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kleine_leseecke

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Cover des Buches Die Totenfrau von Edinburgh (ISBN: 9783442491117)

Bewertung zu "Die Totenfrau von Edinburgh" von Oscar Muriel

Die Totenfrau von Edinburgh
kleine_leseeckevor 11 Tagen
Kurzmeinung: Wiedermal hat Muriel viel zu sagen, aber wenig zu erzählen.
Band 5. Leider hab ich mir mehr erhofft.

Dies ist Band 5 der Reihe um Ian Frey und Alastair McGray. Es handelt sich eine historische Krimireihe, angesiedelt zum Ende des 19. Jahrhunderts in Schottland, bei der es auch mal mystisch zugeht. 


Dieses Mal verschlägt es Frey und McGray ins verregnete Edinburgh im November 1889. Die ehrenwerte Mme. Katherina wird für eine Séance im Haus der reichsten Familie der Stadt engagiert. Wenig später sind alle sechs Familienmitglieder tot. Nur die Hellseherin überlebt den Ausflug in die Geisterwelt. Nun ist an dem ungleichen Ermittlerduo die Unschuld von Katherina zu beweisen und sie vor dem Strick zu bewahren. Nur leider sprechen alle Beweise gegen sie. 


Im Grunde hat Muriel hier wieder eine echt spannende Geschichte zu Papier gebracht. Wenn da nicht unglaublich ausufernde Kapitel wären, die einen weder voran bringen, noch in irgendeiner Weise fesseln würden. Solche wechseln sich mit äußerst spannenden Passagen ab und stören somit ganz extrem den Lesefluss. Nachdem die Geschichte dann zu einem unerwartet fesselnden Höhepunkt kommt, wird man mit einer Auflösung auf den Boden der Tatsachen geholt, die ihre Bezeichnung echt nicht verdient. Wie konfus willst Du sein? Muriel: JA. Nur um dann in einen Cliffhanger des Todes zu enden, der einen quasi zwingt, das nächste Buch direkt zur Hand zu nehmen. 


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Cover des Buches Sieben, Acht ... blutig ist die Winternacht (ISBN: 9783967143928)

Bewertung zu "Sieben, Acht ... blutig ist die Winternacht" von Andrea Reinhardt

Sieben, Acht ... blutig ist die Winternacht
kleine_leseeckevor 18 Tagen
Kurzmeinung: Gänsehaut und unruhige Nächte garantiert.
Emotional brutal. So geht's!

Inhalt

Hier übernehme ich ausnahmsweise den Klappentext. Ich könnte keine bessere Zusammenfassung schreiben ohne zu spoilern. 

Anja weiß, in ihrem Zuhause stimmt etwas nicht. Ihr Ehemann verbringt schlaflose Nächte und scheint etwas zu verbergen. Ihr Pflegesohn Henry wird von seiner Vergangenheit verfolgt, und ihre Tochter Lili kommuniziert nur über Puppen. Doch als Lili mit ihren Puppen einen brutalen Mord nachstellt, der kurz darauf Schlagzeilen macht, gefriert Anja das Blut in den Adern.

Kriminalkommissar Mathias Kron sieht sich mit schaurigen Tatorten zu festlicher Kulisse konfrontiert. Männer, Frauen, Kinder, Familien - der Mörder hat keine Skrupel und ganz offensichtlich eine persönliche Rechnung mit dem Weihnachtsfest offen. 

Anja und Kron arbeiten auf ihre eigene Weise beide gegen die Zeit, um die blutige Wahrheit hinter den Morden aufzudecken. Und beiden stellt sich die Frage: Wer kann wirklich als unschuldig betrachtet werden, wenn aus der schönsten Zeit des Jahres ein perfider Albtraum wird?


Thema und Genre

Teil 3 der Tick, Tock...Tot - Thriller-Reihe um die Ermittler Matthias Kron und Romy Blauen. Die Themen dieser Reihe sind vielfältig, durchaus gesellschaftskritisch und auch aufrüttelnd. In diesem Band wird es besonders blutig. 


