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marielle_booklove

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Möge die Stunde kommen (ISBN: 9783453421677)

Bewertung zu "Möge die Stunde kommen" von Jeffrey Archer

Möge die Stunde kommen
marielle_booklovevor 7 Jahren
Tolle Saga - Schwacher Teil der Reihe

Titel: Möge die Stunde kommen

Autor: Jeffrey Archer

Reihe: Clifton Saga – Teil VI

Verlag: Heyne

Seitenzahl: 589 Seiten

Veröffentlichung: 11. September 2017

Preis: 9,99 €

ISBN: 978-345-342-167-7

Danke an den Heyne Verlag und die Random House Verlagsgruppe für dieses Rezensionsexemplar!


 Klappentext


Für die Familien der Cliftons und Barringtons, deren Wege seit Jahrzehnten miteinander verbunden sind, kommen schwere Stunden. Giles Barrington setzt seine Karriere als Politiker für eine große und gefährliche Liebe aufs Spiel, während Emma Clifton eine schwere Entscheidung treffen muss, die für ihren Mann Harry alles verändern könnte. Doch dann erfolgt ein Schicksalsschlag, mit dem niemand gerechnet hat …


Erwartungen an das Buch


Ich liebe die Saga und alle Bücher um die Familie Barrington und Clifton. Dementsprechend hatte ich hohe Erwartungen gegenüber Jeffrey Archer und seiner Kunst diese Familiensaga genauso fabelhaft fortzusetzen, wie es ihm in den bisherigen 5 Büchern gelungen ist. Natürlich hoffe ich auch dass die Protagonisten ihren Weg gehen. Ein wenig hoffe ich, auch wenn es kitschig ist, auf ein Happy End für alle Beteiligten. Wer Jeffrey Archer kennt kann aber wohl eher mit Drama, fatalen Fehlentscheidungen und der ein oder anderen Katastrophe, wenn nicht sogar Tod rechnen. Das Cover verspricht auf jeden Fall einen Schwenk in die deutsche Geschichte. Schauen wir mal 😉


Zitat


„Wenn jemand stirbt, der einem nahestand, fallen einem all die Dinge ein, die man ihm noch gern gesagt hätte, doch plötzlich ist es zu spät. Ich wollte, ich hätte dir vielen Opfer gekannt, verstanden und zu schätzen gewusst, die meine Mutter für mich gebracht hat […]“ (Seite 287)


Schreibstil


In Sachen Schreibstil gelingt es Jeffrey Archer auch im nunmehr sechsten Teil der Clifton-Saga den Leser zu fesseln. Einfach geschrieben und mit der Liebe zu kleinen aber feinen Nebensätzen, die die Handlung fast unbemerkt weitertreiben, macht es einfach Spaß ein weiteres Mal in die Welt von Harry, Emma und Co. zu steigen. Dabei bedient er sich wenig an komplizierten Blicken in die Vergangenheit oder ähnlichem, sondern schreibt von der Seele weg und genauso toll lässt es sich auch lesen. Dadurch leidet man mit seinen Lieblingen mit und es entwickelte sich bei mir eine enge Bindung zu wirklich allen Charakteren. Dabei bleibt jede Storyline für sich spannend und mitreißend.


Meinung


Wie Ihr vielleicht schon bemerkt hab, bin ich der Clifton-Saga voll und ganz verfallen. Dabei bin ich ziemlich stark von mir selbst überrascht. Denn zum einen habe ich vor dem ersten Band nicht einmal ansatzweise geahnt, welches Ausmaß die Welt vom kleinen Harry Clifton einmal nehmen wird und zum zweiten ist es wirklich erstaunlich, wie ich die Charaktere immer noch mehr ins Herz schließen und vermutlich noch hunderte weitere Bücher der Reihe lesen könnte. So unheimlich lange Reihen sind eigentlich nicht mein Fall, aber vielleicht ist hier eine neue Liebe entfacht.

Da dies der sechste und vorletzte Teil der Reihe ist, habe ich diesen auch mit einem kleinen weinenden Auge gelesen. Immer im Hinterkopf zu haben, dass es bald ein Ende hat ist gerade in diesem Fall wirklich grausam. Dadurch habe ich dieses Buch einfach noch mehr genossen. Ihr merkt schon, ich mochte dieses Teil wieder unglaublich gern und die Seiten flogen nur so dahin. Dabei muss ich mir jedoch eingestehen, dass es sich bei diesem Band um den in meinen Augen Schwächsten der Reihe handelt.

Nach nunmehr 5 Bücher kennt man die Charaktere nun ziemlich gut und so viel es mir sehr leicht wieder in Story hineinzufinden, obwohl der letzte Band doch schon eine Weile zurückliegt. Der Leser trifft wieder auf die üblichen Charaktere und natürlich auch Fiesling. An beiden Fronten ändert sich dabei wenig. Ohne zu viel zu verraten, treibt Victoria wieder ihre kleinen aber gemeinen Spielchen (Wenn auch außerhalb der Reichweite der Cliftons) und die Cliftons stehen jeder für sich vor der ein oder andere Gewissenfrage. Emma Clifton, in den letzten Bänden mehr in den Hintergrund huschte, rückt nun mehr in den Vordergrund. Außerdem ergeben sich mit auch einmal Schauplätze außerhalb der gewohnten Firmen und Familien und der Leser macht freudige Bekanntschaft mit längst vergessenen Charakteren. An dieser Stelle möchte ich aber nicht zu viel verraten. Fest steht, dass sie Story weiterhin rasend voranschreitet und keine Storyline mit Langeweile oder Ähnliches beschert hat.

