michaela_sanders
- Mitglied seit 06.03.2012
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- 168 Bewertungen (Ø 3,85)
michaela_sanders´ Bücher
Zur BibliothekRezensionen und Bewertungen
Ein wunderbares sehr zu Herzen gehendes Buch. Anton ein einfacher, etwas dickleibiger Busfahrer, lässt sich eines Tages zu einem Ausflug ans Meer überreden. Eine todkranke Mitfahrerin seines Busses möchte ans Meer und er frägt in den Bus wer mitkommen möchte. Eine muntere kleine Gruppe an Leuten lässt sich auf das Abenteuer ein. Nebenbei gibt’s noch eine Frau, in die Anton verliebt ist und dessen Erweiterung er sich aber nicht sicher ist. Besonders haben mir die Charaktere gefallen, vor allem Anton. Er ist einfach, ein bischen schüchtern, ein bischen folgsam seiner Mutter gegenüber, aber dennoch so überaus liebenswürdig, dass ich ihn immer wieder knuddeln möchte. Vor allem seine Butterbrezen haben es mir angetan, aber auch die anderen Mitfahrer, sind alle unglaublich authentisch und unverscnörkelt dargestellt, dass einen das Herz aufgeht bei so viel Menschlichkeit. Die Fahrt spitzt sich sehr zu und man fiebert mit, ob sie denn tatsächlich ihr Ziel erreichen. Das fand ich ebenfalls wunderschön an dem Buch, es ist realistisch, mit alle den Verrücktheiten . Es ist ein eher dünnes Buch, deswegen hatte ich es in einem Nachmittag durch.
Bewertung zu "ESCAPE - Wenn die Angst dich einholt" von Nina Laurin
Eine interessante und spannende Idee, die mich gleich am Anfang in den Bann gezogen hat, eine Tochter, die zur Adoption frei gegeben wurde, verschwindet und für Laine /Ella beginnt eine horrorgeachichte. So ab der Mitte wird das Buch für meinen Geschmack etwas unglaubwürdig. Ein Kommissar der mit einer verdächtigen schläft und der auch sonst noch einige Ungereimtheit macht, die ich nicht achvollziehen kann (ich will nicht noch mehr Spoilern). Entweder ist es gewollt, oder die Charaktere sind nicht wirklich ausgearbeitet, zum Teil wird mir nicht klar, wieso Dinge passieren udn ich muss immer wieder zurück blättern im Versuch das Geschenke besser verstehen zu können (was mir sonst nicht passiert). Es bleibt schon spannend, weil man ja wissen möchte was mit dem Mädchen passiert ist, und das Ende war auch nicht ganz vorhersehbar und hat mich doch verblüft. Ich bin mir aber nicht ganz sicher ob damit die ganze Geschichte doch stimmig erscheint, oder immer noch verwirrend und unausgegoren wirkt. Man kann es schnell und flüssig lesen. Allerdings hätte ich mir von dem Thema mehr erwarte, ich fand die Idee udn den Klappentext sehr spannend, und war dann vom Inhalt etwas enttäuscht.
Bewertung zu "Boarderlines - Fuck You Happiness" von Andreas Brendt
Leider hat das Buch meinen Geschmack nicht getroffen. Die erste Hälfte des Buchs wirkt auf mich sehr seicht und belanglos, seitenlang werden Saufszenen und Kifferszenen beschrieben. Der Protagonist wirkt getrieben, er beschreibt seine Referendarzeit als sehr anstrengend, und irgendwie ohne großer Freude daran, die surf Ferien wirken wie eine Flucht. Die zweite Hälfte des Buchs wird etwas besser. Endlich bekommt es mehr Tiefe. Andi besucht ein meditationscamp und einen Guru in Hawaii. Er erfährt einiges von seinem Leben und wirkt glücklicher. Die Liebesgeschichte mit Paula bleibt in der Erzählung an der Oberfläche, er beschreibt zwar wie wichtig und einmalig Paula für ihn ist, aber atmosphärisch ist nichts von dem Zauber zu spüre. So gehts mir in weiten Teilen, es wirkt wie ein Tagebuch, in dem für den Schreiber wichtige Details enthalten sind, für den Leser (oder auch nur für mich) sich diese Wichtigkeit aber nicht transportiert, sondern langweilig und ermüdend wirken. Unklar bleibt mir auch was die Aussage des Buchs sein soll und für welches Publikum es geschrieben ist. Es könntewas esoterisches, spirituelles beinhalten, aber der Schreibstil klingt für mich dazu etwas zu sarkastisch, zu negativ, zu unempathisch. Ur ein reines easy peasy Buch ist es aber auch nicht, dazu ist es zu wenig lustig. Ich weiß nicht wo ich es einordnen soll. Fazit: nicht mein Geschmack.
