Bewertung zu "Im Jahr des Honigkuckucks" von Linzi Glass
Kurze Episoden lesefreundlich zu einem Roman zusammengeführt, der leicht geschrieben, doch starke emotionale Kost verbirgt und den geneigten Leser zu Tränen rührt. Dies nicht nur, weil die Geschichte aus der Sicht eines 12-jährigen Mädchens erzählt wird, die sich vom Übergang von Kind zu Frau mit vielen Widersprüchlichkeiten konfrontiert sieht und hilflos zwischen dem Geschehen steht. Die einzige Stütze sind die schwarzen Dienstboten, allen voran der weise Buza, der ihr mit seinen Geschichten Halt und Nähe gibt. Südafrika ist der Schauplatz, Johannesburg die Stadt, Zeit des inhaftierten Nelson Mandelas, der im Hintergrund Hoffnung für die schwarze Bevölkerung signalisiert. Die Oberflächlichkeit der Erwachsenen egal ob gutsituiert oder dem Zigeunerleben verschrieben, ziehen sich durch die Geschichten, durch das Leben von Em, Emilie, Miss Emily. Ein sagenhaft schönes Buch, eine sehr spannungsvolle Geschichte, die nicht rüde erzählt wird, aber zwischen den Zeilen dem Elend und der Verzweiflung Raum gibt, die diese Geschichte so einmalig macht.
Prädikat: absolut empfehlenswert (für Teenager und Eltern)