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kleinegrauewolke

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Der Mann, der nie Glück hatte (ISBN: 9781518603174)

Bewertung zu "Der Mann, der nie Glück hatte" von Matthias Matting

Der Mann, der nie Glück hatte
kleinegrauewolkevor 8 Jahren
Vom Glück der Fantasie

Ich bin nicht sicher, was ich mir von „Der Mann, der nie Glück hatte“ genau erwartet habe, aber diese Geschichte eines wegen akuter Suizidgefahr in eine Therapieeinrichtung eingewiesenen Patienten hat mich ehrlich – und positiv – überrascht.

Martin hat wirklich kein Glück im Leben. Schon bei seiner Geburt geht vieles schief, und das Päckchen, das er zu tragen hat, wird im Laufe seines Lebens immer schwerer. Allen ihm Nahestehenden widerfährt Schlimmes, bis er zu der Auffassung gelangt, dass es für alle Beteiligten am besten ist, wenn er keine engen Bindungen mehr aufbaut. Und als er schlieβlich von diesem Beschluss abweicht, wird alles nur noch schlimmer. Letztlich bleibt ihm nur noch die Wahl zwischen dem Selbstmord in der Besenkammer eines Hotels und der Bitte um ärztliche Hilfe.

Zu meinem Amüsement stellte ich fest, dass der Autor Wissenschaftler ist und ansonsten Bücher schreibt, in denen er erläutert, warum die meisten Krimimorde unrealistisch sind, denn realistisch ist „Der Mann, der“ ganz sicher – und ganz sicher beabsichtigt – nicht zu nennen. Dinge können verschwinden und auftauchen, Tote ihre Ansichten kundtun und Kürbismänner um den Gnadentod bitten. Liebevoll gezeichnete Nebenfiguren – von Mitpatienten, die es unerwartet faustdick hinter den Ohren haben, bis hin zu einem eher ungewöhnlichen Rathaus in einer deutschen Kleinstadt – runden das Paket ab.

Nie ist hundertprozentig sicher, was wirklich geschieht und was sich nur im Kopf des Protagonisten abspielt oder in der Erinnerung verklärt wird. Darin, dass eben nicht alles restlos erklärt wird, dass der Verfasser vom Leser erwartet, die Prämisse, dass es mehr Dinge zwischen Himmel und Erden gibt, als sich mit der Schulweisheit erfassen lassen, für die Dauer der Lektüre zu akzeptieren, liegt der Reiz dieses ungewöhnlichen Buches.

Cover des Buches Mordskunst (ISBN: 9783954006304)

Bewertung zu "Mordskunst" von Klaus Paffrath

Mordskunst
kleinegrauewolkevor 8 Jahren
Nichts für mich

Staatsanwalt Johannes Fielding hat seine neue Stelle in Erfurt noch gar nicht recht angetreten, als auch schon die erste Leiche gefunden wird – ein amerikanischer Kunstsammler, der nach Thüringen gekommen war, weil er vermutete, Opfer einer Fälscherbande geworden zu sein. Ermordet wird er nicht irgendwo, sondern im Gebäude der Staatsanwaltschaft.

Man tut sicher nicht gut daran, von einem Regionalkrimi allzu viel Realitätsnähe zu erwarten. Schon allein die Anzahl der auf ihren Seiten in beschaulichen deutschen Landen vorzeitig aus dem Leben scheidenden Mitbürger übersteigt die Realität sicher um ein Vielfaches. Dennoch ist es schön, wenn ein Krimi einer gewissen Logik folgt und von seinen Lesern keine allzu groβe „suspension of disbelief“ einfordert – oder wenn er dies tut, sollte er dies wenigstens auf andere Weise ausgleichen, d. h. so spannend oder unterhaltsam sein, dass man ihm die Löcher in der Logik nachsieht.

Bei „Mordskunst“ ist dies leider eher nicht der Fall. Der Autor, als „Jurist in der Thüringer Landesverwaltung“ beschrieben, scheint weniger Einblick in die Abläufe von Ermittlungstätigkeiten zu haben als der durchschnittliche Tatort-Zuschauer. Sein Staatsanwalt löst z. B. nicht nur mehr oder weniger zufällig eine wilde Schieβerei aus, sondern kann sich dann vom Schauplatz entfernen, ohne auch nur ansatzweise von der Polizei befragt zu werden. (Vielleicht ja als Wiedergutmachung dafür, dass er ansonsten andauernd von Polizisten verhört wird, weil er – natürlich versehentlich – in Wohnungen einbricht, Unfallflucht begeht und in Entführungen verwickelt wird.)