Allerderdings gibt es einige Punkte, die mich als Leser wirklich ungläubig und sogar wütend gemacht haben. Vielleicht sind folgende Punkte auch der Grund, warum dieser Band in meinen Augen der bisher Schwächste der Saga ist. VORSICHT SPOILER!
Nachdem Sebastian in einem vorherigen Band sich gegen seine Tochter Jessica und für seine Karriere entschieden hat, trifft er nun auf sie. An sich ein toller Gedanke, aber die überschwängliche Freude von Jessica ihren Vater gegenüber, obwohl diese sie im Stich gelassen hat, fand ich total unglaubwürdig. Entweder sie ist total naiv oder einfach ahnungslos. Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl sie heckt etwas aus, aber sie war wirklich unglaubwürdig froh über die soooo plötzliche Rückkehr ihres Vaters. Das ist mir bis heute ein Rätsel. Und wenn wir einmal bei Sebastian sind – er uns seine Handlungen treiben mich wirklich zur Weißglut. Zum wiederholten Mal lässt er seine Tochter für die Bank in der er arbeitet sitzen. Zwar scheint sie ihm das nicht wirklich krumm zu nehmen, aber mich macht es wahnsinnig, wie man so geldgierig sein kann. Aber hey, vielleicht brauch ein gutes Buch auch solche Charaktere. Und wenn es mich so aufregt, muss Jeffrey Archer mit deiner Geschichte und Schreibstil ja etwas in mir geweckt haben. Geht also an die Nerven.

Im Laufe der Story findet sich der Leser, wie bereits in den vorherigen Bänden mal erneut in einem Gerichtssaal wieder. Dabei werden diesmal jedoch nicht die Taten eines Hauptcharakters verhandelt, sondern viel mehr, die eines in meine Augen eher nebensächlicheren Person. An sich keine schlimme Sache, wenn sich diese Kapitel nicht unendlich in die Länge ziehen würden. An diese Stelle war ich wirklich an einem Punkt, wo ich an Jeffrey Archer gezweifelt habe. Zwar beginnt dieses Buch mit spannend, aber gerade im letzten Viertel lässt die Spannung extrem nach und es plätschert schon fast lästig vor sich hin. Zwar bleiben wieder einmal eine Menge Fragen offen, aber sind bei weitem keine so erschreckenden oder schockierenden Cliffhanger, wie wir sie aus den vorherigen Büchern kennen.

Zusammengefasst bleiben viele Storylines zwar spannend aber doch vorhersehbar. Auch gestaltet Jeffrey Archer die Geschichte wieder sehr tragisch, aber das gewisse Etwas damit man als Leser wirklich mitleidet fehlte mir diesmal leider ein wenig. Trotz alledem bin ich gespannt wie die Saga im nächsten und letzten Band sein Ende findet und welchen Weg die Charaktere gehen werde. Ich freu mich auf Band 7.


Fazit


Jeffrey Archer bleibt ein Könner der Familiensaga, aber diesmal fehlte mir der ein oder andere geniale Schachzug aus den vorherigen Teilen! Schade aber trotzdem lesenwert!


 Anzahl der Sterne: 3,5


 

 

 

Cover des Buches Throne of Glass – Die Erwählte (ISBN: 9783423716512)

Bewertung zu "Throne of Glass – Die Erwählte" von Sarah J. Maas

Throne of Glass – Die Erwählte
marielle_booklovevor 7 Jahren
Cover des Buches Crossfire. Erfüllung (ISBN: 9783453545601)

Bewertung zu "Crossfire. Erfüllung" von Sylvia Day

Crossfire. Erfüllung
marielle_booklovevor 7 Jahren
Nun ja...

Titel: Crossfire – Erfüllung
Autor: Sylvia Day
Reihe: Ja – Teil 3 Crossfire Reihe
Verlag: Heyne
Seitenzahl: 474 Seiten
Veröffentlichung: 08.07.2015
Preis: 9,99 €
ISBN: 978-3-453-54560-1

Klappentext
 
Seit ihrer ersten Begegnung sind Eva Tramell und Gideon Cross einander verfallen. Nur Eva weiß, was Gideon für sie auf Spiel gesetzt hat. Doch dieses Wissen änstigt Eva, die sich nichts sehnlicher wünscht als eine vertrauensvolle Beziehung und eine dauerhafte Bindung. Zudem wird ihre Liebe immer wieder auf harte Proben gestellt, denn Neid und Missgunst machen ihnen das Leben schwer. Doch das Wissen um die Geheimnisse des anderen verbindet Eva und Gideon unlösbar miteinander. Gemeinsam wollen sie sich ihren Dämonen stellen und ihre leidenschaftliche Liebe retten.

Schreibstil
 
Wie schon die beiden Vorgänger, ist Teil drei der Reihe um Eva und Gideon leichte Kost, in einfachem Schreibstil, gepaart mit rhetorischen verwelkten Blüten an Erotik. Zwar schwinden die Seiten nur so dahin und die angenehme Kapitellänge machen es dem Leser auch nicht schwer weiterzulesen. Jedoch hätte es auch ein Text ohne Kapiteleinteilung sein können...Hätte wohl auch keinen Unterschied gemacht.
Man muss Sylvia Day zugutehalten, dass sie es schafft, ohne Spannungshöhepunkte oder ähnlichen rhetorischen Werkzeugen ein weiteres Buch zu kreieren, dass man trotz langerweile weiterlesen möchte. Respekt dafür!

