, ich mochte seine Art, die nicht aufdringlich war, Hailee aber trotzdem herausgefordert hat, aus ihrem Schneckenhaus (oder besser gesagt ihrem roten Honda) zu kriechen. Die zwei hatten so viele schöne, emotionale, berührende und lustige Momente, die dieses Buch ganz besonders machen. Ich bin der festen Überzeugung, dass es das Beste ist, was Bianca Iosivoni bisher geschrieben hat.

Und trotzdem geht jedes gute Buch auch zu Ende. Je näher ich diesem kam, desto aufgeregter war ich. Beim ersten Lesen saß ich im Café, als ich es gelesen habe … Keine gute Entscheidung. Denn natürlich wird die Spannung für Flying High stark aufrechterhalten. Ich war mit den Nerven völlig fertig, hätte am liebsten geweint und musste mich stark zusammenreißen. Denn „Falling Fast“ ist ein vielschichtiges, facettenreiches Buch, das nicht nur die lockere Leichtigkeit und die schönen Seiten des Lebens anreißt, sondern auch tiefe Abgründe und schwere Entscheidungen beinhaltet. Die Charaktere wären nichts ohne die Probleme, die sie verfolgen. Und das macht Hailee zu meiner Vertrauten. Deshalb kann ich mich mit ihr am besten identifizieren. Weil sie, ebenso wie jeder andere Mensch, Schattenseiten hat. Ihre reichen vielleicht in ganz andere Richtungen, aber ich konnte jeden einzelnen Gedankengang mitfühlen. Ich konnte sie auf einer Ebene verstehen, die ich keinem anderen Menschen wünschen würde, weil es nichts ist, worauf man stolz sein sollte. Aber ich bin froh, ihre Geschichte gelesen zu haben. Und ich hoffe, dass sie vielen Menschen zeigen wird, wie wichtig es ist, Menschen nicht nur nach ihren offensichtlichsten Taten zu beurteilen. Denn jeder hat etwas in sich, das keiner sehen kann. Und obwohl mich Hailees Mut beeindruckt hat, ist das Ende nichts für schwache Nerven.

Cover des Buches Beautiful Liars - Geliebte Feindin (ISBN: 9783473401765)

Bewertung zu "Beautiful Liars - Geliebte Feindin" von Katharine McGee

Beautiful Liars - Geliebte Feindin
klaudia96vor 5 Jahren
Von der Spitze ist der Fall tiefer ...

Inhalt

Ein Jahr ist seit den tragischen Ereignissen auf dem Tower und in Dubai vergangen. Die Polizei steht vor einem Rätsel: Die Frauenleiche, die sie gefunden haben, wurde nicht durch einen Unfall in New York gefunden. Alle Anzeichen des Mordes deuten auf die ungleiche Clique hin, die nur durch ihre Geheimnisse miteinander verbunden ist. Doch wie lange können sie ihr Spiel noch treiben, bis sie auffliegen? Und wer wird schließlich auf dem Dach des Towers stehen, bereit, das Leben hinter sich zu lassen?

Meine Bewertung

Wie sehnsüchtig habe ich auf den Abschlussband der „Beautiful Liars“ gewartet und ihn herbeigesehnt. Und dann hatte ich, als ich ihn in der Hand halt, furchtbare Angst. Angst, dass diese tolle Reihe vorbei sein wird, dass meien Lieblinge nicht überleben werden, dass das Ende schwächeln und mir damit alles verderben könnte – alles unbegründete Ängste, denn auch das Finale konnte mich trotz kleinerer Schwächen wieder richtig überzeugen. Vieles habe ich vorausgesehen, doch wie die Fäden wieder einmal zusammengelaufen sind, war bezeichnend für Katharine McGees hervorragenden Stil.

Im dritten Teil der Reihe gab es viele verschiedene Irrungen und Wirrungen, während sich die Schlinge immer weiter zuzieht. Die Clique rund um Avery, Leda, Watt, Calliope und Rylin war so unterschiedlich und cool wie in den ersten beiden Teilen, aber man hat deutlich die Anspannung unter ihnen gemerkt. Allerdings waren auch einige Liebesgeschichten dabei, die jetzt größere Bedeutung bekommen haben. So waren Atlas und Avery wieder einmal ein Fokuspunkt der Geschichte, ebenso wie Watt und Leda und Brice und Calliope. Gerade letztere haben mir sehr gut gefallen, auch wenn sie mir teilweise etwas zu kurz kamen und manche Fragen unbeantwortet blieben.

Diesmal fand ich die Geschichte, vor allem zum Ende hin, etwas vorhersehbarer als die anderen Teile. Manche Rätsel haben mich echt grübeln lassen, aber spätestens 100 Seiten vor Schluss wusste ich dann auch, was passieren und wie alles ausgehen würde. So hat das Buch zum Ende hin für mich nicht mehr viel Spannung geboten, aber gut geschrieben war es dennoch, sodass ich das Lesen sehr genossen habe. Interessant fand ich auch die Charakterentwicklungen, wenn man sie vom ersten bis zum letzten Teil der „Beautiful Liars“ betrachtet. Jeder Charakter hat eine große Entwicklung hinter sich und wurde gewissermaßen zum Besseren verändert, auch wenn es Reue und Schuld zu tragen gibt.

