Bewertung zu "Die Tochter der Unsterblichen" von Dania Dicken
Zum Inhalt:
Die 19-jährige Arinaya muss ihr zu Hause und ihre Familie verlassen, weil Linthizian - der königliche Berater - sie für eine Unsterbliche hält und alle Mädchen, die zu einer bestimmten Zeit geboren wurden, gefangen nimmt. Grund dafür ist eine alte Legende des unsterblichen Volks der Vandhru, laut der die Tochter eines Vandhru und eines Menschen geboren werden soll. Zusammen mit Marthian und Nilas begibt sie sich auf eine Reise quer durchs Land, um herauszufinden, ob sie tatsächlich die Gesuchte ist.
Zur Welt:
Die Autorin hat für ihr Epos eine eigene Welt kreiert, was ihr meiner Meinung nach hervorragend gelungen ist. Die Welt wird von einer Vielzahl von Wesen bevölkert, manche gutmütig, viele davon jedoch eher sehr sehr böse. Eine Weltkarte findet man auf der Homepage der Autorin bzw. im gedruckten Buch.
Zu den Charakteren:
Arinaya ist die Hauptfigur des Buches. Sie macht eine Ausbildung zur Heilerin und sollte mit ihren 19 Jahren eigentlich schon längst verheiratet sein. Anders als für die Zeit, in der die Geschichte spielt, ist Arinaya nicht das typische "Weibchen", sondern hat ihren eigenen Kopf. Sie ist frech und lässt sich nichts gefallen, was mir sehr gefiel.
Linthizian ist ein Antagonist, wie er im Buche steht. Er kennt die alte Legende und machthungrig, wie er nun mal ist, gäbe es für ihn nichts Schöneres als ein Kind mit einer Vandhru zu zeugen. So könnte er seine Macht festigen und wäre unangreifbar. In seinem Wahn schreckt er auch nicht davor zurück, 11-jährige Mädchen zu entführen und in seinem Kerker einzusperren.
Generell haben alle Charaktere im Buch ihre Stärken und Schwächen. Nilas zum Beispiel ist ein Meister im Dolchkampf, hat jedoch starke Bindungsängste. Marthian ist sehr fürsorglich und mitfühlend, doch sein Beschützerinstinkt bringt ihm die ein oder andere Narbe ein.
Zum Stil:
Das Buch liest sich mehr oder weniger flüssig. Hier und da gibt es ein paar Wortwiederholungen und holprige Sätze - besonders während der Kampfszenen -, aufgrund der gut ausgearbeiteten und spannenden Geschichte fallen diese für mich jedoch kaum ins Gewicht.
Fazit:
Die Tochter der Unsterblichen ist der erste Band einer Fantasy-Reihe. Die Geschichte rund um Arinaya und ihr Schicksal nimmt früh Fahrt auf und was sich für mich wirklich positiv auswirkt ist die Tatsache, dass es in dem Buch nur wenig Leerlauf und so ziemlich keine Fantasy-typische Heldenreise gibt. Die Wege, die die Freunde zurücklegen, werden kurz und bündig beschrieben. Die Charaktere sind meiner Meinung nach gut ausgearbeitet und entwickeln sich während der Geschichte stetig weiter. Dennoch gibt es hier Spielräume für die nachfolgenden Teile.
Man merkt ab und zu kleine Unsicherheiten in den Formulierungen, alles in allem ist das Buch für mich in sich stimmig und es hat Spaß gemacht, es zu lesen.