Charaktere 

Wir bekommen es mit einer Vielzahl an Personen zu tun - Die meisten leben jedoch nicht lang, sodass man gut den Überblick behält. Frei nach dem Motto "Gestorben wird immer" schwingt Andrea Reinhardt fleißig die Messer. 

Die Hauptfiguren Kommissar Kron und seine Kollegin Blauen hadern noch mit den Ereignissen der Vorbände. Eine große Entwicklung kann man hier im Moment nicht erwarten. Jedoch wird sehr gut aufgezeigt, wie unterschiedlich Menschen doch trauern und mit ihren Gefühlen umgehen. 

Eine weitere, sehr wichtige, Hauptperson ist die 7-jährige Lilli. Sie ist schwer traumatisiert und kommuniziert nur über Puppen. Ihre Ausarbeitung ist überaus gut gelungen. Ganz großes Lob. 

Trotz der Vielzahl an Charakteren bleibt keiner blass. Alle haben ihr Päckchen zu tragen, alle sind auf ihre Art einzigartig. Und alle wachsen einem doch ein bisschen ans Herz. 


Handlung und Schreibstil 

Zur Handlung allgemein lässt sich nicht allzuviel sagen ohne zu spoilern. Darum werde ich auf die Story selbst nicht weiter eingehen. Alles über den Klappentext hinaus würde einfach zu viel verraten. 

Ganz allgemein gesprochen:

Der berühmte rote Faden zieht sich durch 3 Ebenen. Vergangenheit, Gegenwart und Ermittlungsarbeit. Erst mit der Zeit verknüpft die Autorin diese Stränge so geschickt, dass man sehr lange im buchstäblich im Dunklen sitzt. Der Einstieg ist für die Autorin ungewöhnlich blutig undgewalttätig - aber unglaublich mitreißend. Zur Mitte des Buches hatte ich eine Ahnung, die sich zwar bestätigte, aber selbst mir als geübte Thriller-Leserin blieben die Umstände bis zum Schluss verborgen und konnten mich ehrlich überraschen. Das weihnachtliche Setting war dazu ein nettes Schmankerl. Eine ganz besondere Atmosphäre rangierte irgendwo zwischen "Wohlfühlen mit Tee auf der Couch" und "Zähneklappernd unter der Bettdecke". Ich musste doch zwischendurch tatsächlich das Licht anmachen. 😁


Reinhardts Schreibstil lässt sich wie immer "gut weglesen". Man merkt aber auch hier wieder eine gewisse Entwicklung, die sich durch alle Bücher zieht. Chapeau, so macht das Verfolgen einer Autorin wirklich Spaß.

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Cover des Buches Lügst Du? Wenn die Wahrheit alles zerstört (ISBN: 9783751738767)

Bewertung zu "Lügst Du? Wenn die Wahrheit alles zerstört" von Gisela B. Schmidt

Lügst Du? Wenn die Wahrheit alles zerstört
kleine_leseeckevor einem Monat
Kurzmeinung: Ein wirklicher Psychothriller, der diese Bezeichnung auch verdient. Chapeau!
Zu spannend um es wegzulegen!

Mira Blake ist für ihre große Liebe Samuel nach England ausgewandert. Schnell findet sie Anstellung und Teilhaberschaft in einer Anwaltskanzlei als Mediatorin. Ihre Aufgabe: Schlichtung zwischen zerstrittenen Parteien. 

Sie macht gute Arbeit und freundet sich ebenso schnell mit ihrer Chefin an. Gerade als es richtig gut läuft, wird Mira schwanger und fängt auch nach der Entbindung schnellstens wieder an zu arbeiten. Doch wie sich herausstellt, rutscht sie in einen massiven Burn-Out, der sie auf eigenen Wunsch in die Psychiatrie bringt. Nach einigen Monaten der Therapie und Selbstreflektion kehrt sie nach Hause. Und da beginnt erst der echte Alptraum. Sie findet die blutüberströmte Leiche ihrer besten Freundin und Chefin Josie - auf ihrem eigenen Ehebett - in ihrer eigenen Wohnung. Wird Mira jetzt doch noch verrückt?

