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mathias_brose

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Cover des Buches Das Geschenk (ISBN: 9783888976896)

Bewertung zu "Das Geschenk" von Carol Ann Duffy

Das Geschenk
mathias_brosevor 13 Jahren
Rezension zu "Das Geschenk" von Carol A Duffy

Zauberei: ein Thema aktueller den je. Ob auf Papier oder Leinwand, zur Zeit kann man sich vor Funken sprühenden Zauberstäben und gemurmelten Sprüchlein kaum retten. Magische Wesen bevölkern unsere Fantasie und unerhörte Wunder geben uns Hoffnung. Gern wäre man selbst ein Magier und möchte zauberhaft fremde Welten retten.
Leider haben alle Geschichten jedoch eines gemeinsam: sie bleiben Geschichten. Sie verzaubern uns mit ihrem schillernden Glanz für Stunden, Tage oder auch Wochen – aber danach verpuffen sie wieder im grauen Nebel des Alltags.

Doch Zauberer gibt es wirklich! Zwei davon sind Carol Ann Duffy und Rob Ryan. Die schottische Dichterin, 2009 mit dem Titel „Poet Laureate“ ausgezeichnet, der sie als Hofdichterin der britischen Königin auszeichnet, und der britische Künstler sind wahre Magier.
Der Beweis liegt in den magischen Seiten ihres Buches „Das Geschenk“ verborgen.
Ein Buch, dass die Geschichte des Lebens erzählt. Die Geschichte eines Mädchens, dass ein Picknick mit ihren Eltern macht. Auf einer nahen Lichtung sammelt sie Blumen für einen Kranz zusammen und hegt einen tiefen Wunsch: dort möchte sie einmal begraben werden.
So begleitet man sie auf ihrem Lebensweg, lernt ihre Kinder kennen und sieht das Leben an ihr vorbeiziehen. Ein Leben, in dem es darum geht einen Platz zu finden, wo man sich zu Hause fühlt, sich entfalten kann und sich seine Wünsche erfüllen kann.

Umschmeichelt werden die schwarzen Lettern, die eine wunderbare Handlung weben, von Scherenschnitten Rob Ryans. Detailverliebt und magisch wird so jede Seite dieses Werkes zu einem kleinem Wunder. Für jede Doppelseite schuf der Künstler eine passende Szenerie, die von beblümten Wiesen, schimmernden Sternenhimmel oder Ranken überwucherten Pflanzen erzählt.
Man verliert sich in einer märchenhaften Welt, in der Zeit und Zauber miteinander verwoben sind. Je länger man auch nur eine Seite betrachten, umso mehr entdeckt man. Dadurch entsteht ein Perfektes Muster aus Schrift und Bild.

„Das Geschenk“ ist vieles: Kunstbuch, Bilderbuch, Kurzgeschichte und nicht zuletzt Kinderbuch. Dabei entzieht es sich jeder Altersbeschränkung und bietet sich selbst für Erwachsene mit ihrer anrührenden Geschichte als Lektüre zum Entspannen an.
Von zwei Zauberern erschaffen ist „Das Geschenk“ pure Fantasie die einen das ganze Leben über begleitet und berührt. Einfach magisch.
Diese Rezension ist auf Streifenreich [http://eberhardzwelt.wordpress.com/] zu lesen.

Cover des Buches Der Schäfer, der Wind, der Wolf und das Meer (ISBN: 9783836952736)

Bewertung zu "Der Schäfer, der Wind, der Wolf und das Meer" von Einar Turkowski

Der Schäfer, der Wind, der Wolf und das Meer
mathias_brosevor 13 Jahren
Rezension zu "Der Schäfer, der Wind, der Wolf und das Meer" von Einar Turkowski

