Provinzkrimi
Im Heimatwinkel, dem neu gebauten Luxus-Spa-Hotel in Niederkaltenkirchen wird eine Leiche gefunden. Der Tote ist in der Badewanne ertrunken und nun bricht wieder Stress für Kommissar Eberhofer aus. Zumal seine Freunde schnell unter Verdacht stehen, etwas mit dem Mord zu tun zu haben.
Ein Ermittlungsfehler jagt den anderen, sodass die Aufklärung immer wieder auf der Kippe steht. Aber Eberhofer wäre nicht Eberhofer, wenn er diese harte Nuss nicht knacken könnte. Besonders in die Ermittlungen bezieht er seinen Freund, den Birkenberger Rudi in seine Ermittlungen ein, was diesen am Ende fast noch das Leben kostet…
Dieser nunmehr achte Fall um Kommissar Eberhofer und seine Freunde im niederbayrischen Niederkaltenkirchen fängt ebenso vielversprechend wie seine sieben Vorgänger an. Allerdings verliert sich Rita Falk hier immer mehr in Nebensächlichkeiten, die einiges an Spannung nimmt. In der Hoffnung, dass sich das Blatt wendet, bleibt man als echter Eberhoferfan natürlich am Ball. Immer wieder ist ein Punkt erreicht, zu dem man annimmt, dass die Autorin die Kurve bekommt, aber leider verliert sie sich immer wieder in maues Geplänkel über die Einwohner Niederkaltenkirchens. Dabei hätte es so spannend sein können, weil hier der Täter mal nicht schon am Anfang zu erahnen ist.
Trotz alledem bin ich gespannt auf den neunten Fall, der zumindest im Fall von Kommissar Eberhofer und seinem Kumpel dem Birkenberger Rudi eine Fortsetzung bringen soll.
Leider ist dies der erste für mich enttäuschende Fall für Eberhofer und die Niederkaltenkirchener. Vielleicht überzeugt mich Rita Falk ja wieder mit dem neunten Fall dieser Reihe in gewohnter Manier. Somit kann ich sagen, dass der Fall acht gut in den Regalen stehen bleiben kann.
monja1995
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Zur BibliothekRezensionen und Bewertungen
Bewertung zu "Das Albtraumhaus - Thriller" von Cornelia Lotter
Immer wieder kommt Melanie, die selbstständige Landschaftsgärtnerin auf dem Weg zum Schwimmen an einer weißen Bauhausvilla vorbei, die so gar nicht in die Gegend passt. Besonders der total verwilderte Garten sticht ihr immer wieder ins Auge und schmerzt in ihrem Gärtnerinnenherz. Sie kann sich sehr gut vorstellen, wie schön dieser Garten unter ihren Händen werden könnte.
Wie es der Zufall so will, entdeckt Melanie die Anzeige des Eigentümers, über die er einen Gärtner sucht. Sie bewirbt sich darum und bekommt den Auftrag ebenso schnell, wie den vereinbarten Vorschuss.
Mit Feuereifer macht sie sich an die Gestaltung, bei der ihr der Hausherr freie Hand lässt. Ihr Freund, der sich sträubt endlich eine Stelle anzunehmen, um zum Lebensunterhalt beizutragen wird dabei von ihr für die groben Arbeiten mit eingespannt. Schnell nimmt ihre Arbeit Gestalt an und findet die Begeisterung des Besitzers, der ihr nun das Angebot macht, während seiner häufigen Dienstreisen auch das Haus zu hüten und die dauerhafte Pflege des Gartens zu übernehmen.
Begeistert nimmt sie den Auftrag an, der ihr ein sicheres Einkommen garantiert.
Der Hausbesitzer führt sie durchs Haus, erklärt ihr alle technischen Finessen, mit dem es ausgestattet ist. Etwas unsicher, ob sie mit allem klar kommen wird, nimmt sie an.