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Mit ganz viel Spannung habe ich den neuen Psychothriller von Gisela B. Schmidt erwartet. Was soll ich sagen? Diese Geschichte hat mich nicht enttäuscht. Die Hauptfigur Mira tat mir regelrecht leid. Immerwieder stellte ich mir die Frage, "Was würde ich tun?". Früh hatte ich eine Ahnung, die sich aber nur zum Teil bewahrheitete. Genauso mag ich Bücher dieses Genres: spannend, gut zu lesen, zum Miträtseln und Mitleiden. 

Die Autorin hat hier richtig abgeliefert. So gut hat mich schon lange kein Psychothriller mehr unterhalten. DANKE!

Kommentare: 1
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Cover des Buches The Dark (ISBN: 9783426227930)

Bewertung zu "The Dark" von Emma Haughton

The Dark
kleine_leseeckevor einem Monat
Kurzmeinung: Kuruweiliger und spannender Locked-Room-Thriller mit einem Schauplatz, den man nicht so oft gesehen hat.
Locked-Room-Thriller mit Atmosphäre

Kate North ist Notärztin aus Leidenschaft. Als sie das Angebot bekommt, auf einer Forschungsstation in der Antarktis als Stationsärztin zu arbeiten, überlegt sie nicht lange. Nach einem Schicksalsschlag kommt ihr ein Neuanfang gerade recht. Trotz ihrer Angst vor Dunkelheit wagt sie das Abenteuer. Schnell wird ihr jedoch klar, dass auf dieser Station im ewigen Eis etwas so gar nicht stimmt. Als sie Nachforschungen zum plötzlichen Tod ihres Vorgängers anstellt, pflastert sich ihr Weg mit Leichen.

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"The Dark" ist der erste Spannungsroman der Autorin Emma Haughton. Mit einem Locked-Room-Thriller wagt sie sich an ein Genre, welches absolut nicht leicht ist. 

Hat sich dieses Wagnis gelohnt? Ich finde: JA!

Die Atmosphäre ist düster, kalt und spannend. 

Klar wird man denken, in der Antarktis ist es eben lange dunkel und weit unter 0°. Tatsache. Aber mir geht es eher um das vermittelte Gefühl. Gänsehautmomente gibt es einige. Dazu kommt ein Schreibstil, der zwar leicht, aber fesselnd ist. 

13 Charaktere hört sich zunächst viel an, wird aber durch die ausgezeichnete Darstellung jedes einzelnen nicht verwirrend. Wer doch mal nachschlagen möchte, findet zu Beginn eine Auflistung mit Name, Alter und Aufgabe auf der Station. Sehr praktisch - auch wenn ich es nicht brauchte. 

Kommen wir zur Hauptfigur und dem Grund für den Stern Abzug:

Kate soll passionierte Notärztin sein. Dafür reagiert sie in Notsituationen aber eher wie eine Anfängerin. Ob es nur an ihrem heimlichen Tablettenkonsum liegt? Man weiß es nicht. Meistens finde ich ihre Person gut dargestellt. Aber auf der anderen Seite ist sie mir zu wenig tough, zu wenig die Führungsperson, die sie als Notärztin eigentlich wäre. Zu oft weiß sie sich nicht zu behaupten. Insgesamt drehen sich zuerst gut 300 Seiten nur um ihre Tablettensucht, ihre Naivität und ihre Ahnung, dass etwas nicht stimmt. Richtig zur Sache geht es erst auf den letzten 100 Seiten. Das ist eine Menge verschenktes Potential. Da hätte man sehr viel mehr rausholen können. Allerdings waren die 300 Seiten trotzdem gut und flüssig zu lesen. Es war halt, als würde sich der 

Spannungsbogen gaaaaanz lange aufladen und mit einem Knall entladen. Ich habe es lieber, wenn ich mehrere kleinere Knaller habe. Aber das ist nur mein persönlicher Geschmack. 

