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Cover des Buches Oliver Twist (ISBN: 9783988287847)

Bewertung zu "Oliver Twist" von Charles Dickens

Oliver Twist
neenchenvor einem Jahr
Klassiker, aber nicht besonders gut gealtert

Von dem Roman „Oliver Twist“, geschrieben 1838 von dem britischen Schriftsteller Charles Dickens, hat jeder bestimmt schon mal gehört, aber nur wenige haben ihn auch gelesen, denn er ist nicht besonders gut gealtert, wurde aber nichtsdestotrotz sehr häufig für Bühnen, das Fernsehen und das Kino adaptiert.

Nachdem die Mutter bei der Geburt stirbt, kommt das Neugeborene ins Waisenhaus und erhält dort den Namen Oliver Twist. Von da an ist sein Leben gezeichnet von Leid. Die ersten Jahre im Waisenhaus und dann die Ausbildung bei einem Sarg-Tischler sind gleichermaßen von Schikanen geprägt. Eines Tages flieht der mittlerweile neunjährige Junge und gelangt nach London. Dort wird er schnell von anderen Jungs aufgegriffen und von ihrem tollen Leben als Diebe überzeugt. So wird er zum Teil einer Bande, die von dem Juden Fagin angeführt wird. Doch immer wieder gibt es auch Lichtblicke, die Oliver ein anderes Leben ermöglichen könnten, falls er es schafft, sich von seiner Vergangenheit und seinen neuen ‚Freunden‘ zu lösen.

Der 416-seitige Roman von Charles Dickens (1812-1870), der u.a. auch Werke wie „Eine Weihnachtsgeschichte“ (1843) und „Große Erwartungen“ (1860) schrieb, ist ein großes Stück Leidensgeschichte. Der Hauptcharakter Oliver ist der Spielball vieler negativer Kräfte und vermag sich über die Hälfte der Zeit nicht zu wehren. Natürlich handelt es sich dabei um einen sehr jungen Charakter, so dass man dies sogar für wahrscheinlich halten kann. Aber diese Ohnmacht und auch die Naivität, wie er immer wieder an die falschen Leute gerät, ist anstrengend und nimmt dem Buch jegliche Spannung, da ja bereits bekannt ist, dass es immer wieder so schlecht wie möglich laufen kann. Zum Ende hin entwickelt sich die Geschichte weiter, sodass das letzte Drittel des Buches einen gewissen Schwung bekommt. Geheimnisse und Verbindungen werden aufgedeckt und endlich scheint für Oliver mal das Glück hold zu sein. Doch muss man sich als Leser:in wirklich anstrengen, um diesen Punkt zu erreichen. Dass dies so schwer fällt, liegt auch an der Sprache. Charles Dickens Erzählweise und Wortwahl ist erstaunlich schlecht gealtert. Ein guter Lesefluss bleibt daher aus, so dass man nach einem kurzen Kapitel das Buch gerne wieder zur Seite legt. Hinzu kommt die Übersetzung ins Deutsche, welche die Mundart der Personen in deutsche Dialekte wie das Berlinerische überträgt, so dass das Lesen eine weitere Schwierigkeit und auch einen unangenehmen Klang bekommt. So ist die Lektüre des bekannten Klassikers, der oft adaptiert wurde, u.a. als „Oliver“ von Carol Reed , der 1968 den Oscar für den ‚Besten Film‘ bekam, nicht besonders erbaulich, spannend oder amüsant.

Fazit: „Oliver Twist“ ist ein Roman aus dem 19. Jahrhundert aus der Hand des bekannten Autors Charles Dickens. In einem schwer zugänglichen Stil mit eingebauter Mundart wird eine Leidensgeschichte entfaltet, die sich immer so schlecht wie möglich entwickelt. Die Ohnmacht des Helden wird übertragen und führt dazu, dass man als Leser:in kaum mitfühlt und im Gesamten keine Spannung aufkommt. So ist die Lektüre des Klassikers kein Must-Read, stattdessen sollte man eher auf die Filme, die darauf basieren, zurückgreifen.