Schon bald geschehen seltsame Dinge, durch Miri, der künstlichen Intelligenz ausgelöst. Immer mehr beschleicht Melanie der Verdacht, dass das Haus gegen sie einen Kampf ausfechten möchte. Als eine Katze ums Leben kommt, hat sie die Nase voll und möchte den Haushütejob hinwerfen. Ihrem Auftraggeber meldet sie die seltsamen Vorkommnisse und er versichert ihr, sich darum zu kümmern. Als sie daraufhin selbst in Lebensgefahr gerät, reicht es ihr endgültig und sie geht der Sache auf den Grund. Zumal sie von einer Frau erfuhr, dass ihre Vorgängerin, plötzlich spurlos verschwunden ist….
Mit dem Albtraumhaus schuf Cornelia Lotter einen unblutigen und trotzdem an den Nerven zehrenden Thriller, der mich fesselte, wie wenige zuvor von mir gelesene Bücher. Sie zeigt, dass es nicht mehr als zwei im Vordergrund stehende Protagonisten braucht, um Spannung zu erzeugen. Die Autorin steigt relativ ruhig ins Geschehen ein, schafft es aber trotzdem von Anfang an die Neugierde des Lesers zu schüren. Baut stetig den Spannungslevel auf, den sie bis zum überraschenden Ende oben hält.
Wieder überzeugte mich Cornelia Lotter mit ihrer Schreib- und Ausdrucksweise voll und ganz von ihrer Erzählkunst.
Das Albtraumhaus hat zwar nur 169 Seiten, aber beinhaltet alles was ein guter Thriller braucht. Daher bekommt es von mir die 100%ige Empfehlung.
Ich bin jetzt schon gespannt, was diese wunderbare Autorin noch alles zu Papier bringt.
Bewertung zu "Fifty Shades of Grey - Die Gesamtausgabe" von E. L. James
Lange Zeit sträubte ich mich gegen den Hype um „Fifty Shades of Grey“, dann war mir das Musikhören im Auto einfach zu öde. Besonders auf längeren Strecken. So keimte in mir der Gedanke auf, dass ich es mal mit Hörbüchern versuchen könnte.
Ich muss gestehen, dass ich sehr skeptisch war, weil für mich ein Buch noch immer ein Buch aus Papier und Druckerschwärze sein muss. Aber fahren und lesen ist nunmal nicht möglich. Also entschied ich mich für den Schuber mit den Teilen 1-3, Geheimes Verlangen, Gefährliche Liebe und Befreite Lust und ließ mich darauf ein.
Auf ein für mich neues Genre und Hörbücher.
Merete Brettschneider, die diese Bücher gelesen hat, fand sofort ihren Weg zu mir. Sie liest einfach fantastisch und schaffte es, mich ins Leben von Christian Grey und Anastasia Steel zu entführen. Klar, dass man 3 Hörbücher nicht in einem Rutsch lesen kann, daher passierte es mir immer wieder, dass ich am Ziel meiner Fahrten einfach noch etwas sitzen blieb und der Geschichte dieses nicht ganz alltäglichen Liebespaares lauschte.
Die Autorin E L James verfügt über eine lockere, leichte Schreibweise, die es einem leicht macht dem Geschehen zu folgen. Sie beschränkt sich auf eine kleine Hand voll Menschen, die die Geschichte zum Leben erwecken und einen in eine Story entführen, die einen fesselt, manchmal herzlich lachen lässt und immer wieder zu Tränen rührt.
Meine Vorurteile, geschürt durch die Meinungen anderer begrub ich nun gerne. Auch wenn ich verstehe, dass diese Bücher nicht jedermanns Sache sind. Gute Unterhaltung im Auto oder auf Reisen sind sie auf jeden Fall, wenn auch in kurzen Phasen nicht unbedingt jugendfrei.
E L James entführt mit Merete Brettschneider die Hörer in die Welt der Reichen und Schönen, hinter deren verschlossenen Türen so manches geschieht, über das besser nicht offen gesprochen wird. Wie etwa das Spielzimmer, das so gar nicht für Kinder geeignet ist und so manchen Formen des Spiels unter Erwachsenen.
Christian Grey ist der gutaussehende Multimillionär, der sich einfach alles leisten kann und in Anastasia eine Partnerin findet, die ihm in allen Belangen gewachsen ist.
