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lovelystories

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Rat der Neun - Gezeichnet (ISBN: 9783570164983)

Bewertung zu "Rat der Neun - Gezeichnet" von Veronica Roth

Rat der Neun - Gezeichnet
lovelystoriesvor 7 Jahren
Kurzmeinung: Die Idee ist unglaublich und komplex, sodass der Anfang etwas mühevoller ist - der Rest jedoch begeistert in jedem Punkt.
Schwieriger Anfang, aber dann absolut fantastisch (4,5 Sterne)

Inhalt
In einer Galaxie, in der Gewalt und Rache das Leben der Völker beherrschen, besitzt jeder Mensch eine besondere Lebensgabe, eine einzigartige Kraft, die seine Zukunft mitgestaltet. Doch nicht jeder profitiert von seiner Gabe …
Cyra ist die Schwester des brutalen Tyrannen Ryzek. Ihre Lebensgabe bedeutet Schmerz, aber auch Macht – was ihr Bruder gezielt gegen seine Feinde einsetzt. Doch Cyra ist mehr als bloß eine Waffe in seinen Händen: Sie ist stark und viel klüger, als er denkt.

Akos stammt aus einem friedliebenden Volk und steht absolut loyal zu seiner Familie. Als Akos und sein Bruder von Ryzek gefangen genommen werden, trifft er auf Cyra. Er würde alles dafür tun, seinen Bruder zu retten und mit ihm zu fliehen, doch mächtige Feinde stehen ihm im Weg. Akos und Cyra müssen sich entscheiden: sich gegenseitig zu helfen oder zu zerstören …

Meinung
Wie sehr habe ich mich auf das neue Buch von Veronica Roth gefreut, nachdem mich die Bestimmungs-Trilogie sowohl vom Konzept als auch vom spannungsreichen Plot her mitgerissen hat! "Rat der Neun" ist ganz anders, aber meine Reaktion bleibt ähnlich: Es ist fantastisch!

Am stärksten fasziniert bin ich von der unglaublichen Idee, auf der Veronica Roth ihre Welt aufgebaut hat. Sie ist sehr komplex, weswegen es seine Zeit dauert, bis man sich in die Geschichte eingefunden hat. Die vielen außergewöhnlichen Kulturen, Planeten und Namen gestalten sich anfangs verwirrend und können den Mut zum Weiterlesen nehmen - aber Dranbleiben lohnt sich so sehr! Politische Konflikte, Rebellion, ferne Universen und schicksalsgegebene Fähigkeiten werden so brillant miteinander verflochten, dass es allein dafür schon ein Highlight für mich ist. Diese Originalität, diese Plastizität - ich muss jetzt noch bewundern, was die Autorin zu diesem weit ausholenden Weltenaufbau inspiriert hat.
(P.S. Hinten im Buch gibt es übrigens noch eine Karte und ein Glossar, das hilfreich sein könnte!)

Ich habe von einigen anderen Lesern gehört, dass das Buch sie einfach nicht mitreißen konnte und es daher eher träge voran geht. Die ersten 100-150 Seiten war ich auch eher skeptisch, aber dann wurde ich von der Story gnadenlos gepackt. Nicht nur ist es wahnsinnig interessant, mehr von der Lebensweise der Völker zu erfahren, jetzt, wo man den Grundriss verinnerlicht hatte, sondern es erwartet uns auch eine spannungsgeladene Handlung voller Risiken, Gefahren und unvorhergesehenen Wendungen. Von daher vergingen die restlichen Seiten für mich wie im (Eisblumen-)Rausch; es war ein abwechslungsreicher Lesegenuss von ganz hohem Niveau.

Veronica Roth schafft es zudem hervorragend, die Balance zwischen Härte und Empathie herzustellen, sowohl vom Plot her als auch bei den Charakteren. Akos und Cyra sind zwei großartige Protagonisten, die ich immer wieder gerne begleiten würde. Beide sind von ständigem Schmerz geprägt, besitzen aber eine unfassbare Stärke. Generell ist kaum einer der Charaktere komplett böse oder gut, das Buch vermischt die Zonen von Schwarz und Weiß. So sind auch unsere Hauptfiguren authentisch mit Kanten und Gefühlen ausgestattet, was sie in ihrem Fall aber nur sympathischer macht. Die Liebesgeschichte bekommt für meinen Geschmack genau das richtige Maß an Beachtung, auch sie hat mich vollkommen überzeugt.

Das alles hätte mich wohl kaum so sehr begeistern können, wenn der mitreißende Schreibstil nicht gewesen wäre. Ein grandioser Spannungsverstärker, der eine fremdartige, aber genau dadurch faszinierende Atmosphäre schafft und die Charaktere so nah an den Leser bringt.

Fazit
Rat der Neun - Gezeichnet ist kein Buch für zwischendurch - man muss sich etwas Zeit nehmen, um die Komplexität zu erfassen und sich mit den anfänglichen Schwierigkeiten zurechtzufinden. Aber dann hat man eine gute Chance, von einem überwältigenden Weltenbau, fesselnder Handlung und starken Charakteren umgehauen zu werden.

4,5 Sterne

[Diese und weitere Rezensionen, Fotos etc. findet ihr auch hier auf meinem Blog.]

Cover des Buches Den Mund voll ungesagter Dinge (ISBN: 9783453271036)

Bewertung zu "Den Mund voll ungesagter Dinge" von Anne Freytag

Den Mund voll ungesagter Dinge
lovelystoriesvor 7 Jahren
Kurzmeinung: Ganz ohne Klischees oder Schwächen kommt das Buch nicht aus, aber insgesamt wird das LGBT-Thema hervorragend umgesetzt!
Bewegendes Thema wundervoll umgesetzt, jedoch mit Schwächen (3,5 Sterne)

Meinung
Seit "Mein bester letzter Sommer", welches eins meiner Jahreshighlights geworden ist, habe ich vorfreudig darauf gewartet, dass ein neues Werk von Anne Freytag erschien. Als ich dann von "Den Mund voll ungesagter Dinge" erfuhr und es dann auch noch als Überraschungspost erhalten habe, war ich begeistert. Ich habe bisher nur wenige LGBT-Storys (Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender) gelesen, was ich aber vermehrt tun möchte, und war mir sicher, dass Anne Freytag diesen Inhalt erneut authentisch und ergreifend verpackt.

Die Liebesgeschichte ist in der Tat überaus gelungen! Sie baut sich zart, aber spürbar auf und erreicht ein stürmisches Crescendo. Stets begleitet von all den Unsicherheiten, dem verzweifelten Verlangen, den Tränen der Enttäuschung; gleichzeitig aber auch vom hellen Ton des Glücks, Momenten der Freude und tiefer Verbundenheit. Anne Freytag erzeugt in mir ein plastisches Bild der Emotionen und setzt das Thema berührend um. Die Chemie zwischen Sophie und Alex stimmt, sowohl ihre Freundschaft als auch ihre Liebe haben mich beeindruckt.

