"Tage mit Sam" von Keith Stuart erzählt die Geschichte von Alex, dessen Leben komplett auf den Kopf gestellt wird, als seine Frau Jody ihn vor die Tür setzt, weil er sie und ihren gemeinsamen Sohn Sam, acht Jahre und Autist, nicht genug unterstützt. Alex ist nun gezwungen, sich mit den Baustellen seines Lebens auseinanderzusetzen: vor allem mit seiner Schwierigkeit, eine Beziehung zu seinem Sohn aufzubauen und die Beziehung zu seiner Frau zu retten, aber auch mit dem Unfalltod seines Bruders, den er nie verkraftet hat. Mit lakonischem Humor versucht er, über seinen Schatten zu springen und seinen Weg zu finden.
Was mir an dem Buch besonders gefallen hat, ist die Ehrlichkeit, mit der der Autor dem Leser Einblick in die Gefühle und Gedanken des Protagonisten gewährt. Der Roman ist von Keith Stuarts eigenen Erfahrungen als Vater inspiriert; er hat selbst zwei Kinder, von denen eines Autist ist. Wie herausfordernd der Umgang mit einem autistischen Kind für beide Elternteile sein kann und wie sehr dies das Familienleben beherrscht, kommt in seinem Roman authentisch und ungeschönt zum Ausdruck. Ein schön erzähltes und mutiges Buch.
lullaby77
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Bewertung zu "Ein Kind mit Autismus zu begleiten, ist auch eine Reise zu sich selbst" von Silke Bauerfeind
Silke Bauerfeind ist Mutter eines nicht-sprechenden Sohnes mit Autismus. Authentisch und lebendig berichtet sie in diesem Buch aus ihrem Familienleben und dem eigenen Erleben und trägt zudem Erlebnisse, Gedanken, Gefühle und Tipps von Familien mit autistischen Kindern zusammen. Nicht nur die Situation des Kindes, auch die der Eltern wird intensiv in den Blick genommen. Wie geht es Eltern? Wie verändern sich familiäre Bindungen und Freundschaften? Was kann man tun, um gesund zu bleiben? Wie verändern sich Wertvorstellungen, Träume und Lebenswege? Welche Chancen birgt ein Leben mit autistischem Kind?
Als selbst betroffene Mutter eines autistischen Kindes ist das Buch für mich eine wichtige Unterstützung geworden. Es tut wirklich gut, die Erfahrungen eines Menschen zu lesen, der Ähnliches erlebt.
Als der scheue zweijährige Fraser in einem Tierheim auf den grauen Kater Billy trifft, schmiegt das Tier sich schnurrend an ihn. Seitdem sind die beiden unzertrennlich. Dabei leidet Fraser an Autismus und lebt sonst in seiner eigenen Welt, zu der niemand Zugang hat. Doch Billy, der Kater, hat ein magisches Gespür für die Nöte und Sorgen seines kleinen Freundes. Wann immer es dem Jungen schlecht geht, ist das Tier zur Stelle. Und abends bleibt es so lange bei Fraser, bis dieser endlich in den Schlaf gefunden hat. Dank Billy verwandelt sich Fraser von einem verzweifelten Kind, das zu unkontrollierten Ausbrüchen neigt, zu einem vergnügten kleinen Vierjährigen, der es liebt, an der Seite seines vierbeinigen Freundes die Welt zu erkunden.
Louise Booth, die Autorin von "Und dann kam Billy", ist selbst Mutter eines autistischen Jungen.
Als selbst betroffene Mutter hat mich das Buch wirklich sehr berührt. Oft konnte ich unser Kind und uns Eltern darin wiederfinden. Und auch zu uns gehört eine Katze, die wir nicht missen möchten.