Einar Turkowski, ein Mann aus Blei aus Träumerei. Der deutsche Illustrator zeichnet sich mit grafitschimmerndem Werkzeug hauchfeine Welten aus Strich, Nebel und Märchen. Zwischen filigraner Kunst und technischer Zeichnung wabern seine Werke in einer eigenen Sphäre.
In „Der Schäfer, der Wind, der Wolf und das Meer“ geht Turkowski noch einen Schritt weiter. Im Gegensatz zu den idyllisch anmutenden Sätzchen beschreiben die Zeichnungen eine gnadenlos technisierte Welt.
Der namenlose irischer Schäfer – ein Bastler und Tüftler, der mehr mit dem Holzpuppenvater Geppetto gemein hat, als mit einem vollbärtig gemütlichen Iren – erkennt, dass er zu große Angst hat eines seiner geliebten Schafe zu verlieren. Gleichsam sind diese allesamt mechanisch, bestehen aus Federn, Schrauben und Zahnrädern und werden eher durch Rost oder verlorene Federspannkraft außer Gefecht gesetzt, als durch Krankheiten. Die Unberechenbarkeit der Natur: abgeschafft.
Trotz allem verlässt er seine Schafe, und erst als der Schäfer ein Schiff namens „Pandora“ besteigt und aufs aufgewühlte Meer hinausfährt, findet er den Frieden mit sich.
Ein illustriertes Buch, das mit kindlicher Leichtigkeit und Faszination auf wundersame Art und Weise das Wesen unserer Gesellschaft beschreibt. Ohne Schwindelgefühl.
Die komplette Rezension gibt es auch auf Streifenreich [http://eberhardzwelt.wordpress.com/]

Cover des Buches Zwei schwarze Jäger (ISBN: 9783608938852)

Bewertung zu "Zwei schwarze Jäger" von Brigitte Kronauer

Zwei schwarze Jäger
mathias_brosevor 14 Jahren
Rezension zu "Zwei schwarze Jäger" von Brigitte Kronauer

Ich habe mich verlaufen. In einem Labyrinth aus Wörtern, eingezäunt mit grünen Dornenhecken aus Kommata und Doppelpunkten, irre ich ziellos umher – wie eine Maus im Testlabor - da ich, anstelle mich auf die Suche nach Kompass und Karte zu begeben, eine Flasche Rotwein und Kerzen besorgte: „Wir lassen dich nicht vorbei, Du, der weder Schnur noch Faden hat.“, rufen sie mir unbarmherzig zu, um mich schlussendlich zu brechen und verzweifeln zu lassen.
Das Labyrinth, wir können es freilich auch Buch nennen, wenn nicht gar Roman – oder besser Episodenroman, ist unter dem Namen „Zwei schwarze Jäger“ bekannt.

Schon nach dem Aufschlagen des Buches treten wir ein, auf der ersten Seite sind wir schließlich vollkommen gefangen.
Wir betrachten die Autorin Rita Palka, wie sie uns in die Einzelheiten eines verunglückten Abends einweiht.
Frau Palka reist zu einer Lesung „ins Dunkel des Städtchens W., in der angeblich verträumten Mittelgebirgslandschaft E. des verschlafenen Bundeslandes I.“. Auf dem dortigem Schloss hat sie es mit einem jämmerlich unmotivierten Publikum zu tun, das für ihr erscheinen vermutlich bezahlt wurde. Frau Palka liest trotzdem aus ihrem Werk „zwei schwarze Jäger“.
Bis die Schlossdame sie mit klaffendem Mund ganz unverzagt und schamlos angähnt.
Zum Sprung auf die Leserschaft bereit, beschließt die Autorin schließlich ihre Strategie zu ändern. In ihrer zweiten Geschichte, „die Grotte“ , welche der Grotte des Tiberius in Sperlonga gewidmet ist, improvisiert sie an ihrer Vorlage vorbei.
Inspiriert von dieser Grottenfabel beginnt der Roman mit einem Verwirrspiel aus Lebensträumen
Man wird das Gefühl nicht los, das Frau Kronauer bei ihren darauf folgenden kleinen Erzählungen, so unbeschreiblich feinfühlig und doppelbödig sie auch sein mögen, in ein eigens gesponnenes Gewirr aus Handlungsfäden verstrickt. Sobald der Leser eine Abzweigung des Labyrinthromans nicht mitgeht oder verträumt, ist er verloren und ihm wird keine helfende Hand mehr gereicht.

Womöglich ist Zeit der beste Retter in der Not und auch der Einzige. Man braucht Zeit um Frau Kronauers odysseische Irrfahrt durch ein gewaltig eigenwilliges Sprachmeer ohne Verluste zu überstehen. Viel Zeit.
Die komplette Rezension findet sich wieder auf ARTiBERLIN (http://www.artiberlin.de/blog/show/id/4258).

