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lokoschade

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Cover des Buches Außer sich (ISBN: 9783455403558)

Bewertung zu "Außer sich" von Rosamund Lupton

Außer sich
lokoschadevor 12 Jahren
Rezension zu "Außer sich" von Rosamund Lupton

Das kennen wir alle: Außer sich sein!
Aber Gott sei Dank kennen wir es nicht so wie Grace - sie ist wirklich außer sich, nämlich außerhalb ihres Körpers und erfährt dabei Dinge die sie niemals auch nur erahnen konnte.....doch der Reihe nach:

Grace ist mit ihren beiden Kindern, dem achtjährigen Adam und der fast erwachsenen Tochter Jenny auf dem jährlichen Sportfest einer Privatschule in einem schicken Londoner Stadtteil.
Was dann passiert ist der Albtraum einer jeden Mutter, eines jeden Vaters. Ein Feuer bricht aus! Es dauert einige Zeit bis Grace realisiert dass ihre Kinder sich nicht auf dem Sportgelände befinden, sondern im Schulgebäude. Adam weil er seinen Geburtstagkuchen holen will, Jenny weil sie im Sanitätsraum Dienst hat.
Sie rennt um ihre Kinder zu retten und ist unglaublich erleichtert als sie Adam zusammen mit der Tochter ihrer besten Freundin, zwar angeschlagen aber nicht ernsthaft verletzt, vor dem Schulgebäude sieht. Aber Jenny ist noch da drin, sie hat Dienst und der Sanitätsraum liegt im dritten Stock.
Ohne einen weiteren Gedanken an ihre eigene Sicherheit zu verschwenden stürmt sie in das brennende Gebäude um ihre Tochter zu retten.

Jetzt liegen beide schwer verletzt im Koma!

Grace mit schweren Gehirnverletzungen und Jenny ist mit entstellenden Brandwunden sowohl am Körper als auch im Gesicht übersät.

Nun bedient sich die Autorin eines außergewöhnlichen Stilmittels, läßt Grace und Jenny aus ihren Körpern treten, sodass die beiden sich nicht nur frei im Krankenhaus bewegen und miteinander kommunizieren können, sondern auch detailliert mitbekommen was sowohl die ermittelnden Beamten als auch Freunde und Familie zur Aufklärung wie es zu dem Brand kam, beitragen können.

Ganz schnell ist ein Schuldiger gefunden: Der kleine Adam wurde gesehen wie er mit Streichhölzern in der Hand aus dem Zeichensaal kan in dem das Feuer ausgebrochen ist...und Adam, der seine Mutter und Schwester im komatösen Zustand im Krankenhaus gesehen hat, spricht ab diesem Moment kein Wort mehr!

Zitat:
"Mutter sein ist nicht weich und kuschelig und süß, es ist egoistisch und brutal und grausam."

Fazit:
Großartige, spannende Unterhaltung! Sehr einfühlsam erzählt (obwohl als thriller betitelt) und das alles aus einer mehr als ungewöhnlichen Perspektive erzählt. Davon bitte mehr!

Cover des Buches Der Sommer der toten Puppen (ISBN: 9783518463703)

Bewertung zu "Der Sommer der toten Puppen" von Antonio Hill

Der Sommer der toten Puppen
lokoschadevor 12 Jahren
Rezension zu "Der Sommer der toten Puppen" von Antonio Hill

Als Inspektor Salgado nach einem Zwangsurlaub von Buenos Aires nach Barcelona zurückkehrt, haben sich die Wogen wegen seines "Vergehens" das Mitglied eines Mädchenhändlerrings brutal zusammengeschlagen zu haben, noch nicht geglättet. Ihm schien sein Vorgehen gerechtfertigt, seine Vorgesetzten sehen das anders.

Aber nicht dass er schon genug Ärger am Hals hätte, betraut ihn sein Chef mit einer "halb-offiziellen" Ermittlung. Marc 19 Jahre alt, Sohn einer sehr angesehenen reichen Familie ist in der Johannisnacht aus dem offenen Fenster gestürzt und war sofort tot.
Scheinbar gibt sich jeder in seiner näheren Umgebung, sowohl Familie als auch Freunde, damit ab dass es Selbstmord war.

