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Cover des Buches The Godhead Complex - Aufbruch nach Alaska (The Maze Cutter 2) (ISBN: 9783551585158)

Bewertung zu "The Godhead Complex - Aufbruch nach Alaska (The Maze Cutter 2)" von James Dashner

The Godhead Complex - Aufbruch nach Alaska (The Maze Cutter 2)
lex-booksvor 6 Tagen
Kurzmeinung: Undurchsichtig und gestreckt.
Crank(e) Welt - von hier nach dort

Als ich entschied „The Godhead Complex“/Maze Cutter von James Dashner unbedingt lesen zu wollen, hatte ich übersehen, dass dies der zweite Teil einer Trilogie ist. Also musste ich erst einmal Teil eins auftreiben. Dann die Enttäuschung: Der Auftakt las sich wie eine lange Einleitung. Mit einem mulmigen Gefühl begann ich mit dem Folgeband.

Dashners „The Maze Cutter“-Trilogie ist ein Spin-Off. Die Bücher sind n der gleichen Welt wie die „Maze Runner“ bzw. „Labyrinthe“-Reihe verortet, allerdings mehrere Jahrzehnte in der Zukunft. 

„Die Auserwählten im Labyrinth“ hat mich seinerzeit wirklich begeistert. Meinem Empfinden nach, fiel die Serie gegen Ende aber ziemlich ab. Ein einziges apokalyptisches Töten, Umherirren, Suchen und Flüchten.

Bei der neuen Trilogie hoffte ich nun wieder auf das Spannungslevel der „Auserwählten“, stellte aber schnell fest: es wird wieder herumgeirrt, gesucht, getötet. Die Geschichte kam mir leider auch sehr undurchsichtig  und ziellos vor.

Nachdem die Nachfahren der Maze Runner viele Jahre sicher vor dem Brand (eine Art Seuche) auf einer Insel lebten, veranlasst sie die rätselhafte Ankunft eines Schiffes, die Insel zu verlassen. Mit dabei ist auch Bratpfanne, inzwischen ein alter Mann, aber immer noch so liebenswert wie eh und je. Ab hier wird es komisch:

Durch wechselnde Perspektiven erfahren wir von drei angeblichen Gottheiten, die wegen ihrer besonderen Fähigkeiten verehrt werden. Alexandra ist eine von ihnen. Um ihre Macht zu sichern, will sie die „Evolution“ vorantreiben, die Weitergabe des Heilmittels gegen den Brand an alle Nicht-Cranks (Crank = vom Brand zu zombieartigen Wesen mutierte Menschen). Ihr ist egal, dass dieses Heilmittel zu wenig erforscht ist. Dabei spürt sie die Gefahren am eigenen Leib, hält jedoch – zunehmend paranoid – an ihrem Plan fest und geht dabei buchstäblich über Leichen.

Zur gleichen Zeit sind mehrere Gruppen mit unterschiedlichen Zielen unterwegs. Unsere Insel-Gruppe teilt sich irgendwann auf: Ein Teil macht sich auf nach Alaska, um dort die Gottheiten zu treffen. Ein anderer sucht die „Villa“. Dann gibt es noch die Restnation, die die Gottheit zerstören will. Und außerdem kleine Enklaven von Wissenschaftlern. Gleichzeitig wird anderorts eine Crank-Armee mobilisiert.

Obwohl sich durch viele Perspektivwechsel schnell ein ungefähres Bild ergibt und sich das Buch kurzweilig liest, war ich die ganze Zeit damit beschäftigt, mir die Motivationen der Menschen zusammenzureimen. Warum genau sind diese ganze Leute unterwegs? Warum wollen sich einige der Gottheit anschließen, andere diese zerstören (gut, schon eher klar)? Was genau hat es mit den Cranks, Halbcranks, ehemaligen Cranks auf sich? 

Dashners Schreibstil und die vielen kleinen Spannungsmomente hielten mich in der Geschichte. Eine große Schwäche lässt sich aber nicht kleinreden: Die Verbindung zu den Charakteren, wie damals zu Thomas, bleibt bei der Vielzahl an Perspektiven schwierig. Am spannendsten fand ich tatsächlich die leicht irre Alexandra, deren Antrieb ich immerhin zu durchschauen meinte. Aber erst auf den letzten Seiten hatte ich echte Aha-Erlebnisse und verstand einige Grundprobleme.

