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lucia_achterberg

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Cover des Buches Namiko und das Flüstern (ISBN: 9783869130668)

Bewertung zu "Namiko und das Flüstern" von Andreas Séché

Namiko und das Flüstern
lucia_achterbergvor 13 Jahren
Rezension zu "Namiko und das Flüstern" von Andreas Séché

In meiner Lieblingsbuchhandlung habe ich den Roman eher zufällig in die Hand genommen, eigentlich nur, weil mich das Cover ansprach, und ich konnte es nicht wieder aus der Hand legen, bis die letzten Seiten ausgelesen waren. Die Geschichte hat mich sehr berührt - ich habe geweint und gelächelt zugleich.
Ohne zu viel vom Inhalt zu verraten: es geht um einen jungen Mann, der als Journalist nach Japan fährt, um eine Reportage über Kyotos Gärten zu schreiben. Dort begegnet er einer Germanistik-Studentin, die etwas ganz besonderes ist: sie fährt Traktor, braucht zum lesen kein Buch und dichtet vorbeigehenden Menschen lustige Geschichten an. Aus der kurzen Begegnung wird Freundschaft, aus Freundschaft wird Liebe ...
Namiko und das Flüstern ist ein ganz einzigartiges Buch! Es ist voller Magie, Witz und Poesie. Es ist einerseits die Geschichte einer ungewöhnlichen, selbstverständlichen und bedingungslosen Liebe, die Grenzen überwindet. Aber es ist nicht nur ein Liebesroman, er erzählt auch von der japanischen Kultur. Gerade jetzt, wo man seit dem Tsunami und der Atomkatastrophe in Gedanken bei den Japanern ist, und hofft und bangt, dass die Situation so glimpflich abläuft, wie es eben nur geht, ist es fast schon ein Geschenk, so unterschwellig in die japanischen Werte und Traditionen eingeführt zu werden. Ich bin mir nun sicher, dass diese den Menschen dort viel Trost und Hoffnung spenden.
Ein anderer Aspekt, den ich nicht unerwähnt lassen will, ist die subtile (und ohne erhobenen Zeigefinger) Einführung in die japaischen Schriftzeichen. Namiko erklärt dem deutschen Reporter, wie die Schriftzeichen entstanden und wie sie sich zusammensetzen. Faszinierend! Überhaupt inspiriert der Roman mich sehr, alles nicht so eng zu sehen, das Leben leicht zu nehmen und etwas Poesie in den Alltagstrott zu bringen.
Und für jeden Pflanzenfreund ist es auch unheimlich interessant, denn Teile der Handlung spielen sich in japanischen Gärten ab. Was für eine Mystik und Symbolik dahintersteckt! Ich war schon ein paar Mal in japanischen Gärten, doch war mir das nie bewusst. Jetzt würde ich alles mit ganz anderen Augen sehen.
Romantisch und poetisch, ohne kitschig zu sein, das ist eine Kunst und die hat der Autor wirklich gekonnt zu Papier gebracht. Ich habe mich übrigens oft gefragt ob/inwiefern der Roman autobiographisch ist.
Fazit: Selten habe ich so ein komplexes, bitterzartes und geistreiches Buch gelesen. Ich kann Namiko wirklich nur eine breite Leserschaft wünschen und denke, dass die Lektüre durchaus auch dem männlichen Publikum zu empfehlen ist.

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  • 13.12.1982

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