"Er war ein seltsamer Junge" lautet das einstimmige Urteil und auch Hector Salgado hat keine Lust sich mit diesen Schnöseln abzugeben und ist geneigt den Fall so schnell wie möglich abzuschließen.
Wäre da nicht die Mutter des Jungen, die sich nachdem sie ihren Mann und Sohn verlassen hat, nach 19 Jahren wieder meldet und berechtigte Zweifel anmeldet.

Zusammen mit seiner neuen, sehr jungen, sehr schlauen Assistentin Leire geht er der Sache nach und Leire ist es auch der immer wieder Unstimmigkeiten ins Auge fallen....und diese häufen sich zusehends!

Zitat:
"Gerechtigkeit ist ein dehnbarer Begriff, Lluís, darin sind wir einer Meinung. Deshalb spreche ich lieber von Wahrheit. Wahrheit gibt es nur eine, für die Lebenden und für die Toten. Dafür bin ich hergekommen. Aber ich sehe, ich werde sie hier nicht finden."

Fazit:
Mir hat dieser Krimi aus mehreren Gründen sehr gut gefallen:

- Endlich mal wieder ein neuer spot auf der Krimi-Landkarte, Barcelona hat da sicher einiges zu bieten
- Ein tolles Ermittlerteam, Hector und Leire, die ihre menschlichen Schwächen und privaten Probleme nicht zu verstecken versuchen.
- und schließlich ein Autor der mich mit dieser überzeugenden Geschichte und seinem gekonnt spannenden Stil sehr überzeugt hat.
Antoni Hill hat mit diesem ersten Roman um Hector Salgado einen soliden Krimi abgeliefert, dem hoffentlich bald neue folgen werden.

Ich bin bereit für eine neue Krimi-Reihe, dass sie im Süden Europas - besser noch in Barcelona spielt, macht es noch erfreulicher!

Cover des Buches Freundinnen wie diese (ISBN: 9783423248914)

Bewertung zu "Freundinnen wie diese" von Sally Koslow

Freundinnen wie diese
lokoschadevor 12 Jahren
Rezension zu "Freundinnen wie diese" von Sally Koslow

Freundinnen wie diese
lernen wir kennen als sie vor vielen Jahren ein Appartment in New York suchten.

Talia und Chloe sind auf der Suche nach einer günstigen Wohnung als sie per Anzeige auf Quincy stoßen, die sich gerade von ihrem Freund getrennt hat und nun die Wohnung, sehr günstig aber dafür in einer wenigen schönen Gegend, in eine Wohngemeinschaft umwandeln möchte.
Noch während der Besichtigung kommt eine weitere Interessentin, Jules...und man könnte sagen die vier haben sich gesucht und gefunden.
Das war damals!

Heute haben die vier Frauen ganz andere Sorgen. Drei von ihnen sind verheiratet, zwei haben Kinder.
Talia ist mit einem Englischlehrer verheiratet der an einer öffentlichen Highschool in Brooklyn unterrichtet und hinkt ihren Freundinnen finanziell ständig hinterher.
Chloe, mit einem sehr erfolgreichen Hedgefond-Manager verheiratet, wohnt in Brooklyn Heights in einem der begehrten Brownstone-Häuser, kann sich alles leisten ist aber in ihrem Job unglücklich.
Quincy, glücklich verheiratet aber kinderlos sucht noch immer nach ihrer Traumwohnung und ist nur noch Milimeter von ihrem Ziel entfernt.
Jules, die "ihr Leben durch eine antrainierte Schlaflosigkeit vorantreibt" und die Männer wechselt wie andere ihre Garderobe.

Vier Frauen, vier Lebensentwürfe mit Höhen und Tiefen!

Völlig klischeefrei erzählt die Autorin mal witzig, mal nachdenklich über die urbanen Herausforderungen die eine Stadt wie New York zu bieten hat. Sei es nun die Wohnungssuche, die in Manhattan eine kaum zu bewältigende Aufgabe darstellt (Anmerkung: Wenn der Vorstand der Eigentümer Bedenken hat sind daran schon berühmte und schwerreiche Menschen wie Madonna gescheitert)
Sei es die Suche nach der richtigen Vorschule für die Kinder, sei es der Job für den man bereit ist die beste Freundin zu verraten!