Anastasia Steel ist die etwas naive Studentin auf dem Weg in ihren Traumberuf, die in Christian ihren „Meister“ findet und lernen muss, dass sein Geld auch ihr Geld ist und seine Leibwächter auch ihre Leibwächter sind.
Nur ihr verrät er, warum er so wurde wie er ist und warum ausgerechnet sie diejenige ist, in die er sich verliebte. Kleider, Schuhe, Reisen, Wohnungen von unvorstellbarer Größe und ein Leben im goldenen Käfig, wogegen Ana immer wieder rebelliert, an all das muss sie sich gewöhnen.
Die tiefe Liebe, die schnell entflammt wird auf so manche Probe gestellt, aber Christian und Anastasia sind füreinander geschaffen.
Wird diese Liebe von Dauer sein?
Das will ich an dieser Stelle nicht verraten, aber empfehlen will ich diese drei Hörbücher auf jeden Fall, denn sie zeigten mir, dass es besser ist sich selbst zu überzeugen, als auf andere zu hören.
Keine Sekunde Langeweile, Spannung, Spiel und Spaß wunderbar von E L James zu Papier gebracht und von Merete Brettschneider einzigartig gelesen.
Thriller, Umweltthriller
Schwülwarmes Wetter herrscht in Deutschland. Plötzlich braut sich ein Gewitter zusammen, dessen Ausmaß keiner vorhersehen kann.
Mitten in Deutschland schlägt das Sommerwetter in kaltes Winterwetter um. Es kommt zu so heftigen Schneefällen, dass der Verkehr zusammenbricht.
An anderen Orten der Erde kommt es zu Stürmen eines nie dagewesenen Ausmaßes und an wieder anderen Orten beginnt das Wasser im Meer zu kochen…
Was ganz harmlos mit den Rosenheimer Hagelfliegern begann, setzten die Amerikaner und die Chinesen fort. Sie entwickelten Einrichtungen, mit denen sie das Wetter nach ihrem Gutdünken beeinflussen bzw. ändern können. Auf Amerika rollt ein Tornado mit über 400 km/h Windgeschwindigkeit zu und er wird immer mächtiger.
Von den Chinesen ausgelöst, müssen die Amerikaner nun sehen, wie sie den Sturm und auch die anderen Wetterphänomene in den Griff bekommen.
Uwe Laub packte hier, wie schon mit „Blow out“, seinem Erstling, ein sehr heisses Eisen an. Die Beeinflussung der Witterung. Ob es nun Segen oder Fluch wäre, würde es diese Möglichkeiten schon in dem Ausmaß geben, das sei einmal dahingestellt.
Laub schrieb auch diesen Thriller wieder um eine Handvoll Protagonisten, die einem sehr schnell ans Herz wachsen. Man lernt sie schnell und trotzdem sehr genau kennen und fiebert mit ihren Aktionen mit, als würde man mit ihnen Leben und versuchen, die Welt vor ein paar machtgierigen Leuten zu schützen. Im Mittelpunkt stehen hierbei Laura und ihr Sohn Robin, den Laura zu retten versucht, aber eigentlich nicht weiß, wovor. Dies stellt sich im abschließenden Showdown, den Uwe Laub geschickt aufbaute. Den Spannungslevel von Anfang an sehr hoch angesetzt, lässt er ihn nie unter einen gewissen Punkt sinken und zum Ende hin bewegt er ihn kontinuierlich nach oben, um ein spannungsgeladenes Ende zu finden.
Uwe Laub besitzt ein Gefühl dafür, wie eine Story beim Leser ankommen muss, um ihn von der ersten Seite an gefangen zu halten. Scheinbar komplizierte Vorgänge beschreibt er so, dass jeder versteht, worum es geht. Man braucht kein ausgefeiltes Fachwissen, um alle Zusammenhänge vor Augen zu haben. Genau das macht diesen Thriller wieder zu einem Buch, das man sich wirklich gönnen sollte. Und nicht nur, um es gelesen zu haben, sondern auch um sich Gedanken um die Umwelt und unser empfindliches Ökosystem zu machen.
