Infos am Rande:
Ich habe das Buch auf Englisch gelesen. Auf Deutsch kommt das Buch im Dezember 2011 raus. Das deutsche Cover und der deutsche Titel wurde mehrfach geändert, worauf ich noch später eingehe.
Der Deutsche Klappentext verrät meiner Meinung nach zu viel und ich bin froh, dass ich ihn nicht vorher gelesen habe. Lest den Englischen!
Der zweite Band erscheint auf englisch im Januar 2012 und wird TRUTH heißen.
Klappentexte:
Nina Oberon's life is pretty normal: she hangs out with her best friend, Sandy, and their crew, goes to school, plays with her little sister, Dee. But Nina is 15. And like all girls she'll receive a Governing Council-ordered tattoo on her 16th birthday. XVI. Those three letters will be branded on her wrist, announcing to all the world-even the most predatory of men-that she is ready for sex. Considered easy prey by some, portrayed by the Media as sluts who ask for attacks, becoming a "sex-teen" is Nina's worst fear. That is, until right before her birthday, when Nina's mom is brutally attacked. With her dying breaths, she reveals to Nina a shocking truth about her past-one that destroys everything Nina thought she knew. Now, alone but for her sister, Nina must try to discover who she really is, all the while staying one step ahead of her mother's killer.
Nichts fürchtet die in einer nahen Zukunft lebende Nina so sehr wie ihren sechzehnten Geburtstag. Obwohl die meisten Mädchen dieses Datum kaum erwarten können: Sie bekommen ein Tattoo und dürfen nun legal Sex haben. Doch Nina ahnt, dass mehr hinter diesem Tattoo steckt. Als kurz darauf ihre Mutter bei einem brutalen Anschlag ums Leben kommt, erfährt Nina: Ihre Mutter gehörte zum Widerstand - und ihr totgeglaubter Vater ist am Leben, irgendwo im Untergrund. Sie setzt alles daran, ihn zu finden - und gleichzeitig sich und ihre Halbschwester vor dem Zugriff des Regimes zu schützen. Da verliebt sie sich in Sal, einen Widerstandskämpfer. Doch kann sie ihm trauen?
Zur Aufmachung:
Die Idee des Englischen Covers finde ich super klasse, auch der Titel, Hammer! Die Umsetzung finde ich allerdings nicht so gelungen, das Mädchen gefällt mir einfach nicht... Der Buchrücken ist allerdings supercool! Dann ist da noch diese Qualität englischer Bücher, ich hab immer das Gefühl die sind vom Umschlag bis zum Papier einfach billiger als deutsche Bücher...
Das Ursprüngliche deutsche Cover (Titel: XVI) fand ich super! Diese Aufmachung, GEIL! Aber dann, haben sie sowohl Titel als auch Cover geändert. Und das Cover war einfach brutalst hässlich (dieses Rote) und der Titel (The Sign) zwar nicht unpassend, aber XVI ist tausendmal besser! Gottseidank haben sie das alte Cover wieder aufgegriffen (Lila), der schlechte Titel ist allerdings geblieben und der ruiniert das komplette Cover. Wenn ich mich jetzt mehr mit dem Inhalt in Zusammenhang mit dem Cover auseinandersetze, dann muss ich sagen, dass beide deusche Cover total unpassend sind. Das Lilane, weil es nichts mim Buch zu tun hat, wieder einfach ein typisches Mädchengesicht, so wie in letzter Zeit immer, und das Rote ist fast genauso, nur ist das Mädchen da total krass geschminkt, was ja mit dem Hauptcharakter im Buch NICHTS gemein hat. Das englische ist in diesem Punkt besser. Diese schwarze Umrandung und dann die Ziffern XVI und durch die Ziffern sieht man ein verschwommenes, aber natürlich aussehendes Gesicht. Für mich druückt das aus, dass die Hauptfigur hinter dieser Zahl steht, sozusagen unter dem Druck der Gesellschaft bzw. was von ihr erwartet wird wenn sie das Tattoo erhält.
Allgemeine Rezension:
Ich weis garnicht mehr wie lange ich dieses Buch schon haben wollte! Ich habe mich sooo sehr darauf gefreut und jetzt, nachdem ich es gelesen habe, bin ich Zwiegespalten. Ich fand es gut, keine Frage, aber meiner Meinung nach hat sich die Autorin nicht genug Zeit für dieses Buch genommen. Vieles hätte ich mir ausführlicher gewünscht (unter anderem gerne Erklärungen zu der zukünftigen technik oder bessere Beschreibungen der Charaktere, ich habe mir dann selbst ausgemalt wie sie wohl aussehen könnten), vorallem das Ende war von vorne bis hinten durchgehetzt und der Höhepunkt des Buches auf vielleicht 20 Seiten gepresst. An dieser Stelle war ich etwas enttäuscht, denn bis dahin hatte mir das Buch wunderbar gefallen. Es hat mir auch noch danach wunderbar gefallen allerdings hätte es mir ausführlicher besser gefallen. Allgemein finde ich das die Autorin noch mindestens 100 Seiten mehr schreiben können, nicht um das Buch zu strecken sondern um alles zu erzählen was erzählt werden muss.
Wie schon gesagt hat mich das Ende ziemlich enttäuscht. Es endet aprupt und man fühlt sich wie vor den Kopf gestoßen weil man das Gefühl hat man steht erst am Anfang der Erzählung und plötzlich endet alles. In Band zwei wird die Geschichte wahrscheinlich weitererzählt, aber jeder der das Buch gelesen hat wird sich wie ich fragen "Was sollte dieses Ende denn jetzt?". Es hat einfach nicht gepasst und der Schnit zu Band 2 ist unglücklich gewählt. Trotzdem habe ich am Ende Tränen in den Augen gehabt.