Bei all diesem Druck ist es nicht verwunderlich, daß die Frauen anfangen hinterhältig und unaufrichtig miteinander umzugehen.

Dieser Großstadtroman hat alles was ein guter Unterhaltungsroman haben muss: Witz, Ironie, gut dosierte Boshaftigkeit und viel Herz.
Ich habe mich bestens unterhalten!

"Ich mochte uns damals, dachten sie alle. Ich mochte uns lieber. Werden alle Frauen etwas härter mit den Jahren, ihr wahres Selbst überzogen von vielen Lebensschichten, bis es am Ende diamanten glänzt?"

Cover des Buches Die Mechanik des Himmels (ISBN: 9783406629983)

Bewertung zu "Die Mechanik des Himmels" von Tom Bullough

Die Mechanik des Himmels
lokoschadevor 12 Jahren
Rezension zu "Die Mechanik des Himmels" von Tom Bullough

Kostja ist 10 Jahre alt als er seinem Vater verbotenerweise durch den tiefen Schnee und Wald das Essen bringt.
Diese furchtlose Unternehmung bleibt nicht ohne Folgen und Kostja erkrankt an Scharlach. Der Krankheitsverlauf gestaltet sich schwierig und nach seiner Genesung muss Kostja feststellen, dass er fast nichts mehr hört.

Er verbringt Wochen in einem Krankenhaus und als er entlassen wird, unternimmt die Mutter eine lange Reise mit der vielköpfigen Kinderschar um dem Vater zu folgen, der viele Tagesreisen entfernt eine Arbeit gefunden hat.
Aber trotz der schwierigen finanziellen Situation kann Kostja zusammen mit seinem Bruder das Gymnasium besuchen.
Als er allerdings zum zweiten Mal in zwei Jahren durch die Prüfungen fällt, nützt es auch nichts dass er dem Vater eine ganze Armada von Modellen vorweisen kann, die die physikalischen Prinzipien erklären.

Mit stiller Beharrlichkeit und einem selbst entworfenen und zusammengebauten Hörgerät setzt er sich durch und kommt 1873 mit einem Empfehlungsschreiben nach Moskau um zu studieren.
Moskau erweist sich zunächst als Enttäuschung. Ganz anders ist die große Stadt als in seinen Vorstellungen, ähnelt sie doch eher einem Dorf und die Aufnahme an der Universität wird ihm aufgrund seiner Behinderung auch verweigert.

Er findet Unterstütung durch einen alten Bibliothekar und kann so seine Studien fortsetzen....

Ein wunderschönes Buch in einer eleganten Sprache das Tom Bullough über den Vater der russischen Raumfahrt, Konstantin Ziolkowski, geschrieben hat. Bezaubernd in der Sprache, was sicher auch zu einem Großteil der fantastischen Übersetzung von Thomas Melle geschuldet ist.
Leise und unaufgeregt führt uns der Autor durch die jungen und erwachsenen Jahre eines beeindruckenden Menschen, der immer an seine Visionen geglaubt und seine wissenschaftlichen Studien nie aufgegeben hat.

"Er stellte sich vor, die Sterne wären Atome eines gewaltigen Geschöpfes, vielleicht von Gott selbst. Er stellte sich vor, dass er durch den Äther flöge, nicht von Pferden, sondern von einer Schwanenschar gezogen, und dass er bald auf anderen Planeten landen würde, die andere Sterne umkreisten, wo er als Zar von Lebewesen bejubelt würde, die nicht, so dachte er, durch Klang kommunizierten, sondern durch Bilder, die auf ihrer Brust angebracht wären und mit deren Hilfe sie Botschaften senden könnten, schneller sogar als jeder Telegraf."

Cover des Buches Das geheime Prinzip der Liebe (ISBN: 9783455400960)

Bewertung zu "Das geheime Prinzip der Liebe" von Hélène Grémillon

Das geheime Prinzip der Liebe
lokoschadevor 12 Jahren
Rezension zu "Das geheime Prinzip der Liebe" von Hélène Grémillon

Camille, Mitte dreißig, eine erfolgreiche Verlegerin sortiert die Kondolenzschreiben zum Tode ihrer geliebten Mutter die bei einem Autounfall ums Leben kam, als sie auf einen Umschlag ohne Absender, aber dafür mit der exakten Angabe ihrer Adresse, stößt.

