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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Crooked Kingdom (ISBN: 9781250119315)

Bewertung zu "Crooked Kingdom" von Leigh Bardugo

Crooked Kingdom
lostpagevor 7 Jahren
Episches Finale einer wunderbaren Dilogie.


Meinung:
Holy moly! Kennt ihr das auch, wenn ihr genau wisst, dass ihr ein Buch lieben werdet und es gar nicht erwarten könnt, endlich die Nase zwischen die Seiten zu stecken und dann erfüllen sich wirklich alle Erwartungen - mehr noch, die Erwartungen werden sogar übertroffen? Also nach Crooked Kingdom weiß ich definitiv, wie sich das anfühlt. EPISCH!


Brauche ich eigentlich noch zu erwähnen, wie sehr ich Bardugo's kreierte Welt liebe? Eigentlich nicht, aber ich war schon ab Band 1 der Grischa Trilogie mehr als angetan von der fantastisch aufgebauten Welt, die bis ins kleinste Detail frisch und originell wirkt. Frau Bardugo fährt hier knallhart ihr ganzes Können auf und beweist damit, dass es tatsächlich noch möglich ist, von A bis Z alles richtig zu machen. Direkt zu Beginn habe ich wieder an den Seiten geklebt und konnte die ganz besondere Atmosphäre in mich aufsaugen. 


Die Geschichte beginnt gleich mit einer Rettungsaktion und schon allein die wäre es wert gewesen, daraus den Mittelpunkt der kompletten Handlung zu machen, weil diese einfach alles beinhaltet. Action, Spannung & Humor - oh, ich hatte ganz vergessen, wie lustig manche Dialoge einfach sind! Das zeigt einmal mehr, wie göttlich der Stil der Autorin ist. Darüberhinaus entwickelt sich die Geschichte auch nach diesem ersten "Schwerpunkt" zu einem echten Pageturner.


Ebenso im Finale wird die Geschichte aus Sicht der 6 Hauptfiguren erzählt und wer sich vielleicht immer noch fragt, ob das mit 6 Charakteren funktioniert, den kann ich beruhigen. Es funktioniert und das sogar ausgezeichnet. Wirklich jeder Charakter hat genug Raum, sich zu entfalten und wirklich jeder Charakter nutzt diesen Raum auch aus. Das mag ich ebenfalls so an dieser Dilogie, dass die Personen alle einen toll ausgearbeiteten Hintergrund besitzen, ohne die Geschichte dadurch langsam oder gar langweilig zu machen. Besonders bemerkenswert ist die Tatsache, dass ich tatsächlich auch jede Hauptfigur mochte. Klar, besondere Lieblinge haben sich herauskristallisiert, aber ich habe ausnahmslos jedes Kapitel mit Sichtwechsel sehr sehr gerne gelesen.


Wenn ich ehrlich bin, dann habe ich gewusst, dass mir der Abschluss auch ein wenig das Herz zerreißen wird. Ich will nichts verraten, aber ich hatte Gänsehaut, ich war traurig, ich war glücklich, ich war wütend – aber am Ende hat sich doch alles richtig angefühlt. Und jetzt vermisse ich die Welt, jetzt vermisse ich die Figuren, das Abenteuer, die Aufträge und das ganz besondere Feeling, das mir die Reihe gegeben hat. 


Fazit:
Meiner Meinung nach die beste Dilogie, die ich bisher gelesen habe und eine der besten Reihen überhaupt! Fantastische Figuren, ein tolles Setting, sehr viel Spannung und Abenteuer und eben dieses ganz besondere Gefühl, das nur wenige Bücher in einem auslösen, lassen nach Six of Crows auch Crooked Kingdom zu einem Highlight werden. Unbedingt lesen! 

Cover des Buches Skylark - Der eiserne Wald (ISBN: 9783453268227)

Bewertung zu "Skylark - Der eiserne Wald" von Meagan Spooner

Skylark - Der eiserne Wald
lostpagevor 9 Jahren
Gelungener Start, der durch eine fantastische Atmosphäre überzeugt.


Inhalt:
Lark ist in ihrem Dorf eine Ausnahmeerscheinung, denn bisher wurde sie noch nicht geerntet. Dabei werden alle Kinder frühzeitig ihrer Magie beraubt, um damit die Stadt am Laufen zu halten. Als sie letztendlich dann doch auserwählt wird, merkt das Mädchen schnell, dass die Ernte-Zeremonie ganz anders ist, als sie erwartet hätte und ihr gelingt die Flucht. Doch hinter den schützenden Mauern lauern unzählige Gefahren, aber Lark hat ein Ziel - den eisernen Wald.


Meinung:
Ehrlich gesagt habe ich ziemlich gezögert, "Skylark" zu beginnen. Die eher verhaltenen Meinungen im Vorfeld haben mich etwas abgeschreckt, aber auch immer meine Neugierde geschürt. Ich finde das Cover großartig, aber vor allem der Inhalt hat mich total angesprochen und so habe ich letztendlich doch zugegriffen und das Buch in einem Rutsch durchgelesen.

Und das sagt schon einiges darüber aus, wie mir die Geschichte gefallen hat. Ich muss gestehen, dass ich die meiste Kritik auch nachvollziehen kann. Spooner schreibt und beschreibt vor allem sehr ausschweifend und ziemlich detailliert. Wer so etwas generell nicht mag, der könnte sich echt festlesen und nur schwer vorankommen. Ich mag diesen Aspekt, besonders, wenn es zur Atmosphäre des Buches passt und das hat es hier, sehr gut sogar. Ich empfand den kompletten Start in die Handlung, als sehr geheimnisvoll und total magisch und das spürt man auch in den Beschreibungen.

