Dieses Buch ist der erste Teil der Radioactive-Geschichten und spiel nach den regulären Radioactive-Büchern von Maya Shepherd. Ich gebe zu, dass ich die Reihe noch nicht gelesen habe, obwohl sich der erste Band auf meinem Kindle befindet. Irgendwie habe ich es einfach aus den Augen verloren und freue mich nun umso mehr, durch die Story von Zoe und Clyde, doch noch in diese Welt tauchen zu dürfen.
Gläserne Welt spielt einige Jahre nach dem dritten Weltkrieg. Dabei wurde die gesamte Welt radioaktiv verseucht und die Menschheit konnte nur überleben, weil sie sich viele Meter unter der Erde eine neue Existenz aufgebaut haben. Diese "neue Welt" würde jedoch nicht ohne Regeln funktionieren, weswegen die Menschen dort anders leben müssen. Dort unten gibt es keine Familie und keine Namen. Die Bewohner werden nummeriert und gleichzeitig sind jegliche Formen von Gefühlen untersagt. Durch verschiedene Präparate, die auch zur Ernährung dienen, sehen die Bewohner außerdem alle völlig gleich aus. So ist die Entwicklung einer eigenen Persönlichkeit praktisch unmöglich.
Gerade die numerische Bezeichnung der Menschen hat es mir schwergemacht, in die Geschichte einzusteigen. Es störte gerade am Anfang den Lesefluss, wenn man nicht direkt mitbekam, wer gerade über wen spricht. Doch muss ich sagen, dass sich diese Hürde schnell gelegt hat und als ich erstmal in der Geschichte war, konnte ich nicht mehr aufhören zu lesen.
Die Geschichte handelt von Zoe. Sie ist eine Rebellin und nicht in der Legion unter der Erde geboren, sondern außerhalb. Jedoch wird sie nach einem Angriff gefangen genommen und muss sich nun in einer völlig fremden Welt zurechtfinden. Ist es wirklich möglich, alles was eine Person ausmacht, von sich zu schieben oder zu unterdrücken?
Neben Zoe gibt es noch Clyde. Er ist in der Legion geboren und aufgewachsen und kennt nichts Anderes. Er sollte es gewohnt sein, nicht zu fühlen und einfach das zu tun, was ihm aufgetragen wird. Doch warum verhält er sich trotzdem anders?
Die Charaktere sind, wie ich finde, wundervoll ausgearbeitet. Ich bin beeindruckt von Zoes Stärke und Clydes Loyalität. Der einzige kleine Kritikpunkt ist, dass mir hier die Liebesgeschichte etwas zu schnell ging. Vielleicht liegt dies aber auch daran, dass ich als Leser gar nicht mitbekommen habe, wie viel Zeit in der Geschichte vergeht. Ich war jedes Mal erschrocken, wenn erwähnt wurde, wie viele Monate schon vergangen sind. Allgemein war es jedoch eine Geschichte, die mich mehr als nur gefesselt hat. Sie hat mich beeindruckt.
Dieses Buch zeigt, wie ich finde, viel mehr auf als eine spannende Geschichte von einem Mädchen, welches versucht zu fliehen. Hier werden viele kritische Punkte angesprochen und auch nach dem Lesen ist das Buch noch in meinen Gedanken präsent. Ich bin mir sicher, dass es noch eine Weile so bleiben wird und bin gespannt, wie es im nächsten Teil weitergeht.