Alles in allem war der Abschluss der „Beautiful Liars“ sehr überzeugend und für mich wieder ein richtiges Highlight. Ich bin durch die 500 Seiten geflogen, als wäre es nichts, und war begeistert von der Spannung, den Intrigen und der Auflösung, die die meisten Fragen geklärt hat. Diese Reihe war wirklich grandios und ich kann sie jedem weiterempfehlen, der auf futuristische Jugendromane mit Thrill-Elementen steht!

Cover des Buches Das Erbe der Elfen (ISBN: 9783423214087)

Bewertung zu "Das Erbe der Elfen" von Andrzej Sapkowski

Das Erbe der Elfen
klaudia96vor 5 Jahren
Vom alten Blut bestimmt ...

Inhalt

Der Krieg mit den Nilfgaardern ist vorerst zum Erliegen gekommen, doch die Verluste sind hoch. Cintra liegt in Trümmern und den Händen der Feinde. Doch Gerüchte machen die Runde, dass Cirilla, die Fürstentochter, überlebt hat und vom Hexer Geralt verschleppt wurde. Sein Überraschungskind soll die Quelle uralter Magie sein. In Kaer Morhen soll sich das Löwenjunge Tests unterziehen – doch sowohl Hexer, Zauberer als auch die vereinten Fürsten und Könige haben ein Auge auf Ciri geworfen …

Meine Bewertung

Nachdem ich die Kurzgeschichtenbände rund um den Hexer Geralt wirklich gern mochte und auch im Witcher-Let’s Play schon ordentlich gespoilert wurde für die Buchreihe, wird es endlich Zeit, die Pentalogie zu lesen! Daher habe ich mir „Das Erbe der Elfen“ vorgenommen und bin auch ziemlich schnell durchgekommen. Trotzdem habe ich nicht so ganz mit dieser Art von Geschichte gerechnet, die mich zwar unterhalten hat, aber viel ruhiger als meine Erwartungen war.

Aus den Kurzgeschichtenbänden war ich viel Action, viele Kämpfe gewöhnt, auch viel mehr Märchenelemente und einen stärkeren Fokus auf Geralt selbst, der immerhin der zentrale „Held“ der Geschichte sein sollte. In „Das Erbe der Elfen“ war das eher nicht der Fall. Und trotzdem hat es mir gefallen, denn der Fokus lag auf meinem persönlichen Liebling: Ciri. Die kleine Fürstentochter wird zunächst zur Hexerin erzogen, bevor die Zauberinnen Triss und Yennefer sich ihrer annehmen und beginnen, sie auszubilden. Mir hat beides richtig gut gefallen, aber vor allem die Dynamiken zwischen den Charakteren. Triss und Ciri zusammen waren ein cooles Duo, vor allem, wenn Triss den armen Hexern von Kaer Morhen erklären muss, dass Ciri monatlich ein paar „Frauenprobleme“ hat. Es gab so viele lustige Stellen, aber auch die Ernsthaftigkeit der Geschichte ging nicht verloren.

Die Kämpfe, die es schließlich gab, waren eher übungsmäßig angehaucht und mit vielen Fachbegriffen gespickt. Ich hatte generell das Gefühl, dass sie sehr in den Hintergrund gerückt wurden, stattdessen ist der Krieg mit den Nilfgaardern überall präsent und die politische Lage angespannt. Dementsprechend sind die Kämpfe größer und auch die Schlachtpläne und Intrigen, die gespinnt werden, noch nicht vollständig aufgeklärt, sondern nur begonnen. Ich denke, die Pläne werden sich über alle fünf Bücher hinwegziehen und noch für einiges an Aufruhr sorgen, weshalb auch dieser sehr ruhige Anfang für mich in Ordnung war.

Generell hatte ich das Gefühl, dass dieser erste Teil der Pentalogie enorm zum Weltenbau und erstem Knüpfen verschiedener Fäden genutzt wurde. Das äußerte sich auch insbesondere an dem raschen Fortschritt von Ciris Ausbildung durch Yennefer. Manchmal hat sich das etwas gezogen, vor allem, da man als Leser insgesamt noch sehr wenig Infos bekommt, aber es tauchten immer wieder Elemente aus den Kurzgeschichten und auch altbekannte Charaktere auf, die es ein wenig entschuldigt haben. Zudem verfolgen wir auch Rittersporn, Yennefer und Triss zusätzlich zu Geralt und Ciri.

Alles in allem war es ein solider Auftakt, aber „Das Erbe der Elfen“ hat mich noch nicht vollständig mitgerissen. Es wurde viel für die folgenden Bände aufgebaut und ich hoffe, diese Grundlage wird im nächsten Band schon stärker und actionreicher ausgenutzt. Ich bin zumindest sehr gespannt und werde dranbleiben!

Cover des Buches Fire & Frost - Vom Feuer geküsst (ISBN: 9783473401659)

Bewertung zu "Fire & Frost - Vom Feuer geküsst" von Elly Blake

Fire & Frost - Vom Feuer geküsst
klaudia96vor 5 Jahren
Im Sturm des Feuers ...