Fazit: Wem die Maze-Runner-Trilogie auch zum Ende hin noch gut gefallen hat, wird bestimmt gerne wieder in Dashners Crank-Apokalypse eintauchen und Spaß mit diesem Spin-Off haben. Ich hatte leider das Gefühl, bezüglich einige Grundkonflikte sehr lange hingehalten zu werden. Auch fehlte mir die Bindung zu den Charakteren. Die geheimnisvolle, dichte Spannung meines ersten Dashner Buches vor vielen Jahren fehlte hier.

Cover des Buches Geordnete Verhältnisse (ISBN: 9783446279551)

Bewertung zu "Geordnete Verhältnisse" von Lana Lux

Geordnete Verhältnisse
lex-booksvor 6 Tagen
Überzeugt ... mit kleinen Abstrichen

Die Stärke dieses Buches ist nicht nur die Leichtigkeit, mit der es geschrieben ist, sondern vor allem sein cleverer Aufbau: Dadurch, dass wir die Protagonisten Philipp und Faina als Kinder kennenlernen, hat die Geschichte zunächst etwas Unschuldiges. Sehr gut kann man Philipps Wunsch nach einem Freund verstehen. Die Mutter Alkoholikerin, er Bettnässer, Einzelgänger. Seine Wutanfälle empfindet man als problematisch, aber hat auch Mitleid.

Mit Faina bekommt Philipp seinen sehnlichst herbei gewünschten Freund. Faina ist die Tochter ukrainischer Einwanderer, fremd im Land, beherrscht die Sprache kaum. Philipp bringt ihr Deutsch bei und vieles andere. Dies ist der Beginn einer toxischen Beziehung, deren Tragweite wir - genau wie die Hauptfiguren - nicht einschätzen können.

Nachdem Philipp und Faina sich schon einmal getrennt haben, führt eine Notsituation sie wieder zusammen. Fainas ist schwanger, verschuldet und wird von ihren Eltern nicht unterstützt. Philipp ist zu Geld gekommen, bietet plötzlich Sicherheit und so zieht Faina zu ihm.

Die Geschichte weist einige Zeitsprünge auf. Dass sie abwechselnd aus Fainas und Philipps Perspektive geschrieben ist, tut der Erzählweise gut. So bekommen wir ein Gefühl für Philipps starres Denken und seine Unfähigkeit, die eigenen Defizite wahrzunehmen.  Ein ungutes Gefühl wächst beim Lesen heran. Denn auch Faina trägt einiges an Seelenlast mit sich herum. Philipps Drang nach Kontrolle über Faina wird somit zunehmend bedroht.

Leider geht die Autorin gegen Ende vermehrt dazu über, zu erklären und psychologisch zu deuten, was sie gar nicht nötig hat, da man sich all dies wunderbar anhand der Ereignisse selbst herleiten kann. Nicht ganz gelungen ist meiner Ansicht nach auch die Verknüpfung bestimmter Themen mit der Persönlichkeit der Protagonisten - hier wird hart am Klischee vorbeigeschlittert. So wirkt Philipps Antisemitismus schon arg in die Geschichte hineingepresst. Und natürlich landet die ukrainische Migrantin früher oder später in der Sexarbeit.

Trotzdem hat das Buch viele starke Momente. Obwohl Gewalt nie explizit dargestellt wird, sondern immer retrospektive vermittelt wird, geht die Geschichte unter die Haut. Weil man anschaulich erlebt, wie man in einer gewaltvollen Beziehung landet und was einen wider besseres Wissen darin hält. Verdrängung, Fehldeutungen, psychische Probleme aufgrund nicht aufgearbeiteter Traumata und finanzielle Probleme greifen hier ineinander. Zur Tragödie wird Philipps und Fainas Geschichte aber auch, weil am Ende zuviele einfach weg sehen.

