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mariameerhaba

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Cover des Buches Griechischstunden (ISBN: 9783351037925)

Bewertung zu "Griechischstunden" von Han Kang

Griechischstunden
mariameerhabavor 2 Stunden
Kurzmeinung: Die Figuren bekommen zwar Gesichter, aber wegen der mageren Handlung funktionieren sie nicht
Sprachlich schön, aber verdammt zäh

Als die Protagonistin endlich mit dem Protagonisten agiert, sind über 100 Seiten vergangen, aber da wurde das Buch endlich lebendig und es fühlte sich so an, als würde mich die Autorin für meine ganze Geduld (und das war verdammt viel hoch vier) belohnen. Endlich machte das Lesen Spaß, endlich wurde es interessant, die Figuren lebendig und eine Handlung war da, die ich förmlich gespürt habe. Aber dann schwenkt die Autorin wieder um, die Handlung verschwindet und wird mit Gedanken ersetzt, mit so vielen Gedankengängen, dass das Buch schließlich alles verliert.

Ja, die Idee ist toll. Eine Stumme, die sich mit einem Mann zusammentut, der langsam erblindet. Was für eine krasse Idee! Und dann ist die Stumme von der Sprache dermaßen begeistert, dass sie sich Altgriechisch antut! Das fand ich auch interessant. Doch es gibt keine sichtbare Handlung. Sobald sich etwas in der Geschichte bewegt, bewegt sich die Autorin davon so weit wie nur möglich weg. Sie füllt die Sätze mit Gedanken, mit Erinnerungen, mit Träumen und alles ist ein Wirrwarr, dass man als Leser entweder zusammenreimen muss oder es lässt. Ich habe es gelassen.

Es gibt wunderschöne Sätze, die so stark sind, die ergreifend sind, aber ohne eine funktionierende Handlung können sich solche Sätze nicht entfalten.

Es passiert kaum etwas in der Geschichte und sobald ich das Buch durchhatte, fühlte es sich so an, als hätte ich nichts gelesen. Der Klappentext besitzt mehr Handlung als das gesamte Buch.

Ich bin enttäuscht, das will ich loswerden. Als ich damals »Die Vegetarierin« gelesen habe, habe ich mich für einen Han Kang-Fan erklärt und mir vorgenommen, jedes ihrer Bücher zu lesen. Doch alles nach diesem einen Buch hat mich gelangweilt. Die Autorin experimentiert und ich bin das Versuchsobjekt, der einen Schein hingeblättert hat, um grandios enttäuscht zu werden. In Zukunft werde ich mich von ihren Büchern fernhalten.

Cover des Buches Die Wut, die bleibt (ISBN: 9783499009129)

Bewertung zu "Die Wut, die bleibt" von Mareike Fallwickl

Die Wut, die bleibt
mariameerhabavor 2 Tagen
Kurzmeinung: Verdammt starke Frauenfiguren, die sich vor Gewalt nicht sträuben
Auge um Auge, Gewalt gegen Gewalt

Als Lola dem Jungen in die Eier tritt, war das ein Befreiungsschlag, den ich beim Lesen gefeiert habe. Das war so cool! Lola hat etwas getan, wovon viele Mädchen insgeheim träumen. Sie hat sich gewehrt und dafür gesorgt, dass eine Angst vor einem Jungen ihr Leben nicht mehr beeinflusst. Sie hat ihr Leben umgekrempelt, weil sie stark sein wollte. Ich wünschte, ich wäre einmal in meinem Leben so mutig gewesen.

Es ist eine Geschichte, die förmlich zu Gewalt aufruft. Man solle sich nicht mehr einfach mit Worten wehren, sondern die Fäuste schwingen. Ich bin kein Fan von Zahn um Zahn, sondern halte mich lieber an einen Spruch, dem ich mein ganzes Leben anvertraut habe: Wenn ein Hund dich beißen würde, würdest du zurückbeißen? Andererseits bin ich mir sicher, Lola würde zurückbeißen.

Außerdem habe ich selbst noch nie Gewalt am Körper gespürt. Verbal habe ich sicherlich einiges eingesteckt, aber noch nie einen Faustschlag oder eine unsittliche Berührung, weshalb ich wahrscheinlich nicht die Person bin, die Lola und andere Frauen dafür verurteilen könnte.

