Bewertung zu "Erst kam Corona, dann Sophia oder das Versteck im roten Haus" von Rebekka Jost
Der Roman von Rebekka Jost handelt von der 15-jährigen Sophia, die von einer Pflegefamilie aufgenommen wird. Sophia hat eine schwierige Zeit hinter sich mit einer Mutter, die sich von ihr abwendet und einem Vater, den sie nicht kennt. Aber auch die Pflegefamilie hat mit den vier leiblichen Kindern bereits einige Alltagsprobleme am Hals.
Trotzdem nehmen sie Sophia bei sich auf, die es ihnen alles andere als leicht macht. Alle Versuche scheitern, sie in die Familie zu integrieren. Sie zieht sich immer mehr zurück, verschanzt sich regelrecht in ihrem Zimmer, schwänzt die Schule und verbreitet schließlich noch Lügengeschichten über ihre Pflegefamilie. Diese gehen sogar so weit, dass sie das Jugendamt wieder aus der Familie holt. Als wären all diese Probleme noch nicht genug, legt die Corona-Pandemie das alltägliche Leben lahm, was zu zusätzlichen Spannungen führt.
Erst als Sophia nach den Lügen, die sie verbreitet hat, vom Jugendamt geholt wird, beginnt sie ihre momentane Situation zu reflektieren und trifft eine Entscheidung …
Rebekka Jost ist es gelungen mit Spannung die Sicht beider Seiten zu schildern. Auch wird ein altes Tagebuch, das von Sophia gefunden wird, in die Geschichte eingebaut. Sophia erkennt Parallelen zwischen ihrem jetzigen Leben und dem Mädchen, das damals verzweifelt das Tagebuch schrieb.
Eine Geschichte, die ans Herz geht und durch das aktuelle Geschehen sehr authentisch wirkt.