Thematisiert wird auch das Thema Familie, ebenfalls mit Hoch und Tiefs, wie es eben der Fall ist. Sehr schön fand ich die Annäherung von Sophie an ihre neuen Familienmitglieder, obwohl es ihr anfangs schwer fällt. Ganz zu schweigen von ihrer Freundschaft mit ihrem besten Freund Lukas - die musste ich sehr bewundern.

Soweit dazu. Jetzt kommen die Dinge, die ich nicht hundertprozentig loben kann.
Das Buch mag mit LGBT eine neue Schublade öffnen, doch das hindert es nicht daran, selbst eine Handvoll Klischees zu erfüllen - was es stellenweise recht vorhersehbar macht.

Zunächst Sophie. Bei ihr bin ich etwas zwiegespalten. Ich fand es doch schon ziemlich ironisch, wie Sophie sich darüber auslässt, unter welchem Klischee weibliche Buchcharaktere stehen und dabei selbst so viele Punkte davon erfüllt. Sie ist ein Teenager, okay, geht durch recht schwierige Zeiten und sowieso ist es für den Leser manchmal gar nicht erforderlich, die Protagonisten zu mögen. Ich hatte nichtsdestotrotz das Gefühl, dass die Autorin es vorziehen würde, dass Sophie von den Lesern gemocht wird, gerade wegen ihrer problematischen Eigenschaften. Naja, bei mir hat es nicht geklappt. Sie hat ihre sympathischen Seiten und manchmal fühlte ich mich ihr regelrecht nah, trotzdem muss ich anmerken, dass sie auch unreif und furchtbar egozentrisch ist. Ja, womöglich machen diese Ecken und Kanten ihren Charakter echt, aber sie sind auch etwas, woran ich mich negativ gestoßen habe (um es wie auf Seite 294 auszudrücken).

Die Kapitel sind kurz gehalten, der Stil flüssig, sodass ich das Buch an einem Tag beenden konnte. In Ausnahmefällen sind die Kapitel jedoch für meinen Geschmack zu kurz und nicht aussagekräftig genug, sodass dort mehr Handlung gut getan hätte. Vereinzelte Längen sind durch Wiederholungen oder unnötige Beschreibungen entstanden; das hält sich aber wirklich im Rahmen.

Die Sprache ist oft obszön und deutlich jugendlicher als in Mein bester letzter Sommer, dabei hatte ich mich schon auf Poesie und wundervolle Zitate gefreut. Die finden sich hier zwar auch in Ansätzen, aber insgesamt hat mich der Schreibstil dieses Mal nicht sonderlich umgehauen.

Allerdings gibt es auch in diesem Buch wieder eine Playlist und die Kapitelaufmachung mit den kleinen Zeichnungen ist wirklich süß.

Fazit
"Den Mund voll ungesagter Dinge" war trotz meiner großen Kritikpunkte eine lohnenswerte Leseerfahrung, was vor allem der Entwicklung der hervorragend ausgestalteten Liebesgeschichte zu verdanken ist.

3,5 Sterne

[Diese Rezension + Fotos findet ihr auch hier auf meinem Blog.]

Cover des Buches Das dunkle Herz des Waldes (ISBN: 9783570172681)

Bewertung zu "Das dunkle Herz des Waldes" von Naomi Novik

Das dunkle Herz des Waldes
lovelystoriesvor 7 Jahren
Kurzmeinung: Ein faszinierendes und besonderes Fantasybuch mit einigen wenigen Schwächen...
Atmosphärisch, märchenhaft, besonders

Inhalt
Agnieszka liebt das Tal, in dem sie lebt: das beschauliche Dorf und den silbern glänzenden Fluss. Doch jenseits des Flusses liegt der Dunkle Wald, ein Hort böser Macht, der seine Schatten auf das Dorf wirft. Einzig der »Drache«, ein Zauberer, kann diese Macht unter Kontrolle halten. Allerdings fordert er einen hohen Preis für seine Hilfe: Alle zehn Jahre wird ein junges Mädchen ausgewählt, das ihm bis zur nächsten Wahl dienen muss – ein Schicksal, das beinahe so schrecklich scheint wie dem bösen Wald zum Opfer zu fallen. Der Zeitpunkt der Wahl naht und alle wissen, wen der Drache aussuchen wird: Agnieszkas beste Freundin Kasia, die schön ist, anmutig, tapfer – alles, was Agnieszka nicht ist. Niemand kann ihre Freundin retten. Doch die Angst um Kasia ist unbegründet. Denn als der Drache kommt, wählt er nicht Kasia, sondern Agnieszka.

Meinung
Zu der Zeit, in der ich "Das dunkle Herz des Waldes" begonnen habe, wollte ich mich wieder einmal in eine aufregende Fantasygeschichte stürzen. Und diesen Wunsch hat mir das Buch erfüllt: Es ist märchenhaft, magisch und eine Abwechslung selbst zu anderen Fantasybüchern.

Anders, als es der Klappentext vermuten lässt, handelt es sich hier nicht nur um das "Entführen" eines Mädchens und eine aufkeimende Romanze. Und schon gar nicht wird die vorhersehbare Erwartung erfüllt, dass der unangenehme Zauberer plötzlich doch eine freundliche und tiefromantische Seite zeigt. Nein, ich kann euch sagen, dass der Drache tatsächlich furchtbar mürrisch, unverschämt und aufbrausend ist. Zum Glück! Denn seine raue Persönlichkeit ist auf amüsante Weise liebenswürdig und baut eine seltsame Art von Charme auf, sodass er immer mehr zu meinem Lieblingscharakter des Buches geworden ist.

Auch mit der Protagonistin, so tollpatschig und naiv sie manchmal sein kann, konnte ich mich letztendlich gut anfreunden. Ihren Mut und ihre hartnäckige Ausdauer muss man ihr lassen. So kam es auch, dass ich von der Liebesgeschichte (die es hier natürlich auch gibt, aber keine Sorge, sie ordnet in genau dem richtigen Maß ein) ebenfalls angetan war.