Inhalt

Nach ihrem Sieg über den König der Frostbloods könnte alles so einfach sein – hätte Ruby nicht ein mächtiges Schattenwesen entfesselt, das ihr Halluzinationen schickt und immer wieder für eine Störung sorgt. Noch dazu ist das Leben am Hof mit dem neuen König Arcus durch Machtkämpfe und die Ausgrenzung durch die Firebloods erschwert. Ruby bleibt nach einem Attentat nichts anderes übrig: Wenn sie sich selbst behaupten und ihre Fähigkeiten trainieren will, muss sie an den Hof der Firebloods. Dabei kann ihr nur der mysteriöse Kai helfen. Doch wird ihre Liebe zu Arcus die gefährliche Trennung überstehen?

Meine Bewertung

Sagen wir es mal so: Der erste Band war um Welten besser. Rubys Geschichte geht in „Fire & Frost: Vom Feuer geküsst“ weiter, nach dem fantastischen ersten Teil, in dem sie so eine riesige Entwicklung mitgemacht hat, war ich sehr gespannt, wie sie sich mausern würde. Allerding haben mir schon die ersten 100 Seiten die Lust am zweiten Band extrem verdorben. Mir kommt es vor, als wäre das Buch von einer anderen Autorin geschrieben worden – wo sind die schönen Momente aus dem ersten Teil hin?

Tatsächlich wurde mir irgendwann die Melodramatik dieses Buchs zu viel und ich habe angefangen, nur noch querzulesen. Verpasst habe ich dadurch nichts denn die starke Ruby wurde zu einem weinerlichen Mauerblümchen, hat gefühlt ihre gesamte Persönlichkeit verloren und ist nur noch Typen hinterhergelaufen, die nebenbei bemerkt alle viel zu schlecht für sie sind. Das hinzugefügte Liebesdreieck hat niemand gebraucht. Mich hat das Lesen eher angestrengt als entspannt, dabei habe ich mir so viel von diesem Buch erhofft.

Zumindest die Nebencharaktere fand ich sehr cool gemacht. Die Lehrmeister am Fireblood-Hof mit ihren teils doch sehr strengen Methoden, die Fireblood-Königin, die man nicht unbedingt zu den nettesten Gefährten zählen kann, die aber dadurch mehr Charakter und Persönlichkeit bekommt als jeder andere – sie haben die Geschichte ein wenig vorangetrieben und interessanter gestaltet. Ich mochte ihre Handlungen, die man dennoch nachvollziehen konnte. Außerdem haben sie es geschafft, Ruby aus ihrer Lethargie zu reißen. Sie hatte einen Antrieb, auch wenn sie den nicht optimal genutzt hat, aber diese Charaktere haben Pfeffer in die Story gebracht.

Alles in allem fand ich diesen Band sehr langgezogen und leider auch vorhersehbar. Den Plot Twist konnte man von Anfang an riechen, das Schattenmonster, das Ruby entfesselt hat, war mir als Antagonist nicht präsent genug. Rubys Entwicklung und auch die Liebesgeschichte zu Arcus (und Kai) waren eher nervig als mitreißend, ich hatte schon nach kurzer Zeit keine Lust mehr weiterzulesen. Dieser Band hat die typischen Schwächen für zweite Bände: Hier hat man zu viel gewollt, zu viele Klischees aufgeworfen und dadurch zu viel Originalität, die im ersten Band noch herrschte, verloren.

Nach „Fire & Frost – Vom Feuer geküsst“ werde ich die Reihe nicht mehr weiterlesen. Ich kann mir gut ausmalen, wie der dritte Teil ablaufen wird, und bin nicht sonderlich scharf darauf. Es ist sehr schade, denn der Reihenstart war so stark, aber insgesamt war mir dieser Band zu schwach und hat zu wenig Lust auf das Finale geweckt.

Cover des Buches Cat & Cole 1: Die letzte Generation (ISBN: 9783522505598)

Bewertung zu "Cat & Cole 1: Die letzte Generation" von Emily Suvada

Cat & Cole 1: Die letzte Generation
klaudia96vor 5 Jahren
Nur ein Code kann alles retten ...

Inhalt

Milliarden Mensch sind in Todesgefahr durch ein Virus, das auf der Erde ausgebrochen ist. Die einzige Hoffnung auf den Schlüssel zur Lösung: Catarina Agatta. Ihr Vater, ein angesehener Wissenschaftler, hat den Code erfunden, mit dem die Menschheit vor der Seuche geschützt werden kann. Mit der optimalen Verschmelzung von Technik und Biologie, den Panels mit Apps, die die Menschen in sich tragen, können Körper gehackt und geschützt werden. Doch Cat ist die einzige, die den Code ihres Vaters knacken kann, bevor ihn eine korrupte Organisation in die Finger bekommt. Der Spezialagent Cole soll sie bei dieser gefährlichen Mission schützen. Doch je tiefer Cat gräbt, desto mehr Grausamkeiten über sich und ihren Vater erfährt sie …

Meine Bewertung

„Cat & Cole“ war ein Buch, das mir von ganz vielen Seiten empfohlen wurde. Eine neue Dystopie mit coolen technischen Ansätzen, vielen Plot Twists, einer starken Heldin – es klang genau nach meinem Geschmack. Und tatsächlich hat es mir von Anfang an gut gefallen, ich fand den Spannungsbogen und die Storyline gut aufgebaut. Trotzdem habe ich einiges an Kritik zu dem Buch, denn die allgemeine Euphorie über die Geschichte kann ich nicht teilen.

