Bewertung zu "The Woman in the Window - Was hat sie wirklich gesehen?" von A. J. Finn
Erzählt in der Ich-Perspektive begleiten wir Anna Fox die an Agoraphobie und dadurch in ihrem Haus in New York gefangen ist.
Schon auf den ersten Seiten kriegt man einen Einblick in Annas Tagesablauf mit, der sich durch Ihre Krankheit eher dürftig gestaltet.
So erfährt man das Anna gerne online Schach spielt, eine Leidenschaft für Schwarz-Weiß Filme hat die Sie gerne mit Ihrem ständigen Begleiter dem Wein anschaut.
Durch das frühere praktizieren als Kinderpsychologin gibt Dr. Anna Fox in einem Agoraphobie-Forum anderen Betroffenen Ratschläge.
Neben diesen Hobbys beobachtet Anna gerne Ihre Nachbarschaft durch eine Kamera wodurch sie damit die Abläufe ihre Nachbarn haargenau kennt.
So beobachtet sie u.a. den Einzug der neuen Nachbarn, den Russels gegenüber.
Auf den ersten Blick eine ganz normale 3köpfige Familie, die aber schnell Annas eigene Welt auf den Kopf stellt. Sie wird Zeugin eines Überfalls ihrer neuen Nachbarin die sie erst kurz vorher kennengelernt hat, aber keiner will ihr glauben schenken. Es sei nichts passiert...
"The Woman in the window" liest sich, dank den kurzen Kapiteln wirklich schnell.
Wenn man erstmal an dem Punkt des Überfalls angelangt ist kann man das Buch nur schlecht weglegen, so ging es mir jedenfalls.
Durch die Ich-Perspektive kriegen wir nur die Eindrücke und Wahrnehmungen von Anna war, was dem ganzen noch einen gewissen Reiz mehr gibt.
Beim lesen saß ich selber zweifelnd da und habe mich krampfhaft gefragt ob es sich wirklich alles so abgespielt hat, wie Anna es beschrieben hat. An einer Stelle im Buch (auf die ich aber nicht näher eingehen werde um Spoiler zu vermeiden) habe ich mich sogar selber erschrocken und Gänsehaut bekommen.
An anderen Stellen des Buches konnte ich einfach nur kopfschüttelnd dasitzen und Annas Verhalten nur schwer nachvollziehen.
Erst als "aufgelöst" wird wie Anna überhaupt zu ihrer Phobie kommt und mir ihre ganze Situation komplett vor Augen gehalten wird, konnte ich ihr verhalten akzeptieren.
Das Ende des Buches war für mich jetzt nicht DIE riesen Überraschung.
Wer hier genauer liest, aufmerksam ist und seine kleinen grauen Zellen ein bisschen anstrengt, kommt zwar nicht schnell und komplett zu dem Schluß aber sehr nah dran.
Im großen und ganzen hat mir der Debütroman von A.J. Finn sehr gefallen. Ich hoffe man hört/liest noch mehr in der Zukunft von diesem Autor.
Ein Dank an Randomhouse und dem Blanvalet Verlag, die mir das Buch zum lesen zur Verfügung gestellt haben.