Das Gleiche kann ich auch von Lark sagen. Man merkt direkt, dass sie anders und besonders ist und diese Unklarheit, warum sie so einzigartig ist, hat mir sehr gefallen. Ich mochte Lark auf Anhieb, weil sie so glaubwürdig agiert. Sie hat Angst, gerät in Panik, ist verunsichert, aber fängt sich auch wieder und will handeln, etwas unternehmen. Zudem mochte ich auch, dass Lark einen Großteil des Buches nur für sich ist. Das ist auch so ein Punkt, den einige bemängelt haben. Das kann ich nachvollziehen, aber mir hat es hier nichts ausgemacht, wenn sich die Protagonistin einige Zeit nur mit sich selbst beschäftigen muss. Schließlich hat sich Larks Leben urplötzlich total verändert. Auch die Nebenfiguren fand ich gelungen - allen voran Oren, der durch sein Auftreten den Erzählfluss etwas auflockert, aber durch sein persönliches Schicksal auch Interesse aufkommen lässt.

Weniger am Buch haben mir die Entwicklungen am Ende zugesagt. Damit meine ich nicht gezielt den Hauptstrang, aber einige Situationen waren mir zu unglaubhaft, ja fast schon zu simple gestrickt, was ich sehr schade fand. Darüber hinaus hätte ein wenig mehr punktierte Spannung der Handlung ebenfalls gut getan. Die Stimmung ist düster und allgegenwärtig, aber ein bisschen Action in manchen Sequenzen wären schön gewesen und hätten das Gesamtbild besser abgerundet.



Fazit:3-4 Sterne
Alles in allen hat mir "Skylark - Der eiserne Wald" ziemlich gut gefallen. Die Kritik im Vorfeld kann ich zum Großteil sogar nachvollziehen, aber zugunsten meines persönlichen Geschmacks, konnte mich davon nur wenig stören und ich hatte Spooners Buch in einem Rutsch gelesen. Mir hat besonders die geheimnisvolle/magische Atmosphäre gefallen, in der ich mich gleich verloren habe. Zudem fand ich Lark als Protagonistin sehr authentisch. Unstimmigkeiten zum Ende des Buches haben meinen Lesespaß ein bisschen gemindert, aber ich freue mich dennoch auf die Fortsetzung.

Cover des Buches Wie Sterne so golden (ISBN: 9783551582881)

Bewertung zu "Wie Sterne so golden" von Marissa Meyer

Wie Sterne so golden
lostpagevor 9 Jahren
Super gelungener dritter Band! Ich will mehr!


Inhalt:
Seit Jahren wird Cress von Königin Levana in einem Satelliten gefangen gehalten. Um sich die Langeweile im All zu vertreiben, hat sich das junge Mädchen zu einer beachtlichen Hackerin entwickelt, die ihre Talente dazu nutzt, das Treiben auf der Erde etwas genauer zu beobachten. Besonders ein Objekt hat es ihr angetan - Thorne, der in ihrer Fantasie ein ehrenwerter Held ist. Als es ihr gelingt Kontakt zu Cinder aufzunehmen, scheint die Freiheit in greifbarer Nähe zu sein.


Meinung:
Nachdem mir "Wie Blut so rot" so unglaublich gut gefallen hat, musste ich einfach "Wie Sterne so golden" direkt am Erscheinungstag kaufen. Als das Buch dann aber bei mir ankam, war ich von dem Umfang des Werkes ganz schön erschrocken. Daher ist es auch erst einmal ein Weilchen in meinem Regal liegen geblieben, bis ich Lust und Laune verspürt habe, mich der umfangreichen Geschichte zu widmen.  

Und ich muss einfach immer wieder erwähnen, wie grandios ich die Aufmachung des Buches finde. Auch der Titel passt erneut fantastisch. Die Reihe sieht so edel im Regal aus - ein echter Hingucker! Aber jetzt zum wichtigen Punkt. Der Inhalt des Schmuckstückes hat mir ebenfalls wieder ziemlich gut gefallen. Im Vordergrund der Geschehnisse steht dieses Mal die junge Cress, die seit ihrer Kindheit von der bösen Königin Levana in einem Satelliten gefangen gehalten wird. Warum, erfährt man zunächst nicht - jedenfalls hat Cress die Aufgabe bekommen, nach der entflohenen Cinder Ausschau zu halten. Als absoluter Profi am Computer dürfte ihr nicht die geringste Kleinigkeit entgehen und das tut es auch nicht. Aber sie verrät Cinder nicht, sondern kämpft insgeheim für sie, was vor allem an Thorne liegt, der mit in Cinders Truppe kämpft. Sie nimmt Kontakt mit den Flüchtigen auf und hofft auf Rettung, aber die Rettungsaktion verläuft ganz anders als geplant und mehr will ich an dieser Stelle auch gar nicht verraten.

Marissa Meyer hat es wieder vorzüglich geschafft, einen neuen Charakter in die Handlung unterzubringen. Cress ist vom Wesen her ganz anders, als Cinder und Scarlett und ist mit ihrer Naivität fast schon ein wenig zu kindlich/kindisch, aber gleichzeitig auch so erfrischend und unbefangen, dass man sie einfach mögen muss. In Kombination mit Thorne entstehen unweigerlich amüsante Situationen. Auch wenn Scarlet und vor allem Cinder ihren Raum bekommen, merkt man deutlich, wer der Star in diesem Buch ist und das soll ja auch so sein. Die Anspielungen auf Rapunzel kommen hervorragend zum Vorschein und ich bin immer noch ganz fasziniert, wie die Autorin diese Märchen so toll adaptiert. 

So ganz kann Band 3 mit dem Vorgänger nicht mithalten, weil sich hier und da doch eine kleine Länge versteckt hält, was eben auch am Umfang liegen kann. Nichtsdestotrotz bietet aber auch "Wie Sterne so golden" einige ereignisreiche Lesestunden und ich hatte einfach meinen Spaß mit der Geschichte. Der Showdown war nervenaufreibend und das Ende macht einfach nur verdammt neugierig auf mehr! Ich bin gespannt, wie es im nächsten Band weitergeht, wenn ein weiteres Paar die Geschichte ergänzt. Ihn und Sie konnte man mehr oder weniger schon etwas kennenlernen und das ist auch wieder so ein Punkt, der total faszinierend ist - mal hält automatisch schon nach den neuen Protagonisten Ausschau.



Fazit:
Die Luna-Chroniken sind bisher eine sehr lesenswerte Reihe und da macht auch "Wie Sterne so golden" keine Ausnahme. Auch wenn mich der Umfang des Buches anfänglich etwas abgeschreckt hat, so konnte mich die Autorin schnell mit ihrer Geschichte in den Bann ziehen. Rapunzel im neuen "Outfit" hat mir sehr gefallen und ich ziehe meinem Hut vor Frau Meyer, weil sie bisher alle Stränge so perfekt zusammenlaufen lässt. Ich bin sehr gespannt, wie das noch so weitergehen wird.

Cover des Buches Dark Wonderland - Herzkönigin (ISBN: 9783570163191)

Bewertung zu "Dark Wonderland - Herzkönigin" von A. G. Howard

Dark Wonderland - Herzkönigin
lostpagevor 9 Jahren
Alyssa im Schnarchland.


Inhalt:
Seit geraumer Zeit kann Alyssa es auch hören - das Flüstern der Insekten und Blumen. So hat es auch bei ihrer Mutter angefangen und die sitzt jetzt in der Anstalt. Vielleicht ist ihre Mutter ja doch nicht so verrückt, wie Alyssa bisher immer geglaubt hat und der Fluch, an dem die berühmte Alice aus dem Wunderland schuld sein soll, gibt es wirklich. Als direkte Nachfahrin wäre auch Alyssa betroffen. Geleitet durch ein blaues Insekt findet sie zusammen mit ihrem heimlichen Schwarm Jeb, einen Weg ins Wunderland, wo schon jemand auf sie wartet ...


Meinung:
"Dark Wonderland" ist mal wieder ein Paradebeispiel dafür, dass ich mit Büchern nicht zurechtkomme, in denen die Protagonisten einfach nicht mein Fall sind. Das ist wirklich verdammt schade, gerade wenn mich rein inhaltlich eigentlich alles total anspricht. Hier war es eben die Verbindung zu Alice im Wunderland. Ich habe jetzt nicht das Werk von Lewis Caroll gelesen, aber ich glaube fast jeder kann etwas mit "Alice im Wunderland" anfangen - sei es auch nur, weil man (wie ich) die Kinderserie geschaut hat oder vor einigen Jahren (ebenfalls wie ich), den erfolgreichen Kinofilm geguckt hat.

So bin ich voller Vorfreude in die Geschichte abgetaucht und kurze Zeit später schon wieder ernüchtert aufgetaucht. Alyssa war mir von Anfang an total suspekt. Den Leser gleich damit zu konfrontieren, wie das Mädchen aus aufgespießten Insekten Kunstwerke erschafft, war mir zu strange - nicht, weil sie die Krabbeltiere einfach so ermordet, das hatte ja noch einen plausiblen Grund. Ich würde mir sprechende Insekten auch nicht gefallen lassen - aber ich fand es widerwärtig, mir diese verwesenden Kadaver auf einer Leinwand vorzustellen. Hinzu kommt, dass ich sonst einfach nichts Besonderes in Alyssa gesehen habe. Ich konnte leider überhaupt nicht mit ihr mitfühlen. Auch nicht, weil ihre Mutter in der Irrenanstalt sitzt und Alyssa langsam selber daran glaubt, dass sie genauso verrückt wird oder weil sie einfach nicht mit den Gefühlen klarkommt, die sie für ihren besten Freund Jeb hegt. Dabei besitzt Alyssa einen Charakter, der wenig nervige Seiten an sich hat. Dass sie zum Beispiel Jeb liebt war merkwürdig und das kann ich nicht so ganz nachvollziehen. Der Typ hat nämlich einfach mal überhaupt keine Persönlichkeit und mir ist es so vorgekommen, als würde Alyssa nur auf sein Metall im Gesicht abfahren und weil er eben den "coolen" Typen raushängen lässt.

Dabei ist Jeb vor allem eines. Überflüssig. Ich konnte nicht erkennen, was für eine sinnvolle Aufgabe er in der Geschichte hat, außer vielleicht, dass es eben jemanden geben muss, den Alyssa lieben kann. Für mehr war der Junge irgendwie nicht da. Sein ganzes Auftreten war einfach nervig und meiner Meinung nach verunsichert er Alyssa, indem er immer alles infrage stellen muss. Ich konnte immer nur die Augen verdrehen, um das zu ertragen. Morpheus war da schon ein weitaus interessanterer Charakter und die Autorin baut da auch so eine Art Liebesdreieck, das aber gleichzeitig nicht so aufdringlich wirkt. Das kann ich der Autorin gutschreiben. Auch vom Stil her mochte ich "Dark Wonderland". Schöne Schreibweise, die sich leicht und schnell lesen lässt. 

Nachdem mir die Personen eben nicht so gefallen haben, konnte ich der Geschichte auch nicht mehr viel abgewinnen. Dabei passiert eigentlich recht viel, ich habe mich aber regelmäßig dabei erwischt, wie ich mit meinen Gedanken abgedriftet bin. Wer sich aber direkt mit Alyssa und Co anfreundet, der wird wahrscheinlich viel Freude mit der abwechslungsreichen Handlung haben. Für mich ist die Reihe aber schon nach Band eins beendet, denn ich verspüre keinerlei Lust und Neugierde zu erfahren, wie das Abenteuer im dunklen Wunderland weitergeht.


Fazit:
"Dark Wonderland" war einfach nicht mein Buch und Alyssa und Jeb einfach nicht meine Charaktere. Wenn mir die Protagonisten schon ziemlich egal sind, dann kann mich die Handlung nur noch selten mitreißen. Leider war das auch hier der Fall. Dabei finde ich die Idee sehr interessant und auch stilistisch hat Howard nichts falsch gemacht. Hier ist der Kelch eben an mir vorübergegangen. Schade, aber so etwas kommt eben vor.

Cover des Buches Passagier 23 (ISBN: 9783785750476)

Bewertung zu "Passagier 23" von Sebastian Fitzek

Passagier 23
lostpagevor 9 Jahren
Leider ein enttäuschender Fitzek.


Inhalt:
Vor 5 Jahren sind Frau und Sohn von Polizeipsychologen Martin Schwartz auf einer Kreuzfahrt spurlos verschwunden. Selbstmord? Martin kann es sich bis heute nicht erklären und er hat sich geschworen, nie wieder ein Schiff zu betreten! Bis sich eine ältere Frau bei ihm meldet, die behauptet, auf der „Sultan oft the Seas“ wäre ein junges Mädchen aufgetaucht, das vor einiger Zeit ebenfalls auf dem Schiff spurlos verschwunden ist. Gibt es vielleicht neue Hinweise darauf, was mit seiner Familie damals wirklich geschehen ist? Martin vergeudet keine Zeit und macht sich sofort auf den Weg …

Meinung:
In letzter Zeit finde ich wirklich Gefallen an Hörbüchern. Da ich schon des Öfteren gehört habe, dass Simon Jäger als Sprecher ausgezeichnet ist, wollte ich mich nun selbst überzeugen. Da hat sich der neue Fitzek direkt angeboten – auf meiner Liste stand das Buch eh ganz weit oben.

Das Hörbuch an sich hat mir auch gut gefallen. Dem Sprecher würde ich auch direkt die volle Punktzahl geben. Simon Jäger hat eine fantastische Stimme, an der ich mich wahrscheinlich gar nicht satthören könnte. Ich bin wahrlich kein Experte auf dem Gebiet, aber seine Sprechweise ist sehr angenehm und sauber und die Betonungen in einzelnen und unterschiedlichen Situationen sind immer passend getroffen. Sogar verschiedene Akzente/Dialekte hat der Mann wunderbar gesprochen! Ich habe ihm sehr gerne zugehört.

Weniger gefallen hat mir die Geschichte. "Passagier 23" ist mein erstes Buch des Autors und ich hatte mir einfach viel mehr erhofft und versprochen. Psychothriller steht auf dem Buch, aber gespürt habe ich davon wenig! Damit meine ich nicht, dass die Handlung uninteressant ist - das ist sie auf keinen Fall. Herr Fitzek webt ein tiefes Netz aus Verstrickungen, Geheimnissen und haut eine ordentliche Palette an Abscheulichkeiten auf den Tisch. Vergewaltigung, Kindesmissbrauch, Erpressung, Mord etc. Wirklich alles ist vertreten! Nur konnte mir die Geschichte leider nur selten eine Gänsehaut verpassen.

Dabei habe ich mir schon allein von der grandiosen Kulisse so viel Atmosphäre erhofft. Ein Schiff ist doch wohl ein fantastischer Schauplatz. Mitten auf offener See, kein Entkommen - das schreit doch geradezu nach einer gruseligen, schaurigen Stimmung, aber davon merkt man so gut wie gar nichts. Allgemein habe ich nur wenig von dem Schiff mitbekommen, wenn es hochkommt, dann lernt man vielleicht 5 Leute darauf kennen - von anderen Passagieren bekommt man nur ganz wenig mit. Man hatte oft einfach überhaupt nicht das Gefühl, dass man sich gerade auf einem Urlaubsdampfer befindet. Irgendwie hatte ich mir auch alles geheimnisvoller vorgestellt, mit dunklen Korridoren, flackernden Lichtern usw. Angst hatte ich wirklich in keiner einzigen Sekunde und das empfand ich wirklich als sehr enttäuschend.

Daher bin ich froh, dass ich zum Hörbuch gegriffen habe. Ich kann mir nämlich vorstellen, dass mich das Buch ohne dem genialen Sprecher noch weniger gefallen hätte. So war der Unterhaltungsfaktor gegeben, auch wenn der Gruselfaktor leider den Einlass aufs Schiff verpasst hat. Direkt abschreiben will ich den Autor nicht, das nächste Mal werde ich es mit einem seiner älteren Werke probieren und dann heißt es Daumen drücken!


Fazit:
Simon Jäger als Erzähler ist top! Ich könnte ihm stundenlang zuhören und ohne ihn wäre meine Reise auf der Sultan of the Seas wahrscheinlich noch unspektakulärer ausgefallen. Für einen Psychothriller war mir "Passagier 23" einfach zu unspannend und gerade das darf mir bei einem Thriller nicht passieren - schon gar nicht bei einem Fitzek, habe ich mir sagen lassen. Die Handlung war nicht gänzlich uninteressant, aber mir fehlte eben der besondere Kick. Schade!

Cover des Buches Der nie abgeschickte Liebesbrief an Harold Fry (ISBN: 9783810521989)

Bewertung zu "Der nie abgeschickte Liebesbrief an Harold Fry" von Rachel Joyce

Der nie abgeschickte Liebesbrief an Harold Fry
lostpagevor 9 Jahren
Eine emotionale Fortsetzung, die Harolds Reise aus einem anderen Blickwinkel betrachtet.


Inhalt:
Als Queenie den Brief an Harald Fry abschickt, konnte sie noch nicht ahnen, was für Wellen ihre geschriebenen Sätze schlagen würde. Doch bald darauf gerät ihr tristes Leben im gemächlichen Altersheim gewaltig aus den Fugen, als sie von einem alten Mann erfährt, der sich angeblich auf den Weg zu ihr gemacht hat - quer durch ganz England und das zu Fuß!


Meinung:
"Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harald Fry" war damals ein Buch, das mir direkt durch Herz und Mark ging. Ich fand es großartig, humorvoll und ganz besonders emotional. Und wie glücklich war ich, als ich von dieser "Fortsetzung" erfahren habe. Von Fortsetzung will ich eigentlich gar nicht so laut reden, denn die Geschichte fühlt sich sehr eigenständig an, baut aber natürlich auf den Begebenheiten von Harolds Reise auf - Queenies Geschichte wird sozusagen parallel zur Pilgerreise erzählt - eben aus der Sicht der alten Dame.

Und das fand ich ganz großartig! Dieser Sichtwechsel hat mich wahnsinnig fasziniert, weil man eben auch gleichzeitig weiß, wie Harald sich gerade den Weg zu Queenie durchschlägt. Doch für die alte Dame wird das alles zu viel, denn sie weiß, dass sie sehr krank ist und nicht mehr lange durchhalten kann, also beginnt sie einen letzten Brief an Harold zu schreiben, der von ihrem Leben handelt, von dem Kennenlernen zwischen ihr und Harold und von dem großen Geheimnis, dass sie all die Jahre gehütet hat.

Dabei lässt die Autorin die Handlung immer wieder in die Vergangenheit gleiten und erzählt Episoden aus Queenies früherem Leben. Und ich kann echt nur schwärmen, wie wunderbar es der Autorin gelungen ist, das Leben der alten Dame wiederzugeben. Ich LIEBE den Stil von Rachel Joyce! Sie kann so wunderbar Gefühle und Emotionen hervorbringen und sie ganz fantastisch zur Geltung bringen. Der Titel lässt vielleicht Kitsch vermuten, aber den findet man hier wirklich nicht! "Der nie abgeschickte Liebesbrief an Harold Fry" hatte immer - und ganz besonders in den Erzählungen aus der Vergangenheit - einen ganz melancholischen Anstrich. Daher habe ich Queenie auch immer in einer etwas traurigen Aura gesehen und die alte Frau hatte immer mein Mitleid - ich wollte einfach, dass es ihr gut geht und natürlich hat es mich auch brennend interessiert, was es mit dem Geheimnis auf sich hat. Ab einem gewissen Punkt im Buch konnte ich es auch schon erahnen, sogar schon ziemlich früh. Wirklich gestört hat mich diese Vorhersehbarkeit aber nur ganz wenig, denn allein die wunderbar erzählte Geschichte, ist einfach der große Pluspunkt.

Queenie muss man einfach mögen. Sowohl das junge Mädchen aus den Erzählungen, wie auch die alte Dame, die ihren letzten Lebensabschnitt in einem Pflegeheim verbringt. Toll fand ich es auch, dass Harold aus den Berichten noch einmal von einem ganz anderen Blickwinkel beleuchtet wurde. Highlight waren aber besonders die anderen Bewohner in dem Pflegeheim - insbesondere die schrullige Finty. Ich hatte wirklich meinen Spaß an der Geschichte und das Ende hat mich noch mal besonders mitgerissen, weil dann doch einiges Unerwartetes passiert.


Fazit:
Wem "Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry" schon gefallen hat, der wird auch die Geschichte über Queenie lieben! "Der nie abgeschickte Liebesbrief an Harold Fry" klingt im ersten Augenblick nach ganz viel Kitsch, davon ist in dem Roman aber überhaupt nichts zu finden. Emotional und gefühlvoll schildert Rachel Joyce das Erlebte der alten Dame und auch wenn die Handlung gelegentlich etwas vorhersehbar ist, so ist man als Leser doch konstant von der Geschichte gefesselt. Ich fand es toll!

Cover des Buches Red Rising (ISBN: 9783641147419)

Bewertung zu "Red Rising" von Pierce Brown

Red Rising
lostpagevor 9 Jahren
Gelungener Start in die Geschichte, aber dann nicht mehr mein Geschmack.


Inhalt:
In einer Zeit, in der das Leben auf der Erde nicht mehr lange möglich ist, haben die Menschen andere Planeten besiedelt - darunter auch den Mars. Der junge Darrow arbeitet dort in den Tiefen der Mienen, um den Planeten in ferner Zukunft richtig bewohnbar zu machen. Doch eines Tages muss Darrow schmerzlich feststellen, dass alles, woran er bisher geglaubt hatte, ein absoluter Schwindel ist ...


Meinung:
"Red Rising" klang im ersten Moment einfach fantastisch und die Grundidee total vielversprechend. Schon allein der Mars als Schauplatz war es mir Wert, einen Blick in das Buch zu werfen und meine Fantasie lief im Vorfeld auf Hochtouren. Das wird gut, ich war mir so sicher!

Mir hat der Start echt super gefallen. Gut, im ersten Moment war ich von dem sprachlichen Stil etwas überfordert, aber ich gewöhnte mich schnell an den rauen Ton, der tief in den Mienen unter der Erde gesprochen wurde. Allgemein hat mir Browns Stil unheimlich gut gefallen. Beschreibungen fallen ausreichend aus, sind aber überhaupt nicht überladen und lassen genug Raum für die eigene Fantasie. Zudem mochte ich die Geradlinigkeit der Sprache, bei der wirklich kein Blatt vor den Mund genommen wird.  Auch die Einführung in die neue Welt hat es mir angetan. Man lernt schnell, dass die Arbeiter unten in den Mienen daran glauben, dass Sie die treibende Kraft sind, den Planeten irgendwann einmal bewohnbar zu machen. Die Arbeit ist hart und nicht ungefährlich und nicht selten kommt es zu Todesfällen. Einer dieser Arbeiter in den Mienen ist Darrow, der Held unserer Geschichte.

Der anfängliche Weg verläuft für ihn ganz typisch. Darrow gehört zu den Roten, was bedeutet, dass er ganz unten in der Hierarchie steht. Sein Leben ist hart und es fällt ihm schwer, sich und seine Frau täglich über die Runden zu bringen. Dann passiert eine schreckliche Tragödie und Darrow werden durch einige plötzlich geschehende Dinge, die Augen geöffnet.  Es läuft nämlich alles gar nicht so ab, wie er es immer geglaubt hat und die Wut auf das ganze System packt ihn! Er schließt sich einer Bewegung im Untergrund an und wird kurz darauf unter die Goldenen - die Führer des Planeten - eingeschleust.  Bis dahin hat mir das Buch echt gut gefallen und Darrow war für mich ein ganz anständiger Protagonist, der mir zwar anfänglich noch ein wenig fern war, aber ich legte meinen Hoffnungen für ein besseres Kennenlernen in den weiteren Verlauf der Geschichte. Aber dazu kam es leider nicht mehr, denn etwas Schreckliches ist passiert.

Das Buch fing an, mich zu langweilen! Erst langsam und dann immer mehr. Hinterher war ich einfach nur noch wütend. Wütend, weil ich mich so gelangweilt habe. Wütend, weil ich mich damit so schwer getan hab, der Handlung folgen zu können und wütend, weil sich alles in eine Richtung entwickelt hat, die ich mir so überhaupt nicht vorgestellt habe. Ich war echt enttäuscht, denn die Handlung hatte sich für meinen Geschmack einfach zu sehr festgekeilt. Festgesessen an einem Schauplatz, der für mich das Besondere an einem fremden Planeten überhaupt nicht zum Ausdruck gebracht hat. In dieses Institut, in das Darrow eingeschleust wird, werden die besten aller Goldenen von den weniger brauchbaren ausgesiebt. Ehrlich, für mich war das keine tolle Kulisse. Es hätte jeder beliebige Ort auf der Erde sein können, mit Wäldchen und Graslandschaft und einigen Festungen. Von der feurigen Atmosphäre des Roten Planeten war nichts zu spüren.

Dann gab es einfach viel zu viele Personen, die noch dazu unterschiedlichen Häusern angehören, die von römischen Göttern abstammen oder so ähnlich. Mich hat das Ganze an Percy Jackson erinnert, als er sich in dem Camp wiederfindet und mit den unterschiedlichen Häusern konkurrieren muss. So läuft das hier auch ab, nur aus dem Spiel wird ganz oft blutiger Ernst. Aber ich habe den Sinn dahinter nicht so richtig verstanden. Warum bringen die sich gegenseitig um, wenn doch alle Goldene sind? Der Mars hat doch genug Platz für alle. Zudem gibt es, neben Darrow, vielleicht zwei weitere Personen, dessen Namen ich mir gemerkt habe. Ich muss aber auch zugeben, dass meine Konzentration ab der Hälfte des Buches stark nachgelassen hat. Mich hat das Geschehen einfach nicht mehr mitreißen können. So zieht sich die Geschichte leider bis zum Ende hin durch. Darrow bleibt mir zwar nicht unsympathisch in Erinnerung, aber ich finde seine Person immer noch sehr durchsichtig. 

Ich sehe aber ein Licht am Ende des Tunnels. Ich kann mir nämlich vorstellen, dass das ganze Drama ein Ende hat, wenn die Zeit in diesem Institut endlich einen Abschluss findet - wie auch immer das aussehen mag. Dann kann ich mir nämlich auch vorstellen, dass die Geschichte für mich spannendere und interessantere Bahnen durchläuft.


Fazit:
"Red Rising" ist ein gut geschriebenes Buch, das viel Potenzial besitzt. Der Start in die Handlung konnte mich noch sehr mitreißen, ich musste dann aber leider feststellen, dass die Geschichte im weiteren Verlauf absolut nicht meins ist. Ein typischer Fall von "Das Buch besitzt viel, trifft aber nicht meinen Geschmack". So wird "Red Rising" sicherlich seine Fans finden, für mich war Band 1 aber leider kein Glücksgriff. Ich sehe aber noch Hoffnung für die Fortsetzung, die ich mir allerdings erst einmal ganz genau angucken werde, aber ich finde die Idee immer noch zu cool, um endgültig einen Schlussstrich zu ziehen.

Cover des Buches Phantasmen (ISBN: 9783551582928)

Bewertung zu "Phantasmen" von Kai Meyer

Phantasmen
lostpagevor 10 Jahren
2,5 Sterne! Farblose Protagonisten und wenig Informationen!


Inhalt:
Rain und Emma sind auf dem Weg zu einem ganz besonderen Ort. Sie durchqueren die Einöde von Europas einziger Wüste, um an den Platz zu gelangen, an dem vor Jahren die Maschine abgestürzt ist, in der ihre Eltern gesessen haben. Sie warten darauf, dass die Geister ihrer Eltern auftauchen. Mittlerweile gibt es Millionen davon auf der Erde und es werden immer mehr. Niemand kann sich erklären, woher sie kommen - sie stehen einfach nur da, an der Stelle, an der ihr einstiges Leben erloschen ist. Als die Geister der verstorbenen Passagiere auftauchen, passiert jedoch etwas Merkwürdiges. Sie beginnen zu lächeln und kurz darauf schnürt Panik Rain und Emma die Luft ab. Gerade noch rechtzeitig können sie sich in einen sicheren Abstand retten. Was hat das alles zu bedeuten? Dann taucht plötzlich ein fremder Typ auf. Tyler drängt die beiden zur Flucht. 


Meinung:
"Phantasmen" ist vor allem eins - wahnsinnig rasant. Diese Schnelllebigkeit zeichnet den Roman aus und da spricht in erster Linie auch nichts dagegen. Wenn fast jedes Kapitel mit actionreichen Szenen gefüllt ist, mag Langeweile erst gar nicht aufkommen - ist sie bei mir auch nicht! Trotzdem ist das Buch leider im Gesamtbild einfach nicht ganz rund für mich, denn einige andere wichtige Dinge bleiben für meinen Geschmack etwas auf der Strecke.

Die erste Hälfte hatte ich in einem Rutsch durch. Das liegt zum einen daran, dass ich den Stil von Kai Meyer einfach unglaublich gerne mag. Besonders in diesem Buch hält er sich minimalistisch, was Beschreibungen angeht. Die Handlung nimmt sehr schnell an Fahrt auf und nach wenigen Seiten war ich mitten im Geschehen. Dabei gleicht der Einstieg wie einem Sprung ins kalte Wasser. Die komplette Idee mit den Geistern, die einfach irgendwann urplötzlich aufgetaucht sind, muss vom Leser erst einmal so hingenommen werden. Gründe warum, und wie es dazu gekommen ist, werden nicht genannt. Der Leser ist also so ahnungslos wie die Protagonistin Rain, aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird. Anfangs hatte ich auch keine Bedenken - im Verlauf der Handlung werden die Fragen sicherlich gelöst. Doof nur, wenn nicht. Dazu aber später mehr.

Ich hatte die Hälfte des Buches also ziemlich schnell erreicht und musste auf dem Weg feststellen, dass ich mit den Protagonisten leider nicht viel anfangen konnte. Rain bekommt zwar Hintergrund verliehen, nichtsdestotrotz konnte ich wenig Sympathien für sie entwickeln. Im Endeffekt weiß ich auch gar nicht so genau, woran es lag - aber der Funke wollte einfach nicht springen. Rains Schwester ist vom Charakter her schon etwas spezieller und ich mochte sie oberflächlich betrachtet schon etwas mehr - aber auch bei ihr wollte der Funke nicht so recht auftauchen. Der männliche Part in "Phantasmen" wird von Tyler übernommen, der mir immer noch ein Mysterium ist. Viel verrät uns der Autor nicht über sein Leben und am Ende war er immer noch ein Fremder für mich. Alles in allem konnte keiner Eindruck hinterlassen und ich möchte schon fast das Wort farblos in den Mund nehmen.

Da ich, wie einige vielleicht wissen, sehr von den Personen im Buch "abhängig" bin, konnte ich daher hier nicht so wirklich mitfiebern. Ich brauche einfach jemanden, der mich mitreißt und den ich vor allem mag, damit ich die Geschichte nicht so distanziert betrachte. Ich mochte die Action sehr, aber das ist eben nicht alles, wenn man sie nicht vollkommen genießen kann.

Noch ein Punkt, den ich nicht mochte: Kaum Antworten! Die im Verlauf aufkommenden Fragen werden meiner Meinung nach einfach zu ungenau beantwortet. Mir fehlte es schlichtweg an Informationen und am Ende war ich ratlos. Vieles war merkwürdig und wird nur angeschnitten, zudem war das Finale "komisch" und passte irgendwie so gar nicht. Im Großen und Ganzen ist "Phantasmen" für mich leider nur Mittelmaß - sehr schade!

Inhalt:
Wer reine Action mag, der wird "Phantasmen" schon toll finden - für mich bleiben aber leider einige andere Dinge auf der Strecke. Mit den Protagonisten konnte ich nur wenig anfangen, somit habe ich die Handlung eher distanziert betrachtet - nichtsdestotrotz hatte ich mit dem rasanten Tempo aber meinen Spaß und konnte bis zu einem gewissen Punkt abschalten und oberflächlich die Geschichte genießen.  Zum Ende hin wird mir aber vieles zu undurchsichtig und ich habe sehr unter dem Informationsmangel gelitten. Zu viele Warums und Weshalbs bleiben am Ende übrig.

Cover des Buches Partials - Fragmente (ISBN: 9783492702836)

Bewertung zu "Partials - Fragmente" von Dan Wells

Partials - Fragmente
lostpagevor 10 Jahren
3,5 Sterne für eine etwas schwächere Fortsetzung!


Inhalt:
Die Lage auf Long Island spitzt sich weiterhin zu. Nachdem Kira ein Baby von RM heilen konnte, gelingt es danach nicht mehr. Stimmen werden laut, einen Partials zu fangen, um aus ihm das Serum gegen die Krankheit zu gewinnen.  

Kira befindet sich unterdessen in Manhattan, auf der Suche nach Antworten, die ihre Herkunft beweisen. In den Bürogebäuden von ParaGen findet sich jedoch nichts Brauchbares mehr, bis sie unverhofft auf eine Person trifft, die ihr helfen könnte. Von den Problemen auf Long Island bekommt sie nichts mit, dabei ist sie der Grund, warum die Partials die Insel stürmen wollen ...


Meinung:
Ich habe Band 1 geliebt. Direkt von Anfang habe ich gebannt an den Seiten geklebt. Die Idee mit dem Virus, den sterbenden Babys und den Partials war absolut spannend umgesetzt. Meine Erwartungen an die Fortsetzung waren dementsprechend hoch - vielleicht zu hoch, denn mich konnte "Fragmente" nicht ganz so überzeugen, wie erhofft. Es war gut, aber eben nicht so überragend wie Band 1!

Das habe ich gleich beim Einstieg in die Geschichte gemerkt. Mir persönlich wurde einfach viel zu viel geredet und dann auch noch über Dinge, die mich wenig interessiert haben. Man bekommt dabei gezwungenermaßen erneut Hintergrundinformationen eingeflößt, die einem die Zusammenhänge aus Band 1 verdeutlichen, jedoch war mir das eindeutig zu viel des Guten. Mir hat das Handeln gefehlt und es dauert eine Weile, bis sich das Tempo steigert.

Eigentlich genau dann, wenn Kiras Perspektive am Zuge ist. Dan Walls lässt die Geschichte dieses Mal nämlich hauptsächlich aus zwei Blickwinkeln erzählen - den von Kira und Marcus. Und Kiras Sicht konnte mich direkt packen. Ich mag das Mädchen einfach unglaublich gerne und die Sympathien aus Band 1 konnten sich in der Fortsetzung erneut entfalten. Kira ist aber auch eine Protagonistin, die etwas macht. Sie denkt nach, stellt Fragen und handelt. Auf ihrem Weg passiert so viel. Viel Spannendes und Aufregendes und hier hatte ich endlich das Gefühl, die Geschichte kommt vorwärts. Marcus Sicht musste ich die ersten Kapitel regelrecht ertragen und ich war jedes Mal froh, wenn wieder auf Kira geschwenkt wurde. Im Laufe der Handlung ändert sich das glücklicherweise etwas und auch der Part von Marcus wird interessanter und vor allem rasanter. Gut so, denn eigentlich mag ich den Kerl gut leiden.

Dan Wells Stil bleibt gewohnt gut. Er ist kein Mann der kurzen Worte und vieles wird detailreich erklärt und beschrieben. Dabei verliert er sich etwas im technischen/medizinischen Bereich, was mich im ersten Band gar nicht so gestört hat - aber hier in den "uninteressanten" Passagen etwas in Negative fällt. Diese Durststrecken tauchen gelegentlich auf, werden aber fast genauso schnell von einnehmenden Augenblicken übermannt. 

Samm darf natürlich nicht vergessen werden. Der Partial findet sich an Kiras Seite wieder und ich bin froh, dass der Autor daraus keine triefende Liebesgeschichte kreiert - das würde so gar nicht ins Gesamtbild passen. Spüren tut man trotzdem, was die beiden empfinden.

Die Handlung an sich kann mich immer noch begeistern. "Fragmente" ist schon sehr komplex und man muss sich konzentrieren, um alle Zusammenhänge zu verstehen. Belohnt wird man dafür mit interessanten Erkenntnissen und tollen Wendungen.


Fazit:
An den ersten Band kann die Fortsetzung leider nicht ganz heranreichen, dafür beginnt "Fragmente" einfach viel zu langsam und wird gelegentlich von Durststrecken befallen. Mit der Zeit wird die Handlung aber spannender, rasanter und ich wurde mit tollen Wendungen belohnt. Kira bleibt sympathisch, genau wie Samm - die Chemie der beiden passt einfach! Auf den Fortlauf der Geschichte bin ich immer noch sehr gespannt und vielleicht kann mich Band 3 wieder restlos begeistern!

Cover des Buches Soul Beach  - Schwarzer Sand (ISBN: 9783732000814)

Bewertung zu "Soul Beach - Schwarzer Sand" von Kate Harrison

Soul Beach - Schwarzer Sand
lostpagevor 10 Jahren
Absolut mitreißende Fortsetzung!


Inhalt:
Der Mörder von Megan ist noch nicht gefasst und Alice tappt bei der Tätersuche immer noch im Dunkeln. Der virtuelle Strand von Soul Beach erweißt sich dabei als willkommene Fluchtmöglichkeit aus der grauen Realität. Eines Tages jedoch taucht Tim urplötzlich am Strand auf. Tim, der als Tatverdächtiger im Fall Megan gehandelt wurde. Alice konnte sich nie vorstellen, dass Megans große Liebe der Mörder ist und jetzt ist Tim tot. Alle gehen von Selbstmord aus, doch Alice glaubt daran keine Sekunde. Hat die gleiche Person, die ihre Schwester ermordet hat, auch Tim auf dem Gewissen. Alice begibt sich erneut auf die Suche nach Hinweisen und findet dabei unheimliche Dinge heraus.


Meinung:
Band 1 "Frostiges Paradies" war damals anders als erwartet, dennoch konnte mich Frau Harrison schnell mit ihrer faszinierenden Geschichte überzeugen. Umso gespannter war ich auf die Fortsetzung, hatte allerdings ein wenig meine Zweifel, ob die ganze Aufregung um Megans Tod mehr Aufmerksamkeit bekommt. In "Schwarzer Sand" ist die Aufklärung des Falles zwar ein wichtiger Punkt für Alice, dennoch schwenken erneut Nebenstränge in die Handlung - aber ehrlich, mich hat das weniger gestört, denn ich war absolut begeistert von der Entwicklung der Geschichte!

Direkt zu Beginn konnte mich die fantastische Atmosphäre des Buches gefangen nehmen. Wenige Bücher haben es dieses Jahr geschafft, dass ich von Anfang bis Ende wie gebannt an den Seiten geklebt habe - diese Fortsetzung gehört definitiv dazu!

Das Buch liegt jetzt schon ein paar Tage zurück, aber ich weiß immer noch ganz genau, was mir so gefallen hat - der Weg, den wir mit der Protagonistin gehen. Der virtuelle Strand von Soul Beach ist zwar immer noch ein Thema und Alice versucht jede freie Minute dort zu verbringen, jedoch lässt die Autorin durch die aufkommenden Ereignisse viel mehr Raum für die reale Welt. Das hat mir unglaublich gut gefallen. Nebencharaktere werden näher beleuchtet und Alice wird regelrecht gezwungen auf die Straße zu gehen, um Nachforschungen anzustellen. Dabei bleibt mir Alice von Beginn an außerordentlich sympathisch und ich habe ihr die Rolle als "Ermittlerin" abgenommen, besonders, weil sie dabei ihre emotionale Seite kein bisschen verliert. Sie bedenkt sehr viel, zweifelt, aber auf der anderen Seite handelt sie auch nach bestem Gefühl.

Megan bekommen wir hingegen viel seltener zu Gesicht. Das ist ein klitze kleiner Punkt, der mich etwas gestört hat. Ich mochte die Beziehung der beiden Schwestern untereinander in Band eins sehr gerne und das hat mir hier ein wenig gefehlt - hier gibt es kurze Treffen, mehr aber auch nicht. Dafür weiß ich Megan, seit dem Tim ebenfalls am Strand festsitzt, aber in guten Händen. Das bedeutet ja nicht, dass Alice ihre Schwester vernachlässigt, schließlich begibt sie sich weiter auf die Suche nach dem Mörder - der sich übrigens hin und wieder in kurzen Kapiteln zu Wort meldet und andeutet, dass Alice selbst immer mehr zur Zielscheibe wird - SPANNEND!

Und in Sachen Vorhersehbarkeit kann ich der Autorin nur ein großes Lob ausschütten. Ich habe mit der Protagonistin mitgerätselt , habe Vermutungen aufgestellt, und immer wenn ich davon überzeugt war, ich wüsste wer der Mörder ist, haben sich doch wieder Zweifel gezeigt. Im Endeffekt bin ich in der Beziehung keinen Schritt weiter und das ist das Grandiose - ich kann im nächsten Band weiterhin den Ermittler spielen und alles und jeden verdächtigen!

Neben der Suche nach Megans Mörder hat sich ein schöner Nebenstrang aufgebaut, der zum Ende hin immer größer und bedeutsamer wird. Alice versucht auch den Tod von Javier zu hinterfragen, der ebenfalls noch am Strand festsitzt, und begibt sich dabei auf eine spannende Spurensuche, die sie bis nach Spanien führt. Auch hier hat die Autorin alles gegeben und macht die Handlung durch das Wechseln des Settings sehr abwechslungsreich. Nach Beenden dieser tollen Fortsetzung kann ich es gar nicht erwarten, endlich den Abschluss der Trilogie in meinen Händen zu haben!



Fazit:
Alles in allem konnte mich "Schwarzer Sand" sehr begeistern. Eine starke, aber auch gleichzeitig einfühlsame Protagonistin hat mich von Anfang bis Ende auf eine aufregende Reise genommen und ich habe die knisternde Atmosphäre die gesamte Zeit sehr genossen. Es bleibt weiterhin spannend, denn die Autorin lässt einen zwar miträtseln, bleibt dabei aber trotzdem sehr verhalten und lässt Zweifel nur zu gerne aufkommen. So müssen Fortsetzungen sein - besser als der Vorgänger!

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