Zuallererst: Mega gute Grundidee! Ich liebe diese Verschmelzung von Biologie und Technik, liebe die Idee mit den Panels, dem Hacken von genetischen Codes, der Umwandlung von Menschen in maschinengesteuerte Lebewesen, die Möglichkeiten, die all das bietet. Aber mir war diese Idee nicht weit genug gedacht.
Und mehr: Sie war teilweise unverständlich, mühsam zu lesen und im Großen und Ganzen anstrengend. Die Autorin hat einen sehr erklärenden Schreibstil, der bei der Materie zwar notwendig, aber auf Dauer auch nicht besonders spannend ist. Ich wollte gern die Details kennen, allerdings wurden sie mir schnell zu viel, wenn ganze Absätze nur mit technischen Erklärungen gefüllt waren, die ich zwar teilweise verstanden, aber nicht komplett nachvollzogen habe. Es ist ähnlich, wie wenn man im Matheunterricht sitzt und der Lehrer einem den Lösungsweg erklärt: Man versteht grundsätzlich, was er sagt, aber soll man die Aufgabe selbst rechen, wird es stockduster im Hirn. Hätte mich jemand nur zwei Seiten nach den Erklärungen gefragt, wie das nun funktioniert, hätte ich nichts dazu sagen können, auch wenn es beim Lesen durchaus Sinn ergeben hat.

Ich hatte zudem meine Probleme mit den Charakteren. Cat ist ein cooler, stolzer und sehr starker Charakter, sie weiß sich durchzusetzen und kennt definitiv ihre Stärken und Schwächen. Gleichzeitig war mir Cat ein bisschen zu special Snowflake: Unheilbare Krankheit, Tochter eines genialen Wissenschaftlers, meisterhafte Hackerin, natürlich ist nur sie der Schlüssel zu allem. Und nebenbei hat Cat sich zwei Jahre mit der Seuche herumgeschlagen, scheint für alles eine Lösung zu haben, die viel zu oft Aufopferung bedeutet. Dieses Mädchen war so dermaßen masochistisch und förmlich ohne richtigen Lebenswillen, dass es mir schon beim Lesen wehtat. Irgendein unlösbares Problem? Cat malträtiert ihren eigenen Körper, um es zu lesen. Ich kann kaum zählen, auf wie viele unterschiedliche Arten sie sich verletzt hat. Ihre Handlungen habe ich dennoch nachvollziehen können, ich mochte ihre Art zu denken und Entscheidungen zu treffen.

Cole und sämtliche anderen Charaktere haben hingegen denselben Fehler: Sie bleiben blass und an der Oberfläche. Sie haben ihre eigenne Storylines, die Cats komplimentieren und ergänzen, aber ich konnte keinen von ihnen greifen, nicht mit ihnen mitfühlen. Das war auch mein Problem mit der gesamten Handlung. Ich habe das Buch gern gelesen, bin auch verhältnismäßig schnell vorangekommen, wenn ich mich mal aufgerafft habe. Es war immer was los, es war spannend. Aber habe ich es einmal aus der Hand gelegt, hat mich das Weiterlesen nicht gereizt, es konnte mich nicht so weit packen und in seinen Bann ziehen, dass ich mich riesig drauf gefreut habe.

Für zwischendurch war „Cat & Cole: Die letzte Generation“ wirklich ein gutes Buch. Die Thematik ist super, an der Umsetzung haperte es für mich leider. Die nächsten Bände werde ich wohl nicht mehr lesen, dazu hat es mich zu wenig gepackt, aber ich finde den Weltenbau sehr gelungen und denke, gerade die Ideen im Buch können vielen anderen Lesern gut gefallen!

Cover des Buches Someone New (ISBN: 9783736308299)

Bewertung zu "Someone New" von Laura Kneidl

Someone New
klaudia96vor 5 Jahren
Mehr als der äußere Schein ...

Micahs erstes Zusammentreffen mit ihrem Nachbarn Julian verläuft ganz anders als geplant. Schlimm genug, dass er wegen eines peinlichen Vorfalls bei einer Party ihrer Eltern gefeuert wurde – Julian scheint ihr die ganze Sache nicht verziehen zu haben. Micah lässt nicht locker und will seine abweisende, kühle Art nicht hinnehmen, die er überall an den Tag legt. Doch während sich Julian ihr gegenüber nur langsam weiter öffnet, entstehen zwischen ihnen immer mehr Missverständnisse und Konflikte. Was verheimlicht Julian nicht nur ihr, sondern der ganzen Welt?

Lange habe ich mir Gedanken gemacht, wie ich meine Gefühle und alles, was mich beim Lesen von „Someone New“ beschäftigt hat, in Worte packen soll. Wie kann ich einem Buch gerecht werden, das von vielen Lesern als wichtigster New Adult-Roman des Jahres betitelt wird?