Lola formiert mit ihren Freundinnen eine Gruppe, die sich gewaltsam für Frauen rächen, die von Männern verletzt wurden. Das ist extrem. Viel zu extrem. Das Problem dabei ist auch, dass es für Lola keine Konsequenzen ergeben. Egal, was passiert, die Autorin ebnet Lola den Weg, so dass sie sich einfach alles erlauben kann. Sogar am Ende, als ich dachte, jetzt kommt es Dicke, passiert nichts und Lola gewinnt mit ihrer Gewalt. Das fand ich enttäuschend.

Sarah Kampf hingegen war stärker, aufregender und richtig spannend. Ich bin Sarah gern gefolgt, habe zugesehen, wie sie sich von Männern einwickeln lässt. Obwohl ihr bewusst war, was man da mit ihr anstellte, wehren konnte sie sich nicht, sondern redete sich ständig ein, es wäre ja vorrübergehend.

Ich bin überhaupt nicht mit der Autorin einverstanden, was die Gewalt betrifft, aber es bleibt dabei, dass das Buch spannend ist, voller Konflikte und liebevollen kleinen Kindern, die ihre Mutter vermissen und nicht verstehen können, was eigentlich passiert ist. Ich habe das Buch gern gelesen.

Cover des Buches Macimanito (ISBN: 9783959577526)

Bewertung zu "Macimanito" von Ralf Kor

Macimanito
mariameerhabavor 8 Tagen
Kurzmeinung: Kein Spannungsbogen, farblose Figuren, keine Leidenschaft; das Buch wurde von einem blutigen Anfänger geschrieben
Wie kann ein Buch mit so einem Cover bloß so langweilig sein?

»Während das dichte Blattwerk der umstehenden Bäume das Licht vom Waldboden fernhielt, schien die Sonne auf die Lichtung, in deren Mitte eine Hütte stand, vor der ein Mann verharrte.«

Das ist der allererste Satz, den man zu lesen bekommt. Verschachtelt, unschön, überladen, und eine Präsentation, an das sich das Buch durchgehend hält. Der Autor packt so viele Details wie möglich in seine Sätze, als befürchte er, ein Punkt könne seine Leser abschrecken.

Er macht das Lesen anstrengend und der Autor langweilt so sehr, dass ich verzweifelt nach einem Spannungsbogen gesucht habe, bis ich mich nicht mehr dazu zwingen konnte, mir dieses Buch anzutun.

Es ist wieder ein Buch, dessen Cover mich angesprochen hat. Ich dachte, ich würde Horror erleben, vielleicht etwas Brutales lesen, aber bevor ich überhaupt bis dahin komme, hat mich der Stil des Autors ernüchtert. Er kann nicht schreiben. Ganz einfach. Ich weiß nicht, ob das Buch lektoriert wurde und falls ja, hat er vermutlich jeden Vorschlag seines Lektors ignoriert, um ein Buch zusammenzukleistern, das nichts verspricht.

Die Figuren sind gesichtslos, die Bösen absolut böse, und die Guten so langweilig, dass ich mir sehnlich gewünscht habe, dass sie endlich ermordet werden. Das Buch ist schlecht und der Autor sollte sich schämen, dafür Geld zu verlangen.

Cover des Buches Der Puppenwald (ISBN: 9782496714807)

Bewertung zu "Der Puppenwald" von Saskia Calden

Der Puppenwald
mariameerhabavor 10 Tagen
Kurzmeinung: Die Opfergeschichte ist aufregend und stark, der Handlungsstrang mit der Ermittlerin aber ein schlechter Witz
Die Autorin zerstört am Ende alles

Jessicas Geschichte ist spannend. Da ist Feuer drinnen, Leidenschaft, die ganze Seele der Autorin, die sich für jedes Wort förmlich opfert. Ich habe die Atmosphäre gespürt, ich war dort, ich war eine Gefangene, die verzweifelt nach einer Fluchtmöglichkeit gesucht hat. Ich habe mitgelitten.

Sobald sich die Perspektive aber wechselt und man die Geschichte aus der Sicht der Ermittlerin verfolgt, verliert das Buch all seine Kraft und wird langweilig. Und das ist so ein Ping-Pong-Spiel der Autorin, die hin und her zwischen den beiden Figuren wechselt.