Offenbar empfand der Autor die Handlung selbst als etwas dünn, denn er reicherte sie mit einer wenig glaubwürdigen Beziehungsgeschichte und slapstickhaften Einlagen an, die zumindest diese Leserin leider auch nicht recht überzeugen konnten. Das Lokalkolorit wird vor allem durch bemüht wirkende Wegbeschreibungen („Er fuhr weiter Richtung Stadtilm, bog in Werningsleben ab und nahm die Landstraβe nach Riechheim.“) erzeugt; die Nebenfiguren bleiben hingegen schablonenhaft, ohne erkennbaren Thüringer Hintergrund. Schade, ich hatte mir solidere Krimikost erhofft.

Cover des Buches Auentod (ISBN: 9783462048292)

Bewertung zu "Auentod" von Maxim Leo

Auentod
kleinegrauewolkevor 8 Jahren
Es gibt sie doch – die guten Regionalkrimis

Ich hatte ja die Hoffnung bereits fast aufgegeben, aber ”Auentod” – der zweite Fall in der Reihe um eine Kommissar, der nach langen Jahren in Stuttgart wieder ins heimische Brandenburg zurückgekehrt ist, um sich um seine Mutter kümmern zu können – klang dann doch interessant genug, um dem Genre noch eine Chance zu geben.

Allerdings begegnet uns Kommissar Voss dann zunächst einmal gar nicht auf dienstlichen Wegen und auch nicht in Brandenburg, sondern auf dem Weg zu einer polnischen Hochzeit in Begleitung von Maja, der polnischen Pflegekraft seiner Mutter, die sich ganz offenbar nicht nur ihrer Patientin, sondern auch des Kommissars angenommen hat. Leider werden Voss‘ Gefühle für Maja bald auf eine harte Probe gestellt, denn am Morgen nach der Hochzeitsfeier verschwindet diese spurlos, und auf seiner Suche nach ihr muss Voss bald feststellen, dass die Frau, mit der er Haus und in letzter Zeit auch Bett teilte, mit der Wahrheit offenbar eher sparsam umgegangen war – und auch, dass Liebe wohl tatsächlich blind macht, denn diverse Ungereimtheiten hätten ihm vielleicht schon viel früher auffallen müssen.

Hinzu kommt, dass er bei seinen Ermittlungen auf eigene Faust bald der polnischen Kommissarin Agnieszka Zajak ins Gehege kommt, die auf Voss‘ unterschwellige Vorurteile und Zweifel an ihrer Kompetenz eher allergisch reagiert. Überdies ruft dann auch der Brotberuf – Voss bekommt den Fall eines Softwareentwicklers übertragen, der aus ungeklärten Umständen auf der Baustelle seines neuen Hauses zu Tode stürzte.

Auf einige Versatzstücke deutscher Krimis hätte ich vielleicht verzichten können – muss ein Kommissar in den Vierzigern tatsächlich von einer Praktikantin in die Benutzung eines Smartphones eingeführt werden? Gut gefallen haben mir aber die Schilderungen der brandenburgischen Natur und Voss‘ Hobby – wie DI Joe Faraday in Graham Hurleys im englischen Portsmouth angesiedelter Krimireihe ist Voss Vogelkundler – und die Tatsache, dass Voss reichlich Gelegenheit bekommt, seine vorgefassten Ansichten zu unseren Nachbarn im Osten auf den Prüfstand zu stellen.

Ich werde jetzt auf jeden Fall Maxim Leos autobiografischen Roman „Haltet euer Herz bereit“ in den Stapeln meiner ungelesenen Büchern weit nach oben rücken und mir auch den ersten Teil der Serie um Kommissar Voss besorgen. Für eventuelle Fortsetzungen wünsche ich mir ein Wiedersehen mit Zydan, dem ehemaligen polnischen Polizisten, der inzwischen ein Leben an der Grenze zur Illegalität führt, aber dennoch das Herz – oder, wie er es ausdrücken würde, die polnische Seele – am rechten Fleck hat, denn er war meine absolute Lieblingsfigur in „Auentod“.


Cover des Buches Billy (ISBN: 9783458176473)

Bewertung zu "Billy" von einzlkind

Billy
kleinegrauewolkevor 8 Jahren
And now for something completely different

einzlkind muss ein ungewöhnlicher Author sein, denn „Billy“ ist – zumindest für einen deutschen Roman – ein sehr ungewöhnliches Buch. Der gleichnamige Protagonist des Buches erinnert am ehesten an den Fernsehhelden Dexter, denn auch er hat diverse Menschen auf dem Gewissen, und wie bei Dexter ist dies nicht weiter schlimm, denn besagte Opfer sind selbst Mörder, ihr Tod also eine Art Aufräumarbeit.