Mit den Schwierigkeiten von Agnieszkas völlig umgeworfenem Leben im Turm ist es bald vorbei und man kommt zu dem noch interessanteren Part: der Magie und dem Krieg gegen den Dunklen Wald. Und letzterer ist mit seiner Macht, Heimtücke und dem Grauen, das ihm innewohnt, wahrlich ein finsterer Gegner. Zu diesem Hintergrund kommt noch der Konflikt der beiden Königreiche Polnya und Rosya, der die Story vielschichtiger und riskanter macht. Die Autorin schreckt dabei weder vor weitreichenden Verlusten noch Grausamkeit zurück, sondern führt uns eisern durch die Handlung. Gleichzeitig versucht sie, dass stets etwas Bedeutendes passiert. Aber trotz der eigentlich flüssigen und spannend bepackten Handlung tauchen ab der Mitte immer wieder langatmige Stellen auf, die sich für längere Zeit halten und mich nicht mehr fesseln konnten.

Zudem bin ich schließlich an eine Wendung gelangt, die für mich einen schroffen Cut bedeutet hat. Einfach, weil ich die Grundsituation und daraus abgeleitet die Aktionen der Charaktere überhaupt
nicht nachvollziehen konnte. Kleinere Unstimmigkeiten, die entweder Logiklücken sind oder schlicht nicht geklärt wurden, tauchen zwar auch so auf, aber diese Stelle hat mich erheblich mehr in Verwirrung gelassen.

Das Ende hingegen fand ich sehr zufriedenstellend; es wurden alle wichtigen Fragen geklärt, aber dennoch die Möglichkeit für einen potenziellen Folgeband offen gelassen.

Naomi Noviks Schreibstil hat hervorragend zum Buch gepasst und mir sehr gut gefallen. Märchenhaft, leicht altmodisch und mit ausgefallenen Namen, in Anlehnung an die dort herrschende Atmosphäre, und einem Fantasy-Epos würdig.

Fazit
Das dunkle Herz des Waldes ist eine faszinierende und spannende Fantasy-Leseerfahrung mit erfrischenden Charakteren und sehr gelungenem Weltenbau. Ich tendiere zwischen 3,5 und 4 Sternen, da die Handlung mich nicht immer in sich verwurzeln konnte (dieses Titel-Wortspiel konnte ich nicht lassen) und entscheide mich letztlich für 4, da sich das Buch für mich in seiner Gänze nochmals von üblichen Geschichten abhebt.


[Diese Rezension, Fotos und Zitate findet ihr auch hier auf meinem Blog.]

Cover des Buches Ich gebe dir die Sonne (ISBN: 9783570164594)

Bewertung zu "Ich gebe dir die Sonne" von Jandy Nelson

Ich gebe dir die Sonne
lovelystoriesvor 7 Jahren
Kurzmeinung: Ein wundervolles, außergewöhnliches Buch, das mich verzaubert hat!
Eine ganz andere Leseerfahrung!

Inhalt
Am Anfang sind Jude und ihr Zwillingsbruder Noah unzertrennlich. Noah malt ununterbrochen und verliebt sich Hals über Kopf in den neuen, faszinierenden Jungen von nebenan, während Draufgängerin Jude knallroten Lippenstift entdeckt, in ihrer Freizeit Kopfsprünge von den Klippen macht und für zwei redet. Ein paar Jahre später sprechen die Zwillinge kaum ein Wort miteinander. Etwas ist passiert, das die beiden auf unterschiedliche Art verändert und ihre Welt zerstört hat. Doch dann trifft Jude einen wilden, unwiderstehlichen Jungen und einen geheimnisvollen, charismatischen Künstler ...

Meinung
Es fällt mir tatsächlich schwer, eine Bewertung für "Ich gebe dir die Sonne" zu finden, denn es ist anders. Es sticht so heraus, dass ich zunächst gar nicht sagen konnte, ob ich nun begeistert oder perplex bin. Aber mittlerweile kann ich sagen, dass die Andersartigkeit vollkommen positiv ist. Ich gebe dir die Sonne ist ein wundervolles Buch, das den Lesealltag für ein paar Stunden erstrahlen lässt.

Gleich zu Beginn merkt man die Besonderheiten des Schreibstils, welche mir auf den ersten Seiten auch noch etwas Schwierigkeiten bereitet haben. Jandy Nelson verwendet unglaublich viele Metaphern, Vergleiche und andere abstrakte, fast übertrieben ausgedrückte Ideen, selbst um einfache Aussagen auszudrücken. Wenn einem der Schreibstil nicht zusagt, wird man auch nicht viel Freude am Buch haben, so viel steht fest. Denn er trägt wesentlich dazu bei, das Buch in besonderem Maße zu gestalten; ohne diese spezielle Ausdrucksweise würde die Geschichte nicht funktionieren.

Ganz zu schweigen davon, dass ich den Schreibstil sowieso nicht ändern wollen würde. Er verleiht Noah und Jude so viel Gefühl, Energie und Persönlichkeit. Klar, man muss sich auf ihn einlassen können und wenn jeder Autor so diffus schreiben würde wie Nelson, würde ich wahrscheinlich ausflippen. Aber so ist er einmalig für Ich gebe dir die Sonne bzw. die anderen Werke der Autorin und bietet eine bemerkenswerte Abwechslung.

Wo ich oben schon die Charaktere erwähnt habe: Noah und Jude sind Zwillinge, behaupten von sich selbst, dass sie sich eine Seele teilen - und doch ist es gelungen, bei beiden so unterschiedliche Persönlichkeiten zu entwickeln. Die Handlung wird abwechselnd erzählt, jeweils aus der Sicht des 13-jährigen und 16-jährigen Protagonisten. Weder Noah noch Jude kann man im Entferntesten als gewöhnlich bezeichnen: Noah, das Künstlertalent, hat zu jedem Ereignis die Idee im Kopf, wie es sich abstrakt zeichnen lässt, während Jude mit dem Geist ihrer Großmutter spricht und den Rat ihrer eigenen Bibel befolgt - was beispielsweise dazu führt, dass sie stets eine große Zwiebel mit sich herumträgt, um sich vor Übel zu schützen. Ja, das klingt schräg und es wird noch schräger, aber es ist auch herrlich erfrischend!

Einerseits bewundert man, wie leidenschaftlich Noah als Romantiker sein kann und wie bewegend er seine Gefühle ausdrücken kann; andererseits muss man mit Jude schmunzeln, lachen und abergläubischer werden, um die Realität nicht mehr ganz ernst zu nehmen. Wie gesagt, man muss auf eine seltsame Weise bereit für das Buch sein und so in Kauf nehmen, dass sich die zwei oft unreif oder extrem verhalten. Das gehört dazu.