Der Brief enthält weder eine Ansprache noch ein Datum, sondern erzählt die Anfänge der Geschichte von Louis und Annie.
Camille sieht in den Briefen erstmal nichts anderes als ein Missverständnis, später vermutet sie dahinter die Dreistigkeit eines Autoren (den sie vielleicht einmal abgelehnt hat)und glaubt dass dieser ihr häppchenweise sein Manuskript zukommen läßt.
Eine ganz schön listige Vorgehensweise, denn die Briefe treffen immer an einem Dienstag bei ihr ein und Camille entdeckt bald dass es weder eine Verwechslung noch eine trickreiche Strategie ist.

Aber was hat es mit dem Herrenhaus in einem ihr unbekannten Dorf auf sich in dem eine nicht aufzuhaltende Tragödie ihren Anfang nimmt?
Und wer ist Louis? Wer ist Annie?

"Es sind nicht die anderen, die uns die schlimmsten Enttäuschungen bereiten, sondern der Zusammenprall der Wirklichkeit mit unserer überschwänglichen Phantasie."

So, würde ich jetzt noch mehr erzählen, würde ich wichtige und spannende Details dieses unglaublich raffiniert konstruierten Romans der jungen Autorin (geb. 1977) verraten.

Ich kann dieses Buch wärmstens Frauen jeden Alters empfehlen. Egal ob Mutter, Großmutter oder Enkelin - denn Töchter sind sie alle!

Mit diesem Buch habe ich mein erstes Highlight 2012 gelesen!

Cover des Buches Die Prinzen von Queens (ISBN: 9783518463062)

Bewertung zu "Die Prinzen von Queens" von Matt Burgess

Die Prinzen von Queens
lokoschadevor 12 Jahren
Rezension zu "Die Prinzen von Queens" von Matt Burgess

Das Buch hat ein viel schöneres Cover als hier abgebildet! Originalcover bei amazon!

"Irgendwo auf der Welt steht eine Fabrik, denkt Tariq, wo Türen für nur den einen Zweck hergestellt werden: sie ihm vor der Nase zuzuschlagen."

In Queens, New York, sieht Alfredo Batista, 19 Jahre alt, mit sehr ambivalenten Gefühlen dem kommenden Wochenende entgegen.
Sein Bruder Jose, bei einem gemeinsamen Überfall verhaftet, wird nach zweijähriger Haftstrafe entlassen.
Das wäre ein Grund zur Freude, hätte Alfredo in der Zwischenzeit nicht etwas mit Isabel, Joses Freundin, angefangen und sie auch noch geschwängert. Das zumindest könnte für Jose kein Grund zur Freude sein.

Und so beschließt er, um die Wogen ein klein wenig zu glätten, seinem Bruder einen außergewöhnlichen Empfang zu bereiten. Er wird einen Hundekampf organisieren und den werden sie vollgestopft mit Drogen im Keller eines Freundes genießen. Das ist der Plan.

Die Drogen sind schnell besorgt.
Durch einen Tipp nehmen sie sich (Alfredo und drei befreundete Kleinkriminelle) einen Schüler an der Highschool vor, nicht ahnend dass dies der Bruder eines russischen Gangsters ist, der allerdings in einer anderen Liga spielt als sie selbst. Dumm dass sie dem Jungen nicht nur die Drogen weggenommen haben, sondern ihn auch noch krankenhausreif geschlagen haben.

Ein größeres Problem ist der Hund.

Jose jun., während seiner Haftstrafe und "spirituellem Erwachen" nun Tariq nimmt die Sache selbst in die Hand und klaut den Hund aus einem Vorgarten....und so hat er, mit einer Liste deren Bewährungsauflagen 13 Punkte umfasst, am Tag seiner Entlassung schon mindestens gegen drei Punkte verstoßen...

