Bewertung zu "Monster auf der Couch" von Mats Strandberg
Das Layout und auch das Konzept des Buches sind erfrischend anders. Kein schlichter Roman, sondern vielmehr eine gestalterische Zusammenstellung aus Briefen, Notizen und Video-Mitschnitten in Textform. Dieses Buch würde ich tatsächlich niemals als eBook lesen wollen. Denn dort würden all diese auffälligen Details verloren gehen.
Anfangs war es noch durchweg faszinierend und ein roter Faden erkennbar. So wurde beispielsweise die begonnene Therapie von Dr. Jekyll in einigen Randnotizen und Briefen weiterhin erwähnt und Erfahrungen im Umgang mit den Monstern ausgebaut. Aber es wurde so schnell festgefahren und zu eintönig. War Dr. Jekyll ab einem gewissen Grad einsichtig, hatte man bei Carmilla & Co. schnell das Gefühl, dass der Charakter zu eine übertriebene Darstellung der Monster-Vorurteile war.
Fand ich den Beginn der Familientherapie der Frankensteins noch interessant, war mir Dr. Frankenstein dann doch recht schnell verhasst. Ich konnte gerade in diesem Kapitel problemlos Seiten überblättern ohne den roten Faden zu verlieren. Wahrscheinlich überblätterte ich wieder mal sinnlose Tiraden wie verhasst ihm doch seine Schöpfung sei und wie sehr er seine Verlobte zu einem Objekt degradiert. Spätestens an dieser Stelle stieg ich dann leider aus.
Grundlegend war der Gedanke hinter dem Buch gut gewählt. Aber Monster der Vergangenheit, die ins Heute reisen, eine Therapeutin, die scheinbar noch nie etwas von diesen Wesen gehört hat und auch die fehlenden Hinweise zum angekündigten Verschwinden der Therapeutin nagten an mir und verübelten mir das Lesevergnügen. Dabei hab ich nicht mal Dorian Grey kennen gelernt 🙁
Schade.