Der Schreibstil von Julia Karr ist sehr angenehm und jugendlich, wie es sich für ein Jugendbuch ja auch gehört. Man könnte die Art vielleicht mit der vergleichen, die Scott Westerfeld in der Ugly Reihe an den Tag gelegt hat. Ich kann allerdings nur für die englische Version sprechen, wie sich die Übersetzung da noch auswirkt kann ich nicht sagen.
Ich frage mich jedoch schon die ganze Zeit wie wohl der Begriff "sex-teen" anstelle von "sixteen" ins Deutsche übertragen wird.
Die Charaktere:
Die Charaktere fande ich alle ziemlich gelungen, auch wenn sie oft nur oberflächlich angekratzt wurden. Mit der Protagonistin Nina konnte man sich einigermaßen identifizieren auch wenn ich als 20-Jährige manchmal den Kopf schütteln und einfach dieses "Typisch Teenager" im Kopf hatte.^^ Ihre beste Freundin Sandy bildete einen guten Gegencharakter zu ihr. Sie lässt sich stark von den Medien beeinflussen und ist ziemlich stur. Was mir besonders gefiehl, war dass sie neben ihrem "Nuttigen"-Äußeren noch einen kindlichen Kern hatte, sie steht auf Kühe. Fand ich sehr süß und drückte für mich aus, dass das Mädchen eigentlich garnicht so "nuttig" sein will, aber es zu sein hat, dank der Medien.
Sal ist meiner Meinung nach einer der schwächstem Charaktere, denn man erfährt fast nichts über ihn, er ist ziemlich undurchschaubar, wieder dieser coole Typ der es halt immer sein muss in Jugendbüchern. Ich wünsche mir langsam mal ein Jugendbuch in dem man eben nicht den perfekten Partner hat, der super gut aussieht und eh von anfang an alles weis, versteht und Kontrolle über vieles hat.
Am besten gefallen hat mir Wei, sie ist eine starke Frau mit Kämpfernatur.
Die Liebesgeschichte:
Nun ja. Die Liebesgeschichte. Diese "Liebe auf den ersten Blick aber eigentlich will ich garnicht lieben" Thematik die auch in jedem zweiten Jugendbuch aufgegriffen wird nervt mich. Und natürlich darf auch das pseudo Missverständniss nicht fehlen, das fast alles ruiniert und dann ist es aufeinmal vergessen und alles ist toll. man bekam auch das Gefühl, dass das keine gescheite Liebe ist. Denn auf Ninas Gefühle wird nicht näher eingegangen. Sie sehen sich, sie knutschen, sie lieben sich, schluss. Ähm, hallo?? Wo ist die Romantik, das Gefühl der ersten Liebe?!
Was ich auch etwas komisch fand, man kann es aber auch auf diese Teenager Sache schieben, ist dass jemand verliebt in eine Person ist und 2 Tage später plötzlich in eine andere. Was für mich aber sehr sehr unglaubwürdig war, ist dass eine Person sich nach langjähriger Freundschaft plötzlich in einen verliebt, aber man könnte es auch so auslegen, dass er nur dachte er liebt sie, weil er sich plötzlich für Mädchen interessiert und sie die erstbeste hübsche Vertreterin des Geschlechts war.
Insgesamt konnte mich die Liebesgeschichte nicht so wirklich überzeugen.
Die Dystopische Welt/ Die Gesellschaftskritik:
Ich weis nicht so recht. So ganz konnte mich diese Zukunftsvorstellung nicht überzeugen. Jeder Mensch mit impliziertem Ortungssender und diese exreme Medienkontrolle kann ich mir durchaus für eine Zukunft vorstellen. Was mich störte war doch diese ganze Sache mit dem Tattoo. Mit 16 bekommt man ein Tattoo, dass einen Volljährig macht und ab da darf man Sex haben. Vergewaltigungen von 16-Jährigen sind normal, sie wollen es ja nicht anders, jeder darf alles mit ihnen machen?! Ich kann mir bei bestem Willen nicht vorstellen, dass es mal so eine Zukunft geben wird und das die Menschen, vorallem die Frauen das mit sich machen lassen. Mal abgesehen davon, was bringt es der Regierung wenn die Frauen alle zu Schlampen werden? Entgegengesetzt finde ich die Kritik die an unserer Gesellschaft geäußert wird ziemlich gelungen. Heutzutage sieht man ja schon morgens irgendwelche Leute rumvögeln. Es geht eigentlich nurnoch um "Sex, Gewalt und den Wetterbericht"!
Was mir auch sehr gut gefallen hat war die Vorstellung dieser Art Kastensystem. Ich glaube wirklich, dass es mal so kommen wird. So wie sich die Gesellschaft heute immer mehr in arm und reich aufspaltet.
Fazit:
Ja, mein Fazit. Man könnte meinen ich würde dieses Buch schlecht bewerten, aber trotz aller Kritik die ich geäußert habe hat mir das Buch doch sehr gut gefallen. Wie schon gesagt war ich sehr zwiegespalten, was man vielleicht an der ausführlichkeit und länge dieser Rezension merkt, ich habe mir sehr viele Gedanken zu diesem Buch gemacht. Und komme zu dem Schluss, dass ich es allen empfehle, die Dystopien mögen und das diese sich selbst ein Bild darüber machen sollten.