"Als sie über die Zukunft sprachen, stellten sie fest, dass sie beide bereit waren für ein Erdbeben, dafür, dass das Leben ihnen etwas Neues brachte, eine dramatische Umwälzung, wobei beide noch nicht erkannten, dass genau das hier das Neue, die dramatische Umwälzung war."

Matt Burgess erzählt in einem authentischen Tonfall die Geschichte von den New Yorkern Alfredo und Jose jun. (Tariq) und deren Familie und sozialem Umfeld, Puerto Ricaner in der zweiten und dritten Generation.
Offenkundig brutal, aber auch eine unterschwellig explosive Spannung umgibt das Personal dieses Romans und man fragt sich die ganze Zeit wann sich diese entladen wird.
Der Autor 1983 geboren und in Jackson Heights, Queens, aufgewachsen hat mich begeistert, seine bildhafte Sprache konnte das Kopfkino nicht mehr aufhalten.

Endlich mal ein Buch für junge Männer, die sonst vielleicht nicht so viel und gerne lesen...mit dem coolsten Titelbild überhaupt!

Cover des Buches Der Russe ist einer, der Birken liebt (ISBN: 9783446238541)

Bewertung zu "Der Russe ist einer, der Birken liebt" von Olga Grjasnowa

Der Russe ist einer, der Birken liebt
lokoschadevor 12 Jahren
Rezension zu "Der Russe ist einer, der Birken liebt" von Olga Grjasnowa

Sehr neugierung und mit großen Erwartungen habe ich aufgrund des Klappentextes dieses Buch gekauft und bin sehr enttäuscht.

Mascha, hochintelligent, neurotisch und ständig unzufrieden lebt mit Elias zusammen. Elias stirbt nach einem Sportunfall und Maschas Welt gerät komplett aus den Fugen.
Nachdem sie mit ihrem Professor geschlafen hat besorgt dieser ihr den lang ersehnten Job in Israel - aber auch da kommt sie nie an, findet keinen Halt, keine Heimat.
Sie wird immer mürrischer, wundert sich aber gleichzeitig dass andere deswegen genervt sind. Sie wickelt sich in ihr traumatisiertes Dasein ein und merkt dabei garnicht dass es anderen auch schlecht gehen könnte.

"Ich habe alles versucht, du hattest die besten Voraussetzungen, ein glückliches Kind zu werden", sagte meine Mutter.

...und so bleibt mir Mascha, mit elf Jahren von Aserbaidschan nach Deutschland immigriert, durchweg unsymphatisch. Voll unterdrückter Wut wandelt sie durch diese Geschichte und manche ihrer Handlungen gipfeln in Überheblichkeit.

Ich finde es sehr schade dass ich keinen Zugang zu Mascha gefunden habe, zumal ich "höchst eigenwillige junge Frauen" eigentlich sehr gerne mag. Aber höchst eigenwillig war in diesem Fall von allem einfach zuviel.

Cover des Buches Visions of Hanna (ISBN: 9783936384987)

Bewertung zu "Visions of Hanna" von Rascha Peper

Visions of Hanna
lokoschadevor 12 Jahren
Cover des Buches Leuchtfeuer (ISBN: 9783423249003)

Bewertung zu "Leuchtfeuer" von Donna Morrissey

Leuchtfeuer
lokoschadevor 12 Jahren
Rezension zu "Leuchtfeuer" von Donna Morrissey

Wenn unsere Wünsche andere in ihren Entscheidungen beeinflussen tragen wir dann die Verantwortung wenn etwas schief geht?

Nachdem ihr Vater mit einem schweren Herzinfarkt ins Krankenhaus eingeliefert wird kehrt Sylvie von der Universität an ihren Heimatort zurück um die Familie in dieser Zeit zu unterstützen.
Sie läßt dabei auch keine Gelegenheit aus ihren Bruder zu überreden an die Kunstakademie zu gehen um etwas aus seinem zeichnerischen Talent zu machen. Immer und immer wieder versucht sie ihn zu überzeugen, dass er in diesem gottverlassenen Fischerdorf an der neufundländischen Küste versauert.
In einem Streit konfrontiert Chris sie mit der Tatsache dass er geblieben ist, damit sie gehen konnte...