Ich gebe dir die Sonne ist also in vielerlei Hinsicht eine ganz neue Leseerfahrung. Es handelt von Themen wie Erwachsenwerden, Liebe und Homosexualität, Familienkrisen und Kunst; kurz gesagt, dem Sich-selbst-finden. Und dies bereitet die Autorin wundervoll auf, wobei ich gerade die kleinen, scheinbar bedeutungslosen Einzelheiten so liebevoll finde: "mit den Händen wünschen", "Wenn ein Junge einem Mädchen eine Orange schenkt, wird ihre Liebe zu ihm um ein Vielfaches stärker werden." usw.

Fazit
"Ich gebe dir die Sonne" ist ein ganz und gar anderes Buch: außergewöhnlich, liebevoll, wunderschön. Allerdings deshalb, weil mich der Schreibstil und die Charaktere immer mehr verzaubert haben und ich mich auf die Geschichte einlassen konnte; dies wird nicht bei allen Lesern der Fall sein.


[Weitere Rezensionen, Fotos und Zitate findet ihr hier auf meinem Blog.]

Cover des Buches Throne of Glass  - Königin der Finsternis (ISBN: 9783423717076)

Bewertung zu "Throne of Glass - Königin der Finsternis" von Sarah J. Maas

Throne of Glass - Königin der Finsternis
lovelystoriesvor 7 Jahren
Kurzmeinung: Die Reihe hat sich mit jedem Band mehr zu einer meiner Lieblingen entwickelt und in mein Herz geschlichen!
Eine Lobeshymne an Sarah J. Maas


Meinung

Throne of Glass hat sich mit jedem Band mehr zu einer meiner absoluten Lieblingsreihen entwickelt. Dieser vierte Band zeigt wieder einmal, dass dies absolut gerechtfertigt war, dass Sarah J. Maas eine Schreibgöttin und die Reihe mehr als nur eine fiktive Geschichte ist. Ohja, sie ist so viel mehr als das und es zerreißt mir fast das Herz, weil kein Platz für die Gefühle ist, die das Buch mit all seinen Charakteren und Facetten in mir auslöst.

Fangen wir einfach mal mit den Charakteren an. Seit Band 2 kommen immer weitere Perspektivendazu, sodass ein umfassender Blick auf das Geschehen ermöglicht wird. Man versteht die Zusammenhänge gründlicher, kann die Handlung besser nachvollziehen und lernt diejenigen kennen, die eine große Rolle für den Verlauf und die Gestaltung Erileas spielen. Die Persönlichkeiten sind dabei ganz unterschiedlich und doch haben sie eins gemeinsam: Sie sind bemerkenswert außergewöhnlich und unfassbar sympathisch. Selbst wenn derjenige, versklavt durch böse Mächte, grausame Dinge tut oder von grundauf als eiskalte Hexe, die beim Töten nicht einmal mit der Wimper zuckt, gewinnt man sie so sehr ans Herz. Das klingt zunächst vielleicht töricht, aber lest es und euch wird es genauso gehen. Tatsächlich ist Manon mittlerweile neben Aelin und Rowan meine Lieblingsfigur!

Was Aelin anbelangt: Schon, als sie noch Celaena war, habe ich ihren Charakter geliebt. Aber jetzt, als Aelin, ist sie noch unglaublicher, was ich niemals für möglich gehalten hätte. Eine wahre Königin, der Sarah J. Maas so sorgfältig Leben eingehaucht hat, dass ich mich nicht gewundert hätte, wenn sie vor mir stände und ich niederknien würde. Was ich für sie jederzeit tun würde. Sie hat nicht nur die Kraft, ihre Freunde anzuspornen und fremden Menschen Hoffnung zu schenken, auch in mir hat sie etwas bewegt, als würde sie, dieses Feuerherz, einen Funken entzünden.

Zur Handlung selbst möchte ich nicht viel verraten, denn die ausgearbeiteten Plots sind immer wieder eine Achterbahn. Mal vorhersehbar, normalerweise aber immer mit einer prickelnden Wendung, während die Autorin einen schier unendlichen Vorrat an aufzudeckenden Geheimnissen besitzen zu scheint. Raffiniert führt sie uns durch Intrigen, tödliche Aufgaben und schockierende Entdeckungen und bietet damit eine Glanzleistung als Spannungsbogen. Die fast 800 Seiten sind viel zu schnell verschlungen und am Ende weiß man trotzdem, dass noch Größeres auf uns zukommen wird.

Ich muss Sarah J. Maas meine tiefste Bewunderung, Dankbarkeit und Respekt ausdrücken, denn was sie vollbringt, grenzt für mich an Perfektion. Ihr Schreibstil lässt Welten entstehen, wenn man beim Aufschlagen des Buches in den Sog dieses bildgewaltigen, atmosphärischen Epos gerät. Maas weiß nicht nur, wie man atemberaubende Spannung schafft, sondern auch, wann es Zeit für eine gefühlvolle Szene wird. Ohja, in Sachen Romantik hat sie ganz eindeutig keinen Übungsbedarf, ich bin dahingeschmolzen vor Gefühlen! Außerdem zeigen sich die Dialoge zunehmend von einer humorvollen Seite; stellenweise musste ich das Buch vor lauter Lächeln kurz weglegen. Dabei wirken diese Szenen keineswegs absurd oder erzwungen, sondern so locker und natürlich, dass sie eine wunderbare Auszeit von der sonst so ernsten Situation sind.

Ich könnte gar nicht sagen, welches Buch der Reihe mir bisher am besten gefallen hat. Denn sie sind in sich einzigartig. Selbst wenn sie auf anderen Ebenen handeln, begeistern sie jedes Mal nicht weniger als sonst. Und trotzdem gehören sie zweifellos zusammen, noch enger, als es gewöhnliche Reihen tun, denn man beginnt erst Buch für Buch zu verstehen, wie tief diese Geschichte doch eigentlich geht.

Fazit
Ich weiß ganz genau, warum die Throne of Glass-Reihe zu meinen Lieblingsreihen zählt. Königin der Finsternis lässt ebenfalls mit der unglaublich gelungenen Mischung aus außergewöhnlichen Charakteren, gnadenloser Action und herzbrechender Romantik nur ein mögliches Fazit zu:
Ich liebe, liebe, liebe es.

[Diese Rezension, Fotos, Zitate und mehr findet ihr auch hier auf meinem Blog.]