 Doreen Kaltenecker - https://testkammer.com/2023/03/05/oliver-twist-von-charles-dickens-1838/

Cover des Buches Das Schweigen der Lämmer (ISBN: 9783453432086)

Bewertung zu "Das Schweigen der Lämmer" von Thomas Harris

Das Schweigen der Lämmer
neenchenvor 2 Jahren
Spannender klassischer Polizeithriller mit Nebengeschichten

Der Roman „Das Schweigen der Lämmer“ (OT: „The Silence of the Lambs“) von Thomas Harris ist der zweite Teil der Hannibal-Lecter-Reihe und erzählt eine klassische Kriminalgeschichte mit Perspektivwechsel sowie spannenden Figuren von der Ermittlerin bis hin zum Täter. 

Seit einiger Zeit treibt ein Serienmörder, genannt Buffalo Bill, sein Unwesen und entführt und tötet junge Frauen. Jack Crawford, der  Leiter der Abteilung für Verhaltensforschung beim FBI, holt die junge Agentin Clarice Starling, welche noch in Ausbildung ist, zu dem Fall hinzu. Er denkt, dass sie eine Chance hat, mit dem bekannten Mörder Dr. Hannibal Lecter zu sprechen, um eine Spur zu Buffalo Bill zu finden, der mittlerweile Catherine Martin, die Tochter einer Senatorin, entführt hat. Lecter befindet sich selbst in einem psychiatrischen Hochsicherheitsgefängnis und versucht natürlich auch etwas für sich herausspringen zu lassen, so lässt sich Starling auf ein Geben und Nehmen ein, um den Mörder ausfindig zu machen und so Catherine zu retten.

Der 429-seitige Roman des amerikanischen Autors Thomas Harris (*1940) diente als Vorlage für den bekannten, gleichnamigen Spielfilm von Jonathan Demme, der fünf Oscars gewann und den damals schon 53-jährigen Anthony Hopkins international bekannt machte. Die 1988 entstandene Vorlage ist der zweite Roman aus der Hannibal-Lecter-Reihe, welche 1981 mit „Roter Drache“ (OT: „Red Dragon“) begann und deren bisher letzter Band 2006 (OT: „Hannibal Rising“) erschienen ist. Während sich die andere Bände weitestgehend auf den Kannibalen Dr. Lecter konzentrieren, wählt „Das Schweigen der Lämmer“ einen anderen Ansatzpunkt. Im Zentrum steht hier die sympathische, engagierte FBI-Agentin Clarice Starling, die sich mit vollem Einsatz in die Ermittlungen stürzt. Dabei folgt sie diversen Spuren, welche ihr von Lecter gegegeben werden und kommt so dem Täter immer näher. Im Zuge dessen erzählt der Autor eine klassische Krimi-Geschichte mit einem zentralen Whodunit. Doch durch den Perspektivwechsel zu anderen Figuren wie auch zu dem Täter selbst, bekommen die Leser:innen hier einen Wissensvorsprung. Trotzdem verfolgt man die Ermittlungen gespannt und fiebert auf die Auflösung zu. Auch das Finale ist gut geschrieben und erzeugt eine düstere Atmosphäre. Die unterschiedlichen Perspektiven erhöhen den zusätzlichen Reiz der Geschichte. So kann man den Krimi schnell durchlesen, verliert nie das Interesse und er funktioniert auch, wenn man den Film bereits kennt.

Fazit: „Das Schweigen der Lämmer“ ist ein klassischer Polizeithriller von Thomas Harris. Zusätzlich wird die Geschichte mit mehreren Perspektiven, einer Nebengeschichte und einem Wissensvorsprung ausgeschmückt, bleibt aber trotzdem spannend, so dass man als Leser:in gerne bis zum Ende dabei bleibt.

Doreen Matthei - https://testkammer.com/2022/07/17/das-schweigen-der-laemmer-von-thomas-harris-1988/ 

Cover des Buches Kalte Asche (ISBN: 9783499241956)

Bewertung zu "Kalte Asche" von Simon Beckett

Kalte Asche
neenchenvor 2 Jahren
Spannender, gut am Stück lesbarer, teilweise vorhersehbarer Thriller

Der Thriller „Kalte Asche“ von Simon Beckett wandelt auf bekannten Pfaden, ausgetreten von Autoren wie Kathy Reichs und ihren Temperance-Brennan-Romane oder Serien wie „CSI“. Hier wird genauso wissenschaftliche Untersuchung direkt mit dem Whodunit verknüpft und der Anthropologe darf auch hier Ermittler spielen.