Cover des Buches Healing Kitchen - Quick & Easy (ISBN: 9783831048441)

Bewertung zu "Healing Kitchen - Quick & Easy" von Shabnam Rebo

Healing Kitchen - Quick & Easy
lex-booksvor 7 Tagen
Gesund und lecker

„Healing Kitchen – Quick & Easy“ von Shabnam Rebo schien aus mehreren Gründen das perfekte Kochbuch für mich zu sein:

1. Die Autorin leidet wie ich an der Darmerkrankung Colitis Ulcerosa und kreiert gesunde Gerichte mit vielen entzündungshemmenden und nicht verarbeiteten Lebensmitteln.

2. Alle Gerichte in dem Buch sind rein pflanzlich, was wunderbar ist, da auch ich meist (wenn auch nicht ausschließlich) vegan lebe.

3. „Quick & easy“ – leckeres Essen, schnell zubereitet, wer wird da nicht neugierig?

Mein Eindruck: Viele ungesunde Gerichte sind deshalb so lecker, weil viel Fett und Zucker darin stecken. Genau das versucht Shabnam Rebo zu vermeiden. Deshalb vorab: Die geschmackliche Essenz ist natürlich nicht vergleichbar mit rustikaler Küche bzw. lieb gewonnenen Speisen wie Pizza, Burger und co.

Wer bisher noch nicht viel vegan gegessen hat, muss sich geschmacklich ebenfalls umstellen. Denn eine Tarte mit einer Cashew-Zitronen-Creme schmeckt einfach anders als eine mit Ei, Sahne, Milch und Käse. Da ich seit einigen Jahren viel vegan koche, habe ich damit keine Probleme. Viele der von Shabnam Rebo häufig verwendeten Zutaten habe ich zudem immer im Haus – sprich Cashews, Tahini, Misopaste. Lediglich bei Kaffir-Limettenblättern und Sumach musste ich passen. Weder kannte ich beides bisher, noch wusste ich, wo ich es bekomme.

Deshalb habe ich mich bei meinen ersten Nachkochversuchen zunächst für vier kaffir- und sumachfreie Gerichte entschieden: Die Frühlingsgemüse-Tarte, Smokey Auberginen mit Tomaten-Kurkuma-Reis, die Schoko-Süßkartoffel-Mousse (klang abgefahren!) und das Nuss-Saaten-Brot. Weil mein Kochexperiment zufällig mit meinem monatlichen Doppelkopfabend zusammenfiel, hatte ich auch gleich vier willige Testesserinnen. 

Das Ergebnis fiel positiv aus: Vor allem die Smokey Auberginen mit einer feinen Gewürzkombination aus zimtig, salzig und rauchig begeisterte. Die Tarte mit einem Boden aus Pistazien, Haferflocken und Cashews schmeckte vor allem mir sehr gut, am zweiten Tag noch besser als am Zubereitungstag. Gewöhnungsbedürftig war für uns alle die Süßkartoffel-Mousse. Vielleicht braucht es dazu auch professionellere Küchengeräte als meine; uns war die Konsistenz jedenfalls nicht cremig genug. Ansonsten war sie durchaus essbar, bewirkte aber keine Gaumenexplosion. Gelingsicher ist übrigens das Saatenbrot, das ich ähnlich bereits kannte. Mega lecker, mega einfach, mega gesund. Und das ganz ohne Mehl.

Gutes kann ich auch über die Aufmachung des Buches berichten: sie ist ansprechend und übersichtlich. Die Einleitung fällt eher kurz aus. Womöglich, weil Shabnam Rebo mit „Quick & Easy“ schon ihr zweites Kochbuch veröffentlicht und vieles bereits in dem Vorgängerbuch behandelt hat.

Hilfreich ist der „Clever-Prep-Baukasten“, der Rezeptkombinationen vorschlägt. Nicht enthalten, mir persönlich aber nicht so wichtig, ist dabei eine Nährstofftabelle für jedes der insgesamt 80 Rezepte. Kleine Texteinheiten heben lediglich Bestandteile hervor – z.B. den Eiweißgehalt.

Ansonsten ist alles dabei: Basics (Dips, Granola, Cracker etc.), Frühstück, Herzhaftes und Süßes. Tatsächlich sind viele Rezepte schnell und einfach zubereitet, wenn man alle Zutaten einmal besorgt oder vorrätig hat. Allerdings nicht alle. Sowohl für die Tarte als auch für das Auberginengericht benötigte ich etwas mehr als eine Stunde. Die Mousse ist zwar wirklich easy peasy gemacht, doch müssen die Süßkartoffeln im Ofen eine Weile garen.