Im Gegensatz zu Dexter wird Billy jedoch nicht von einem unüberwindbaren Drang zum Töten getrieben, sondern das Morden ist sein Job, das „family business“ sozusagen. Und während wir Billy zu dem ein oder anderen Auftrag begleiten, erfahren wir viel über ihn: seine eigene Geschichte, Einzelheiten über seine durchaus liebenswerte, wenn auch etwas  Familie, seinen Musikgeschmack und die Lektüre, die ihn geformt hat, und die Stadt Las Vegas und Leute, die Bingo spielen.

Von mir aus hätte dies gern noch ein paar hundert Seiten so weitergehen können, doch leider wartet in Vegas nicht nur ein guter Kumpel (und Mitarbeiter des Familienunternehmens) auf unseren Helden, sondern auch jemand, der noch eine Rechnung mit Billy offen hat …

Ein spannendes, kurzweiliges und ungewöhnliches Buch. Es sieht leider nicht so aus, als sei einzlkind (wer auch immer er ist) jemand, der Fortsetzungen schreibt, aber man kann eben nicht alles haben.

Cover des Buches By Wilton Barnhardt - Lookaway, Lookaway: A Novel (7/21/13) (ISBN: B00HTJXM82)

Bewertung zu "By Wilton Barnhardt - Lookaway, Lookaway: A Novel (7/21/13)" von Wilton Barnhardt

By Wilton Barnhardt - Lookaway, Lookaway: A Novel (7/21/13)
kleinegrauewolkevor 8 Jahren
Zum Hingucken (bzw. Zuhören)

Eine unterhaltsame Familiensaga mit faszinierenden Charakteren und eine atmosphärische Schilderung des amerikanischen Südens im ausgehenden 20. und beginnenden 21. Jahrhundert, hervorragend gelesen von Scott Shepherd. Besonders als ungekürztes Hörbuch wärmstens empfohlen.

Cover des Buches Roter Nebel (ISBN: 9783442479580)

Bewertung zu "Roter Nebel" von Jakob Melander

Roter Nebel
kleinegrauewolkevor 9 Jahren
Frau im Nebel

Jakob Melanders Thriller „Roter Nebel“ beginnt furios – mitten im Wahlkamp wird Kopenhagens Oberbürgermeister in seiner Wohnung ermordet aufgefunden: mit nahezu abgetrenntem Kopf und heruntergezogener Hose und obendrein in Gesellschaft einer rätselhaften und redeunwilligen Prostituierten, während seine Frau mit der gemeinsamen Tochter auf dem Lande weilt.  

So weit, so klischeebeladen – doch „Roter Nebel“ überrascht zunächst. Die fast unwirklich schöne Frau bestreitet jedwede sexuelle Verbindung und hat eine harmlose Erklärung für das Déshabillé des Stadtoberhaupts, ein zwielichtiger Geheimdienstler taucht am Tatort auf, und die Mutter des Toten scheint sich mehr um die Wahlaussichten ihrer Partei zu sorgen als um ihren ermordeten Sohn zu trauern.

Leider kann „Roter Nebel“ die durch diesen vielversprechenden Anfang geweckten Erwartungen nicht einlösen. Während eine durchaus originelle und tragische Geschichte (die jener schweigsamen Schönen, deren Name auch der Originaltitel des Buches ist) den Kern des Thrillers bildet, ist der Rest allenfalls Durchschnitt. Die Ermittler haben – neben der etwas unkoordiniert und zufallsgesteuert wirkenden Ermittlungsarbeit – mit allerlei persönlichen Verwicklungen und unglücklichen Beziehungskisten zu kämpfen (Spontansex in der Abstellkammer inklusive). Das hat man so oder so ähnlich schon viel zu oft gelesen. (Liebe Autoren: ein glücklich verheirateter Protagonist in einer funktionierenden, gleichberechtigten Beziehung zwischen zwei erwachsenen Menschen wäre eine mehr als willkommene Abwechslung.) Hinzu kommen Aspekte, die die Glaubwürdigkeit dann doch allzu arg strapazieren – offenbar kann man Ereignisse des Jahres 1999 aus dem kollektiven Gedächtnis löschen, indem man ein paar Zeitungsausschnitte und Mikrofichekassetten verschwinden lässt.

Fazit: Das Potential ist vorhanden, bei der Umsetzung hapert es (noch).