Zuallererst: „Someone New“ ist ein ruhiges Buch. Wer hier nach krassen Bad Boys und überzogener Dramatik sucht, greift zum falschen Buch. Ich möchte das so explizit betonen, weil ich nun in einigen Rezensionen gelesen habe, dass manche das Buch langatmig, teilweise langweilig fanden. Ja, die ersten zwei Drittel weisen keine krassen Wendungen auf, keine überzogenen Plotpunkte, die für den dramatischen Effekt eingebaut wurden. Und das ist genau das, was ich so schön am Buch fand – man konnte sich fallen lassen. Es war ein Querschnitt durch einen Alltag, den ich persönlich sehr normal fand, aber mit so vielen Details versehen, dass ich immer wieder schmunzeln, innehalten und mitfühlen musste.

Was Laura Kneidls Bücher so besonders macht und vor allem in „Someone New“ auffällt, sind ihre Charaktere. Sie sind nicht die krassen Überflieger, Möchtegern-Bad Boys oder Diven, über die ich manchmal auch gern lese. Sie sind realistisch. Sie sind berührend. Sie sind nachvollziehbar. Sie sind wie du und ich und das macht sie besonders.

Es gab kaum Charaktere in diesem Buch, die ich nicht mochte, obwohl sie alle so unterschiedlich waren. Micahs vorlaute Art, ihr moralischer Kompass und ihre teil kindliche, süße Ader haben bei mir wirklich einen Nerv getroffen. Ich finde, jeder sollte ein bisschen mehr Micah sein – das Leben mit Humor nehmen und regelmäßig die eigenen Fehler reflektieren, um sich zu bessern, wo man kann. Julian hingegen war sehr verschlossen, aber man spürt, dass unter der Oberfläche viel brodelt.

Cassie und Auri, seine Mitbewohner, waren zuckersüß! Ich habe die zwei so sehr genossen und freue mich riesig, dass sie im zweiten Teil ihre eigene Geschichte bekommen. Auch Lilly, die zu Schulzeiten schwanger und dafür von ziemlich vielen abgestempelt wurde, hat mich nachhaltig beeindruckt. Seit mein kleiner Bruder geboren wurde, sehe ich Schwangerschaften in ganz neuem Licht, und gerade Teenager haben es so schwer und werden schnell in eine Schublade gesteckt, wenn sie beschließen, ihr Kind trotz ihres jungen Alters zu behalten. Lilly hat eine enorme Stärke gezeigt und war gleichzeitig nachvollziehbar und nahbar. Ich fand sie als Charakter unglaublich gut ausgearbeitet und wünsche mir eine Freundin wie sie!

„Someone New“ besticht vor allem damit, dass es eine Gesellschaft abbildet, die bunt und divers ist, ohne zu Stereotypen zu greifen und sie durchzuhämmern. Gleichzeitig zeigt es auch die hässlichen Seiten der Gesellschaft, am Beispiel von Adrian, Micahs Bruder. Adrians Struggle hat mich einige Tränen vergießen lassen, denn seine Geschichte hätte ebenso meine sein können, wäre ich in ein anderes Elternhaus geboren worden. Dass mein Familie meine Freundin akzeptiert und mir kein schlechtes Gewissen macht – oder gar mehr, wie bei Adrian! – ist bis heute eine Erleichterung für mich. Gleichzeitig kann ich extrem gut nachvollziehen, wie schlimm es sein muss, die Angst bestätigt zu bekommen, dass man nicht gut genug und eine Schande für die Familie ist – nur weil man jemanden liebt, der nicht ins konservative Bild der eigenen Eltern passt. All diese Probleme setzt Laura Kneidl gut um, ohne sie zum zentralen Thema des Buchs zu machen und ewig lange auf Coming Outs und Zwangsoutings herumzureiten. Ihr sensibler Umgang mit vielen Problemthemen hat mich stark berührt und auch darin zeigt sich für mich, dass sie sich die Zeit genommen hat, Sensitivity Reader dazuzuholen, um von ihrer Expertise und ihren Erfahrungen zu profitieren und das Buch so viel realistischer zu machen.

Ja, „Someone New“ ist ein sehr wichtiges Buch. Es tut an den richtigen Stellen weh, das muss es auch. Gleichzeitig ist es irgendwo ein Hoffnungsschimmer, ein Licht, das zeigt, dass auch die sonst so konservative Buchbranche sich langsam Themen öffnet, die noch nicht so selbstverständlich in den Köpfen der Menschen verankert sind, wie sie es sein sollten.

„Someone New“ hat für mich viel bewegt. Es hat mich zum Lachen und Weinen gebracht, es war wertvoll, lehrreich und dabei immer noch locker und spritzig. Ich kann es kaum erwarten, dass „Someone Else“ mit Cassies und Auris Geschichte erscheint, die schon im ersten Band angeteasert wurde. Und ich danke Laura Kneidl für ein Buch, das den „Hype“ vollkommen verdient hat. Lest es. Denkt darüber nach. Und macht die Welt zu einem besseren Ort, wenn ihr Micah und Julian in euer Herz geschlossen habt.