Meinung
 
Es gibt Bücher, die man schon von der ersten Zeile an verschlingt. Das ist auch einer der Gründe warum ich es liebe mich mit einem Buch auf die Couch zu legen und stundenlang zu lesen… Und dann gibt es Bücher wie „Crossfire“….
Schon bevor ich den dritten Teil der Reihe begann wusste ich, dass es mich einfach nicht packen wird. Für mich lag der Gewinn darin, die Reihe vollständig und gelesen im Regal stehen zu haben. Mehr war es im Endeffekt auch nicht. Zwar ist man schnell wieder in der Story drin und es lässt sich auch einfach und schnell von der Hand lesen, aber die Story ist platt, vorhersehbar und leer. Zwar blubbelt die Handlung vor sich hin, kommt aber dennoch keinen Schritt voran. Gideon und Eva haben weiterhin viel zu viel Sex, schmachten sich an und stolpern durch ihre Beziehung. Dabei fehlt jegliche Spannung oder Überraschung und auch die erotischen Szenen wirken von Akt zu Akt immer gefühlloser.
Dabei bin ich von Seite zu Seiten immer mehr von den Charakteren und dem Handlungsverlauf endtäuscht. Der im letzten Band noch in Höhe gehobenen und anbetungsvolle Gedion verblasst und nervt zunehmest mit seinem Kontrolldrang. Hat sich den keiner mal die Frage gestellt, wie unheimlich verstörend und erdrückend sein Drang ist alles unter Kontrolle zu haben.  Eva stört es scheinbar nicht und sie liegt ihm weiterhin zu Füßen. Wo in den beiden vorherigen Teilen noch die dunklen Vergangenheiten der Charaktere den Büchern zumindest einen Hauch an Spannung gaben, ist in diesem dritten Teil überhaupt nichts mehr davon übrig. Fast wünscht man sich, dass gleich eine Katastrophe um die Ecke kommt, die leider ausbleibt. Vielmehr kam mir der Gedanke „Haben sie jetzt schon wieder Sex?“
Zu guter Letzt hört das Buch plötzlich und für mein Gefühl ein wenig zu abrupt auf. Sylvia Day schenkt dem Leser nicht einmal einen Cliffhanger, sondern lässt einige Fragen offen, die es in meinen Augen aber nicht wirklich wert sind das kommende Buch zu lesen. Trotz alledem werde ich meinem inneren Drang folgen und auch die letzten beiden Teile dieser Reihe lesen. Ein kleines Fünkchen Hoffnung, dass es nun doch noch ein wenig abwechslungsreicher und unvorhersehbarer wird flammt noch in mir. Schauen wir mal….

Fazit
 
Trotz Inhaltslosigkeit, stumpfer Charaktere und unzähliger wiederholender Sexszenen ein Buch, dass es trotzdem schafft schnell weitergelesen zu werden. Respekt dafür!


 


Cover des Buches Tödliche Wut (ISBN: 9783596196128)

Bewertung zu "Tödliche Wut" von Linda Castillo

Tödliche Wut
marielle_booklovevor 7 Jahren
Kurzmeinung: Wieder einmal ein gelungen spannender Ausflug in die Amische Kultur und die dunklen Abgründe der Menschheit.
Spannend, lesenwert und noch so viel mehr...

Titel: Tödliche Wut

Autor: Linda Castillo

Reihe: Ja – Teil 4: Kate Burkholder

Verlag: Fischer Taschenbuch Verlag

Seitenzahl: 346 Seiten

Veröffentlichung: 25. Juli 2013

Preis: 9,99 €

ISBN: 978-359-619-612-8

                        Klappentext

Dein Schicksal ist besiegelt. Deine Zukunft ist keine mehr. Der vierte Band der Spiegel-Bestseller-Serie aus dem Land der Amischen.

Sadie Miller ist verschwunden. Ein aufmüpfiger, rebellischer Amisch-Teenager aus Painters Mill. Ihre Familie ist verzweifelt. Verbittet sich aber jede Einmischung. Als Kate Burkholder, die Spezialistin für Vorfälle bei den Amischen, gerufen wird, ahnt sie Schlimmes. Denn gerade wurde die blutgetränkte Tasche des Mädchens gefunden. Und da sind noch mehr vermisste Mädchen im gesamten County.

”Wir haben nichts“, sagte Polizeichefin Kate Burkholder, „wir haben drei verschwundene Personen. Weiblich. Teenager. Amisch. Wir haben keinen Verdächtigen, kein Motiv, keine Leiche. Wir wissen nicht einmal genau, womit wir es hier zu tun haben.”

Packend, mitreißend und nichts für schwache Nerven: Auch der vierte Thriller von Linda Castillo in Amisch-Land bietet wieder Spannung pur!

                                Zitat

„Genau das ist das Problem, Kate. Es war nicht menschlich. Ich war weder geschockt noch traurig oder zerknirscht, weil ein Mädchen tot war. Manchmal hab ich nicht einmal Wut empfunden.“

Schreibstil

Wie schon in den vorherigen Teil packt Linda Castillo den Leser mit ihrem packenden und fesselnden Schreibstil. Die Kapitel sind weder zu lang noch zu kurz und bilden perfekte Cliffhanger, die einen zum Weiterlesen nahezu zwingen.

Nach einem starken Start, der einem gleich alle bisherigen Geschehnisse und Charaktere wieder näherbringt und ein starkes Thema auf den Tisch bringt, muss ich als Castillo-Fan allerding zugeben, dass die Story etwa in der Mitte an Schwung verliert. Kate Burkholder kommt in ihrem Fall scheinbar nicht voran und so plätschert leider auch die Story ein wenig vor sich hin. Ausgeglichen wird dies allerdings mit einem wiedermal packenden Finale und einer echten Überraschung am Ende des Buches, die mir Gänsehaut beschert hat.