Mehrere Handlungsstränge werden im Laufe des Buches immer weiter zusammen geführt, sodass am Ende ein in sich geschlossenes Ende gefunden werden konnte.
Ich verfolgte Uwe Laubs Rechercheberichte mit Spannung auf facebook, wobei ich niemals erahnen konnte, was er uns Lesern am Schluß präsentieren wird.
Wie schon bei „Blow out“ tat ich mich schwer, das Buch immer wieder zur Seite zu legen, wozu ich leider gezwungen war, weil es mitten in meinem Umzug bei mir landete. Jetzt habe ich es in vielen Etappen gelesen und bin einfach nur begeistert.
Dieses Buch bekommt meine 100%ige Empfehlung, weil es wieder voll und ganz meinen Geschmack traf. Und jetzt hoffe ich, dass ich auf Uwe Laubs drittes Buch, sofern es schon im Entstehen ist, nicht so lange warten muss.
Bewertung zu "Mein Leben in seinen Pfoten" von Wendy Hilling
Biografie, Erfahrungen, Schicksale
Wendy Hillings Leben ist geprägt von einer seltenen Erbkrankheit. Epidermolysis bullosa macht ihre Haus so empfindlich wie die Flügel eines Schmetterlings. Jede Berührung kann zu Blasen und offenen Wunden führen. Als Wendy Hillings geboren wurde, gaben ihr die Ärzte nur wenig Chancen, ein Jahr alt zu werden. Sie schaffte es dank ihrer besorgten Eltern. Sie wurde immer älter und die Ärzte legten immer wieder fest, wie alt sie wohl würde, es waren immer Botschaften, die wenig Hoffnung machten.
Zu ihrem Schutz gaben ihre Eltern sie in ein Internat, in dem sie todunglücklich war. Sie fand ihr Glück nur bei Tieren. Pferde liebte sie und sie setzte durch, reiten zu dürfen, obwohl ihr ihre Haut das immer wieder übel nahm. Als sie einen Wurf Golden Retriever bei ihrer Tante kennenlernte, verliebte sie sich auf Anhieb in diese gelehrigen Hunde.
Irgendwann bekam sie selber einen. Da sie immer Hilfe brauchte, brachte sie ihm vieles bei, das er mit Freude für sie tat. Dieser Hund war für sie ein Segen. Durch Zufall kam sie mit der Organisation Canine Partners in Kontakt und war überwältigt von deren Arbeit. Hunde die von den Trainern der Organisation ausgebildet werden und als Assistenzhunde arbeiten, bekommen ein besonderes Geschirr, um für das Umfeld als solche erkannt zu werden. Wendy wollte für ihren Hund auch so ein Geschirr. Sie bildete ihn weiter mit Hilfe eines Trainers aus, damit er das es tragen durfte. Er erleichterte ihr das tägliche Leben enorm. Er sorgte dafür, dass sie nicht angerempelt wurde, wenn sie unsicher auf den Beinen war, stützte er sie. Der Hund lernte sein Leben lang aktiv. Wendy musste ihm nur vor machen, was sie gerne von ihm erledigt haben würde.
Als dieser Hund das Rentenalter erreichte, half er ihr sogar Ted auszubilden, sodass er selbst sich immer weiter zurückziehen konnte, um sein Leben als Rentner zu geniessen. Ted bekam Wendy Hillings im Alter von neun Wochen. Er entwickelte eine sehr starke Bindung zu Wendy, die für ihn ihr Leben gäbe.
Ihre Aussage: „Ted braucht mich so sehr wie ich ihn. Er vertraut mir, und ich vertraue ihm mein Leben an.“
Keine der Aussagen bezüglich ihrer Lebenserwartung traf bisher zu. Wohl auch, weil sie durch ihr Umfeld und größtenteils durch Ted die Hilfe und Unterstützung bekommt, die sie braucht.