Cover des Buches Go Set a Watchman (ISBN: 9781785150289)

Bewertung zu "Go Set a Watchman" von Harper Lee

Go Set a Watchman
kleinegrauewolkevor 9 Jahren
Ein Buch für Erwachsene

„Go Set A Watchman“ ist ein Buch, das es im Leben weiβ Gott nicht leicht hatte. Geschrieben in den fünfziger Jahren, landete es bei einem Verleger, der es zwar irgendwie mochte, aber nicht wirklich veröffentlichen wollte. Stattdessen schlug er der Verfasserin vor, sie sollte doch ein anderes Buch auf seiner Basis schreiben, ein „Go Set A Watchman 2.0“ sozusagen. Das tat sie dann auch, und die jüngere, hübschere, gefälligere Schwester war bald „everybody’s darling“; wurde gelobt, geliebt, verfilmt, preisgekrönt, wieder und wieder verlegt und gelesen. „Go Set A Watchman“ hingegen, die ältere Schwester mit der Brille und der scharfen Zunge und den altklugen Reden, blieb ins stille Kämmerlein verbannt, verstaubte und wurde bald von den wenigen, die überhaupt wussten, dass es sie gab, vergessen.

Bis sie eines Tages, wie es im Märchen nun einmal ist, dort entdeckt, von Spinnweben befreit, in schöne Gewänder gehüllt, mit viel Fanfare ans Licht der Welt gebracht wurde. Doch, oh je, schon bald erhob sich ein Wehgeschrei unter denjenigen, die eine Zwillingsschwester erwartet, aber keineswegs bekommen hatten. Diese Brille! Die scharfe Zunge! Die altklugen Reden! Most unbecoming! Denn wo die kleine Schwester ein so verständliches, offensichtliches Bild zeichnet – hier Schwarz, da Weiβ*, hier gut und gerecht, da böse und borniert, verweigert sich das ältere Buch den einfachen Zuordnungen, beschreibt eine kompliziertere Welt, spezialisiert sich auf Grautöne.

*oh je, vielleicht ein unpassendes Bild in diesem Zusammenhang

Watchman hält keine einfachen Antworten auf schwierige Fragen bereit, dafür aber eine Reihe von Zumutungen. Atticus Finch, der einst so strahlende Held, ist auf einmal ein fehlerbehafteter, dem Denken seiner Zeit und seiner Herkunft verhafteter Mensch, der seiner Tochter genau den Schock versetzt, den diese braucht, um sich abzunabeln (wobei es vielleicht genau diese Abnabelung ist, die ihr die Möglichkeit gibt, zurückzukehren).

Vom Leser wird darüber hinaus erwartet, dass ihm der 10. Zusatzartikel der US-Verfassung etwas sagt, und er sich schon einmal Gedanken über die Abwägung von Rechtsgütern gemacht hat – darf man Rechte verletzen, um andere Rechte durchzusetzen, und wer genau entscheidet, welche Rechte schwerer wiegen? All das erscheint heute etwas obskur, aber kennzeichnet Watchman doch als ein wahres Buch seiner Zeit; ein Buch, in dem verhandelt wird, was die Leute bewegte.

Watchman ist kein perfektes Buch – es gibt eine Menge „tell“ statt „show“ und auch die Vermengung von politischen Fragen und „coming of age“-Roman ist vielleicht nicht sonderlich geglückt – beiden Aspekten hätte mehr Raum gut getan. Aber auf meinem Regal bekommt es seinen Platz neben der kleinen Schwester.

Cover des Buches The Collected Stories (ISBN: 9780007192069)

Bewertung zu "The Collected Stories" von Carol Shields

The Collected Stories
kleinegrauewolkevor 9 Jahren
Letzter Nachschub

Ich bin ein großer Fan der Romane der kanadischen Autorin Carol Shields (bekanntestes Buch: The Stone Diaries), die leider bereits vor gut zehn Jahren verstarb. Zu meiner Freude entdeckte ich dann dieses massive Buch (in gebundener Form knapp 600 Seiten), das die Erzählungen aus den Sammlungen Various Miracles, The Orange Fish und Dressing Up for the Carnival in sich vereint und beweist, dass Shields auch eine Meisterin der Kurzform war -- auch wenn man sich von vielen der Protagonisten wünscht, man könnte sie einen Roman lang weiter begleiten.

Cover des Buches The News Where You Are (ISBN: 9780805091809)

Bewertung zu "The News Where You Are" von Catherine O'flynn

The News Where You Are
kleinegrauewolkevor 9 Jahren
Highly recommended

The News Where You Are by Catherine O'Flynn takes place in more or less contemporary Birmingham, and its protagonist is a  television news presenter who decides to look into the somewhat suspicious circumstances of his friend's and predecessor's death.     