Cover des Buches Die Diamantkrieger-Saga - Damirs Schwur (ISBN: 9783570164174)

Bewertung zu "Die Diamantkrieger-Saga - Damirs Schwur" von Bettina Belitz

Die Diamantkrieger-Saga - Damirs Schwur
lovelystoriesvor 8 Jahren
Kurzmeinung: Platte Charaktere und Dialoge sowie kryptische Erklärungen, die viel zu wenig aussagen, sorgten dafür, dass das Buch zum Flop wurde...
Verworren und kaum Handlung

Inhalt
Die 17-jährige Sara hat ihre Seele an die Hydra verkauft – jene düstere Unterwelt, für die sie als Meisterdiebin arbeitet und wertvollen Diamantschmuck aus den Villen der Reichen stiehlt. Was mit den Diamanten geschieht, interessiert Sara nicht – bis der mysteriöse Damir in den Katakomben der Unterwelt auftaucht. Die beinah magische Anziehungskraft zwischen den beiden weckt in Sara übermenschliche Fähigkeiten, von denen sie bisher nichts ahnte. Die Fähigkeiten einer Diamantkriegerin. Ein gefährlicher Wandlungsprozess setzt ein, an dessen Ende Sara sich entscheiden muss, auf welcher Seite sie steht: auf der des Lichts oder des Schattens.

Meinung
Das Cover ist ein Traum. Von den Farben über die Motive bis zu den Anordnungen passt einfach alles und ergibt ein anziehendes, stimmiges Bild.

Leider musste ich während des Lesens erfahren, dass mich der Inhalt bei Weitem nicht so überzeugen kann wie das Äußere. Warum ich den Auftakt zur Diamantkrieger-Saga nicht bedingungslos weiterempfehlen kann, möchte ich im Folgenden erklären.

Saras Situation ist alles andere als gewöhnlich. Sie verbringt ihre Zeit damit, Diamanten für die Unterwelt zu stehlen, um das Geld für die Pflege ihrer kranken Großmutter aufzubringen. Nebenbei muss sie auch noch die Anfeindungen ihrer Mutter ertragen, die das personifizierte Böse in Sara sieht.

Schon gleich zu Beginn kommen viele Fragen auf. Zum Beispiel was es genau mit unserer Protagonistin auf sich hat, denn es ist ganz sicher nicht normal, dass man die Präsenz und den Klang von Diamanten erspüren kann. Dass man sich solche Fragen stellt, ist keineswegs schlimm, sondern kann das Geheimnisvolle und Spannende an der Story verstärken. Enttäuscht und auch genervt bin ich dann erst, wenn ein Großteil der Fragen, die man schon hunderte Seiten mitgeschleppt hat, noch immer unbeantwortet bleibt, nachdem man das Buch beendet hat. Und so war es leider auch bei Diamantkrieger-Saga - Damirs Schwur.

Der eigentliche Leseantrieb besteht bald hauptsächlich aus dem Drang, endlich Erklärungen zu bekommen. Stattdessen kommen mit jedem Kapitel immer mehr Fragen dazu und alles wird noch undurchschaubarer. Anfangs ist es bestenfalls noch geheimnisvoll, schließlich aber nur noch verwirrend und frustrierend. Zudem habe ich das Gefühl, dass in den über 400 Seiten so gut wie nichts Essentielles passiert ist. Klar, Sara bemerkt Veränderungen an sich, muss rechtliche Streitereien lösen und trifft auf den äußerst wortkargen, aber trotzdem anziehenden Damir, aber etwas Handfestes und Richtiges passiert meinem Empfinden nach kaum.

Das lässt mich zu den Charakteren kommen. Sara hat zweifellos das Potenzial, um sympathisch zu werden, sie ist mutig, klug und hilfsbereit, bleibt stark und lässt sich nicht unterkriegen. Jedoch ist sie mir als Leser auch unnahbar geblieben, da ich ihre Gedankengänge und Gefühle oftmals nicht nachvollziehen und so keinen Bezug zu ihr herstellen konnte. Damir sollte auf den Leser wahrscheinlich geheimnisvoll und dadurch attraktiv wirken, jedoch hat mir seine Rolle nicht zugesagt. Es erscheint mir, als würde er nur auftauchen, um mysteriöse Andeutungen zu machen, Fragen aufzuwerfen und anschließend zu verschwinden, bevor ihm Antworten entlockt werden können. Obwohl die zwei eigentlich einander fremd sein müssten, ist trotzdem sofort eine Anziehung vorhanden. Es ist keine richtige Liebesgeschichte, eher das Wahrnehmen dieser Verbindung und das Gefühl, den anderen schon lange zu kennen. Die anderen Charaktere fand ich entweder zu oberflächlich, nervig oder schon übertrieben abscheulich.

Generell ist die Atmosphäre sehr düster gehalten und das ist wohl etwas, das an mich übertragen wurde, denn ich kann auch nicht positiv auf das Buch zurückblicken. Vieles erscheint mir aus dem Kontext gerissen oder unlogisch, das lässt sich aber auf die fehlenden Hintergrundinfos zurückführen, durch die ich mir kein Bild von der Idee machen konnte. Bevor das titelgebende Wort "Diamantkrieger" überhaupt erstmals fällt, müssen 400 Seiten vergehen. Und selbst nachdem man endlich die ersten Erläuterungen bekommt, bleibt noch viel mehr ungeklärt, sodass an der Handlung nichts Greifbares entsteht. Dies ist wohl sowieso das, was die Autorin gewollt beabsichtigt hat; dass man das Buch eher auf einer anderen, emotionaleren Ebene wahrnehmen und wirklich in diese verworrene Situation, in der sich auch die Protagonistin befindet, gelangen soll, damit man sich in ihnen wiederfindet. An dieser Einstellung habe ich nichts zu bemängeln; wenn es mit mir und dem ersten Band der Diamantkrieger-Saga geklappt hätte, wäre es eventuell ein einzigartiges Leseerlebnis geworden. So aber muss ich sagen, dass dieser Versuch bei mir einfach nicht funktioniert hat. Das Buch ist und bleibt kryptisch und das hat mir nicht gefallen. Punkt.

Bettina Belitz verfügt jedenfalls über einen besonderen Schreibstil, der mich beeindruckt hat. Auch lässt sich das Buch relativ flüssig lesen, selbst wenn man in der Handlung nicht ganz mitkommt. Was mich allerdings auf Dauer wirklich gestört hat, sind die häufigen Auslassungspunkte. Dauernd sieht man diese drei Pünktchen, die bewirkten, dass ich Dialoge als vage und platt wahrnahm.

Etwas neugierig, wie es weitergeht, bin ich jedoch schon, denn das, was zum Ende hin angedeutet wird, klingt vielversprechend und auf diesen diffusen Einstieg kann ja nur besser aufgebaut werden, oder? Jedoch habe ich bisher nicht vor, die Reihe weiter zu verfolgen, denn mit Damirs Schwur hat es eher weniger geklappt.