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Fazit: 

4 Sterne für einen spannenden Locked-Room-Thriller, der vor allem durch die Atmosphäre besticht. 


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Cover des Buches Die Verdammten von London (ISBN: 9783734163319)

Bewertung zu "Die Verdammten von London" von Benedict Jacka

Die Verdammten von London
kleine_leseeckevor einem Monat
Kurzmeinung: Dieses Buch rangiert zwischen Genie und Wahnsinn wie kein anderer Teil der Reihe
Verus 10 - und kein bisschen müde.

ACHTUNG: DIE REZENSION ENTHÄLT SPOILER ZU DEN VORGÄNGERN!!!

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Scheinbar darf Alex Verus endlich durchatmen. Die Anklage wegen Hochverrat und Mord ist fallen gelassen. Auch Anne scheint endlich in Sicherheit. Niemand weiß von ihrem dunklen Geheimnis. Und das soll auch so bleiben. 

Gerade aus dem Gerichtssaal, einen lukrativen Job in Aussicht und endlich glücklich mit Anne wähnt Alex sich in Sicherheit. 

Doch dann geht alles ganz schnell. Hat der Rat doch herausgefunden, wer den Dschinn vor einem Jahr wirklich beschworen hat? 

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Die Reihe um Alex Verus ist bekannt dafür, sehr durchwachsen zu sein. Von langweilig bis super spannend ist wirklich alles dabei in allen Graustufen. 

Genau dieses Gefühl hatte ich auch in diesem Buch. Wohlgemerkt in diesem EINEN. 

Extrem detaillierte und über zig Seiten gezogene Gemetzel teilen sich die Story mit fesselnden Entwicklungen. Endlich müssen die Figuren mal aus sich herauskommen und zeigen, was sie können. Für die Hauptfiguren Alex, Anne und Luna könnte man es auch als Befreiungsschlag bezeichnen. Dieses Gefühl hat Jacka wirklich gut geschafft zu vermitteln. 

Wie ich oben aber schon erwähnt habe, gibt es auch ein kleines Manko. Nämlich eine extreme Detailverliebtheit während der Actionszenen. Hier hätte so einiges gekürzt werden können, was die eigentlich super schnellen Passagen noch schneller, aber dafür weniger durcheinander gemacht hätte. Puuuhhh Das war teilweise wirklich sehr konfus.

Für alle Arachne-Fans: in diesem Band müsst Ihr ganz stark sein. Das war der Moment, wo ich tatsächlich ein Tränchen im Auge hatte. 


Fazit: Aufgrund des manchmal heillosen Durcheinanders gibt es sehr gute 4 Sterne. Aber trotzdem eine absolute Empfehlung für einen der besten Teile bisher. 

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Cover des Buches Bleibt das Herz stehen, wenn man niest? (ISBN: 9783596709779)

Bewertung zu "Bleibt das Herz stehen, wenn man niest?" von Carola Holzner

Bleibt das Herz stehen, wenn man niest?
kleine_leseeckevor einem Monat
Kurzmeinung: Informativ, lustig und auf den Punkt. Das ist Dr. Carola Holzner alias Doc Caro.
Medizin leicht gemacht. Der Titel ist Programm

In ihren bisherigen Büchern erzählte Doc. Caro von ihren einprägsamsten Fällen. Nun schlägt sie einen neuen Weg ein:

In 43 Kapiteln räumt sie mit medizinischen Mythen und Irrtümern auf. Zum Beispiel geht es dabei sehr anschaulich und vor allem leicht verständlich um unser Nervensystem. Wusstet Ihr, dass wir drei davon haben? Wärmt Alkohol wirklich von innen? Verklebt Kaugummi den Magen? Ist der blaue Strich auf dem Arm wirklich Zeichen einer Blutvergiftung? 