Unterm Strich ist dieses Kochbuch vielleicht nicht für Jeden die passende Wahl, ergänzt meine Küche aber hervorragend und die bisher nachgekochten Rezepte treffen meinen Geschmack. Der gesundheitliche Aspekt spielt natürlich eine Rolle. Wunder sollte man – so meine persönliche Erfahrung über die Jahre – jedoch nicht erwarten. Die Ernährung ist sowohl bei der Colitis Ulcerosa (unter der die Autorin leidet), als auch bei vielen anderen Erkrankungen nur ein Baustein von vielen, um Positives zu bewirken. Individuelle Unverträglichkeiten können zudem dazu führen, dass nicht jedes Gericht für jeden Menschen geeignet ist. Für mich selbst kommen etwa Pilzspeisen überhaupt nicht in Frage. Ganz unabhängig davon finde ich in „Healing Kitchen“ aber einige wunderbare vegane Anregungen für meinen Alltag.

Cover des Buches Die Schule der Herzenspferde 1: Cosmo & Toni (ISBN: 9783522508063)

Bewertung zu "Die Schule der Herzenspferde 1: Cosmo & Toni" von Judith Weber

Die Schule der Herzenspferde 1: Cosmo & Toni
lex-booksvor 7 Tagen
Kurzmeinung: Unterhaltsam und humorvoll.
Nicht nur für Pferdefans

Toni erfährt an ihrem ersten Tag an der neuen Schule, dass es magische Pferde gibt. Aber die Magie zeigt sich erst, wenn ein Band zwischen Kind und Tier entsteht. Leider kann Toni sich nicht einfach ein Herzenspferd aussuchen. Denn die Wahl liegt ganz bei den Vierbeinern. Nur will Toni auf keinen Fall das freche Pony Cosmo zum Freund haben. Also wetteifert sie mit der eingebildeten Constanze um die Gunst der schönen Stute Feder.

Dieses Buch richtet sich an noch etwas ungeübte kleine Leseratten ab etwa 8 Jahren. Leseeinsteigern wird es durch die Gestaltung besonders leicht gemacht, am Ball zu bleiben. So gibt es viele lebhafte Illustrationen, eine große Schrift und kurze Kapitel. Trotz der Kürze (ohne Illustrationen sind es etwa 60 Seiten) ist Spannung ab der ersten Seite vorhanden. Auch weil die Geschichte mit viel Humor erzählt wird – als Erwachsene habe ich oft geschmunzerlt -, ist man ruckzuck damit durch. 

Star der munteren Handlung ist ganz klar das freche Pony Cosmo, das über einige überraschende Fähigkeiten verfügt. Und die Aussicht, ein Drachenpferd in Aktion zu erleben, macht ebenfalls neugierig.

Mit der zurückhaltenden Toni, die zu Beginn gerade erst mit ihrem Vater neu nach Glückstal gezogen ist, lässt sich sofort sympathisieren. Denn Toni beschäftigen die alterstypischen Fragen: Wie schafft man es, Freunde, Mut und Selbstvertrauen zu finden?
 

Persönlich hätte ich mir noch zwei, drei Seiten mehr vorstellen können, da ich gerne noch mehr über die Herzenspferde und die Protagonisten erfahren hätte. Insgesamt ist es aber super gelungen, das Konzept der Reihe (keine Überforderung!) mit einer runden Story zu verbinden.
 

Fazit: Pferde, Freundschaft, Humor und kleine Zaubereien. „Die Schule der Herzenspferde“ ist der fantasievolle Auftakt zu einer neuen Reihe, in der Kinder vier- und zweibeinige Freunde fürs Leben finden. Mitfiebern und (lesend) Durchhalten gelingt hier besonders leicht. Und die Idee der magischen Pferde verspricht weitere aufregende Bände.