Jedes Kapitel mit Evelyn wird zu einer Qual, die sich nur dahinzieht. Sie ruiniert den Spannungsbogen. Ihre Bewunderung gegenüber Jessica wirkt gekünstelt. Die Autorin macht die Ermittlerin nicht glaubwürdig. Sie wirkt unbeholfen und wie eine Frau, die dermaßen überfordert von Jessicas Geschichte wird, dass sie sich fast schon wie ein kleines Mädchen benimmt. Wie soll ich ihr da die taffe Frau abkaufen, die fast ein Jahrzehnt als Polizist gearbeitet hat?

Aus irgendeinem Grund ist Evelyn steinreich, als wäre das für die Handlung wichtig. Natürlich ist ihr das ganze Geld egal und natürlich sind ihre Eltern gestorben und ja, sie hat einen Ehemann, der so lieb ist, dass ich gerne kotzen würde.

Die ganze Geschichte arbeitet in Richtung Jessicas Flucht. Das ist der Wendepunkt. Ich habe nicht gleich eine großartige Flucht erwartet, aber dennoch war ich mir sicher, es würde zu einem Kampf kommen, zu einer Konfrontation, die in einem Höhepunkt gipfeln würde. Tut es nicht. Die ganze Vorarbeit geht flöten, weil ihre Flucht so leicht glückt, als wäre es ein Kinderspiel gewesen und der Entführer ein riesiger Vollidiot.

Der finale Kampf ist so bescheuert, so billig, als hätte die Autorin keine Ahnung vom menschlichen Wesen. Ihr Antagonist gehört in einen Zeichentrickfilm.

Das Ende ist ein riesiger Haufen Kaka, mit der sich die Autorin über die ganze Handlung von Jessica lustig macht, die Glaubwürdigkeit der Figuren zerstört und das ganze Buch in den Dreck zieht. Sie saugt sich die Gründe aus den Fingern und macht aus dem Buch einen Witz, der damit endet, dass ich bereue, es gelesen zu haben.

Jessicas Geschichte war so gut, so authentisch, so spannend, ich hätte gesagt, wegen Jessica hätte sich das Lesen noch gelohnt, aber sogar das nimmt mir die Autorin weg und entblößt Jessica als Lügnerin, die mit einer billigen Geschichte einen bescheuerten Plan verfolgt hat. Was für eine Enttäuschung.

Cover des Buches Manneskraft per Postversand: Roman (ISBN: 9783492954136)

Bewertung zu "Manneskraft per Postversand: Roman" von Karin B. Holmqvist

Manneskraft per Postversand: Roman
mariameerhabavor 13 Tagen
Kurzmeinung: Leicht zu lesen, sympathische Figuren und eine verruchte Idee
Eine kurze Unterhaltung

Das Buch dreht sich um die beiden Schwestern, die als alte Jungfern im Elternhaus ohne fließendes Wasser leben. Sie sind ein liebenswertes Paar, das nichts mehr vom Leben erwartet, bis ein neuer Nachbar einzieht. Seine Anwesenheit krempelt ihr ganzes Leben um.

Plötzlich geben sie Geld aus, kaufen sich neue Kleider, machen sich zurecht, schminken sich und auf einmal gefällt ihnen das Plumpsklo außerhalb des Hauses nicht mehr und sie wollen unbedingt eine moderne Toilette haben. Da haben sie eine Idee für einen Versandhandel, der definitiv nicht jugendfrei ist.

Es ist ein lustiges Buch, das muss man der Autorin lassen. Die beiden Schwestern werden schnell sympathisch und auch der neue Nachbar sorgt dafür, dass ich Spaß am Buch hatte. Als die Schwestern die Idee zum Geschäft umsetzen, wurde das Buch sogar richtig spannend. Richtung Ende wird es zäh und als das Buch schließlich endete, hatte ich gemischte Gefühle deshalb.

Das Buch ist eine kurzweilige Unterhaltung, die nichts verspricht. Dafür durfte ich zusehen, wie die Frauen wegen eines Nachbarn aufblühen, ohne den Wunsch auf eine Intimität, sondern sich mit körperlicher Nähe zufriedengaben. Ich hatte meinen Spaß, aber mehr auch wieder nicht. Das ist eines dieser Bücher, die man gerne liest, aber danach keine Ahnung hat, wie man sie bewerten soll, und es ist eines der Bücher, die ich schnell wieder vergessen werde.

