lovelybooklover
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lovelybooklovers Bücher
Zur BibliothekRezensionen und Bewertungen
Bewertung zu "Der Schatten des Windes" von Carlos Ruiz Zafón
Bewertung zu "Schneewittchen muss sterben (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 4)" von Nele Neuhaus
Gerade erst wurde Tobias aus dem Gefängnis entlassen, in das er vor 10 Jahren wegen Mordes an zwei Mädchen gesteckt wurde, und schon bricht die Hölle über ihn herein. Die Bewohner Altenheims, sein Heimatdorf und auch das der Mordopfer, haben sich gegen ihn verschworen, sie wollen keinen Mörder in ihrer Gemeinde leben haben. Und dann wird auch noch seine Mutter Opfer eines Mordversuches. Aber hat er diese Mädchen vor zehn Jahren wirklich ermordet? Er selbst kann sich an nichts erinnern, aber mehrere Beweise sprechen gegen ihn. Nach und nach kommen jedoch dunkle Geheimnisse der Vergangenheit ans Licht...
Ich muss zugeben, dass ich dem Krimi-Genre normalerweise nicht besonders zugetan bin, doch "Schneewitchen muss sterben" hat mich vor allem im Mittelteil überzeugt. Die große Stärke des Romans ist die Vielschichtigkeit der Handlung, die große Anzahl kleiner Handlungstränge. Das führt dazu, dass man als Leser ständig versucht, einen Überblick über das Meer an Puzzleteilen zu bekommen, um das Ganze irgendwie sinnvoll zusammenzusetzen, was der Spannung natürlich sehr zuträglich ist. Das wird von den im Akkord wechselnden Erzählperspektiven nur verstärkt. Hinzu kommen die Einblicke in das Privatleben von Pia und Oliver, den beiden Komissaren, die den Fall neu aufrollen. Das gibt den Charakteren eine beachtliche Tiefe und man bekommt einen größeren Bezug zu den beiden Ermittlern. Jedoch war ich vom Ende dann doch etwas enttäuscht, denn die eben erwähnte Vielschichtigkeit der Handlung hält sich leider bis zum Schluss. Soll heißen, es gibt kein großes Ganzes, keine spektakuläre Auflösung, die am Ende mit einem großen Knall überrascht. Das mag an meinem persönlichen Geschmack liegen, aber ich fand es irgendwie ein wenig unbefriedigend. Spannend ist der Krimi jedoch allemal und auf jeden Fall wert gelesen zu werden!
Jack wohnt seit seiner Geburt zusammen mit seiner Mutter in "Room", ein einzelner Raum mit verschlossener Tür und einem Dachfenster. Dora, Spongebob und andere Figuren aus dem TV sind seine Freunde, alles, was er von der Außenwelt kennt ist der Himmel, den er durch das Dachfenster sehen kann. Bis ihm seine Mutter erklärt, dass alles was er im TV sieht tatsächlich existiert, dass es da draußen eine ganze Welt zu entdecken gibt. Und dass sie "Room" unbedingt verlassen müssen...
Was genau dahinter steckt, wird dem Leser recht schnell klar, das wird hier aber nicht vorweggenommen.
Dieser Roman hat mich vor allem durch die Erzählperspektive begeistert: Man sieht alles mit den Augen von Jack, für den es unbegreiflich ist, dass tatsächlich mehr existiert als Room und die Dinge darin. Emma Donoghue schafft es die Beschreibungen Jacks sehr authentisch wirken zu lassen, was nicht zuletzt an der sehr einfachen Sprache und den absichtlich eingestreuten grammatikalischen Fehlern liegt (übrigens ein gutes Englisch-Training: finde die Fehler ;-) Eine erfrischende Herangehensweise an ein eigentlich doch etwas verbrauchtes Szenario. Der zweite Teil des Romans, der außerhalb von Room spielt, ist besonders gelungen. DIe Mutter und vor allem Jack sind von den neuen Eindrücken völlig überfordert, und schon bald wünscht sich Jack zurück in die vertraute Umgebung von Room. DIe ganze Zeit über steht dabei die Mutter-Kind-Beziehung stark im Vordergrund, was viele schöne aber auch traurige Momente mit sich bringt. Kurz: "Room" ist unglaublich gut durchdacht, authentisch und dazu noch sehr gefühlvoll.
Bewertung zu "The Fellowship of the Ring" von J. R. R. Tolkien
Bewertung zu "Die Mitte der Welt" von Andreas Steinhöfel
Phil, ein siebzehn jähriger Junge, hat es wirklich nicht einfach. Seine Mutter hat den Ruf, ein Flittchen zu sein, seine Schwester ist verschlossen, seinen Vater hat er nie kennengelernt und zu allem Überfluss verliebt er sich auch noch in Nicolas, den attraktiven aber unerreichbaren Neuzugang in der Klasse.
Liest sich die Inhaltsangabe noch wie die eines x-beliebigen Jugend- bzw. Coming-Out-Buches, geht der Roman selbst jedoch weit über die Grenzen dieses Genres hinaus. Er strotzt vor einfallsreichen Ideen, genialen und liebevoll herausgearbeiteten Charakteren und kleinen Weisheiten, die jeder Leser für sich daraus ziehen kann. Das alles verknüpft Steinhöfel in einem fesselnden Erzählstil mit diversen Rückblenden in Phils Kindheit. Ein wunderbares Buch, das man so schnell nicht ein zweites Mal findet. Spannend, rührend, unterhaltsam und voller Witz und Charme. Uneingeschränkte Leseempfehlung!
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- 01.04.1992