Cover des Buches It’s All Love – Botschaften des Glücks (ISBN: 9783423765008)

Bewertung zu "It’s All Love – Botschaften des Glücks" von Jenna Ortega

It’s All Love – Botschaften des Glücks
lex-booksvor einem Monat
Kurzmeinung: Man sucht zwischen viel Positivität und kleinen persönlichen Details den Menschen Jenna Ortega in diesem Buch.
Botschaften von Jenna

Für junge Fans der US-amerikanischen Schauspielerin („Wednesday“) ist dieses Buch sicher ein schönes Geschenk. Für mich ist es nicht ganz einfach, Jenna Ortegas Gedankensammlung „It’s all love – Botschaften des Glücks“ zu bewerten. 


Grundsätzlich glaube ich nicht, dass man erst alt werden muss, um über eine gewisse Lebensweisheit zu verfügen. Aber ein Erfahrungsschatz hilft natürlich, mit den Herausforderungen des Lebens umzugehen. 


Nun hat Jenna Ortega bestimmt schon einiges in ihren 21 Jahren erlebt. Auch in Hollywood ist nicht alles Gold, was glänzt. Wer als Kind im harten Showgeschäft Fuß fasst, sich gegen Konkurrenz durchsetzen muss, gegen Neid und Selbstzweifel kämpft, wird schneller erwachsen als manch anderer. Auch unter Depressionen litt Jenna Ortega, so erfährt man hier. Fans wussten es sicher schon vorher.


Allein … viele der etwa 100 kleinen Glücks- und Achtsamkeitsbotschaften in diesem Buch fühlen sich zwar in ihrer Aussage richtig, in der Art, wie sie formuliert sind, aber trotzdem wie Allgemeinplätze an. Ein Beispiel: „Es ist wichtig, offen zu bleiben und sich bewusst zu machen, wieviel es noch zu erleben und zu lernen gibt.“ (S. 37) Oder: „Mein Glauben erinnert mich daran, wer ich bin und verbindet mich mit den Mitgliedern meiner Glaubensgemeinschaft und allen Gläubigen dieser Welt.“ (S. 57)


Dass der Ton noch recht jugendlich, manchmal nahezu pathetisch klingt, möchte ich gar nicht kritisieren. Jenna Ortega hat dieses Buch mit etwa 17 Jahren verfasst. 2024 erscheint es nun erst auf Deutsch und es richtet sich ganz klar an die junge Leserschaft (ab 12 Jahren). Was ich nicht ganz in Einklang bringe, ist einerseits die glückskeksartige Mentorenstimme, die mich dazu anhält, positiv und offen zu sein, die Familie zu schätzen und mich nicht zu sehr unter Druck zu setzen (grundsätzlich ja alles richtig!) und der nur sehr vage Ton des jungen Mädchens bzw. der jungen Frau, die keineswegs schon alles herausgefunden und bewerkstelligt hat, sondern im Gegenteil selbst jeden Tag wieder mit Situationen hadert – wie wir alle. Diese Stimme geht im Mantra des Glücks und der Positivität unter, was schade ist, weil genau hier Authentizität entsteht.


Aber letztlich kann ich – so ist das ja immer in Rezensionen – nur für mich selbst sprechen. Vielleicht sind Sätze wie: „Ich ermutige meine Freund*innen immer dazu, sich auf den Charakter ihrer Crushs zu konzentrieren, nicht nur auf das Aussehen.“ (S. 17) für Jugendliche eine größere Inspiration und zeigen ihnen ein konkreteres Bild von Jenna Ortega als mir. Vielleicht bin ich für dieses Buch einfach schon zu alt.


Fazit: Viel Positivität und eine frische Gestaltung. Für Fans ganz sicher das passende Geschenk. Inwieweit Jenna Ortegas Glücksbotschaften inspirieren und nachhallen, muss ohnehin jeder für sich selbst beurteilen.