Als er dann doch nachgibt macht ihr die Mutter, deren einschüchternde Stärke das Mutter/Tocher-Verhältnis immer schwierig gestaltet hat, heftige Vorwürfe.
Doch Chris hat sich entschieden, aber nicht für die Kunstakademie! Nein, er will das schnelle Geld machen und auf den Ölfeldern arbeiten, er will die Familie finanziell unterstützen, er will dem Vater ein neues Boot kaufen.
Sylvie fühlt sich verpflichtet, folgt ihrem Bruder auf die Ölfelder und nimmt Arbeit in einer Küche an, die die grobschlächtigen und wortkargen Männer mit Essen versorgt.
Und dort trifft sie Ben wieder, in den sie während ihrer Schulzeit unsterblich verliebt war, den sie während ihrer Teenagerjahre angeschmachtet hat und der sie, wie sie vermutet, immer nur als Kumpel als beste Freundin gesehen hat. Was treibt ihn an? Warum hat er sein Studium abgebrochen?

Das Leben auf den Ölfeldern ist hart. Man findet keine Ruhe, das Hämmern der Bohrtürme durchhackt den Tag und die Nacht. Dieselgestank und Feuchtigkeit durchtränkt die Luft. Die unwirtlichen Zustände legen die Nerven blank und lassen Sylvie an ihrem Unternehmen zweifeln...

In einer wunderschönen Sprache läßt uns Donna Morrissey die von ihr gezeichneten Charaktere und deren Lebensumstände ganz nah und unmittelbar spüren...und manchmal mögen wir uns einfach nur dazwischenwerfen.

Lieblingszitat:

In dem Moment war nur Platz für ihn, und ich wusste, dass er mich einfach hielt, wie er sich selbst festgehalten hätte, wenn er gekonnt hätte, oder den kleinen verlorenen Jungen, der schluchzend am Strand gesessen hatte, der so erdrückt worden war von einer bedürftigen Mutter, dass er sich selbst von aller Liebe abschnitt".

Großartige Unterhaltung!

Cover des Buches Schweig still, süßer Mund (ISBN: 9783785572740)

Bewertung zu "Schweig still, süßer Mund" von Janet Clark

Schweig still, süßer Mund
lokoschadevor 12 Jahren
Rezension zu "Schweig still, süßer Mund" von Janet Clark

Man hält dieses Buch in der Hand und ahnt schon dass die liebreizend dahingestreuten Blümchen mehr als trügerisch sind....

Mein Eindruck:
Jana (17) und Ella (18) sind seit Kindergartentagen allerbeste Freundinnen und nicht nur durch die täglichen, tausende SMS miteinander verbunden. Sie sind Schwestern im Geiste und nichts bleibt der Anderen verborgen.

So ist es nicht verwunderlich, daß Jana unruhig und besorgt ist, als Ella nicht zu einem vereinbarten Treffen erscheint. Zumal sie ihr vorher noch eine SMS schickte mit der sie mitteilte ihr dringend etwas erzählen zu müssen. Und nun erscheint Ella nicht und ist auch nicht auf ihrem Handy zu erreichen. Da stimmt was nicht! Aber was? Was ist da los?....und offensichtlich ist Jana die Einzige die das beunruhigend findet.
Auch von der Polizei ist zunächst keine Hilfe zu erwarten ("Übrigens wird bei einer über Achtzehnjährigen nur eine Aufenthaltsermittlung eingeleitet, wenn Gefahr für Leib oder Leben besteht.."
Ella ist 18, es sind Ferien - sie könnte verreist sein! Aber doch nicht ohne Jana Bescheid zu sagen!?!
Gemeinsam mit ihrem besten Freund und ihrer Schwester nimmt Jana die Sache selbst in die Hand und stößt auf unglaubliche Dinge die Ella, ihre Ella - ihre herzallerliebste Freundin, ihr verschwiegen hat.

Unglaublich spannend! Jeden Tag legt die Autorin ihrer Heldin ein neues Puzzleteilchen in die Hand und läßt so den Kreis immer enger werden.
Ein Jugendroman der es in sich hat und dankenswerterweise bewertet Janet Clark die Situation nicht, sondern überläßt es dem Leser sich über Moral und den Umgang mit den Medien Gedanken zu machen.

Volltreffer!!!

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