 

Meinung

Zu Beginn des Buches habe ich mich selber bei dem Gedanken erwischt, ob Linda Castillo es ein weiteres Mal schafft, die Welt der Amische Kultur in eine spannende Story zu verpacken ohne dass es beim vierten Teil der Reihe langweilig wird. Und nein, sie hat mich nicht endtäuscht.

Kate Burkolder ermittelt das erste Mal außerhalb Ihres Heimatdorfes und so wird auch der Leser in ein neues Umfeld geschickt, die der Story neuen Wind geben. Zwar bleiben viele leibgewonnen Charaktere erhalten und nach einer längeren Pause von Linda Castillo war ich durch knackige Zusammenfassung der bisherigen Geschehnisse schnell wieder in ihrer Geschichte gefangen. Zwar passiert in den ersten 30 Seiten recht wenig, aber trotzdem bleibt man als Leser gefesselt und taucht schnell wieder in die amische Kultur ein.

Als ungewöhnlich empfand ich, dass das erste Opfer erst nach 150 Seiten und dementsprechend schon fast in der Mitte des Buches auftaucht. Vielmehr wird man als Leser mit Vermissten, Verdächtigen und Familien überschüttet, die es einem erschweren das tatsächliche Opfer bzw. Verbrechen gedanklich zu greifen. Noch dazu greift der Handlungsstrang zusätzlich in die weitreichenden Verzweigungen von Kates Familie ein und führte bei mir nur zu noch mehr Verwirrungen. Mit Fortschritt der Story und kleinen Vermerken der Autorin bessert sich dies in der zweiten Hälfte des Buches jedoch.

Die Lovestory zwischen Kate und Tomasetti rückt in diesem Teil stark in den Hintergrund, was ich auf Grund des eigentlichen Kriminalfalls nur begrüße. Nachdem die beiden Turteltauben in den vorherigen Teilen umeinander herumscharwenzelt sind, hat sich deren Beziehung gesetzt und wirkt wesentlich erwachsender und ist durch Linda Castillo dezent gestaltet. Definitiv ein Zugewinn dieses Buches.

Der Verlauf des Falles ist, wie bereits angesprochen, eher schleppend und kommt teilweise stark zum Stocken. Linda Castillo schafft es aber trotzdem den Leser zu fangen und an das Buch zu fesseln. Für mich war dieses Buch wieder eine Mischung aus purer Lesefreude und erschreckender Grausamkeit. Ein gelungener Thriller eben.

Schlussendlich begibt sich Kate Burkholder wieder auf einen spannenden und mitreißenden Fall, der trotz alledem an der ein oder anderen Stelle zu stark vor sich hin plätschert. Zudem scheint der Fall schon 50 Seiten vor Ende des Buches aufgeklärt und als Leser bleibt das ungute Gefühl, dass die Story künstlich in die Länge gezogen wurde. Wäre da nicht die Wendung auf der letzten Seite….Vorsicht gemeiner Cliffhanger

 Fazit

Wieder einmal ein gelungen spannender Ausflug in die Amische Kultur und die dunklen Abgründe der Menschheit.

 

Anzahl der Sterne: 4

 


 

 

Cover des Buches Pearl - Liebe macht sterblich (ISBN: 9783841440174)

Bewertung zu "Pearl - Liebe macht sterblich" von Julie Heiland

Pearl - Liebe macht sterblich
marielle_booklovevor 7 Jahren
Cover des Buches Die Sturmschwester (ISBN: 9783442486243)

Bewertung zu "Die Sturmschwester" von Lucinda Riley

Die Sturmschwester
marielle_booklovevor 7 Jahren
Ein weiteres Kunststück von Lucinda Riley

Titel: Die Sturmschwester
Autor: Lucinda Riley
Reihe: Ja – Teil II der „Sieben Schwestern“
Verlag: Goldmann Verlag
Seitenzahl: 570 Seiten
Veröffentlichung: 10. April 2017
Preis: 9,99 €
ISBN: 978-344-248-624-3

KLAPPENTEXT

Ally d’Aplièse steht an einem Wendepunkt: Ihre Karriere als Seglerin strebt einem Höhepunkt entgegen, und sie hat den Mann gefunden, mit dem sich all ihre Wünsche erfüllen. Da erhält sie völlig unerwartet die Nachricht vom Tod ihres geliebten Vaters. Ally kehrt zurück zum Familiensitz am Genfer See, um den Schock gemeinsam mit ihren Schwestern zu bewältigen. Sie alle wurden als kleine Mädchen adoptiert und kennen den Ort ihrer Herkunft nicht. Aber nun erhält Ally einen mysteriösen Hinweis durch ein Buch in der Bibliothek ihres Vaters – die Biographie eines norwegischen Komponisten aus dem 19. Jahrhundert. Allys Neugier ist geweckt, und sie begibt sich auf die Reise in das raue Land im Norden. Dort wird sie ergriffen von der Welt der Musik, mit der sie tiefer verbundener ist, als sie es je hätte ahnen können. Und Ally begreift zum ersten Mal im Leben, wer sie wirklich ist ...