Gerade auf dem Weg nach Hause zu seiner Verlobten Jenny wird der forensische Anthropologe Dr. David Hunter angerufen. Der Superintendent Graham Wallace braucht seine Hilfe, denn alle anderen Polizisten sind in der Untersuchung eines Zugunglücks involviert. Er willigt ein und begibt sich mit Sergeant Fraser und Constable Duncan McKinney auf die abgeschiedene, schottische Insel Runa. Dort wohnt der ehemalige Cop Andrew Brody, der eine Leiche fand und diesen Fall gemeldet hat. Hunter soll jetzt nur überprüfen, ob es sich um einen Mord handelt und die Spurensicherung dahin gesendet werden muss. Danach könne er wieder gehen. Doch als klar wird, dass es sich hier nicht um ein Unfall handelt, ist es zu spät, denn die Insel wird durch einen Sturm vom Festland abgeschnitten und so sitzt er, was bald klar wird, zusammen mit dem Mörder auf der Insel fest.

Der 430-seitige Roman ist schnell gelesen, das spricht für seine leicht verständliche Sprache genauso für ein gewisses Maß an Spannung, wie es ein klassischer Thriller mit sich bringt. Besonders gelungen an diesem Whodunit, dem Genre, in dem sich alles um die Aufklärung eines Falles dreht, ist die Kulisse einer abgeschlossenen Insel, welche die Spannung verstärkt und den Kreis der Verdächtigen einschränkt. Obwohl der Roman offensichtlich auf seinem Vorgänger „Chemie des Todes“ (2006) aufbaut, ist es nicht notwendig diesen zu kennen, denn der britische Autor Simon Beckett (*1960) baut alle wichtigen Infos aus dem Vorgänger-Band mit ein. Ebenso wird es sich mit den nachfolgenden Büchern („Leichenblässe“ (2009), „Verwesung“ (2010), „Katz und Maus“ (2013), „Totenfang“ (2017) und „Die ewigen Toten“ (2019)) verhalten, welche von Dr. Hunter handeln. Die Figur selbst ist eine der größeren Schwächen des Buches. Zu oft flüchtet sie sich in sinnfreie oder selbst kasteiende Gedanken, so dass man wenig Mitleid mit ihm empfindet. Seine Fähigkeiten setzt er zum Teil nicht ein, so dass man als Leser:in seine Sympathien eher auf die umliegenden Figuren verteilt, die es einem aber auch nicht ganz so leicht machen. Weiterhin ist man verlockt, dem Autor unlautere Mittel zu unterstellen, denn, wenn er mehr Emotionalität möchte, wechselt er auch mal die Erzählperspektive, welche vorrangig bei dem Forensiker liegt. Auch bedient er sich viel an klassischen und leicht durchschaubaren falschen Fährten. So fühlt es sich seltsam an, wenn man als Leser:in mehr weiß, als der angeblich sehr kluge Chefermittler. So eignet sich „Kalte Asche“ als leichte Kost für zwischendurch, ist schnell ausgelesen, liefert solide Spannung, aber mehr sollte man dann auch nicht erwarten.

Fazit: „Kalte Asche“ ist der sechste Roman des britischen Autors Simon Beckett. Darin erzählt er eine klassische Whodunit-Geschichte und schafft es damit, genügend Spannung zu erzeugen, so dass man das Buch gut am Stück lesen kann, auch wenn der eine oder andere Twist vorhersehbar ist und es leider massiv an Sympathien für die Hauptfigur mangelt.

Doreen Matthei - https://testkammer.com/2022/06/03/kalte-asche-von-simon-beckett-2007/

Cover des Buches Dune – Der Wüstenplanet (ISBN: 9783453321229)

Bewertung zu "Dune – Der Wüstenplanet" von Frank Herbert

Dune – Der Wüstenplanet
neenchenvor 2 Jahren
Klassiker, der sich auf jeden Fall lohnt entdeckt zu werden

Es gibt Romane, welche viel zu der Entwicklung des klassischen Science-Fiction-Stoffes beigetragen hat. Man denke dabei an Stanislaw Lems „Solaris“ (1961), an Philip K. Dicks „Träumen Roboter von elektrischen Schafen“ (1968) und natürlich auch an die „Dune“-Reihe (1965-1985) von Frank Herbert, deren erster Band 1965 als „Dune – Der Wüstenplanet“ (OT: „Dune“) erschienen ist.  