Bewertung zu "Die Herzen der Männer" von Nickolas Butler
Es wird das Leben von Nelson und Jonathan in verschiedenen zeitlichen Zusammenhängen beschrieben. Was sehr schön gelungen ist, ist die Darstellung des Wandels der Werte innerhalb den Zeitabschnitten. Die Stimmung der Zeiten ist sehr gut eingefangen. Was es mir ein wenig schwierig machte das Buch zu lesen ist, dass es für mich keine positive Identifikationsfigur gab. Ich mochte keiner der Charaktere besonders gerne. Jeden für sich genommen fand ich schmierig, unehrlich, egoistisch. Vor allem fand ich nicht „das Herz“. Vielleicht habe ich mir da auch nur was falsches vorgestellt. Nämlich emotionales, Auseinandersetzung mit Schwächen, Selbstkritik, Wachstum an lebensereingnissen. Nichts davon habe ich aber erfahren, es ging eher darum, wie sich negative Erfahrungen weiter ausbreiten, unhinterfragt auf die nächste Generation übertragen haben. Das gelingt dem author sehr gut, diese Mechanismen einzufangen und darzustellen. Allerdings ist mir das zu wenig oder vielmehr macht mir das die beschrieben Männer eben extrem unsympathisch. Nun es heißt ja nicht, dass einem die Menschen immer sympathisch sein müssen, aber ich hab mich deswegen nicht so in das Buch reinversetzten können. Nichts desto trotz sind einige sehr wertvolle Stellen im Buch, es wird über Helden und Versager gesprochen, sehr weise und richtige Worte finde ich da immer wieder versteckt.
Ein wunderschön gestaltete Buch über Wörter. Ich hätte das Buch gerne in Hardcover, würde dem ganzen Werk noch die zustehende Würde geben. Zum Inhalt: ein Wort, zwei Silben, mehr weiß man am Anfang nicht, jedoch kommen immer mehr Hinweise hinzu, so dass man im Laufe dezs Buches mitraten kann, um welches Wort es sich nun handeln könne. Das Wort geht auf eine Reise und kommt dabei an einigen skurrilen, fantasievollen und durchdachten Orten vorbei. Zum Beispiel zum Kaffeetrinken mit den Worten verrückt und Esel (das Ganze erinnert ein bischen an Alice im Wunderland), weiter geht’s über eine Eselsbrücke, durch den Wortfluss zur Stadt Sprachen. Das bezaubernde an diesem Buch sind die durchdachten, fantasievollen Elemente, die sich zu einer eigene Welt vervollständigen, die in sich logisch erscheint. Das Spiel mit den Worten, Hinweise auf den Gebrauch der mündlichen und schriftlichen Sprache all das liefert ein fantasievolles Buch. Allerdings sei gesagt, dass die Geschichte selbst nicht so im Vordergrund steht, zumindest für mich nicht, wer also eine spannende, fesselnde Geschichte erwartet, der wird enttäuscht sein, das Buch lebt von den Kleinigkeiten und den sprachlichen Finessen. Und da kommt der Leser auch voll auf seine Kosten.
Mir fällt es sehr schwer eine Rezension zu schreiben ohne zu viel vom Inhalt zu verraten. Denn ein großer Reiz ist der Überraschungseffekt am Ende. Ein schlüssiges und glaubhaftes Ende, in dem zwar nicht alles bis ins letzte aufgeklärt wird, aber das braucht es auch gar nicht. Aber fange ich erstmal mit dem Anfang an. Mir ist die Protagonistin auf Anhieb sympathisch, man spürt ihre große Verantwortung für ihren autistischen Bruder, bei einer Mutter die sich in eine Depression zurück gezogen hat und einem Vater der sich in die Arbeit flüchtete. Ich bin sehr berührt von den Personen, sie rufen die unterschiedlichsten Gefühle hervor. Yva lernt Julie kennen, eine etwas seltsame Person, ich kann mich schlecht festlegen ob ich sie mag oder nicht. Der Schreibstil ist locker und so kommt beim Lesen des doch schwerem Thema keine düstere und depressive Stimmung auf. Vielleicht Mitgefühl mit Yva und Ärger auf die vernachlässigenden Eltern, dennoch wird deren Handelsweise am Schluss auch begreiflich. Besonders gut hat mir gefallen, dass der Roman in drei erzählerperspektiven geschrieben wurde, aus Sicht von Yva, aus Sicht des Vaters und aus Sicht ihres besten Freunde, wobei ich von Anfang an hoffte, ob sich da vielleicht etwas mehr entwicklen kann. So dass es auch noch um eine zarte, schwebende Liebesgeschichte geht, die aber nicht im Vordergrund steht. Mich hat das Buch völlig überzeugt, ehrlich, ernst aber nicht düster. Es räumt ein bischen auf mit den Klischee, Jugendliche haben nur einen Kopf fürs feiern. Es wird klar, dass schlimme Dinge passieren können, und es dennoch einen Weg gibt weiter zu gehen.