LIEBLINGSZITAT
 
„Im Moment der Schwäche wirst Du Deine größte Stärke finden.“

INHALT
 
VORSICHT SPOILER!
In diesem zweiten Teil der „Sieben Schwestern“-Reihe geht es um die zweitälteste Tochter Ally. Ähnlich wie der erste Teil beginnt die Story mit dem Tod des Adoptivvaters Pa Salt und Ally begibt sich auf die Suche nach ihrer wahren Herkunft. Nur mit einem hinterlassenen Buch in norwegischer Sprache ausgerüstet, begibt sie sich nach dem Tod ihres Vaters und wenig später verstorbenen Verlobten auf die Suche nach ihrer familiären Abstammung. Dabei begibt Sie sich in die musikalische Geschichte von Norwegen und kommt ihrer Familiengeschichte immer näher…
 
COVER UND GESTALTUNG

Wie jedes Cover der Lucinda Riley-Romane ist auch dieses wieder mit einer sehr schönen Landschaft versehen. In mystischem blau und silber gehalten, zeigt es ein Segelboot, welches nicht nur die Leidenschaft, sondern auch das dramatische Schicksal der Protagonistin Ally wiederspiegelt.
Gestalterisch sind das Cover und auch der Buchrücken dem ersten Teil sehr ähnlich und sie passen im Regal gut zueinander. Ich hoffe jetzt einfach mal, dass es bei den noch folgenden Teilen genauso wird 😉
Bevor das Buch startet, bekommt man als Leser noch einmal eine Übersicht über die Familie um Adoptivvater Pa Salt und seine Töchter. Zusätzlich gibt es einen Stammbaum der Familie Halvorsen, um die es im historischen Teil des Buches geht. Grundsätzlich bin ich ein Freund von Stammbäumen, die es einem erleichtern in die Familienzusammenhänge einzutauchen. Nur leider greift dieser Stammbaum der Geschichte sehr weit voraus und verrät einen den zwar vorhersehbaren, aber  trotzdem zunächst unbekannten großen Teil der Story. Sehr schade!
Positiv dagegen viel mir die Gestaltung der Kapitel- bzw. Zeitübergänge auf. Diese sind mit kurzen Notenzeilen aus Stücken, welche im Buch vorkommen versehen. Eine wirklich schöne Idee, die nicht nur zur Story passt, sondern auch mal eine tolle Abwechslung bei den sonst so einfachen Kapitelübergängen.
Als kleines Extra lässt sich am Ende des Buches noch ein Interview mit der Autorin Lucinda Riley finden und als kleine Kostprobe eine Leseprobe für den dritten Teil. Ein gemeiner Schachzug bei einem Bücherwurm wir mir 😊

SCHREIBSTIL
 
Lucinda Riley, wie sie leibt und lebt. Das Buch lässt sich wie so viele ihrer vorherigen Bücher sehr gut lesen und die Seiten rieseln nur so dahin. Zugegeben brauchte ich sowohl bei der Geschichte um Ally als auch ihrer Vorfahrin Anna ein wenig länger um in die Story einzutauchen und mitzufiebern, aber schlussendlich war es wieder ein wunderbar leicht geschriebenes Buch, mit optimalen Kapitellängen und genau abgepassten Zeitsprüngen. Inhaltlich wechselt die Geschichte dabei zwischen Allys Story der Gegenwart und ihrer Familiengeschichte um Anna aus den Norwegen des 19. Jahrhundert. Beide Facetten ließen sich gut lesen, wobei sie sich im Stil ein wenig unterschieden. Ich hatte ein wenig das Gefühl, dass jeder Teil für sich, absichtlich stilistisch verschieden gestaltet wurde. Für den Lesefluss ein toller Zug der Autorin.

MEINE MEINUNG
 
Es fällt mir immer wieder schwer die Romane von Lucinda Riley zumindest ansatzweise Objektiv zu behandeln. Denn egal welches Buch ich von ihr gelesen habe, ich war von allen begeistert. So auch bei „Die Sturmschwester“. Zugegeben, ich hatte zu Beginn ein paar Bedenken, dass es langweilig losgehen könnte, da man den Aufhänger der Geschichte ja schon aus Teil 1 kannte. Doch Riley hat mich eines Besseren belehrt.
Sie schafft es mit geschickt verpackten Schnipseln und Andeutungen die Brücke zum vorherigen Teil zu schlagen, ohne den Leser mit bereits bekannten Wissen zu langweilen. Somit entstand für mich auch der Eindruck, dass man die Bücher der sieben Schwestern nicht zwingend in der richtigen Reihenfolge lese muss. Zwar erschienen die ersten 30 Seiten ein wenig träge aber mit Beginn der neuen Story und einem anfreunden mit der neuen Protagonistin Ally war dies so schnell vergessen, dass ich dieses Buch wieder einfach nur weiterempfehlen kann.
Auch schafft es Riley einem den Übergang vom ersten zum zweiten Teil mühelos zu ermöglichen. Für mich, bei der der erste Teil schon vor einer ganzen Weile verschlungen wurde, war es eine Leichtigkeit die Charaktere wieder einander zuzuordnen und deren Eigenschaften ins Gedächtnis zu rufen. Meiner Meinung nach keine leichte Aufgabe bei der Fülle an Schwestern 😊 Oftmals musste ich auch lesen, dass dieser Teil schwächer als „Die sieben Schwestern“ ist. Dem kann ich mich nicht anschließen. Ich fand diesen Teil sogar besser.
Auf Grund der verschiedenen historischen Zeiten in denen sich das Buch bewegt, kommt weder eine langweilige Monotonie, noch ein zu rasanter Zeitsprung vor. Zwar benötigten die Teile ihre Zeit der Entwicklung, um sich dann auch wirklich zu etwas Fesselndem zu entfalten, aber dies war auf keinen Fall zu langgezogen. Mir persönlich schwang dabei immer eine gewisse Vorahnung mit, die mir das Gefühl gab (und später auch bestätigte wurde), dass dieser Teile der Reihe wesentlich dramatischer ausfallen würde als Teil 1. Sowohl die Story um Ally als auch die um ihre Vorfahrin Anna wiesen tolle Parallelen auf, die beide Charaktere zu echten Lieblingen machten. Grundsätzlich erschien mir Anna dabei ein wenig zu naiv und blauäugig, aber schreiben wir dies einmal der Zeit des 19. Jahrhunderts zu…
Loben muss ich auch die geographischen, stadthistorischen und musikalischen Recherchen von Lucinda Riley. Zwar bin ich selber auf keinem der drei Gebieten ein Experte, aber als Laie wirkte alles sehr detailliert und genau bedacht und untersucht. Dieser Mix aus detailreichen Umschreibungen, gelungenen Charakteren und Spannungen auf verschiedensten historischen und menschlichen Ebenen, machen dieses Buch zwar zu einem dramatischeren, aber dennoch mehr als gelungenen Teil der Schwestern-Reihe, welcher wie schon Teil 1 mit einem gemeinen Cliffhanger endet.
Insgesamt gelingt es Riley die Menge an verschiedenen Charakteren aus unterschiedlichen Epochen so zu vereinen, dass beim Leser keinerlei Verwirrungen entstehen. Ich konnte den Zeitsprüngen ohne Mühen jederzeit Folgen ohne in den Sumpf der Jahreszahlen gezogen zu werden. Auch die anfängliche Länge von fast 600 Seiten, welche mich anfangs abschreckte, ist genau die Länge, die dieses Buch braucht.
 