Leto Atreides, Herrscher von Caladan, willigt ein, die Führung auf dem Planeten Arrakis zu übernehmen. Dieser wichtige Planet für die Handelsgilde, hier wird das kostbare Spice geerntet, wurde jahrelang von den Harkonnen und ihrem Baron Wladimir Harkonnen ausgebeutet. Jetzt übernehmen Leto, seine Konkubine Jessica, welche durch ihre Ausbildung zu einer Bene Gesserit besondere Fähigkeiten besitzt, ihr Sohn Paul und sein treu ergebener Führungsstab das Land. Leto will einen anderen Weg wählen und auch auf die Ureinwohner, den Fremen, zugehen. Doch bevor es zu richtigen Verhandlungen und einer neuen Herrschaft kommen kann, verändert ein Anschlag alles und Jessica und Paul fliehen in die Wüste, wo sie zusammen mit den Fremen den Aufstand erproben.

Der amerikanische Schriftsteller Frank Herbert (1920-1986) schuf mit seiner Romanreihe einen Klassiker der Science-Fiction-Literatur. Der 880-seitige erste Teil stellte 1965 den Auftakt da. Die Saga wurde dann in fünf weiteren von ihm geschriebenen sowie über 13 von seinem Sohn Brian Herbert (*1947) verfassten Büchern fortgesetzt. Seinen Stellenwert kann man daran erkennen, dass es sowohl Comicadaptionen als auch Computer- und Brettspiele gibt. Auch die Filmwelt biss sich an ihm schon die Zähne aus. So scheiterten die Projekte von Ridley Scott und Alejandro Jodowrowki, die Geschichte zu verfilmen. Erst 1984 gelang es David Lynch („Dune“) seine ganz eigene Fassung davon zu inszenieren. Im Jahr 2021 hat der kanadische Filmemacher Denis Villeneuve seine auf mindestens zwei Teile ausgelegte Fassung gedreht und hält sich dabei dicht an die Vorlage. 

Der Roman erzählt über die vielen Seiten eine dichte Geschichte von Herrschaft, Machtanspruch und Regimewechsel. Dabei schweift der Autor selbst wenig ab, webt viele damals und auch noch heute zeitgemäße Themen wie Kolonisierung, Ausbeutung der Natur und defekte Machtstrukturen mit ein und verpackt es als düstere Zukunftsgeschichte. Mit viel Fantasie schuf er Planeten, Völker sowie ihre Beziehungen untereinander, fügte ein paar Absurditäten, Magie und auch gigantische Würmer (die bei „Beetlejuice“ (1988) wiederzufinden sind) hinzu und schuf so einen komplexen Roman, in dem man manchmal einen Absatz doppelt lesen muss, denn hier passiert so schnell so viel. Trotzdem nimmt sich der Autor Zeit auch die Figuren und ihr Innenleben auszugestalten: So erfahren wir durch die niedergeschriebenen Gedanken auch noch andere Aspekte, welche das Bild immer mehr abrunden. Bis auf die vielen Fantasienamen liest sich das Buch angenehm weg, nimmt immer wieder Fahrt auf, hält die Spannung hoch und lässt auch liebgewonnene Charaktere sterben. So ist „Dune“ ein dicker Wälzer, bei dem sich aber jede Seite lohnt, denn er entführt in eine fremde Welt und baut ein komplett neues Universum, das Freude macht entdeckt zu werden und zu Recht zu einem Kultklassiker wurde. 

Fazit: „Dune – Der Wüstenplanet“ ist der erste Roman einer ganzen Reihe, in der der Autor Frank Herbert einen Kosmos mit Planeten, Strukturen und Völker entwirft und die Leser:innen mit auf Reisen nimmt. Dabei baut er ganz wie nebenbei irdische Themen ein, hält stets die Spannung hoch und erzählt dicht und rasant von all den Entwicklungen, welche dann in den fünf nachfolgenden Büchern immer weiter gesponnen werden. Der erste Band lohnt sich auf jeden Fall entdeckt zu werden, denn er begründet bereits den Ruf als Klassiker.

Doreen Matthei - https://testkammer.com/2022/05/26/dune-der-wuestenplanet-von-frank-herbert-1965/

Cover des Buches Das Liebesleben der Tiere (ISBN: 9783954701698)

Bewertung zu "Das Liebesleben der Tiere" von Katharina von der Gathen

Das Liebesleben der Tiere
neenchenvor 2 Jahren
Eine absolute Empfehlung für jedes Alter

Das Buch „Das Liebesleben der Tiere“ von Katharina von der Gathen ist ein Sachbuch voller wissenswerter Fakten und Geschichten rund um die Tierwelt, vor allem aus dem Bereichen Paarung, Schwangerschaft und Kinderaufzucht. Dabei holt die deutsche Autorin die LeserInnen nicht nur mit vielen unbekannten und überraschenden Anekdoten ab, sondern auch mit den fantastischen Illustrationen.