Bewegend erzählt Wendy Hillings über ihr Leben mit der lebensbedrohlichen Krankheit, die sie seit ihrer Geburt begleitet. Sie zeigt, wie ausgegrenzt Menschen werden, wenn sie eine offensichtliche Krankheit haben und wie sehr sie kämpfen müssen, um das zu erreichen, was sie brauchen und sich manchmal auch „nur“ wünschen. Wie eben in ihrem Fall einen Golden Retriever und seine Anerkennung als Assistenzhund. Sie besaß in ihrem Leben mehrere und machte mit jedem nur die besten Erfahrungen.
Ihre Schreibweise ist so intensiv und flüssig, dass man als Leser schnell das Gefühl hat, mit dieser Frau an deren Seite zu leben. Man merkt ihre positive Einstellung zum Leben und dass sie ihre Krankheit als gegeben sieht und sich mit ihr gänzlich arrangiert hat.
Dieses Buch hält einen fest und man tut sich schwer, es zur Seite zu legen, denn teilweise traurig, so gibt es doch viele Passagen, die einen schmunzeln und manchmal auch herzhaft lachen lassen. Als ich es fertig gelesen hatte, fand ich es schade, dass es nicht weiter ging.
Am Anfang überlegte ich ernsthaft, ob ich es wirklich lesen will, weil ich hauptsächlich Thriller lese. Aber irgendwie zog mich das Cover so sehr an, dass ich es einfach lesen musste. Wendy Higgins mit ihrem Ted. Ein sehr inniges und vertrautes Bild.
Ich bereue es nicht, dieses Buch gelesen zu haben und daher bekommt es meine 100%ige Empfehlung.
Roman
Als Eva Auberlin in Rickenbach gestorben ist, versammelt sich die ganze Familie, um Abschied zu nehmen. Christiane, ihre Enkelin, von ihrer Familie zeitlebens liebevoll Nane genannt, reist ebenfalls an. Unterwegs von einer verletzten, alleingelassenen Hündin aufgehalten, schafft sie es trotzdem noch rechtzeitig mit dieser anzukommen.
Auch Nanes Mutter Vicky und deren Schwester Marlene wollen der Mutter die letzte Ehre erweisen. Schon kurz nach der Beisetzung flammt zwischen den beiden Schwestern erneut ein alter Streit auf, sodass Vicky Hals über Kopf wieder abreist. Marlene überreicht Nane im Laufe des weiteren Aufenthaltes Notizen von Eva, welche Nane so schnell wie möglich lesen möchte. Sie sucht sich jemanden, der in der Lage ist, ihr das Lesen der Sütterlinschrift beizubringen und dann kann sie einer mehr aufhalten.
Eva erzählt über den Krieg, ihre erste große Liebe Jan, der in Tschechien den Krieg nicht überlebte, noch bevor die beiden heiraten konnten. Flucht und Vertreibung, Konzentrationslager, Hunger und Angst. Aber sie hielt durch, sie wollte, dass die kleine Marlene an ihrer Seite ein besseres Leben haben wird. Kurz nachdem ihre Mutter starb, nahm ihr Vater wieder Kontakt zu ihr auf und erklärte ihr in einem Brief, wie sie nach Rickenbach kommt, wo er nun lebt. Eine abenteuerliche Reise begann, die Eva mit Marlene schaffte. Schnell fand sie auch in Rickenbach Unterkunft und Arbeit, somit war auch Marlenes Zukunft etwas rosiger, als es ihre eigene einmal war.
Nane war wie gefangen von der Vergangenheit ihrer Großmutter und schob ihre Abreise immer weiter hinaus. Weil sie erst die Notizen zu Ende lesen wollte, weil ihr der Aufenthalt sehr gut tat und nicht zuletzt, weil sie Menschen kennen lernte, denen sie vertrauen konnte. Jetzt war ihr der Job unwichtig und sie kündigte um in Rickenbach zu bleiben. Als sie dann noch auf Simon, ihre Jugendliebe traf, dessen Großvater ebenfalls vor kurzem verstarb und sie feststellte, dass die Vergangenheit ihrer Großmutter und Simons Großvater verbunden ist, wollte sie herausfinden, was es ist….