Cover des Buches Die Lügen der Frauen (ISBN: 9783423133722)

Bewertung zu "Die Lügen der Frauen" von Ljudmila Ulitzkaja

Die Lügen der Frauen
mathias_brosevor 14 Jahren
Rezension zu "Die Lügen der Frauen" von Ljudmila Ulitzkaja

Shenja, als „Heldin“ des kleinen Romans „Die Lügen der Frauen“, schult in sechs kleinen Geschichten ihr Gespür für die Lüge und die Sehnsucht des weiblichen Geschlechts.
Da mystifiziert sich eine überschwänglich rothaarige Engländerin zu einem leidgeprüften Wesen, lässt ihre vier fiktiven Kinder durch einen Fluch sterben und findet erst durch das fünfte die erträumte Erlösung. Eine Nichte erschwindelt sich eine wilde und ungezügelte Affäre mit ihrem Onkel. Eine alleinstehende Dame schmückt sich gegenüber ihrer wissensdurstigen Studentin als Verfasserin fremder Gedichte mit güldenen Lorbeeren. Als schließlich die noch nicht abgebrühte, aber schon lauwarme Heldin in die nebulöse Welt russischer Prostituierter in der Schweiz eintaucht, berichten ihr diese von einem zauberhaften Märchen, welches schon die Gebrüder Grimm gesammelt haben: der Aufstieg der schmutzigen und ärmlichen Magd zur Geliebten des Königs.
So wird Shenja, eine erfolgreiche Geisteswissenschaftlerin und Mutter, in ihrem Leben von großen und kleinen Lügen begleitet, erzogen und wächst an ihnen. Sie fungiert als Beichtmutter für die gequälten Seelen der Frauen, hört ihnen zu, glaubt ihnen und macht ihre Lügen erst wirklich real.
Bis ihre Lehre in einen tragischen Unfall mündet. Drei Tage liegt sie im Koma, acht Stunden wird sie operiert, zweimal bleibt ihr Herz stehen. Gelähmt und starr wie der Ast einer Eiche wird Shenja nach Haus gebracht, sitzt nach drei Monaten immerhin schon im Rollstuhl und verliert doch jeden Lebensmut.
Auf gut zwanzig Seiten wird Shenja nun die Kunst zu leben neu erlernen müssen. Zwanzig Seiten für eine Technik, gar eine Wissenschaft, denen schon Aristoteles ganze Bücher widmete.
Wäre diesem, schon im Klappentext angepriesenen Kapitel nicht ein wenig mehr Platz einzuräumen?
Frau Ulitzkaja hätte es nicht übertreiben dürfen. Sie hätte uns die leichte und sanfte Geschichte mit tragischem Liebes(un)glück erzaubern und Krankheit und Tod außen vorlassen sollen. Das steht dem Roman nicht sonderlich und lässt nur die Aufgabe, die wir enthusiastisch versuchen sollten zu entschleiern, aus den Augen verlieren: die Lügen der Frauen.
Die komplette Rezension dazu gibt es auf ARTiBERLIN (http://bit.ly/drV9Jn).

Cover des Buches Die Welt summt in b-Moll (ISBN: 9783832180911)

Bewertung zu "Die Welt summt in b-Moll" von Mari Strachan

Die Welt summt in b-Moll
mathias_brosevor 14 Jahren
Rezension zu "Die Welt summt in b-Moll" von Mari Strachan

Respektvoll, sich an den abgeblätterten grünen „Putzgesichtern“ an der Küchenwand vorbei schleichend, im Schlaf durch den Nachthimmel fliegend, oder den toten Fuchspelz der reichen Nachbarin rettend, versucht Gwenni Morgan den größten Fall ihres kurzen Lebens zu lösen: das Verschwinden des Diakons Mr. Evans aufzudecken.
Die kleine Detektivin nimmt uns mit auf einen zauberhaften Streifzug durch ihre eigene magische Welt eines kleinen Arbeiterdorfs in Wales in den 50er Jahren.

/„Steht in der Bibel etwas darüber, ob Tiere eine Seele haben?“, frage ich die Stimme Gottes.
„Nicht ausdrücklich, Gwenni.“ Er seufzt.
„Also können Tiere doch eine Seele haben?“
„Das kann man wahrscheinlich so oder so sehen“, sagt die Stimme Gottes./

Geschickt bringt sie die winzige Welt der Erwachsenen in Gefahr durch ihre Fragen, die den Sonntagsgottesdienst zum Austausch von Klatsch und Gerüchten nutzen und ansonsten die Vorhänge zuziehen, "um uns vor der Welt zu verbergen".

Ein wirklich zauberhaftes Buch voller Phantasie, Poesie und Wunder.

Die komplette Rezension zu "Die Welt summt in b-Moll" findet sich auch auf ARTiBERLIN (http://bit.ly/9TdaaS).

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