FAZIT

Eine mehr als gelungene Fortsetzung mit viel Dramatik, aber auch ein reichlichen Portion Gefühl. Lucinda, weiter so!


 


Cover des Buches Wo die ungesagten Worte bleiben (ISBN: 9783734103247)

Bewertung zu "Wo die ungesagten Worte bleiben" von Marie Jansen

Wo die ungesagten Worte bleiben
marielle_booklovevor 7 Jahren
Spannende Familienhistorie mit kleinen Schwächen


Titel: Wo ungesagte Worte bleiben
Autor: Marie Jansen
Reihe: Nein
Verlag: Blanvalet 
Seitenzahl: 412 Seiten
Veröffentlichung: 16. Januar 2017
Preis: 9,99 €
ISBN: 978-3734103247


Vielen Dank an den Blanvalet-Verlag und die Random House Verlagsgruppe für das Rezensionsexemplar 


KLAPPENTEXT
 
In finsteren Zeiten leuchtet die Liebe am hellsten
Frankreich 1940. Als deutsche Soldaten das kleine Dorf Paimpont besetzen, verliebt sich die junge Französin Audrey ausgerechnet in den Sohn des Oberstleutnant, Rudolf. Ihre Liebe steht unter keinem guten Stern, denn Rudolf scheint in die dunklen Machenschaften seines Vaters verwickelt zu sein. Was verbirgt er vor ihr? 
Viele Jahrzehnte später stößt die Architektin Sabine in einem sagenumwobenen Château in Frankreich auf einen Koffer mit einem blutgetränkten Brautkleid und einigen Filmrollen, auf denen eine junge Frau zu sehen ist. Sie beginnt zu recherchieren und stößt auf ein unglaubliches Geheimnis, das sie bald in Gefahr bringt …


ZITAT
 
„Audrey versuchte am Tag stark zu sein, doch wenn die Dunkelheit hereinbrach, blätterte ihre Stärke ab wie alte Farbe von einer Wand.“


INHALT
 
Die Architektin Sabine erhält den Auftrag ein Chateau in Frankreich zu renovieren und darin ein neues Hotel einzurichten. Von Beginn an scheint ihr dieses Projekt sonderbar und sie begibt sich mi einem mulmigen Gefühl in die ländliche Gegend. Schon kurz nach Ihrer Ankunft werden ihr erste Steine in den Weg gelegt. Zusammen mit neuen Bekanntschaften, wie dem jungen und hochmotivierten Bauleiter oder einem Touristenführer aus der Stadt, macht sie sich schließlich an die Arbeit das Anwesen zu renovieren und die mysteriösen Geschichte dahinter aufzudecken. Sie ahnt nicht auf welch schrecklichen Schicksale sie stoßen wird und welche Gefahren sie erwarten werden…


COVER UND GESTALTUNG
 
Seit langem hatte ich kein passenderes Cover mehr zu einem Buch, wie es bei diesem der Fall war. Zwar ergibt sich der genaue Hintergrund der Gestaltung erst mit dem Lesen der letzten Zeilen, aber dann trifft es den Inhalt auch umso passender. Auf die genauen Umstände möchte ich wegen großer Spoilergefahr jetzt nicht weiter eingehen. Nur so viel, das Cover mit seiner historisch passenden und romantischen Gestaltung trifft voll meinen Geschmack. Dafür ließ ich auch mal den sonst üblichen Schutzumschlag im Regal liegen 
Die Kapitel lassen sich schwer verallgemeinern. Von etwas kürzeren bis hin zu längeren Kapiteln ist alles dabei. Noch dazu kommt der Leser in den Genuss mit Zeitsprüngen zwischen der Gegenwart und den 1940ern hin und her zu reisen. Zwar ist es typisch für solch Art Romane, begeistert mich aber auch gleichzeitig immer wieder aufs Neue. Bei diesem Buch hätte ich mir an manchen Stellen sogar noch mehr Reisen in die Vergangenheit gewünscht. Besonders am Ende kamen diese ein weinig kurz.