Brigitte Riebe zeigt mit diesem Roman einmal mehr, dass sie ein schriftstellerisches Chamäleon ist. Egal in welche Zeit, sie taucht ein und schreibt darüber, als hätte sie diese selbst erlebt. Jedes Wort ist glaubwürdig. Ihre lebendige Schreibweise nimmt einen mit und lässt einen in die beschriebene Welt eintauchen und mitleben. Es fällt unheimlich schwer, das Lesen zu unterbrechen, denn obwohl es nicht um Mord und Totschlag geht, so ist Brigitte Riebe trotzdem in der Lage, den Leser mitleben zu lassen und ihm das Gefühl zu geben, dass es nichts spannenderes gibt, als jede Person, jeden Ort und jede Begebenheit selbst zu kennen und auch diesem scheinbar nichtssagenden, normalen Leben, das Millionen von Menschen im Krieg und der Nachkriegsszeit führten, Spannung abzugewinnen.
Das Cover wurde perfekt gewählt. Eine Frau mit Kind, die sich vom Betrachter weg bewegen. Das Ganze ohne große Farbkontraste, sodass es etwas Schwermütiges und Trauriges übermittelt.
Marlenes Geheimnis ist wieder mal ein Buch von Brigitte Riebe, das ich guten Gewissens empfehlen kann.
Bewertung zu "One-Night-Stand to go (Liebesroman): Millionär für eine Nacht" von Melissa Stephens
Klappentext:
Samuel Westwind hat alles, wovon ein Mann nur träumen kann.
Teure Sportwagen, Geld und hübsche Mädchen die ihm zu Füssen liegen. Doch genau das ärgert ihn. Nicht das Geld und die PS-starken Autos. Nein, es sind die Frauen, die ihn so wütend machen. Sie werden schnell langweilig und uninteressant. Sam ist nämlich auf der Suche nach einer Partnerin mit Charakter und Rückgrat.
Eines Tages begegnet er Lisa. Sie ist nicht sonderlich hübsch, aber attraktiv. Sie ist auch nicht reich und strebt nicht nach Ruhm. Sie arbeitet in einem Schnellrestaurant und möchte nur eines. Einen Mann fürs Leben finden.
Nach einem Gespräch und zwei Flaschen Scotch landen sie zusammen im Bett. Am Tag darauf können sich beide nicht mehr an den Abend davor erinnern.
Der Klappentext verrät schon einiges und wenn ich nun auf die Handlung einginge, würde ist spoilern, was nicht die feine Art wäre. Denn wer verdirbt schon anderen Lesern gern den Spaß.
Melissa Stephens bedient mit One Nightstand to go einige Klischees. Was aber nicht heißt, dass das Buch es nicht wert wäre, es zu lesen. Sie schreibt locker von der Seele weg. Mit viel Humor verleiht sie ihren Protagonisten teils eine große Klappe und Schlagfertigkeit, die ich nicht erwartet hätte.
Ich und Liebesromane…. Lange dachte ich, das wäre ein NoGo. Aber weit gefehlt. Dieses Buch las ich mit Freude fast in einem Rutsch.
Die Story könnte aus dem Leben gegriffen sein. Voller Vorurteile der Protagonisten, die sich zum Vorteil wandeln. Armes Aschenputtel trifft den Traumprinzen, hat erst Angst vor mehr, wie auch er. Es kommt zu Irrungen und Wirrungen, bei denen ich teilweise herzhaft lachen musste.
Stephens schreibt, als wären ihre beschriebenen Figuren ihre persönlichen Freunde, was diese umso sympathischer macht.
Über diverse Rechtschreib- und Satzstellungsfehler sollte der Leser hinwegsehen, denn die Story ist erfrischend und unterhaltsam, die perfekte Urlaubslektüre.
Mein Fazit:
Endlich mal wieder das Werk eines Selfpublishers, das ich nicht nach ein paar Seiten in die Ecke gepfeffert habe und daher Freunden der leichten Unterhaltung gerne ans Herz lege.