Bewertung zu "Mein Leben oder ein Haufen unvollkommener Momente" von Peter Bognanni
Der Klappentext verspricht eine Liebesgeschichte via Internet und deswegen habe ich erwartet etwas darüber zu erfahren, wie sich die Beziehung zwischen tess und Jonah anfühlt und entwickelt. Leider werde ich dahingehend sehr enttäuscht. Es geht nicht und die Beziehung zwischen Jonah und tess, darüber erfährt man leider sehr wenig. Sondern um die trauerbewältigung. Leider gelingt es dem author nicht das emotional rüber zu bringen, und so gesehen entspricht das Buch fast dem Titel, es ist eine Aneinanderreihung von unzusammenhängenden Momenten . Es werden nebenstrenge nicht integriert. Sie wirken skurril und zusammenhangslos. Für mich ist kein Gesamtbild zu erkennen. Den einen Stern von mir gibt es, weil mir die Sprache sehr gut gefällt und das Buch trotz der inhaltlichen Schwächen sehr gut zu lesen ist. Auch wenn es wirklich bis zum Schluss nicht klar wird um was es gehen soll, denn im Prinzip ist es für ein Buch über trauerbewältigung einfach nicht emotional genug.
Bewertung zu "Und du kommst auch drin vor" von Alina Bronsky
Gleich das erste Kapitel hat mich neugierig gemacht: Kim muss zu einer Lesung und in dem Buch geht es scheinbar um ihr Leben. Es ist ihr furchtbar peinlich und sie blickt sich um, ob die anderen was merken. Ein wirklich witziger Plot wie ich finde. Um diesen Kern dreht sich das Buch, man erfährt von ihrer besten Freundin, ihren Eltern und einem Jungen, der scheinbar sterben soll, laut dem Buch. Nun versucht sie alles zu machen, damit das Buch nicht Wirklichkeit wird. Der Schreibstil ist leicht und locker und trifft die Sprache und Ausdrucksweise der Jugend sehr genau. Ein sehr unterhaltsames Buch, dass mir große Freude beim Lesen bereitete. Besodners gefällt mir, dass das Buch eine wichtige Botschaft enthält: Lass dir von niemanden Vorschreiben wie dein Leben auszusehen hat. So das es das hintergründige Thema der Identitätsfindung sehr witzig und unterhaltsam streift. Einen kleinen Abzug erhält das Buch, weil mir das Ende nicht sehr gefallen hat, es wirkt etwas erzwungen. Und es gibt einen Konflikt zwischen den Freundinnen, der für meinen Geschmack etwas zu seicht dargestellt wurde.
Bewertung zu "Morgen ist es Liebe" von Monika Maifeld
Bereits der Klappentext macht mich neugierig: Wieso will sich Martin das Leben nehmen, wieso ist er mitten in der Nacht alleine in den Weinbergen. Dann ereignet sich ein Unfall und er sieht es als Zeichen, sein Leben nicht zu beenden.
Besonders an diesem Buch gefallen mir die Menschen, Martin ist geheimnisvoll und er ist geprägt durch ein Schicksal, dass ihm sehr viel Schmerz und Schulgefühle bereitet, man erfährt aber erst ganz zum Schluss was ihm wiederfahren ist, so dass die Spannung erhalten bleibet. Dann gibts noch Alex die junge Ärtztin, die ein bischen einsam, und ein bischen misstrauisch und garstig ist. Diese beiden Menschen, die erstmal so gar nicht zueinader passen, reagieren aber eigenartig aufeinander. Sie können es erstmal nicht verstehen und wollen es gar nicht zulassen, so dass sich einige Hürden und Missverständnisse auftuen. Dann gibts noch die Martha, Alexs Mutter mit den schrillen exotischen Hüten, sie ist ein witzige Figur, mit der man schmunzeln kann. Zwei weitere Figuren, der Polizist der den Unfall untersuchen und ein Reporter der das geschehen auf fiese Weise ausschlachten will, spielen einen wichtige Nebenrolle.
Es ist eine schöne Geschichte, vielleicht auch etwas weihnachtlich, da es um die Weihnachtszeit spielt. Mit ganz viel Herz und Gefühl. Sie macht neugierig und ist nicht ganz so vorhersehbar, nicht ganz nach dem immer gleichen Schema geschrieben, sondern etwas besonderes.