Drei Männer, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten & eine Frau, die mit allen dreien Liebesbeziehungen führte bzw. führt. Giorgia liegt nach einem Autounfall im Koma – durch diesen Anlass treffen die Männer zum ersten Mal aufeinander. Es bleibt natürlich nicht aus, dass die drei versuchen sich miteinander zu messen, jeder möchte der beste und geeignete Mann für Giorgia sein. Doch alle drei haben ihr Päckchen zu tragen, ihre Beziehung zu Giorgia ist schwierig und die Männer sind weiß Gott nicht fehlerfrei.
Jeder aus seiner Sicht erzählt seine Geschichte mit Giorgia, wie sie die Frau kennen und lieben lernten, aber auch wie viel Schuld sie mit sich tragen.
Leider gefällt mir keiner der männlichen Charaktere im Roman sonderlich gut – sie sind selbstsüchtig, aufgeblasen, teilweise sehr aggressiv und schlicht unsympathisch. Auch zu Giorgia konnte ich keinen richtigen Zugang finden, da die Kapitel im Buch, in denen sie sich zu Wort meldet völlig ohne Interpunktion und sehr wirr geschrieben sind, was das ganze äußert anstrengend zu lesen macht.
Anfangs habe ich sehr gut in die Geschichte eingefunden, nach und nach kam es jedoch ständig zu irgendwelchen Wiederholungen und die einzelnen Themen wurden immer wieder durchgekaut. Trotz seiner niedrigen Seitenanzahl wurde das Buch dadurch sehr zäh zu lesen.
Ich hätte mir gewünscht, dass das Thema Musik oder das Symbol des Baums, der eine tragende Rolle im Buch spielt, auch im Titel des Romans aufgegriffen wird.
Alles in allem kann ich für diesen Roman leider keine Leseempfehlung aussprechen, da er bis zum Schluss kein wirkliches Highlight aufweisen konnte.
lieblingsleben
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Bewertung zu "Die Geschichten vom klugen Herrn Balaban und seiner Tochter Selda" von Martin Auer
Die Reisejournalistin Lo wird auf die Jungfernfahrt eines Luxuskreuzfahrtschiffes eingeladen und sieht darin die große Chance, ihrer Karriere Antrieb zu verleihen. Schon in der ersten Nacht auf dem Schiff wird sie jedoch Zeugin eines Mordes. Das Problem ist nur: niemand schenkt ihr Glauben, denn die Nachbarkabine, in der der Mord angeblich passiert, ist völlig unauffällig, war laut Passagierliste nie belegt und an Bord wird niemand vermisst. Hat Lo sich die nächtliche Aktion nur eingebildet?
Die Hauptprotagonistin Laura Blacklock (kurz Lo) scheint sehr labil zu sein und schaut gerne mal zu tief ins Glas. Ihre Naivität und Zurückhaltung gegenüber den anderen Gästen lassen sie unsicher wirken und man hat von Anfang an das Gefühl sie ist völlig fehl am Platz (sowohl auf dem Schiff als auch allgemein in ihrem Beruf als Journalistin). Leider wirkte Lo auf mich alles andere als sympathisch, ich konnte ihre Handlungen und Reaktionen nicht nachvollziehen. Trotzdem fiebert man natürlich mit ihr mit und drückt die Daumen, dass am Ende alles gut für sie ausgeht.
Besonders gelungen fand ich die Zeitungsartikel, Chatverläufe etc. am Ende jedes Leseabschnitts, die die Handlung teilweise vorwegnahmen – das machte total neugierig auf den weiteren Verlauf der Story und animiert direkt zum Weiterlesen.
Auch sonst streut die Autorin immer wieder Hinweise und Anmerkungen, die den Verdacht auf verschiedene Charaktere des Buchs lenken. Zu irgendeinem Zeitpunkt hat man gefühlt jede Person auf dem Schiff einmal im Visier und fängt wild an zu spekulieren wer mit wem unter einer Decke stecken könnte und wer der Mörder ist. Etwa 100 Seiten vor Ende löst sich bereits das große Rätsel um die Frau aus Kabine 10. Doch damit ist längst nicht alles überstanden, es geht spannend weiter und man hofft auf ein „Happy End“ – ob es das geben wird, verrate ich hier natürlich noch nicht.
Leider bleiben am Ende einige Fragen ungeklärt. Zum einen könnte dies natürlich der Fall sein, weil die Autorin Spielraum für Spekulationen lassen möchte, andererseits sind die einzelnen Punkte teilweise so verworren und gewollt konstruiert, dass es wohl einfach nicht möglich war, alles im Buch aufzuklären.
Ich ziehe ein Stern für die fehlenden Aufklärungen am Ende und die ziemlich nervige Hauptprotagonistin ab, alles in allem gebe ich aber verdiente vier Sterne für den Thriller!