Cover des Buches Zefira. Es hätte sie nie geben dürfen (ISBN: 9783401604473)

Bewertung zu "Zefira. Es hätte sie nie geben dürfen" von Thomas Thiemeyer

Zefira. Es hätte sie nie geben dürfen
lex-booksvor einem Monat
Kurzmeinung: Abgebrochen! Die Handlung ist bestimmt gar nicht mal schlecht, aber sie wird staubtrocken erzählt.
Cover des Buches Behalte das für dich! (ISBN: 9783734850837)

Bewertung zu "Behalte das für dich!" von Tom Ryan

Behalte das für dich!
lex-booksvor einem Monat
Kurzmeinung: Klasse Jugendthriller, wenn nur am Ende nicht alles mit dem Holzhammer aufgelöst worden wäre. Das kann der Autor besser!
Starker Anfang, schwaches Ende

Aus irgendeinem Grund - vielleicht wegen der ähnlichen Gestaltung-, dachte ich zunächst, es könnte sich um einen Folgeband zu „Radio Silent“ (vom selben Autor) handeln, in dem Podcasterin Dee einen Cold Case löst. Da lag ich falsch. Um einen ungelösten Fall geht es zwar in der Tat, aber dieses Mal führt uns der Autor nach Camera Cove, eine Küstenstadt, in der ein Serienmörder vier Menschen umgebracht hat, aber nie gefasst wurde.

Eines seiner Opfer war Connor, ein Jugendlicher, allseits beliebt und Macs bester Freund. Die Clique von Connor und Mac – zu der noch Ben, Doris und Carrie gehören – hat Connors Tod nie verarbeitet. Doch dann findet Mac eine Notiz von Connor aus der Nacht, in der er starb. Wusste Connor, wer der Mörder war? Mac macht sich auf die Suche nach Antworten.

Ich liebe es, wenn Protagonisten in einem authentischen Tempo Geheimnissen auf den Grund gehen. Macs Geschichte hat mich Zweidrittel des Buches begeistert. Denn hier bekommen wir genau das, was einen guten Thriller ausmacht. Viel Atmosphäre, nachvollziehbare Ermittlungsschritte und einen sympathischen Protagonisten. Mac geht sorgsam alle Informationen durch und beginnt zu recherchieren. Nicht alle seine Überlegungen sind richtig, viele Aktionen von wenig Erfolg gekrönt. Aber die Glaubwürdigkeit stimmt. Gefesselt rätselt man mit.

Auch die queere Lovestory, die sich entwickelt, ist süß, obwohl sie innerhalb der Geschichte einerseits zu sehr an der Oberfläche bleibt, um unverzichtbar zu sein und andererseits (wie so oft) vom eigentlichen Fall ablenkt.

Natürlich findet Mac mit der Zeit doch ein paar Dinge heraus. Nur leider, und das tut mir richtig in der Thrillerseele weh, bricht das letzte Drittel dann ziemlich ein. Erkenntnisse kommen aus dem Nichts, werden verworfen und gegen neue ersetzt, ebenso willkürlich. Dann ist plötzlich alles glasklar, aber warum? Beweise fehlen. Nichts für ungut, aber eine intuitive Falllösung ist einfach frustrierend.

Ein Problem ist, dass bestimmte Charaktere (ich will nicht spoilern) zu Beginn völlig anders beschrieben werden, als sie tatsächlich sind und man das irgendwann so nebenbei erfährt. Was ist hier passiert? Hat sich der Autor auf halber Strecke eine neue Auflösung zurechtgelegt? Irreführung des Lesers?

Ich will die Messlatte nicht zu hoch hängen, es ist natürlich ein Jugendthriller und zwar einer, der immer noch besser ist, als viele andere. Aber auch Jugendliche lieben Logik. „Behalte das für dich“ ist von der Idee her genial und über weite Strecken toll, verliert im letzten Drittel aber deutlich an Qualität, weil die Auflösung nicht ausgewogen vorbereitet wird. Das ist schade, weil der Autor es besser kann. Mit „Radio Silent“ hat er es bewiesen.

Fazit: Trotz einiger Kritikpunkte zu großen Teilen ein spannendes Jugendbuch. Nur das Ende fällt leider ab.

Cover des Buches Wer zuerst lügt (ISBN: 9783426529386)

Bewertung zu "Wer zuerst lügt" von Ashley Elston

Wer zuerst lügt
lex-booksvor einem Monat
Kurzmeinung: 3,5 Pkt. Überraschender als gedacht, plätschert aber oft dahin und die Logik... naja. Auf Hollywood-Art unterhaltsam.
Ein Engel für Charlie ... äh Mr. Smith

Wie man hört, sind die Filmrechte schon verkauft und das ist wirklich nicht überraschend. Dieses Buch ist Hollywood durch und durch. Wenn man sich einfach unterhalten lassen möchte und nicht alles logisch hinterfragt, kann man hier Spaß haben.