Nur vier Beispiele von 43, die aber schonmal Lust auf mehr machen. Medizin leicht verständlich eben. 

Aber liebe Eltern seid gewarnt: Euch werden viele Argumente ausgehen, die den Kinderalltag sonst echt leicht gemacht haben. Zum Beispiel, wenn Nachts mal wieder die Wachstumsschmerzen kicken. Aber warum eigentlich immer Nachts? 😚


Dieses Buch ist jedenfalls für absolut JEDEN geeignet, der mehr über die Zusammenhänge der "Fabrik Körper" erfahren möchte. Mit viel Humor und Selbstironie bringt uns die Autorin die medizinischen Grundlagen näher.

Ich bin begeistert und DU wirst es auch sein. 

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Cover des Buches Skorpion (ISBN: 9783764508333)

Bewertung zu "Skorpion" von Matt Basanisi

Skorpion
kleine_leseeckevor 2 Monaten
Kurzmeinung: Eine spannende Grundgeschichte, mit trockenem Mittelteil und sehr viel italienischer Sprache. Da wäre sehr viel mehr Potenzial gewesen.
Vielversprechend - aber leider hält es die Versprechen nicht

Wo Romy Hausmann einen Blockbuster sieht, kann es doch nur spannend werden. Oder?

Ich muss sagen, dass mich dieses Zitat schon etwas gelockt hat. Und der Klappentext ebenfalls. Es hörte sich aber auch einfach zu gut an. 

Schon der Prolog war dann völlig undurchsichtig. Andauernd musste ich Einwürfe auf italienischer Sprache googeln. Das machte mir ganz extrem den Lesefluss kaputt.  

Die Protagonisten waren für mich unpersönliche Schachfiguren. Unnahbar, größtenteils unsympathisch und nicht greifbar.  

Somit war hier schonmal eine grundlegend schlechte Basis geschaffen für die Handlung. Die Grundstory hätte mit mehreren Opfern, die nichts miteinander zu tun haben, eine sichere Säule, jedoch hat mich das ganze Drumherum immerwieder rausgebracht, sodass ich nicht mehr hinterher kam. 

Der Schreibstil an sich war eigentlich gut verständlich (bis auf das dauernde Italienisch). Nur der hat mich bei der Stange gehalten. Eine Grundspannung kam leider trotzdem nicht auf. 

Sehr schade. Die Reihe werde ich demnach leider nicht weiter verfolgen. 

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Cover des Buches Mit kalter Präzision (ISBN: 9783426528709)

Bewertung zu "Mit kalter Präzision" von Michael Tsokos

Mit kalter Präzision
kleine_leseeckevor 2 Monaten
Kurzmeinung: Tolles Buch für alle, die sich mit der Materie schon etwas auskennen.
Ein anspruchsvoller Reihenauftakt

Inhalt:
Die Deutsch-Chinesin Dr. Sabine Yao ist Rechtsmedizinerin beim BKA in der Einheit "Extremdelikte". Auf ihrem Tisch landen die harten Fälle. Jüngst trat sie in die Fußstapfen ihres Ex-Kollegen Fred Abel. Die Fußstapfen sind groß und es dauert nicht lang, bis Sabine sich auf ihrem neuen Posten beweisen muss. Sie wird als Unterstützung des LKA zu einem Mord gerufen, der es an Brisanz in sich hat: die Frau eines renommierten Berliner Schönheitschirurgen wird in deren Villa stranguliert aufgefunden. Einbruchsspuren? Keine.
Die Obduktion fördert dann jedoch Ungereimtheiten zu Tage, die an einem Mord nicht mehr vorbei lassen.

Genre und Thema:
Die Genre-Bezeichnung "Rechtsmedizin-Thriller" lässt bereits keinen Raum für Spekulation. Interessierte der Rechtsmedizin kommen hier voll auf ihre Kosten.