But the whole murder mystery plot is just an elaborate conceit, because Frank is really à la recherche du temps perdu. Unlike apparently every other male TV news presenter, he has no desire to move on to bigger and better shows and channels, and unlike his co-host, he does not yearn for investigative journalism either. Frank is consent to cover the local news, to give people a sense of reassurance by covering the familiar, and with being only vaguely recognized when his viewers encounter him in real life. In his spare time, he attempts to protect his father's (an erstwhile famous architect) buildings from being demolished. He also gets obsessed about certain stories he covers, especially those concerning people dying alone and starts showing up at their funerals so that someone is there to mark their passing. He frequently visits his mother (who has moved into an assisted-living facility long before her years), although she appears to neither desire nor enjoy his visits. He even continues to pay for bad jokes written to him by someone who claims to have written good jokes for famous people once upon a time, mainly because he always did and his predecessor did before him.   

Somehow, Frank has succeeded in marrying Andrea who is an exceptionally grounded person and enjoys poking fun at Frank for having been uncool in his teenage years (and ever after). Together, they have a daughter, Mo. Now, I don't usually like children in literature, but I'm willing to make an exception for Mo. I'm not convinced that she's a very realistic child -- she's more like a wise alien striving to understand mankind's peculiar ways. (My suspicion was confirmed when at some point in the book, she rescues one of her grandmother's old fancy dresses so she can be "a bad robot".) Mo provides a lot of the comical relief in the book, a book which achieves the strange combination of being both funny and melancholy at once.    

As someone on Librarything wrote, The News Where You Are is "essentially [about] what we do with old things: old people, old buildings, old jobs, old mementos piled in the attic. This is a book about reinvention and demolition and what is involved in choosing one or the other".

Cover des Buches To Kill A Mockingbird (ISBN: 9781784752637)

Bewertung zu "To Kill A Mockingbird" von Harper Lee

To Kill A Mockingbird
kleinegrauewolkevor 9 Jahren
Mein Buch des Sommers

Es gibt Bücher, von denen man denkt, dass man sie lesen sollte, es aber aus irgendwelchen Gründen nicht tut, bis man es irgendwann doch tut und sich fragt, warum um alles in der Welt man es so lange aufgeschoben hat.

„To Kill A Mockingbird“ ist solch ein Buch. Ein Klassiker, ja, ein Buch das man gelesen haben sollte, natürlich, aber vor allem eines: ein richtig gutes Buch.

Die Handlung ist in groben Zügen allgemein bekannt, und natürlich wusste ich, worum es geht, worauf ich aber nicht vorbereitet war, war die Protagonistin und Erzählerin, Scout, und deren unverfälschte, einerseits naive, andererseits äuβerst klare Sicht der Dinge. Es gelingt nicht vielen Autoren, glaubhaft aus Sicht eines Kindes zu schreiben, aber Harper Lee ist offensichtlich eine der raten Ausnahmen. Scout ist weder zu klug, um glaubwürdig zu sein, noch zu kindisch, um ihre Leser zu fesseln. Man fühlt mit ihr – ganz gleich, ob es um ihre Frustration über die neue Lehrerin geht, mit der sie sich gleich am ersten Schultag anlegt; die Neugier über den etwas unheimlichen aber so faszinierenden Nachbarn oder ihre Sorge um ihren Vater, als der sich in eine Situation begibt, die für Scout zwar nicht ganz überschaubar ist, deren Gefahr sie jedoch deutlich wahrnimmt.

„To Kill A Mockingbird“ ist ein cleveres Buch. Es kommt nicht wichtigtuerisch daher und sagt, dass es uns etwas über den Rassismus in den amerikanischen Südstaaten der dreiβiger Jahre beibringen will. Lange Zeit tut es so, als sei es eine Art „Die Abenteuer des Tom Sawyer“, nur mit einem weiblichen Tom und einige Jahrzehnte später. Doch ehe wir es uns versehen, befinden wir uns stattdessen mit Huckleberry Finn auf dem Mississippi in dem Versuch, den Sklaven Jim vor dem Verkauf zu retten – und wenn auch die Sklaverei zu Scouts Zeiten bereits abgeschafft war, in den Köpfen der Bewohner von Maycomb lebten Vorurteile und Rassenhass weiter fort.

Das beste Buch, das ich seit langem gelesen habe.

Über mich

  • 16.03.2015

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Krimis und Thriller, Sachbücher, Literatur, Unterhaltung

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