SCHREIBSTIL
 
Die Geschichte beginnt in der Gegenwart und schreitet recht zügig voran. Als Leser ist man schnell an der Seite der Hauptcharakterin Sabine und begibt sich in die liebevoll beschriebene kleine Welt. Leider dauerte es mir mit knappen 120 Seiten einfach zu lang, bevor die Geschichte, die der Klappentext verspricht langsam Fahrt aufnimmt. Zwar lässt sich die Geschichte gut und schnell weg lesen, aber wirkt gerade in der ersten Hälfte recht eintönig. Dies änderte sich zum Glück mit dem Einsetzen der Zeitsprünge zurück in die 1940er Jahre und das besetzte Frankreich. 
Die historischen Teile des Buches fand ich sehr spannend und waren auch wunderbar bildlich erzählt. Sowohl von dem historischen Chateau als auch der handwerklichen Herausforderungen, denen sich Sabine stellen muss, konnte ich mir als Leser schnell und gut ein Bild machen. Gerade die Sprünge aus dem besetzten Frankreich zurück in die Gegenwart vielen mir immer ein wenig schwer. Dies soll keinesfalls negativ wirken, vielmehr spricht es für die tolle Erzählweise von Marie Jansen, die den Leser voll und ganz in den Bann zieht.


MEINUNG
 
Um ehrlich zu sein viel meine Wahl dieses Buches nur auf Grund des zauberhaft gestalteten Covers. Doch unabhängig davon ist „Wo die ungesagten Worte bleiben“ eine schön und leicht erzählte historische Familiengeschichte, die den Leser in eine Zeit zieht, in der nur mit Hilfe großer menschlicher Stärke, Liebe und starken Freunden und Familie ein Leben möglich ist.
Das Buch hat mir wirklich gut gefallen, nur bin ich durch ähnliche Bücher von Lucinda Riley und Kate Morton wirklich verwöhnt und so zeigen sich einige Schwächen, die die Lesefreude jedoch nur zaghaft mindert. So wirkten beispielsweise die Charaktere der Gegenwart wenig greifbar und bei mir entwickelte sich nur sehr schwer das Gefühl eines Miterlebens der Geschichte. Zwar spielt Marie Jansen mit vielen detailgetreuen Beschreibungen, wie die architektonischen und baulichen Besonderheiten des Chateaus, aber das große Mitfiebern meinerseits blieb leider aus. Man hatte das Gefühl sich mehr mit dem Haus zu identifizieren als mit den eigentlichen Personen der Geschichte. Das gewisse Etwas fehlte mir einfach.
Die Personenkonstellationen sowohl der Gegenwart, also auch der Vergangenheit, gefielen mir dagegen sehr gut. Man hatte nicht die typische Lovestory vor sich, in der sich der reiche Schnösel in die bodenständige Architektin verliebt und beide auf historische Schatzsuche gehen. Vielmehr rückt die persönliche Geschichte von Sabine in den Hintergrund und die historischen Ereignisse in den Vordergrund. Dieser Fokus auf die damaligen Geschehnisse und das offen gestaltete Ende machen dieses Buch zu einer etwas anderen historischen Familiengeschichte. 


FAZIT
 
Weg vom Klischee der romantischen Famillienhistorie, hin zu einem spannend erzählten Ausflug in die dunkle Deutsch-Französische Geschichte.


Anzahl der Sterne:  3/5  

Cover des Buches Das Kind (ISBN: 9783426512173)

Bewertung zu "Das Kind" von Sebastian Fitzek

Das Kind
marielle_booklovevor 7 Jahren
Kurzmeinung: Solider Fitzek
Cover des Buches Im Ghetto gibt es keine Schmetterlinge (ISBN: 9783570403556)

Bewertung zu "Im Ghetto gibt es keine Schmetterlinge" von Matteo Corradini

Im Ghetto gibt es keine Schmetterlinge
marielle_booklovevor 7 Jahren
Theresienstadt aus der Sicht von Kinderaugen - erschreckend

Autor: Matteo Corradini

Reihe: Nein

Verlag: cbj Kinder- und Jugendbuchverlag

Seitenzahl: 284 Seiten

Veröffentlichung: 10. April 2017

Preis: 8,99 €

ISBN: 978-3-570-40355-6



Klappentext
 
Theresienstadt 1942: Die Nazis haben ein Lager für Juden errichtet, das zeitweise als Vorzeigelager dient. Doch es ist nur eine Station auf dem Weg in die Vernichtungslager. Inmitten dieser Hoffnungslosigkeit gründen Kinder eine Zeitschrift, um gegen das Grauen anzuschreiben. Sie treffen sich heimlich und verfassen Berichte über das Lager. Aber sie zeichnen auch Bilder, führen Interviews oder schreiben Gedichte.
Matteo Corradini bringt dem Leser auf berührende Weise das Schicksal dieser Kinder nahe.


Zitate
 
„Hier in Theresienstadt ist sogar die Natur eingesperrt, zur Untätigkeit verdammt, während sie draußen grünt und blüht, singt und den Rhythmus der Jahreszeiten folgt.“ (Seite 81)


„Hier im Ghetto ist die Schule ein Ort der Freiheit und Freude, anders als in Prag. Wenn man in Angst und Schrecken lebt,  dann kann etwas Lästiges trösten und Lebensmut geben.“ (Seite 88)


Inhalt
 
Die Tristesse des Durchgangslagers Theresienstadt – dies beschreibt den Inhalt des Buches ziemlich genau. „Im Ghetto gibt es keine Schmetterlinge“ handelt von einer kleinen Gruppe Jungen die in der Zeit von Verfolgung, Diktatur und Vernichtungslager versuchen, dem Leben jedes Fünkchen Hoffnung abzugewinnen. Hinter dem Rücken der SS bilden sie die Redaktion einer kleinen Zeitung, die vom Leben in Theresienstadt berichten, Bilder von anderen Kinder veröffentlichen und damit versucht ihrem Leben Normalität zu verleihen. 