Charaktere:
Viele Charaktere sind dem geübten Tsokos-Leser bereits aus der (mittlerweile abgeschlossenen) Z-Reihe bekannt.
Als da wären Paul Herzfeld (Leiter der rechtsmedizinischen Abteilung "Extremdelikte"), Fred Abel (Hauptfigur der Z-Reihe) spielt nur noch eine Mini-Rolle und schließlich Dr. Sabine Yao, die nun Abels Stelle übernimmt. Sie ist eine toughe Frau, die weiß was sie will und was sie kann. Auch ihr Chef Herzfeld hält im Job große Stücke auf sie. Im privaten Umfeld ist Yao jedoch nicht so selbstbewusst. Am meisten beschäftigt sie ihre Schwester, die in desolatem Zustand in der Psychiatrie ist.

Handlung und Stil:
Nicht immer ganz einfach zu lesen und durchaus anspruchsvoll nimmt uns Michael Tsokos wieder mit in den Obduktionssaal. Mir persönlich gefällt die Fülle an Fakten sehr gut. Manchmal muss man aber schon genau lesen um sich in Situationen hineinversetzen zu können. An entscheidenden Stellen wären etwas weniger Fachausdrücke definitiv mehr wert. Wenn es mir als doch recht geübte Rechtsmedizin-interessierte Leserin stellenweise schwer fällt, der Handlung zu folgen, würde ein Einsteiger in die Marterie wohl kapitulieren. Hier würde ich mir etwas mehr Rücksicht wünschen.
Spannend war es dafür allemal; die ein oder andere Wendung habe ich nicht kommen sehen und war somit bestens unterhalten. Besonders das Finale kam dann unerwartet und man konnte doch nochmal richtig mitfiebern.
Für mich war der Mix aus Medizin und Thriller am Ende genau richtig.

Eine Empfehlung von mir:
Wer in die Bücher von Dr. Tsokos einsteigen möchte, sollte dies entweder mit der Z-Reihe oder der A-Reihe tun. Um sich etwas Vorwissen anzueignen, empfehle ich die Instagram-Seite @dr.tsokos und/oder seine Sachbücher, die alle sehr leicht verständlich, manchmal lustig und doch überaus lehrreich sind.

Fazit:
4🌟 für einen Reihenauftakt, der es fachlich in sich hat. Medizinisch top, Stil anspruchsvoll und fordernd. Ich freue mich sehr auf den nächsten Yao-Teil.



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Cover des Buches Die junge Wanderhure (ISBN: 9783426228098)

Bewertung zu "Die junge Wanderhure" von Iny Lorentz

Die junge Wanderhure
kleine_leseeckevor 3 Monaten
Kurzmeinung: Ein historischer Roman, wie er besser nicht hätte sein können. Wenn da nur die vielen vielen Wiederholungen nicht wären...
Die Vorgeschichte zur beliebten Reihe um Marie Adler

Inhalt

Marie Adler, die ehemalige Wanderhure, ist gealtert. Sie kämpft mit hohem Fieber, Husten und behält kaum etwas bei sich. Die einst so starke Marie bedarf ständiger Pflege. Zu allem Übel quälen sie Alpträume über ihre Vergangenheit. Sogar wenn sie wach ist, überfallen sie die inneren Dämonen. Um dies zu verarbeiten zwingt sich Marie wach zu bleiben. Bis ins kleinste Detail erzählt sie selbst aus ihrer Vergangenheit. Wie kam es dazu, dass sie gezwungen war, ihren Körper zu verkaufen? Was trieb sie an? Und wer begleitete sie in den ersten drei Jahren ihrer Wanderschaft? Welche Abenteuer und Gefahren galt es zu bestehen? Eins ist sicher: so kennt man Maries Geschichte noch nicht. 


Genre und Thema:

"Die junge Wanderhure" ist ein historischer Roman. Er spielt Mitte des 15. Jahrhunderts. Dementsprechend rau sind manchmal auch die Dialoge. Gewalt gegen Frauen und im Mittelalter übliche Umgangsformen sind zu beachten. 