Cover des Buches Die Älteste (ISBN: 9783746632780)

Bewertung zu "Die Älteste" von Thomas Sautner

Die Älteste
mariameerhabavor 16 Tagen
Kurzmeinung: Abgesehen vom schrecklichen Thema ist das Buch fad
Ein Muss für alle Andersdenker und Maskenhasser

Du hast Krebs und es gibt keine Behandlungsmöglichkeit? Hier eine Heilmöglichkeit, die garantiert funktionieren wird, darauf schwört der Autor mit Leib und Seele: Heiße den Krebs willkommen! Danke ihm, grüße ihn, liebe ihn, lass ihn wachsen, kämpfe nicht dagegen an, weil der Tumor in deinem Hirn ein Teil von dir ist, so wie deine Arme und Beine auch. Und voila, sechs Wochen später krebsfrei, garantiert. Ur Blödsinn, oder? Aber genau das vermittelt dieses Buch, das auf wahre Begebenheiten beruht.

Ich habe so hart meinen Kopf geschüttelt, dass ich mir fast das Genick gebrochen habe. Aber lassen wir das mit den Fakten, der Wissenschaft, der jahrzehntelangen Studienergebnissen, ignorieren das A und O der Gesundheit, sondern wenn ich mich nur auf das Buch einlasse, nur auf den Stil, was habe ich dann: Ein mieses Buch.

Die Hexe am Fluss benimmt sich wie der ärgste Vollidiot, der beim Lesen mir schon das Blut zum Kochen gebracht hat. Auf jede Frage reagiert sie immer völlig abweisend und wenn man zu viele Fragen stelle, würde man damit alles nur schwermachen. Wieso? Wieso machen Fragen das Leben schwer? Ist Unwissenheit ein Segen? Ein Polizist, der mich mal aufgehalten hat, sagte mir damals etwas, das sich eingebrannt hat: Unwissenheit schützt nicht vor Strafe.

Die alte Frau am See wird keinen Momentlang sympathisch. Sie benimmt sich immer allwissend und ist im Grunde supergemein. Alles, was sie macht, fühlte sich beim Lesen so an, als würde sie es spontan machen, aus dem Stegreif heraus, und es dann so vermarkten, als hätte sie ein kleines Wunder vollzogen.

Die Protagonistin selber wird so schnell vom Autor verbogen, als besäße sie keine Knochen. Ja, sie ist verzweifelt, am Ende, aber sobald sie bei der Hexe auftaucht, die sich so danebenbenimmt, die sie sogar wütend macht, nimmt sie alles hin und schluckt alle ihre Gefühle hinunter. So verzweifelt wie sie ist, hätte sie sich frustriert vor der Hexe abwenden müssen, aber nein, die Hexe steigt in ihren Augen so schnell zu einer Gottheit, dass ich überrascht bin, dass sie ihre Seele nicht gleich verkauft hat.

»Lisbeth, ich muss auf die große Seite.
 Auf die große Seite, wiederholte sie, sichtlich amüsiert. Und dann: Scheißen musst, oder?«

Ich habe noch nie gehört, dass jemand sagt, er müsse auf die große Seite. Wer sagt das? Seite? Noch nie gehört, noch nie gelesen, aber das liegt wahrscheinlich daran, dass dieser männliche Autor keine Ahnung von Frauen hat und sie mit Samthandschuhen anfasst in der Angst, er könnte das weibliche Geschlecht abschrecken. Weißt du, was das weibliche Geschlecht abschreckt? Das hier:

»Der Krebs hatte für mich all das angenommen, wozu ich nicht imstande gewesen war.
Schick ihm Liebe und Licht, sagte Lisbeth.
 Ich heulte Rotz und Wasser. Die Befreiung brach aus mir wie ein Sturm.«

Ja, schick dem Krebs deine Liebe und Voila, du bist geheilt. Oder ganz leckeres Licht. In Afrika ist so viel Licht und Sonne und Vitamin D. Warum herrscht dort eigentlich noch Hungersnot?