Fazit
Dieser Auftakt der Diamantkrieger-Saga wirkt so, als wäre er eigentlich nur die Einleitung für die Folgebände. Es gibt erst gegen Ende eine Handvoll Erklärungen, die allerdings keineswegs für alle Fragen ausreichen und davor musste man sich erst in das verworrene Geschehen einlassen.
Trotzdem bezweifle ich nicht, dass Fans, die Bettina Belitz bisherige Werke hervorragend fanden, auch von diesem begeistert werden könnten, gerade wegen ihres ausgefallenen Schreibstils, der auch mir zusagt. Am Gesamtbild habe ich jedoch viel zu kritisieren.

Knappe 2,5 Sterne.

[Diese Rezension und Fotos findet ihr auch hier auf meinem Blog.]

Cover des Buches Maybe Someday (ISBN: 9783423740180)

Bewertung zu "Maybe Someday" von Colleen Hoover

Maybe Someday
lovelystoriesvor 8 Jahren
Kurzmeinung: Eine herzzerreißend schöne Achterbahn der Gefühle voller Musik, Liebe und Schmerz!
Der Hoover-Effekt schlägt wieder zu!

Inhalt
Das Letzte, was Sydney will, als sie bei dem attraktiven Gitarristen Ridge einzieht, ist, sich in ihn zu verlieben. Zu frisch ist die Wunde, die ihr Ex hinterlassen hat. Und auch Ridge hat gute Gründe, seine neue Mitbewohnerin nicht zu nah an sich ranzulassen, denn er hat seit Jahren eine feste Freundin: Maggie - hübsch, sympathisch, klug, witzig. Und dann passiert es doch. Als Sydney beginnt, Ridge beim Songschreiben zu helfen, kommen sie sich näher als erwartet. Auch wenn beide die Stopptaste drücken, bevor wirklich etwas passiert, können sie nichts gegen die immer intensivere Anziehung ausrichten, die sie zu unterdrücken versuchen - vergeblich.

Meinung

Maybe Someday fällt in die Kategorie: Der Hoover-Effekt schlägt wieder zu.
 
Ich werde nicht groß auf den Inhalt eingehen, damit ihr euch von ihm komplett überraschen lassen könnt, so wie es bei mir war, denn das Buch hält einige Wendungen und zu lüftende Fragen bereit. Die Handlung gestaltet sich stets abwechslungsreich und spannend, auch wenn die Story zunächst nicht allzu komplex erscheint. Aber ich war gefesselt, wollte diese wunderbare Geschichte immer weiterlesen, weil ich langsam süchtig wurde nach diesem Netz aus Emotionen, Musik und Worten, das Colleen Hoover so herrlich um mich gewoben hat. Ich war gefangen in den Seiten, mitgerissen von den Gefühlen, die Sydney und Ridge durchleben müssen und die zeitweilig so intensiv ausgeprägt sind, dass ich sie selbst ansatzweise spüren musste. Vor allem die Episoden von Schmerz und Verletztheit gingen tief.

Denn dass die Gefühle, die Ridge und Sydney füreinander hegen, echt sind und trotz allem Gegensteuern immer stärker werden, daran besteht kein Zweifel. Doch trotzdem liebt Ridge seine Freundin Maggie immer noch über alles und dies war eins der faszinierenden Aspekte. Ich begann allmählich zu verstehen, dass Ridges Herz gespalten ist und dass Maybe Someday eine besondere Art des Liebesdreiecks innehat. Eine Art, die nicht nervig oder klischeehaft ist, sondern sehr gefühlvoll. Ich wusste nicht, wie die Autorin dieses Dilemma glaubwürdig auflösen würde. Doch sie hat es geschafft und ist zu einer Lösung gekommen, an der ich zwar zuerst Zweifel hatte, die mich aber schließlich überzeugen konnte. Obwohl ich ein paar Dinge vorhersehen konnte, hat Colleen Hoover es geschafft, doch etwas anderes, Unerwarteteres zu entwickeln.

Natürlich hätte mir das Buch nicht so großartig gefallen, wenn die Charaktere reizlos wären. Aber das sind sie nicht, ganz und gar nicht. Sydney ist herzensgut und tapfer; ebenso wie Maggie, die man auch gern haben muss, so liebenswürdig wie sie ist. Und Ridge ist sowieso brillant! Außerdem hat die Autorin noch etwas höchst Interessantes in ihre Persönlichkeiten hinein gebracht...

Colleen Hoovers Schreibstil ist überragend; ich liebe es, wie tiefgehend sie schreiben kann. Es ist soviel Herz und Herzschmerz dabei, ohne kitschig zu wirken. Stattdessen versteht sie, abseits von ihren berührenden Worten auch mit Humor und Witz umzugehen! Ihre Bücher lassen sich sehr flüssig lesen, auch wenn man sich ruhig Zeit zum Entfalten nehmen kann.

Und ein riesengroßer Pluspunkt für Maybe Someday ist außerdem die Musik. Es geht hier soviel um Songs und Töne, nicht nur wie man sie hört, sondern auch, wie man sie spürt und die Umserzung ist unglaublich gelungen. Tatsächlich wurden die Songs aus Maybe Someday sogar vertont, ihr findet sie auf Youtube oder der Homepage.

Fazit
Maybe Someday ist eine wundervolle, herzzerreißende Achterbahn der Gefühle mit einer Intensität, die den Atem raubt. Eins von Colleen Hoovers besten Büchern, das sich auf jeden Fall zu lesen lohnt.

[Diese Lobeshymne samt Fotos und allen Infos zum Buch findet ihr auch hier auf meinem Blog.]

Cover des Buches Holmes und ich – Die Morde von Sherringford  (ISBN: 9783423761369)

Bewertung zu "Holmes und ich – Die Morde von Sherringford " von Brittany Cavallaro

Holmes und ich – Die Morde von Sherringford
lovelystoriesvor 8 Jahren
Kurzmeinung: Während der Lesezeit war ich gut unterhalten, aber ansonsten konnte mich vieles nicht überzeugen.
Unterhaltsam, sonst aber eher durchschnittlich

Inhalt
Drei Dinge will Jamie Watson partout vermeiden, als er gegen seinen Willen auf ein Internat an der Ostküste der USA geschickt wird:
1. Dort auf die charismatische Charlotte Holmes zu treffen, Nachfahrin des legendären Sherlock, die allerorten für ihren komplizierten Charakter und ihr detektivisches Genie bekannt ist.
2. Sich in besagte Charlotte zu verlieben - natürlich unglücklich.
3. Gemeinsam mit Charlotte in einen Mordfall verwickelt zu werden.

Doch dann wird Jamie von seinem Zimmergenossen zu einer Party mitgeschleift, auf der er Charlotte begegnet und sofort von ihr fasziniert ist. Kurz darauf geschieht ein Mord. Hauptverdächtige: Jamie Watson und Charlotte Holmes! Ihnen bleibt nichts anderes übrig, als die Ermittlungen selbst in die Hand zu nehmen.