Evie ist seit ihrer Jugend Trickbetrügerin. Inzwischen arbeitet sie im großen Stile für einen gewissen Mr. Smith, der sein Gesicht nie zeigt, seine Finger aber nahezu überall im Spiel hat - von der Politikszene bis zum Kunstraub. Egal, was Mr. Smith verlangt, Evie erledigt den Job. Leider kommt ihr dabei ab und zu ihr Gewissen in die Quere. Doch Fehler können tödlich sein und Mr. Smith ist nicht für seine Güte bekannt. Bei ihrem neuen Job, bei dem es um den smarten Geschäftsmann Ryan geht, sollte daher besser alles glatt laufen. Aber plötzlich taucht eine Frau namens Lucca Marino auf. Nicht gut! Denn Lucca Marino ist Evies echter Name. Was geht hier vor?

Ich hatte keine hohen Erwartungen und dachte anfangs, die Handlung schnell durchschaut zu haben. Ein Irrtum. Tatsächlich wartet der Plot mit einigen netten Wendungen auf. Evie alias Lucca ist glücklicherweise auch nicht das übliche Frauchen, das leicht in Angst und Schrecken zu versetzen ist und dem beim Anblick des männlichen Parts die Gehirnzellen durchbrennen. Ein bisschen erinnert die Geschichte an "Drei Engel für Charlie". Mit nur einem Engel. Und einem nicht ganz so freundlichen Charlie. In diesem Katz-und-Maus-Spiel gewinnt, wer am cleversten lügt und seine Züge geschickt plant. Dass dabei eine erstaunliche Menge Glück und nicht immer Logik im Spiel ist, trübt die Lesefreude ein wenig. Auch ist die Spannung nicht nervenzerreißend hoch. Aber der Wunsch, zu erfahren, was hier vorgeht, macht doch neugierig. Ein netter Zeitvertreib ist es allemal.

Cover des Buches Feuer in Dir (ISBN: 9783039670185)

Bewertung zu "Feuer in Dir" von Jess Redman

Feuer in Dir
lex-booksvor einem Monat
Kurzmeinung: Man liest mit einem warmen, wohligen Gefühl - eine wirklich schöne Geschichte; liebevoll entworfene Figuren, hinreißender Humor.
Einfach schön - Spannung ohne Superschurken

Was für ein tolles Kinderbuch! Ich hatte beim Lesen ein richtig warmes Gefühl. Alles an dieser Geschichte ist einfach schön.

Keine Antagonisten, noch sonstige Bösewichte, keine Action, keine krassen Fantasyelemente – dennoch wohnt dem Buch ein besonderer Zauber inne. Es geht um die kleine Alma, die mit ihren Eltern gerade erst nach Vierpunkt gezogen ist und unter Panikattacken leidet (sie selbst nennt es den ‚Sturm‘, weil sie gar nicht so genau weiß, was da eigentlich mit ihr passiert). Als ein Stern vom Himmel stürzt, ist Almas großer Moment gekommen. Sie wurde auserwählt, dem Stern zu helfen, indem sie reine Elemente sammelt. Wasser, Feuer, Luft und Erde. Jedes Element muss von seinem eigenen Elementarwesen eingefangen werden. Aber welches Element gehört zu Alma? Die Zeit drängt, der Sternling wird schwächer.

Die vier Elemente implizieren bereits, dass Alma sich mit anderen Kindern zusammentun muss, um dem Sternling zu helfen. Und so lernt sie bald den etwas steifen, wissenschaftsbegeisterten Hugo (Lieblingsprota!), die nette Shirin und Rüpel Dustin kennen. Aber gehört Dustin überhaupt zur Gruppe?