Abgesehen davon, die Protagonist heult plötzlich aus dem Nichts, nur weil sie so einen bescheuerten Vorschlag gehört hat. Wieso? Oder lautet das Argument hier: Frauen sind nun mal so und weinen einfach drauflos? Wo bleibt die Vorarbeit? Wo ist die Kraft, die sich zu diesem Zeitpunkt zusammenballt und dann so explodiert?

Und dann der Stil, der so schrecklich ist! Ich würde nicht behaupten, dass ein Kind gleich besser schreiben würde, nein, wahrscheinlich nicht. Aber der Stil bleibt schrecklich, die Vorarbeit ist schrott, die Figuren unglaubwürdig und die Idee zum Kotzen. Das ist kein stimmungsvoller Roman, sondern blanke Geldverschwendung!

Cover des Buches Boy from Mars – Auf der Jagd nach der Wahrheit (ISBN: 9783423764681)

Bewertung zu "Boy from Mars – Auf der Jagd nach der Wahrheit" von Christian Linker

Boy from Mars – Auf der Jagd nach der Wahrheit
mariameerhabavor 21 Tagen
Kurzmeinung: Es ist lustig, spannend, aufregend, cool, bis dem Autor die Luft ausgeht und er das Buch so schnell wie möglich beendet
Ein erzwungenes Happy-End

Es ist ein Jugendbuch, das darf man nicht vergessen und dementsprechend bewerte ich so ein Buch auch anders. Denn ich muss mich fragen, ob es mir als Jugendlicher gefallen hätte. Jain, die Antwort ist ein unklares Jain.

Der Anfang hätte mir echt gefallen. Ein Junge wird gezwungen, seinen Heimatplaneten Mars zu verlassen, um auf der Erde mit seiner Mutter zu leben. Er will da überhaupt nicht hin, sondern liebt das eingeschränkte Leben dort, die strengen Regeln, die Luftschleusen, die Raumanzügen, den roten Himmel und die Marsmonde, die einen Namen erhalten haben, während der Erdenmond ganz langweilig Mond heißt.

Er kehrt zurück, hasst die Erde, seinen neuen Wohnort, die Wohnung, die Mama, die Schule, die Mitschüler, einfach jeden Menschen dort. Aber dann findet er Freunde, eine Schatzsuche nach einem geheimen Gerät findet statt, während seine Mama verzweifelt versucht, eine Mama zu werden.

Das war echt gut. Das hat mir Spaß gemacht und ein deutliches jüngeres Exemplar von mir hätte das alles geliebt. Von Anfang bis zur Mitte. Vor allem wie er die Bande kennenlernt und mit Gülcan Abenteuer erlebt. Das war voll der Hammer und ganz ehrlich, ich bin doch ein kleines bisschen in Gülcan verliebt!

Aber dann beginnt der Autor, die ganzen Figuren zu verbiegen und auch die Handlung, damit daraus ein billiges Happy-End entsteht, der die Vorarbeit unter seinen Füßen zertritt.

Die Mutter findet nämlich heraus, was der Sohn alles getan hat, und statt darauf wie ein normaler Elternteil zu reagieren, der ihren verrückten Sohn vermutlich wegen all dem Wahnsinn für Ewigkeiten bestraft hätte, schlägt sie sich auf seine Seite. Er wird angeschossen, er wird bedroht, eine Gangsterbande ist hinter ihm und er hat gerade einen wahnsinnigen Hack durchgeführt, und die Mama ist plötzlich ganz cool mit allem. Wieso? Wieso benimmt sie sich nicht wie ein Mensch, sondern wie ein verdammter Alien? Hätte mein Sohn so etwas Wahnsinniges getan, ich hätte ihn bis zu seinem fünfzigsten Lebensjahr bestraft!

Dann diese Sache mit dem Hack! Er ist absolut sinnlos. Ja, es ist eine Actionszene, die gelungen ist, aber absolut nichts zur Handlung beiträgt. Die ganze Geschichte würde ohne den Hack genauso ablaufen, weshalb ich nicht begreife, wieso der Autor darauf gepocht hat, um es im späteren Verlauf gänzlich aus der Geschichte rauszuhalten? Hätte es doch etwas gebracht, nur in bisschen etwas, würde ich mich nicht darüber ärgern.