Meinung
Wer hat denn nicht von Sherlock Holmes' sagenumwobenen Fällen gehört? Wen faszinieren nicht die lässige Präzision und Detailgenauigkeit, mit der er seine Deduktionen anstellt?
Ich für meinen Teil bin daran auf jeden Fall interessiert, weshalb ich Holmes & Ich unbedingt lesen wollte, denn eine Jugendbuchadaption mit jüngeren Charakteren in der heutigen Zeit klang doch so gut wie perfekt. Leider konnte mich Holmes & Ich nicht ganz überzeugen.

Jamie Watson trifft durch seinen Schulwechsel auf Charlotte Holmes, wobei Jamie davon träumt, mit ihr gemeinsam Fälle zu lösen, so wie es früher auch ihre eng befreundeten Vorfahren getan haben. Zunächst hat Jamie Schwierigkeiten, sich mit ihr anzufreunden, erst ein schockierender Vorfall schweißt die beiden zusammen: Ein Mord, der so inszeniert wurde, dass die zwei als Hauptverdächtigen dastehen.

Die Protagonisten entsprechen ziemlich genau den Vorlagen und besitzen die meisten ihrer Eigenschaften. Das ist auf der einen Seite für eine Adaption natürlich logisch und passend, auf der anderen Seite finde ich es etwas fade, wenn keine neuen Entwicklungen und Merkmale herausstechen. So spielt Charlotte zum Beispiel ebenfalls auf ihrer Stradivari, ist eine Wandlungskünstlerin und dazu noch einer Drogensucht verfallen. Vor allem aber ist sie unheimlich clever, führt vollkommen rational ihre Analysen aus, was für den Leser immens beeindruckend ist. Dies wird noch gesteigert durch Jamies Bewunderung, der das Ganze wie Watson damals in Arthur Conan Doyles Geschichten als Ich-Erzähler mitverfolgt.

Jamie & Charlotte hat man letztendlich relativ gut kennengelernt, allerdings kann ich nicht behaupten, dass ich wirklich mit ihnen mitgefiebert habe. Auch die Entwicklungen in Richtung Lovestory fand ich nicht allzu herausragend. Nachdem er einige Zeit mit ihr verbracht hatte, hat Jamie anscheinend beschlossen, verliebt in Charlotte zu sein, falls er es nicht schon von vornherein war - die wirkliche Erkenntnis habe ich nicht mitbekommen. Da Charlotte eher verschlossen ist und ihre Gefühle mäßigt, habe ich von der romantischen Chemie zwischen den beiden kaum etwas mitbekommen, höchstens gegen Ende. Interessanter fand ich sowieso, wie die beiden als Partner zusammen an der Aufklärung des Falls arbeiten, aber häufig ist es so, dass Charlotte Jamie nicht einweiht und er daher nicht viel dazu beitragen kann, was schade war, da ich den Prozess als Leser gern verfolgt hätte. Den Hauptteil bekommt man mit, keine Frage, und die Schlussfolgerungen sind auch ausführlich und verständlich erklärt, sodass ich von der Handlung gut unterhalten wurde. Sie bietet Spannung, Rätsel und Risiken ebenso wie Humor und Köpfchen.

Lediglich die Auflösung hat mich nicht ganz überzeugt. Einiges war vorherzusehen, wenn auch nicht das große Ganze, und den Täter empfand ich als unpassend, weil die Person auf mich schon fast lächerlich gewirkt und dies gar nicht zu ihren ausgeklügelten Taten gepasst hat. Generell verblassen die Nebencharaktere neben den Protagonisten und können mit ihren Persönlichkeiten bei Weitem nicht mithalten.

Der Schreibstil dagegen hat mir gefallen, ein flüssiger Stil, der in das Geschehen einführt, Atmosphäre schafft und die Gedankengänge verständlich ans Licht bringt.

Fazit
Holmes & Ich - Die Morde von Sherringford ist für die kurze Zeit ein unterhaltsames Leseabenteuer mit interessanten, aber auch schon bekannten Protagonisten, die durch ihre nüchternen Deduktionen beeindrucken können. Viel mehr konnte mich allerdings nicht überzeugen, daher hält sich das Buch eher im durchschnittlichen Bereich.

[Diese Rezension samt Fotos (freut mich, wenn sie euch gefallen :p) findet ihr auch hier auf meinem Blog.]

Cover des Buches Das Feuerzeichen (ISBN: 9783453270138)

Bewertung zu "Das Feuerzeichen" von Francesca Haig

Das Feuerzeichen
lovelystoriesvor 8 Jahren
Kurzmeinung: Eine fantastische Grundidee, die in der Umsetzung von Charakteren und Handlung aber Schwächen aufweist.
Gelungener Auftakt mit Längen

MEINUNG
"Das Feuerzeichen" brilliert vor allem durch eines: seinem wahnsinnig faszinierenden Weltenaufbau. Die Grundidee ist meiner Ansicht nach unglaublich spannend und bietet so viel Potential und schon allein diesem Aspekt des Buches ist es zu verdanken, dass mich das Buch mitgerissen hat.
Es ist einfach sooo interessant, mitzuverfolgen, wie auffällig das Verhältnis zwischen den Geschwistern ist. Meist ist es eine Beziehung voller Hass, Grausamkeit und Ungerechtigkeit, wobei die Omegas die klaren Verlierer sind, nur aus dem Grund noch nicht ausgerottet, weil sie sonst auch ihre Alpha-Geschwister in den Tod reißen würden. Das musste ich mir immer wieder in den Kopf rufen, die Welt in Das Feuerzeichen unterscheidet sich so sehr von dem, was ich aus Büchern gewohnt war.

Zusätzlich gibt es in seltenen Fällen noch die Gabe (oder auch den Fluch) des zweiten Gesichts. Diese Omegas besitzen die Fähigkeiten eines Sehers, so auch Cassandra. Und es ist immer wieder bemerkenswert, wenn Cass durch Visionen einen Wissensvorteil erlangt. In ihrer Situation übrigens auch sehr hilfreich, wobei man nicht immer eindeutig bestimmen kann, ob es nun ihrer Gabe oder bloßem Glück zuzuschreiben ist.

Die Wendungen konnten mich überzeugen. Obwohl man Cass in der Ich-Perspektive erlebt, bekommt man manchmal absichtlich nichts von ihren Gedanken mit, sodass diese Wendungen umso plötzlicher kommen. Aber auch sonst ändert sich vor allem gegen Ende noch einiges.

Ebenso hat mir der Schreibstil gefallen. Er ist zwar nicht ganz einfach gestrickt, hat aber seine eigene, oft schon poetische Note.