Roman
Lee Moravian ist Kriegsveteran. Der Vietam-Krieg hat ein Trauma in ihm hinterlassen, sodass er nunmehr die Einsamkeit tief im Wald der Gesellschaft der Menschen vorzieht. Nur dort findet er die Ruhe, die er braucht. Diese Ruhe wird jetzt von Campern gestört und als würde ein Schalter umgelegt, fühlt er sich wieder in den Krieg zurück versetzt. Er muss sich gegen die Fremden, die er als Bedrohung sieht, zur Wehr setzen.
Vergleichbar mit Rambo hat Jack Ketchum eine menschliche Waffe erschaffen, wie sie kaltblütiger nicht sein kann. Kaltblütig aus Angst vor der Vergangenheit ist Lee, der seinen Wald verteidigen muss…
Ketchumfans werden sich wundern, wie unblutig und trotzdem brutal und nahe an der Wirklichkeit sich der Autor mit diesem Roman bewegt. Gequält von seinem im Krieg entstandenen Verfolgungswahn bewegt sich Lee in „seinem“ Revier.
Schnell ist man als Leser mitten im Geschehen und kann sich nur sehr schwer davon lösen, um eine Lesepause einzulegen. Obwohl die Story vorhersehbar ist, so ist sie doch spannungsgeladen und hetzt den Leser von Seite zu Seite. Immer wieder schweifte ich in Gedanken ab, wie schrecklich dieser sinnlose Krieg gewesen ist und was er aus den Beteiligten machte. Ehemalige Soldaten kämpfen mit Erinnerungen, mit denen sich schon jemand, der nur davon liest, schwer fertig wird. Wie ungern möchte man in der Haut des Hauptprotagonisten stecken, der in harmlosen Campern Vietnamesen sieht, die ihm nach dem Leben trachten.
Wie von ihm gewohnt schrieb Jack Ketchum in einer leicht verständlichen Ausdrucksweise, packte mich von Anfang an und vergaß nie, dass es seinen Lesern auf Spannung und Thrill ankommt und nicht auf seichtes Geplänkel.
Er kritisiert den Vietnamkrieg und in gewisser Weise die Gesellschaft im Allgemeinen, was ihm sehr gut gelungen ist.
Das Cover dieses Buches ist nüchtern und kühl, aber im Hinblick auf den Inhalt sehr gelungen gewählt.
Mein Fazit:
Ein Ketchum, der einmal mehr relativ unblutig daher kommt, aber nichts an Spannung im Vergleich zu seinen anderen Büchern verloren hat. Daher erhält „Jagdtrip“ meine uneingeschränkte Leseempfehlung.
Klappentext:
Ein Achtjähriger erschießt versehentlich seinen Großvater. Kurz darauf verschwindet der jüngste Sohn des Toten spurlos. Niemand weiß, warum er ohne ein Wort geht und sich nie wieder bei seiner Familie meldet.
Vierzehn Jahre später: Die Welt im westfälischen Bad Oeynhausen scheint in Ordnung zu sein - bis der Hotelier Richard seine Frau Verena und sich selbst tötet.
Ira Wittekind kehrt zur Beerdigung an den Ort ihrer Kindheit zurück. Als Reporterin ist sie dabei, als eine halb verweste Leiche in einer verwahrlosten Wohnung gefunden wird.
Und dann entdeckt sie einen tragischen Zusammenhang zwischen dem Tod von Verena und Richard, dem Toten im Dreck und dem Unglück in der Vergangenheit.
Ira Wittekind fährt nach Bad Oeynhausen, um an einer Beerdigung teilzunehmen. Es ist die Beerdigung ihrer Kindheits- und Jugendfreundin Verena. Diese war ihre engste und einzige richtige Freundin, die sie durch Kinderzeit und Jugend begleitete. Erst später trennten sich ihre Wege aus beruflichen Gründen.
Jetzt ist Verena tot. Sie wurde von ihrem Ehemann getötet, der unmittelbar danach auch sich selbst tötete.