Ob auf Land, in der Luft oder im Wasser überall treffen sich Tiere zur Paarung, gemeinsamen Liebeleien oder Elternschaft. Wie nähern sie sich an und worauf legen sie dabei Wert? Welche teilweise brutale oder faszinierende Methoden kommen zum Einsatz? Worin unterscheiden sich die Geschlechtsorgane, die Paarung und der Nachwuchs sowie dessen Erziehung bei all den Tieren? Mit insgesamt 131 kleinen Anekdoten in 21 große Kapitel unterteilt werden diese Fragen nachverfolgt und beantwortet.

Das 144-seitige Sachbuch eignet sich für jede Altersgruppe. Mit neugierigen Kindern kann man hier gut ins Gespräch kommen und genauso als Erwachsener viele interessante Dinge erfahren. Die Tierwelt wird hier in seiner ganzen Vielfalt und Pracht dargestellt. Zeigt Traditionen, Verhaltensweisen und den Umgang von Artgenossen miteinander, welche sich über die Zeit so entwickelt und gefestigt haben. Viel Kreatives und Unerwartetes deckte die Autorin Katharina von der Gathen (*1972) auf, welche schon das Buch „Klär mich auf“ (2018) geschrieben hat. Jeder Abschnitt bringt neue Kenntnisse und auch jede Menge Humor. Dieser wird zusätzlich noch über die schönen Zeichnungen der Illustratorin Anke Kuhl. Diese entfremdete die Tiere nur wenig und so sind sie immer bis ins kleinste, anatomische Details korrekt dargestellt. Nur die Mimik und natürlich die Wortblasen verorten sie hier und da auf amüsante Bilderbuchebene. Im Gesamten bietet das Buch große Freude, viel interessante Fakten und Geschichten und bereichert den Bücherschrank und die Köpfe große und kleine LeserInnen ungemein.

Fazit: „Das Liebesleben der Tiere“ ist ein Buch der Autorin Katharina von der Gathen, welches viel Wissenswertes für Jung und Alt aus dem Reich der Tiere speziell in Liebesdingen, wie Paarung und Elternschaft vermittelt. Dabei bringen die faktenorientierten, aber leichtfüßigen Texte genauso viel Freude wie die humorvollen und trotzdem korrekten Illustrationen von Anke Kuhl. So ist das Buch eine absolute Empfehlung für jedes Alter.

Doreen Matthei - https://testkammer.com/2022/03/13/das-liebesleben-der-tiere-von-katharina-von-der-gathen-2017/

Cover des Buches Peter Hase und seine Freunde - Ein Geschichten-Schatz (ISBN: 9783411811359)

Bewertung zu "Peter Hase und seine Freunde - Ein Geschichten-Schatz" von Beatrix Potter

Peter Hase und seine Freunde - Ein Geschichten-Schatz
neenchenvor 2 Jahren
„Peter Hase und seine Freunde“ von Beatrix Potter (2012)

Die britische Autorin Beatrix Potter wurde mit ihren Geschichten um Peter Hase, das freche Kaninchen mit der blauen Jacke, weltberühmt. Ihre Geschichten und ihr Leben selbst wurden mehrmals verfilmt und auch heute noch eignen sich ihre Bücher als gute Vorlese-Unterhaltung. Besonders geeignet ist dafür die Sammelausgabe „Peter Hase und seine Freunde“ mit insgesamt elf Geschichten rund um die Tiere des Hofes und Waldes.


In den elf Geschichten begleiten wir Peter Hase bei seinen Raubzügen in den Garten von Mr. McGregor. Auch von seinem Cousin Benjamin Kanin und seinen Geschwistern und ihren Abenteuern berichtet die Geschichten-Sammlung. Diese werden u.a. abgerundet von kurzen Anekdoten aus dem Leben der Ente Jemima Pratschel-Watschel, des Frosches Jeremy Fischer und des Katerchens Moppel sowie der dreisten Maus Samuel Schnauzbart, die eine Katze zu einem Nudel-Dudel-Kuchen verarbeiten möchte.