Das einzig wirkliche Negative sind die gelegentlichen Längen. Gerade zu Anfang ging es doch recht langatmig voran, bis dann erst die spannungsreiche Handlung losgeht. Aber auch mittendrin gibt es Abschnitte, bei denen der Spannungsbogen abfällt. Oft hätte ich auch mehr Action erwartet, nicht selten kommen unsere Gefährten aus einer verzwickten Situation leicht und unbeschadet hinaus. Auch wenn das für die Protagonisten super ist - für den Leser hätte man aber auch etwas schiefgehen lassen können und so einen Schreck erzeugen können.
Zudem gibt es ein paar logische Schwachstellen, welche jedoch nicht übermäßig schlimm sind.

Die Charaktere gehen allesamt in Ordnung. Aber das war es auch schon. Cass hatte zwar clevere Ideen, für die man sie bewundern kann, aber so richtig kennengelernt habe ich sie nicht. Kip ist süß, aber für meinen Geschmack ist er zu sehr wie ein braves Schoßhündchen, das Cass hinterherläuft, egal wohin sie geht. Deshalb bin ich auch nicht begeistert von der Liebesgeschichte, die aber sowieso kaum eine große Rolle bekommt. Zumindest erschien es mir so, denn sie ist nur schwach bzw. ab und zu ausgeprägt.
Cass' Bruder Zach hat natürlich eine ganz andere Sichtweise auf die Dinge, das ist schon aufschlussreich. Aber man weiß, welche Ziele und Prinzipien er hat, dabei gehen die Facetten verloren.
Wie auch immer, ich bin gespannt, welche Rolle die Charaktere letztendlich einnehmen werden und ob sie eine Entwicklung durchmachen.

FAZIT
"Das Feuerzeichen" ist ein gelungener Auftakt eines atemberaubenden Weltenentwurfs, der neugierig auf die Folgebände und den weiteren Verlauf der Handlung macht. Trotz gelegentlicher Längen kann ich den Roman an Dystopie-Freunde und Interessierte weiterempfehlen.

Knappe vier Sterne

[Diese Rezension, Reiheninfos und Zitate findet ihr auch hier auf meinem Blog.]

Cover des Buches Wild (ISBN: 9783931989798)

Bewertung zu "Wild" von Lena Klassen

Wild
lovelystoriesvor 8 Jahren
Kurzmeinung: Anfangs waren Handlung und Charaktere langatmig und oberflächlich, jedoch hat sich dies ab der Mitte zu actionreicher Spannung entwickelt.
Schwacher Anfang, starkes Ende

Inhalt
Einmal wöchentlich bekommt jeder in „Neustadt“ seine Glücksinjektion. Trotzdem ist die siebzehnjährige Pi nicht so glücklich wie alle anderen. Stimmt etwas nicht mit ihr? Oder warum darf sie nicht mit Lucky zusammen sein, ihrem besten Freund? Anders zu sein ist gefährlich, denn hinter dem Zaun, der „Neustadt“ umgibt, liegt die Wildnis. Dort herrschen noch Krankheit und Gewalt – und dorthin werden alle verbannt, die aus der Reihe tanzen.
Dann geschieht etwas Unfassbares: Die Glücksdroge versagt. Und plötzlich steht Pi vor der Entscheidung ihres Lebens: Liebe oder Freiheit?

Meinung
Für Wild habe ich schon öfter Leseempfehlungen gesehen und da ich Dystopien liebe, war ich sehr gespannt. Tatsächlich stellte sich zunächst Enttäuschung ein; ich habe mich schon gefürchtet, dass mich das gesamte Buch nicht überzeugen konnte, aber dann begann mit Teil 2 ungefähr in der Mitte des Buches der Sog.

Dass mir die erste Hälfte nicht so recht gefallen wollte, lag vor allem daran, dass sich die Handlung sehr gezogen hat. Ich kam also nur schleppend voran, obwohl die Idee zweifelsfrei sehr interessant war. Den Einfluss der Glücksinjektion mitzubekommen, ist faszinierend. Pi verträgt diese anders als die anderen, damit ist es der Autorin gelungen, dass die Protagonistin keine dauerhaft vor Glück platzende, benebelte Person ist, was bestimmt nervenaufreibend gewesen wäre. Trotzdem konnte ich mich anfangs nicht mit ihr zurechtfinden und auch alle anderen Charaktere blieben blass und mir gleichgültig (was vielleicht sogar an der Wirkung der Glücksdroge liegt, die den Menschen ihre Ecken und Kanten nimmt, wie man schnell merkt).
Die Handlung in der ersten Hälfte konnte mich kaum mitreißen. Es passieren zwar Dinge, die aufregend hätten sein können, aber mir erschienen sie eher langatmig und teils unglaubwürdig, dazu platte Dialoge.

Mit der zweiten Hälfte des Buches habe ich allerdings verstanden, warum Wild so viele positive Kritiken hat. Und jetzt kann ich auch sagen, dass das Lob meiner Meinung nach berechtigt ist, denn diese zweite Hälfte begeistert und wiegt die erste wieder auf.
Es ist, als würde die Blase, die verhindert hat, dass man in die Geschichte eintaucht, plötzlich platzen und man würde nun nun die prickelnde Mischung aus Spannung, Action und Gefahr serviert bekommen. Von da an war ich an das Buch gefesselt. Die Situation spitzt sich zu, es passiert relativ viel und man bekommt noch ein paar Antworten auf Unklarheiten.

Pi macht eine immense positive Entwicklung durch, wobei ich einschränken muss, dass ich nicht alle ihre Gedankengänge und Handlungen nachvollziehbar fand. Ebenso konnte mich die Liebesgeschichte nicht überzeugen, erst gegen Ende sind echte Gefühle zu mir durchgedrungen. Da muss ich erwähnen, dass mir Orion um einiges besser gefallen hat.

Der Schreibstil ist schön, es finden sich so manche berührende Zitate. Jedoch kann man wie oben gesagt daran arbeiten, die Gedankengänge durchschaubarer zu beschreiben. Manchmal hatte ich das Gefühl, als würde sich in Pis Gedanken und Verhalten etwas Widersprüchliches zu dem finden, das sie erst kurz zuvor gesagt hat.

Fazit
Trotz anfänglicher Schwierigkeiten mit Handlung und Charakteren gibt es für Wild eine Leseempfehlung von mir, denn die zweite Hälfte konnte mich absolut überzeugen und ich bin gespannt, was der zweite Band bereithält.

[Diese Rezension plus Zitate, Fotos und Reiheninfos findet ihr auch hier auf meinem Blog.]

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