Auf der Trauerfeier, über die sie für ihre Zeitung bei der sie als Reporterin beschäftigt ist, berichten soll, trifft sie auf Bekannte aus ihrer Jugendzeit. Als es zu Unstimmigkeiten, die die Feier stören kommt, beschließt Ira auf eigene Faust weiter zu ermitteln, was auf Hof Eskendor im Argen liegt.
Da sie in der Gegend aufgewachsen ist, weiß sie, wie sie die Menschen zum sprechen bringen kann und stößt auf unsägliche Geschichten, die sich innerhalb eines Familienclans in den letzten Jahrzehnten abgespielt hatten und letztendlich durch 3 Tote nicht mehr geheim bleiben dürfen.
Mit ihrer Krimireihe die in und um Bad Oeynhausen spielt, hat Carla Berling einen Schritt in eine Richtung gewagt, aus der hoffentlich noch mehr von ihr kommen wird. Sie versteht es, den Leser ins Geschehen voll und ganz einzubinden, setzt Spannungsspitzen genau dort, wo sie hingehören und schreibt mal laut, aggressiv und dann wieder voller Leidenschaft, Gefühl und Sanftheit. In diesem Buch prangert sie in erster Linie die allgemeine, althergebrachte Intoleranz gegenüber Menschen an, die nicht ins Schema F der Allgemeinheit passen, ebenso zeigt sie, wie viel im Verborgenen einer Dorf- und auch Familiengemeinschaft passieren kann und welchen Schaden die davon betroffenen, meist minderjährigen und hilflosen Kinder tragen und wie sich deren Kindheitserlebnisse auf deren späteres Erwachsenenleben im Positiven, wie auch im Negativen auswirken können. Nein, Carla Berling schreibt nicht mit erhobenem Zeigefinger, sie schreibt so, wie die Geschichte millionenfach überall auf der Welt geschehen sein könnte und wie eine Reporterin durch geschickte Fragen und Feingefühl für Emotionen hinter die dunkelsten Geheimnisse kommt.
Auch wenn die Autorin zu Beginn darauf hinweist, dass außer den Örtlichkeiten alles frei erfunden ist, so ist es doch so realistisch dargestellt, als wäre man als Leser mitten im Geschehen und würde die Personen und Örtlichkeiten vor sich sehen und kennen.
Ein perfekt ausgearbeiteter Krimi einer deutschen Autorin, von der sicherlich noch viel in dieser Richtung zu erwarten sein wird. Ich persönlich freue mich darauf und spreche meine 100%ige Leseempfehlung für Sonntagstod aus.
Leider konnte ich mit diesem Buch wenig anfangen, daher gibt es hier nur den Klappentext:
In der Nacht erwacht er zum Leben, erwählt ein Kind und verschwindet mit seinem Opfer in der Dunkelheit. Der Papierjunge. Eigentlich glaubt niemand an die jüdische Sagengestalt – bis an einem eiskalten Wintertag in Stockholm eine Erzieherin vor den Augen von Schülern und Eltern erschossen wird. Als wenig später zwei Kinder verschwinden, fragen sich die Ermittler Fredrika Bergman und Alex Recht, ob der Junge aus der Legende etwas mit den Vorfällen zu tun haben könnte. Die Ermittlungen führen Fredrika nach Israel, wo sie mit einem grausamen Verbrechen aus der Vergangenheit konfrontiert wird ...
Zwei Kinder werden erschossen, verschwinden und werden wenig später aufgefunden. Über ihren Köpfen Papiertüten mit aufgemalten Gesichtern. Die Ermittler glauben an den Zusammenhang mit einer jüdischen Sagengestalt und reisen nach Israel.
Hier hörte ich zu lesen auf, weil es mir zu sehr ins „phantastische“ abdriftete. Es mag vielleicht in der Realität Ritualmorde geben, aber in diesem Buch war mir alles etwas zu dick aufgetragen.
Die Geschmäcker sind verschieden und meinen traf dieses Buch leider nicht.
Das Cover ist äußerst ansprechend gestaltet, sonst hätte ich mich niemals für dieses Buch interessiert.
Über mich
- weiblich
- 28.04.1962
- http://andreasbuecherblog.blogspot.de/