Cover und Gestaltung
 
Die schweren Schicksale der Menschen in Theresienstadt zeigen sich dem Leser schon vor der ersten Zeile. Ohne den Klappentext zu lesen, weiß man direkt auf was man sich mit diesem Buch einlässt. Für eine so ernste Dramatik hat das Cover die passende  Aufmachung. Gerade die Farbgestaltung in Verbindung mit den matten und dunklen Tönen geben dem Leser, wenn auch nur einen Hauch, der Stimmung dieses Buches wieder.
Bevor das Buch beginnt gibt Matteo Corradini eine kleine Einleitung mit seiner Sicht auf Theresienstadt. Gerade für die junge Zielgruppe dieses Buches ein guter Einstieg, der nicht nur erklärend sondern auch aufklärend ist. Im Anschluss wir man als Leser direkt in die Zeit und Welt von Theresienstadt katapultiert.
 
Schreibstil
 
Matteo Corradini beschreibt die brutale Welt in der die Kinder leben schonungslos und verschönert Theresienstadt zu keiner Zeit. Mit Hilfe von relativ kurz gehaltenen Kapiteln und Absätzen bei denen Realität und Träume der Kinder immer wieder verschwimmen, verdeutlich der Autor nur noch mehr in welcher grausamen Zeit die Menschen in Theresienstadt leben.  Dabei lässt es sich sehr flüssig lesen, obwohl ich an einigen Stellen auf Grunde der Handlung innehalten und meine Gedanken sammeln musste. Dies zeigt aber auch nur wie überzeugend Corradini schreibt.
Von Anfang an lebt die Geschichte von Beschreibungen, Situationen und kleinen Szenen. Dabei geht es weniger um die Handlung, sondern vielmehr um die Befinde, Ängste und Sorgen der Bewohner von Theresienstadt. Für mich war es eines der ersten Bücher, die ohne großer Handlungsfortschritte eine fesselnde Geschichte wurde.


Meinung 


VORSICHT SPOILER
Bevor ich mit dem Buch begann, bin ich davon ausgegangen, dass ich das mit knapp 300 Seiten recht dünn gehaltenes Buch sehr schnell fertig lesen werde. Schon mit den ersten paar Seiten wusste ich, dass es wohl nicht so sein wird. Obwohl es sich, wie bereits erwähnt, recht gut lesen lässt, kann man die Brutalität und den schrecklichen Alltag dem sich die Kinder Tag für Tag stellen müssen, nicht einfach nur locker runter lesen. Für mich war dabei die eine oder andere Pause wirklich nötig.
Mit Blick auf den historischen Hintergrund und die Art und Weise, wie in diesem Buch Realität und die Traumwelt der Kids verschwimmen, hat man von Beginn an das Gefühl, dass dieses Buch nicht gut ausgehen wird. Der Autor schafft es dabei, die für die Kinder scheinbare normale Welt, dem Leser schonungslos brutal zu übermitteln. Leider musste ich feststellen, dass ich im Verlauf des Buches ein wenig abstumpfte und gleichzeitig versuchte ich diesem furchtbaren Ort die positiven Dinge abzugewinnen. Und genau das ist, was auch die Kinder versuchen. Denn auch Liebe und Freundschaft haben hier ihren Platz. 
Grundsätzlich gefiel mir das Buch ganz gut. Der Gedanke mit vielen bildhaften Beschreibungen zu arbeiten und den Alltag der Kinder darzustellen ohne dabei auf große Handlungssträngen wert zu legen, fand ich zu Beginn sehr spannend. Dadurch dass die Geschichte auch von historischen Fakten lebt, bedarf es in diese Richtung keine großen Erklärungen. Trotzdem fehlt mir in der Mitte des Buches eine fortschreitende Handlung. Auch spielt die auf dem Klappentext erwähnte Zeitung der Kinder in meinen Augen eine zu geringe Rolle.
Gegen Ende des Buches verläuft sich der Protagonist immer weiter in eine Traumwelt, um der fortschreitenden Grausamkeit zu entfliehen. Dabei fiel es mir auch immer schwerer zu unterscheiden, ob er nur wieder träumt oder das unausweichliche Ende näher rückt. Das Ende gestaltet Corradini grausam und auch wenig überraschend. Dabei nutzt der Autor möglichst wenig Worte, was es nur noch erschreckender wirken lässt.   


Fazit 


Ein Buch mit historischem und erschreckendem Hintergrund, wobei dem Leser nicht nur ein einziger Kloß im Hals stecken bleibt. Leider fehlt ein Fünkchen mehr Handlung!


Anzahl der Sterne: 3/5  

Cover des Buches Morgen lieb ich dich für immer (ISBN: 9783570311417)

Bewertung zu "Morgen lieb ich dich für immer" von Jennifer L. Armentrout

Morgen lieb ich dich für immer
marielle_booklovevor 7 Jahren
Kurzmeinung: Eine fantastisch romantische und spannende Geschichte, fernab der üblichen Jugendromanzen! Absolut lesenswert

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