Cover des Buches Sturmtochter - Für immer verloren (ISBN: 9783473585397)

Bewertung zu "Sturmtochter - Für immer verloren" von Bianca Iosivoni

Sturmtochter - Für immer verloren
klaudia96vor 5 Jahren
Auf der Flucht vor deiner Kraft ...

Ihre wachsenden Kräfte, die immer unbeherrschbarer werden, machen nicht nur Ava Angst. Niemand kann sie kontrollieren, und die Isle of Skye wird zunehmen von Elementaren bedroht. Wie soll Ava die Menschen schützen, die sie liebt, wenn sie die größte Bedrohung für sie ist? Als das Tribunal die Jagd auf sie eröffnet, bleibt ihr keine Wahl. Sie muss den Dolch der MacLeods finden und ihre Kräfte in den Griff bekommen, bevor die Sturmkrieger sie erreichen. Auch wenn das bedeutet, sich gegen Lance zu richten …

Beim ersten Mal Lesen war ich von „Sturmtochter – Für immer verboten“ ja nicht komplett überzeugt. Im Dezember habe ich den ersten Teil noch mal gelesen und war überrascht davon, wie anders ich ihn wahrgenommen habe – viel komplexer, aufregender und actionreicher erschien er mir. Direkt darauf durfte ich „Sturmtochter – Für immer verloren“ lesen, über den ich damals schon einiges wusste. Aber dass mich der zweite Band der Reihe noch viel mehr begeistern würde, habe ich nicht erwartet.

Mit Ava hatte ich anfangs meine Probleme, aber hier nicht. Im zweiten Band hatte sie direkt eine starke Erzählstimme und war mittendrin in ihren Problemen. Nach dem tragischen Ende einer gewissen Person aus Band 1 war Avas Stimmung am Boden, während ihre Kräfte immer weiter anwachsen. Ich möchte diese innere Zerrissenheit, die sie schließlich zum Handeln zwingt und sie immer wieder in actionreiche, gefährliche Situationen kommen lässt. Im zweiten Teil wird viel stärker klar, wie gefährdet Ava als letzte MacLeod mit Wasserkräften ist. Dass sie dabei Hilfe von ihren Freunden und Verbündeten annimmt, da ihr gar keine andere Wahl bleibt, hat die ganze Geschichte dynamisch und aufregend gemacht. Denn sie verstehen sich nicht immer super – ja, manche ihrer Geheimnisse und Aktionen gegeneinander sind sogar genug, um einen Krieg der Elemente-Clans freizusetzen.

Im zweiten Band zeichnen sich auch die politischen Verhältnisse deutlicher ab, was ich mir stark gewünscht habe. Mit den Oberhäuptern der Kelvins und der Dundas haben Ava und ihre Verbündeten zwei starke und doch sehr unterschiedliche Stimmen gegen sich, die immer wieder für Gefahr sorgen. Die Sturmkrieger tun ihr Übriges, dass die angespante Situation zunehmend eskaliert.

Doch bei all den Feindseligkeiten gibt es Hoffnung: Mit Sloan Dundas und Bowen Campbell wurden zwei neue, wichtige Charaktere eingeführt, die mir durch ihre teilweise ambivalenten Handlungen zugesagt haben. Sie sind nicht unbedingt die Art von Mensch, die man auf der Stelle mag, aber vor allem mit Sloan habe ich mich schnell angefreundet. Auch Julianna hat sich in diesem Band mächtig gesteigert und wirkt selbstbewusster, entschlossener und stärker als im Vorgänger. Und Reid ist einfach Reid – hach. Und er lässt so einige Bomben platzen!

Das Fernweh hat mich gepackt. Ich will nach Schottland, will den nächsten Band der Reihe so schnell wie möglich lesen, will noch mehr Politik, noch mehr Spannung, noch mehr Kampf – und den wird es im dritten Teil der Reihe garantiert geben. Es gab so einige Cliffhanger, die mich mit offenem Mund haben dasitzen lassen. Aber gerade deshalb war dieses Buch so unglaublich gut: Es beschönigt nichts, hier werden große Risiken eingegangen und große Verluste erlitten. Und nach diesem Mittelband wird das Finale sicherlich grandios!

Cover des Buches Das Geheimnis des Schlangenkönigs (ISBN: 9783551553768)

Bewertung zu "Das Geheimnis des Schlangenkönigs" von Sayantani DasGupta

Das Geheimnis des Schlangenkönigs
klaudia96vor 5 Jahren
Prinzessin eines weit entfernten Königreichs ...