Charaktere:

Das Trio Marie, Hiltrud und Linetta bilden die Hauptfiguren. Die Autoren verstehen es wie immer, ihren Protagonisten Leben einzuhauchen. Hiltrud ist die erfahrene Chefin im Bunde. Sie ist selbstbewusst, weiß auch mit den rüpeligsten Männern umzugehen. Sie nimmt Marie unter ihre Fittiche und führt sie mit starker Hand aber auch mit ganz viel Feingefühl in das Leben als Wanderhure ein. Auf ihrem Weg treffen sie auf die 9-jährige Linetta. Voller Angst vertraut sie niemandem. Marie und Hiltrud verdienen sich ihr Vertrauen und nehmen sich ihrer an.



Handlung und Schreibstil:

Der Schreibstil des Autoren-Duos Iny Lorentz ist wie gewohnt äußerst flüssig, fesselnd und der Epoche angepasst. Kurze Kapitel ließen mich zusätzlich durch die Seiten fliegen. 

Den Lesefluss störten lediglich viele viele Wiederholungen einfacher Fakten. Dass Marie außergewöhnlich schön und Hiltrud groß und kräftig ist, hatte man schon nach kurzer Zeit zur Genüge erfahren. Genauso, dass die Wanderhuren wählerisch sein konnten, was die Freier anging. Keine Frage, man erfährt unglaublich viel und detailverliebt alles über das Leben als Wanderhure. Aber man hätte einiges doch etwas weniger oft wiederholen können. 

Auch mit einer stellenweise extrem vulgären Ausdrucksweise sollte man klarkommen. Vor allem zu Anfang stieß es mir fast schon negativ auf. 

Dies besserte sich aber im Laufe der Geschichte, sodass ich dann doch drüber hinwegsehen konnte. 

Ansonsten erwartet uns eine schöne Geschichte über Maries Anfänge als Wanderhure, die man in den Vorgängerteilen so nicht erfahren hat. Das macht das Ganze zusätzlich spannend. Freude, Leid, Rache, Wut, Freundschaft, Loyalität usw... - dies sind alles Stichworte, welche die Geschichte des Trios prägen. Eine Geschichte, die ich sehr genossen habe, ich habe mitgelitten, mich mitgefreut und auch ein Tränchen verdrückt. Obwohl das letzte Buch für mich schon länger her ist, konnte ich sofort an die Handlung anknüpfen. Die umfangreiche Recherche lässt Geschichte lebendig werden. Das gefällt mir immerwieder aufs Neue an diesem Autorenpaar. 


Fazit

4🌟 für einen faszinierenden historischen Roman rund um unsere Lieblingshure. Auch als Einstieg in die Reihe ist dieses Buch geeignet, da es die Vorgeschichte dazu stellt. 

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Cover des Buches Quälende Vergeltung (ISBN: 9783757854225)

Bewertung zu "Quälende Vergeltung" von Andrea Reinhardt

Quälende Vergeltung
kleine_leseeckevor 3 Monaten
Kurzmeinung: Wieder ein typischer Reinhardt. Perfide aber saugut.
Ein Thriller mit Gänsehaut-Feeling

Andrea Reinhardt bedient sich hier eines Themas, welches man als heikel bezeichnen könnte. Polizeigewalt, Polizeiirrtümer und ein Rächer, der auf perfide Art und Weise seine negativen Erlebnisse mit unserem "Freund und Helfer" kompensieren möchte.


Klingt schon skurril? Ist es auch. Aber auf eine sehr positive Art. Die Autorin hat mir wieder DAS Gänsehaut-Feeling beschert, welches mir bei vielen Thrillern fehlt. Quälende Vergeltung ist ein Buch zum Verschlingen, zum Abtauchen, zum Miträtseln und auch die Charaktere nehmen einen wieder voll mit.


Ich empfehle, diese Reihe aufgrund der Entwicklung der Hauptfiguren der Reihe nach zu lesen. Die Fälle selbst hängen nicht zusammen, auf vergangene Ereignisse wird aber Bezug genommen. 

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