Dann der Roboter, der superfreundlich ist und total menschlich reagiert! Er verrät dem Jungen, dass Roboter eigentlich etwas empfinden, aber so tun müssen, als würden sie nichts fühlen. Das ist eine riesige Information, ein bahnbrechendes Detail, was die ganze Gesellschaft der Geschichte auf den Kopf stellt. Auch das verschwindet aus der Geschichte, so dass ich mich auch hier frage: Wieso? Wieso vergessen das die ganzen Figuren in der Geschichte? Ich hätte das erforscht und wäre dem nachgegangen.

Dann das Ende: Da wird die ganze Realität verbogen, so dass es sich wie ein lächerlicher Witz anfühlt. Und darüber hätte sich eine Jugendausgabe von mir aufgeregt. Über dieses herbeigezauberte Happy-End, bei dem ich eindeutig gemerkt habe, dass nicht nur dem Autor die ganze Luft ausgegangen ist, sondern er unbedingt die Geschichte beenden wollte. In den letzten zehn Seiten passiert viel zu viel und noch mehr Zufälle sorgen dafür, dass der Protagonist total glücklich wird. Das ist ekelhaft. Zum Kotzen. Das ist so schlecht, dass die ganze Vorarbeit flöten geht und ich am liebsten das E-Book drucken und als Kotztüte verwenden würde.

Wäre das Ende doch ernster gewesen, vielleicht sogar ohne ein Happy-End, würde ich das Buch liebend gern jedem Jugendlichen empfehlen, dem ich zufällig begegne. Aber in dieser Form ist es eine herbe Enttäuschung.

Cover des Buches Herr Katō spielt Familie (ISBN: 9783442718283)

Bewertung zu "Herr Katō spielt Familie" von Milena Michiko Flasar

Herr Katō spielt Familie
mariameerhabavor 25 Tagen
Kurzmeinung: Sobald es irgendwie interessant wird, weicht die Autorin vom Thema ab
So viel blablabla

Die Autorin kann schreiben, das habe ich deutlich gemerkt, aber sie zieht die Handlung in die Länge und überhäuft einen mit so vielen Details, dass ich das auf die Dauer nicht ausgehalten habe. Wären doch die Details irgendwie interessant, würde ich weiterlesen, aber es ist stinknormaler Alltag, sogar noch schlimmer als normaler. Es ist verdammt langweiliger Alltag.

Sobald die Frau auftaucht und dem Protagonisten von ihrer Arbeit erzählt, löst sich die Starre der Handlung und plötzlich war das so interessant, spannend, voller Leidenschaft. Als sie ihm ihre Visitenkarte gab und vorschlug, er solle doch bei ihnen mitarbeiten, da habe ich fast ein Ja gebrüllt. Mach es, tu es, verschwinde aus diesem schrecklichen Alltag und lebe ein Leben, was du dir nicht einmal erträumt hättest.

Aber dann verschwindet die Frau, der Alltag geht weiter, die Starre kehrt zurück und das mit einer Heftigkeit, dass es mir die Augenlider festzugeschlagen hat. Er erzählt von seinem Haus, von den letzten Jahren, der Arbeit, der Gedanken, der simplen Wünsche, die Pensionierung, und ich wollte sofort einschlafen, damit das Buch aus meinen Händen fällt und irgendwo verschwindet.

Die Autorin überhäuft mich mit Details, die ich selbst erlebt habe, die ich selbst erzählen könnte, vielleicht sogar aufregender, wahrscheinlich auch lebhafter. Und dann weigert sie sich, Absätze zu machen, füllt die Seiten ohne Zeilenumbrüche auf, bis ich den Verstand fast verloren habe und mich weigerte, eine weitere Zeile zu lesen.

Das Buch ist eine Schlaftablette. Es hat so eine interessante Idee und doch wird es von der Handlung verdrängt, die zäh ist und dafür sorgt, dass das eigene Leben viel, viel, viel aufregender wirkt. Ich habe mir das nicht lang antun können.