Eine Geburtstagsparty mit Dämonen? Das hat sich Kiranmala nicht so vorgestellt. Doch als ein Rakkosh an ihrem Geburtstag ihre Eltern frisst und kurz darauf die Prinzen Lalkamal und Neelkamal in ihrem verwüsteten Vorgarten auftauchen, ist die Ruhe vorbei. Und dann soll Kiran auch noch eine Prinzessin sein, wie in den Geschichten ihrer Eltern! Trotz ihrer Zweifel begibt sich Kiran mit den Prinzen auf den Weg in ein weit entferntes Reich, um gegen die schlimmsten Rakkoshi und den Schlangenkönig zu bekämpfen. Denn die Zeit, um ihre Eltern sicher wiederzubringen, rinnt ihr schnell wie Wüstensand davon …

Es fing alles so gut an: Indische Mythologie, eine Prinzessin mit Pfeil und Bogen, Dämonen, Schlangen und viele Monster – Kiranmalas Geschichte aus der Feder von Sayantani DasGupta war mir sofort sympathisch. Allerdings hielt das nicht allzu lange an, denn wo ich anfangs noch gejubelt habe, dass es vom Stil her ähnlich zu „Percy Jackson“ ist, war „Das Geheimnis des Schlangenkönigs“ nach den ersten Seiten eher eins: Ermüdend.

Ich mag humorvolle, überzogene und auch mal seltsame Bücher. Aber dieses war einfach von allem zu viel. Viel zu viel und dann noch mit einem Schuss Nervigkeit dazu. An vielen Stellen hatte ich beim Lesen das Gefühl, dass jede Seite witzig sein sollte, unsere Protagonistin cool und pfiffig, die sich anbahnende Liebesgeschichte interessant und widersprüchlich – allerdings wirkte es auf mich erzwungen und konstruiert. Kiranmalas Situationskomik hat mich nach wenigen Kapiteln nur noch genervt die Augen verdrehen lassen, Neelkamal war die Hälfte der Zeit ziemlich mies zu ihr, um dann wieder der Retter in der Not zu sein. Und Kiran war teilweise Überfrau, teilweise verlorenes Hündchen, das man retten musste – aber von einem frechen, selbstbewussten Teenager war sie meiner Meinung nach weit entfernt.

Was mich zudem ziemlich an der Geschichte genervt hat, waren die schnellen Sprünge. Kiran schafft eine Situation, gleich danach geht es ins nächste Unglück. Zeit zur Charakterentwicklung blieb nicht wirklich, immerhin muss man auch noch den Prinzen hinterherschwärmen, die ja so perfekt sind – wobei Lalkamal, der einzige sympathische Charakter, nach wenigen Kapiteln kaum noch auftaucht. Wäre ja auch zu schön gewesen. Kirans ewige Jammerei, wie arm sie doch dran ist, war wenig heldenhaft, ich hätte es gern gehabt, wenn sie nicht erst in der äußersten Not mal auf den Gedanken kommt, tatsächlich etwas tun zu können. Auf mich wirkte sie als Heldin ihrer eigenen Geschichte eher hilfsbedürftig und von richtigen Charakterzügen, die über Sarkasmus und ab und an einen gemeinen Spruch Neel gegenüber hinausgingen, fehlte jede Spur. Sympathie konnte ich zu niemandem in diesem Buch entwickeln, höchstens zu Neels Großmutter, einer sehr gewöhnungsbedürftigen Rakkosh.

Was mich aber etwas bei der Stange gehalten hat, war tatsächlich der Anteil an Mythologie und Legenden, die mal etwas ganz anders waren. Viele alte, indische Geschichten wurden hier zusammengeführt, auch wenn mir die Umsetzung in weiten Teilen nicht gefallen hat, waren sie doch eine interessante Ausgangslage und Auflockerung. Den seitenlangen Infoteil zu Hintergründen der Mythologie, der im Nachwort angehängt wurde, hätte ich aber nicht gebraucht – ich finde, diese ganzen Erklärungen waren eher zu lang und haben dem Buch ein wenig den Zauber genommen.

So richtig anfreunden konnte ich mich mit Kiranmalas Geschichte nicht, was einerseits an den völlig überdrehten Charakteren, der erzwungenen Witzigkeit der Geschichte und der fehlenden Sympathie zu irgendeinem wichtigen Charakter lag. Auf mich wirkte die Geschichte zusammengewürfelt und an vielen Stellen mit guten Ideen, aber schlechter Umsetzung gespickt.

Cover des Buches All I Want for Christmas. Eine Weihnachts-Romance in Manhattan (ISBN: 9783473585366)

Bewertung zu "All I Want for Christmas. Eine Weihnachts-Romance in Manhattan" von Julia K. Stein

All I Want for Christmas. Eine Weihnachts-Romance in Manhattan
klaudia96vor 5 Jahren
Eine weihnachtliche Liebe ...

Als Pippa und Hunter für eine Hochzeit ihrer Freunde zusammenarbeiten müssen, ist von Anfang an Chaos vorprogrammiert. Die organisierte Pippa gilt als perfekte Trauzeugin – was soll sie da mit dem Rockstarsohn Hunter, der ihr nur zusätzlich das Leben erschwert. Doch als die beiden feststellen, dass das Brautpaar überhaupt nicht zusammenpasst, schmieden sie einen Plan: Die zwei müssen erkennen, dass die Hochzeit ein Fehler ist! In ihren Bemühungen kommen sich Pippa und Hunter näher. Doch können sie ihre Differenzen beiseite legen?