Sehr spät kommt ein gewisser Zeitdruck in der Geschichte auf, der die Spannung erhöht. Das macht aber gar nichts, weil mit soviel Humor, ulkigen Ideen und Liebe zu den Figuren geschrieben wird, dass kein Platz für Langeweile ist. Von Hugo lernen wir wissenschaftliche Fakten über Sterne, was der fantasievollen Handlung in keiner Weise zuwider läuft, denn auch unser Universum ist letzten Endes sowohl rational erklärbar, wie völlig unbegreiflich. Die Faszination dieses Umstands spüren wir auf jeder Seite.

Einfühlsam beschreibt die Autorin Almas Panikattacken und nähert sich gemeinsam mit ihr einer Lösung, ohne dass dieser Aspekt jemals deplatziert in der Geschichte wirken würde. Überhaupt geht es viel um Toleranz und vermeintliche Schwächen, die doch letztlich auch die Vielfalt von uns Menschen ausmachen.

Ein kleiner Kritikpunkt betrifft die Risikobereitschaft der jungen Heldinnen und Helden. Auch, wenn dies ein Abenteuer ist: Möge sich bitte kein Kind im Anschluss an die Geschichte sorglos mitten in ein Gewitter stellen!

Fazit: Eine ganz bezaubernde, warmherzige, fantastische Geschichte darüber, wie man Kraft in sich selbst und in der Gemeinschaft findet. „Feuer in Dir“ ist feinfühlig und humorvoll geschrieben, schreitet in einem ruhigen Tempo voran und fesselt ganz ohne Superschurken.

Cover des Buches Kinder des Treibsands (ISBN: 9783961293698)

Bewertung zu "Kinder des Treibsands" von Efua Traoré

Kinder des Treibsands
lex-booksvor einem Monat
Kurzmeinung: Mal was ganz anderes. Ich hab's gerne gelesen, finde aber, die Magie kommt ein bisschen zu kurz.
Abenteuer in Nigeria

Efua Traoré ist eine deutsch-nigerianische Autorin. „Kinder des Treibsands“ hat sie auch für ihre eigenen Kinder geschrieben, denen sie die abenteuerlichen Geschichten ihrer Kindheit, die Schönheit und Wildheit ihrer Heimat näherbringen möchte. So steht es im Nachwort. Und das erklärt, warum in diesem magischen Kinderbuch viele Seiten dem Leben in einem kleinen nigerianischen Dorf nahe der Großstadt Lagos gewidmet sind.

Der Schreibstil ist altersgerecht und eingängig. Zu Beginn erreichen wir zusammen mit der jungen Simi das Dorf ihrer – bisher unbekannten – Großmutter, eine angesehene örtliche Heilerin. Aber warum hat Simi die freundliche Oma bisher nie kennengelernt? Warum sprechen Mutter und Großmutter seit Jahren nicht miteinander? Schnell tun sich weitere  Rätsel auf. Denn als Simi in den Dschungel läuft, versinkt sie plötzlich in einem See und findet sich kurz darauf in einer seltsamen Landschaft wieder, in der Kinder mit Speeren patrouillieren.

In Kinderbüchern fällt immer öfter der Wunsch nach Medienabstinenz auf. So funktionieren auch in Simis Dorf praktischerweise weder Handy noch Internet – beste Voraussetzungen für ein Abenteuer.

Beim Lesen spürt man die Liebe der Autorin zur Natur, zu traditionellen Riten und Gerichten. Werte wie Freundschaft und Familie, Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft werden großgeschrieben. Gleichzeitig bekommen wir einen kleinen Eindruck von der Härte des afrikanischen Landlebens. Denn ohne Waschmaschine und andere Hilfsgeräte ist der Aufwand deutlich größer.

Der Mittelteil behandelt viel Dorfalltag und mythische Erzählungen von weisen, aber streitbaren Göttinnen, von starker Mutterliebe und dem Sieg über den Tod. Leider verliert er sich auch ein wenig darin. Simi sammelt fleißig Eindrücke, nimmt aber selbst wenig Einfluss auf das Geschehen. Ihre magischen Erlebnisse beschränken sich somit auf Anfang und Ende und wirken im Finale sehr schnell gelöst.

Insgesamt ist „Kinder des Treibsands“ ein liebevoll entworfenes Buch, das Einblicke in eine andere Kultur gewährt, schön gestaltet ist und sprachlich sicher daherkommt. Nur die Magie kommt ein bisschen kurz.

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