Cover des Buches Eine Gefährliche Wette (ISBN: B0B2Q9695H)

Bewertung zu "Eine Gefährliche Wette" von Angela Thorner

Eine Gefährliche Wette
mariameerhabavor einem Monat
Kurzmeinung: Wahrscheinlich mit Google übersetzt
"Ganz stahlgraue Augen und blonde Kraft"

Beim Lesen habe ich sofort gemerkt, dass die Autorin bei der Übersetzung gespart hat. Wirklich gespart. Vermutlich hat sie es mit ChatGPT und Google übersetzen lassen, damit Rechtschreibfehler entstehen, die den deutschen Leser in den Wahnsinn treiben sollen. Oder Beschreibungen, die gar keinen Sinn ergeben. Was meint die Autorin mit "blonder Kraft"?

»Sie sind nur Idioten, die Idioten sind«

Oder so eine Aussage, die mich fast zur Weißglut getrieben haben. Anscheinend können Idioten auch Idioten sein, also Doppelt-Idioten oder Über-Idioten. Will das die Autorin damit aussagen?

»Ich lasse meine Lippenwinkel hochziehen, weil er das mit mir macht, wenn er mit mir spricht«

Mundwinkel habe ich oft gehört und gelesen und das ist was natürliches, aber Lippenwinkel? Wie kriegt man das zam? Ist das physikalisch möglich? Außerdem wird der Leser entweder mit Du oder Sie angesprochen, als wäre das nicht so wichtig oder das gleiche.

Für so eine Übersetzung sollte sich die Autorin schämen. Es ist schwer, ein Buch ernst zu nehmen, wenn Formulierungen auftauchen, die kein Erstklässler von sich geben würde.

Cover des Buches Ich will heiraten! (ISBN: 9783857877568)

Bewertung zu "Ich will heiraten!" von Ghada Abdelaal

Ich will heiraten!
mariameerhabavor einem Monat
Kurzmeinung: Nett zu lesen, mehr aber nicht
10 Heiratskandidaten und eine Braut, die wirklich heiraten möchte

»Ihr gesamtes Geld, das sie früher für Parfum und Make-up ausgegeben hatte, ging nun für drei Dinge drauf: Windeln, Windeln und Windeln.«

Das ist wohl mein absoluter Lieblingssatz in diesem Buch und eines der Sätze, bei der ich wirklich kichern musste.

Die Autorin erzählt über die Brautschau in Ägypten und den Traditionen des Landes. Außerdem habe ich gelernt, eine typisch ägyptische Ehefrau besitzt einen gekonnten Wurfarm: Sie kann ihren Ehemann aus 300 Metern Entfernung mit dem Pantoffel treffen.

Es ist ein lustiges Buch, in der sich die Autorin über die Heiratswelt der Ägypter lustig macht und der wichtigsten Frage überhaupt nachgeht: Wie lernt ein typischer Ägypter seine Frau kennen? Ihre Protagonistin bekommt es mit 10 potentiellen Ehemännern zu tun und jede Vermittlung scheitert an einer aberwitzigen Offenbarung.

Gleichzeitig macht sie aber aus jedem Mann einen Vollidioten, der sich wie ein Clown benimmt. Die Autorin versucht, uns zu verkaufen, in Ägypten wäre das weibliche Geschlecht eindeutig die stärkere. Ich wünschte, ich könnte das glauben. Wirklich. Ich wünschte, Frauen wären in diesem Land das mächtige Geschlecht und man könnte endlich mit einem islamischen Staat punkten, in der Mal etwas richtig zu funktionieren scheint. Aber die Berichte sprechen eine andere Sprache: Die Anzahl der Femizide sind genauso hoch wie in allen anderen Ländern.

Wenn man es genauer nimmt und das Buch analysiert, beschränkt die Autorin die Frau auch nur aufs Kinderkriegen.

Dennoch fand ich es lustig, einen kleinen Einblick in den ägyptischen Alltag zu erhalten und wie sich die Frauen bei einem potentiellen Ehepartner verhalten. Ab der Mitte geht aber der Autorin eindeutig die Puste aus und die letzten fünf Kandidaten hat sie sich aus den Fingern gesaugt, damit sie irgendwie das Buch ausfüllt.

Es ist ein Buch, das ich jetzt nicht laut empfehlen würde, aber es war in Ordnung. Ich würde es aber nicht nochmal lesen und ich will auch keine anderen Bücher dieser Autorin lesen.

Über mich

Ich bin genau beim Lesen, ich kritisiere detailliert, ich bin fies, ich bin gemein, ich bin ein Monster, aber vor allem bin ich ehrlich.
  • 02.12.1984

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