Dieses Jahr probiere ich, mehr Weihnachtsbücher zu lesen. Und als bei der Ravensburger-Programmvorstellung auf der Buchmesse „All I Want for Christmas“ gezeigt wurde, klang es nach einer süßen und lustigen Liebesgeschichte, die das weihnachtliche Feeling gut rüberbringen sollte. Letzteres hat Julia K. Stein mit dem Buch, das in New York spielt, auch geschafft. An den anderen Faktoren mangelte es aber leider, weshalb ich ziemlich unzufrieden das Buch beendet habe.

Beginnen wir am Anfang: Pippa und Hunter werden vorgestellt. Und während Pippa von ziemlich vielen als die öffentlichkeitsliebende, perfekt organisierte Studentin aus gutem Hause angesehen wird, ist Hunter von der Presse gejagt, weil sein Vater mit einem Weihnachtshit ziemlich berühmt geworden ist. Natürlich haben die zwei Vorurteile übereinander, die sich im Verlauf des Buchs als ganz anders bewahrheiten. Aber was sie nun aneinander so genau hassen, wenn sie schon nach wenigen Kapiteln ziemlich gut Konversation miteinander machen können und es gar nicht mal so schrecklich miteinander finden, habe ich nicht verstanden. Es kam mir eher vor, als hätten sie kaum mal ein Wort miteinander gewechselt, stempelten den anderen ab und deshalb muss es von Anfang an auf eine Katastrophe hinauslaufen, wenn sie miteinander arbeiten. Was es aber nicht tut, denn es gab wirklich kaum Differenzen zwischen ihnen wegen der Hochzeit.

Die Charaktere waren in meinen Augen extrem blass. Für mich kam kaum Gefühl rüber, weder von Pippas, noch von Hunters Seite aus, nicht einmal wenn sie mit anderen Personen interagieren. Gleichzeitig fehlte mir dadurch die Chemie, die ich so dringend gesucht habe, um die Liebesgeschichte nachvollziehen zu können, die sich im Hochzeitstrubel doch ziemlich schnell entwickelt.

Ach ja, die Hochzeit … Noch so ein Thema, das ich einfach nicht verstanden habe. Pippa und Hunter haben natürlich ebenso Vorurteile über Bräutigam und Braut, wie übereinander. Und weil sie besser wissen als ihre besten Freunde, was diese füreinander empfinden, stellen sie Bemühungen an, sie auseinanderzubringen … Oder zumindest irgendwie so. Denn diese Bemühungen waren quasi nonexistent, und wenn sie mal auftauchten, fand ich es nicht lustig, sondern habe mich eher vor Fremdscham gewunden. Ja, Laurens und Davids Familien sind unterschiedlich, aber es gab dermaßen viel Standesdünkel zwischen den alteingesessenen New Yorkern und den neureichen Texanern, dass ich mich beim Lesen richtig unwohl gefühlt habe. Und dann ist David auch noch Veganer, obwohl die Brüder der Braut doch so gern jagen …

Alle Szenen, die die beiden auseinanderbringen sollten, waren in meinen Augen eher auf unangenehme Weise peinlich und erdrückend und haben mir so richtig die Lust am Lesen verdorben. Wäre es auf witzige Weise gestaltet gewesen, ohne so viele Klischees und Vorurteile? Hätten Pippa und Hunter sich wenigstens mal die Mühe gemacht, Lauren und David richtig kennenzulernen, bevor sie ihre Beziehung verurteilen, dann wäre es ein gutes Buch geworden. Aber so nicht. Und ich finde, die beiden sind die schlimmsten Freunde, die man sich wünschen kann.

Julia K. Steins Schreibstil war angenehm leicht zu lesen und hat mir zumindest das weihnachtliche Feeling gut rübergebracht. Ja, der Winter in New York und in den Catskills war wirklich schön, aber leider auch der einzige Pluspunkt an dem Buch. Ein wenig gestört haben mich auch die vielen eingeschobenen Erklärungen, sobald eine Person mal irgendetwas gesagt oder etwas Unerwartetes getan hat. Ich möchte als Leser nicht alles erklärt bekommen, vor allem nicht die Gefühle der Charaktere. Hier hatte ich ganz oft das Gefühl, dass mir genau vorgekaut wurde, was ich zu empfinden habe, weil die Charaktere es auch tun. Und nebenher gab es immer wieder Sätze, die die Situation völlig unterbrochen haben, weil sie lange Erklärungen zu diesem oder jenem in der Vergangenheit liegendem Ereignis beinhalteten, das uns den Charakter näherbringen sollte. So funktioniert für mich gutes Erzählen nicht – ich will die Charaktere und ihre Emotionen spüren, statt sie erklärt zu bekommen.

Alles in allem war „All I Want for Christmas“ für mich ein ziemlicher Reinfall. Ich bezweifle nicht, dass andere die Geschichte für süß und romantisch halten werden, aber ich fand Pippa und Hunter ziemlich unsympathisch und habe nicht mit ihnen mitfiebern können. Und Lauren und David sollten sich dringend neue Freunde suchen, die wirklich ihr Wohl im Kopf haben und ihre Entscheidungen respektieren.

Über mich

Lieblingsgenres

Science-Fiction, Fantasy, Jugendbücher, Historische Romane, Kinderbücher, Krimis und Thriller, Literatur, Unterhaltung

Freund*innen

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks