Das Buch wird so sehr auf den BDSM-Inhalt reduziert und damit ach schlecht gemacht, obwohl so eine wunderbare Geschichte dahintersteckt und der Sex nur noch zweitrangig ist.
Ich habe mich in alle 3 Teile verliebt und auch in die aus der Sicht des Mannes, dass ich sie in kürzester Zeit verschlungen habe, öfters gelesen und auch heute noch gerne in der Geschichte schwelge oder mir die Filme angucke.
Im Grunde hat es wie jedes romantische Buch seine vielen Sexszenen und Dramen, aber doch sticht es durch die Machtspielchen heraus. Anna wird in eine 'böse' Welt von Christian geführt, in der sie sich erstmal auch nicht wirklich wohlfühlt.
Ich finde aber auch dass die Geschichte heraussticht, weil die beiden ein ganz besonderes Paar sind, es geht nicht ständig hin und her wie in anderen Büchern, es gibt tatsächliche Probleme, wie Interessenskonflikte, Schwangerschaft und Kindheitstraumata, dabei vergleiche ich es z.B. speziell mit 'After', indem Tessa erstmals Teil einer Wette ist. Also finden diese klassischen Young-Adult-Dramen auf erwachsenerer Ebene statt.
Anna und Christian sind ein ganz besonderes Paar, er ist es gewöhnt, dass seine Angestellten alles so machen, wie er es sich wünscht, doch Anna hat ihren eigenen Willen und möchte eigenständig bleiben. Sie ist diejenige, die ihn aus seiner Dunkelheit führt, die er hinter die Kulissen schauen lässt, für die er erstmalig Gefühle entwickelt. Ich liebe die starke Verbindung der beiden, was sie füreinander tun und miteinander durchstehen. Jack, Schwangerschaft, Mrs Robinson, Kompromisse zu schließen. Sie kommen ständig vorwärts, arbeiten aneinander, anstatt hängen zu bleiben.
Das Buch zeigt, dass man sich manchmal auf etwas Neues einlassen muss, um sein Glück zu finden, so war es auch für Christian eine große Überwindung jemanden in sein Leben zu lassen für 'Herzchen und Blümchen'. Es zeigt wozu jeder Liebende fähig ist, wenn er erstmal die Richtige gefunden hat.
Der BDSM-Sex lehrt, dass man einander vertrauen muss und die Grenzen des anderen achten soll - nicht nur im Bett sondern auch im richtigen Leben. Man kann auch mal die Kontrolle abgeben, denn der Gegenüber würde einem keinesfalls absichtlich schaden.
Wenn man tiefer geht, dann ist das Buch auch ein gutes Beispiel für starke Frauen, denn Anna lässt sich nicht von einem dominanten, reichen Mann unterkriegen, sie denkt selbst und macht weiterhin was sie will, lässt sich nichts vorschreiben und möchte auch nicht sein Geld, sondern arbeitet stattdessen selbstständig.
Alles in Allem finde ich es wundervoll und habe kein herausstechend negatives Argument, allerdings f inde ich es schade, dass das Buch bei vielen Menschen, die es nicht kennen so einen schlechten Ruf hat. Die Sexszenen hat jedes Buch, wenn auch weniger 'brutal' oder außergewöhnlich und trotzdem sind die nicht das Wesentliche der Story.
Das Buch ist natürlich besser als der Film - welches ist das nicht - weil man sich viel besser in Anna/Christian hineinversetzen kann, viel mehr von ihren Gedanken und Gefühlen mitkriegt und sie versteht. Man verliebt sich in die Charaktere, weil sie so viel füreinander tun und empfinden.