mwill
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mwills Bücher
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Bewertung zu "Die fünf Sprachen der Liebe für Singles" von Gary Chapman
Bewertung zu "»Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort!«" von Dieter Hildebrandt
So wichtigtuerisch wie der Titel schon suggeriert, eine Weltgeschichte der Lüge auszubreiten, liest sich das Buch auch. Da scheint einer der Autoren besonders stolz auf seine Fleißarbeit zu sein, aus den letzten paar Jahrhunderten alles Mögliche über die Lüge zusammengetragen zu haben. In Dialogform wirkt das dann besonders peinlich: da wird den beiden Partnern jeweils etwa die Hälfte der gefundenen Schnipsel über die Lüge in den Mund gelegt und beide scheinen sich in ihrem Wissen über die Lüge übertrumpfen zu wollen. Da ist niemand, der zuhört, und der Leser fragt sich am Schluss, was das Ganze soll. Sicher, ganz nett zu lesen, aber es ist wie mit Fastfood: man hat den Eindruck, satt geworden zu sein, aber das war's dann auch.
Bewertung zu "Theorie der Unbildung" von Konrad Paul Liessmann
Gerade wenn man beruflich mit Wissensmanagement und E-Learning zu tun hat, ist es gut, sich mitunter auch mit kritischen Stimmen zu unserer sogenannten "Wissensgesellschaft" auseinanderzusetzen. Während wir immer leichter an Information über alles Mögliche kommen, verlernen wir die Kritik an dem, was wir lesen. Und deshalb ist die Theorie der Unbildung das richtige Buch zur richtigen Zeit für eine Gesellschaft, in der vordergründig nach Ranglisten geschielt wird und wirkliche Beschäftigung mit Wissen nur noch selten stattfindet.
Bücher über Sprachkritik sind - spätestens seit Bastian Sick - in Mode gekommen. Bei Dieter E. Zimmer, der sich schon länger mit sprachlichen Phänomenen beschäftigt, geht es nicht nur um Fehler der einfachen Art, sondern um Kritik an modernem Sprachgebrauch - einzelne Begriffe, Redewendungen, und darunter ist erstaunlicherweise Vieles, über das ich selbst wohl hinweggelesen hätte. Sehr zu empfehlen, vorausgesetzt man teilt das Interesse für Sprache.
Das Buch hinterlässt gemischte Gefühle. Einerseits wurde es Zeit, dieses Thema einmal umfassender zu beleuchten und konstruktive Vorschläge zu machen, wie gegen Netzplagiate vorbeugend vorgegangen werden könnte. Andererseits hat man angesichts schlampiger Sprache und Kraftausdrücken ("Bullshit", "Scheiße"), die völlig unnötig sind, den Eindruck, der Autor habe sich in Rage geschrieben, und das schmälert das Lesevergnügen doch erheblich. Zu viele Wiederholungen tun ihr Übriges, dass man sich das Buch besser ausleiht, anstatt es selbst zu kaufen und selektiv liest.