Fischer Sauerländer Verlag

Die Geschichtensammlung stammt aus der Hand von der britischen Schriftstellerin Beatrix Potter (1866-1943), deren Biographie man bereits aus dem Film mit Renee Zellweger („Miss Potter“, 2006) vielleicht bereits kennen mag. Sie erweckte im Jahr 1901 den kleinen, frechen Hasen mit ihrem Bilderbuch „Die Geschichte von Peter Hase“ zum Leben. Ganz auf Kinder eingestimmt, stets mit einer moralischen Botschaft versehen, anthropomorphisiert sie viele Tiere, zieht ihnen Kleidung an und lässt sie kleine und große, entspannte und gefährliche Abenteuer erleben. Ein rauer Umgang mit Tieren ist trotz der großen Zuneigung zu ihrer Figuren ebenfalls rauszuhören. Nicht selten sind die Tiere in Lebensgefahr. Doch nicht nur das, auch die moralischen, belehrenden Botschaften für die kleinen LeserInnen sind etwas altbacken. Diese Antiquiertheit schlägt sich auch in der Sprache (die deutsche Übersetzung stammt von Cornelia Krutz-Arnold) wieder. Dass sich Beatrix Potters Geschichten trotzdem lohnen, liegt an den wunderbaren Zeichnungen. Mit großem Geschick und einer gelungenen Mischung aus realen physischen Gegebenheiten der Tiere und menschlichen Attributen erweckte sie die tierischen Helden zum Leben. Mit der Vielzahl der Figuren schuf sie eine ganz eigene Welt. Genau auf diese Stärke des Buches übernimmt die kindgerechte Verfilmung aus dem Jahr 2018 („Peter Hase“). Hinzu kommen bei dieser Ausgabe zu jeder Geschichte Zusatzinfos und weiterführendes fiktives Briefmaterial, was die Geschichte noch einmal abrundet. So ist „Peter Hase & seine Freunde“ ein zauberhaft anzusehendes Kinderbuch, dessen Worte man in heutigen Zeiten aber pädagogisch kommentieren sollte.

Fazit: „Peter Hase & seine Freunde“ ist die Sammlung von elf kurzen Geschichten aus der Hand von der britischen Autorin Beatrix Potter. Sie erzählt darin mit viel Moral, ein paar drastischen Einfällen, aber trotzdem einen guten Gespür für ihre tierischen Protagonisten von oft gefährlichen Abenteuern und kleinen Streichen. Was die Geschichte bis in die heutige Zeit überleben lässt, sind die fantastischen Zeichnungen, welche einfach entzückend sind. 

Doreen Matthei - https://testkammer.com/2022/02/21/peter-hase-und-seine-freunde-von-beatrix-potter-2012 

Cover des Buches Oma lässt grüßen und sagt, es tut ihr leid (ISBN: 9783596197811)

Bewertung zu "Oma lässt grüßen und sagt, es tut ihr leid" von Fredrik Backman

Oma lässt grüßen und sagt, es tut ihr leid
neenchenvor 2 Jahren
„Oma lässt grüßen und sagt, es tut ihr leid“ von Fredrik Backman (2016)

Der schwedische Autor Fredrik Backman überraschte 2012 mit seinem Debütroman „Ein Mann namens Ove“ die LeserInnen sowie die KritikerInnen und war auch international erfolgreich. 2016 erschien sein zweiter Roman: „Oma lässt grüßen und sagt, es tut ihr leid“ (OT: „Min mormor hälsar och säger förlåt“).

Die 7-jährige Elsa liebt Harry Potter, Bücher und ihre Oma. Diese ist mit ihren 77 Jahren eine Chaotin, Dummheiten-Anstifterin und erkundet mit ihrer Enkeln die sich ihnen umgebende Welt und auch ihre persönliche Traumwelt. Als die Oma plötzlich stirbt, fühlt sich Elsa allein gelassen und wütend. Da hilft es auch nicht, dass sie ihr Briefe hinterlassen hat, die sie auf eine Art Schnitzeljagd schicken, bei der sie die bewegte Vergangenheit ihrer Oma genauso kennenlernt wie ihre Nachbarn, die alle irgendeine Verbindung zu ihrer Oma haben. 

Der 480 Seiten starke Roman erzählt aus der Sicht eines siebenjährigen Kindes die Geschichte eines Hauses voller Menschen, die alle in irgendeiner Weise zusammenhängen und teilweise Tragisches erlebt haben. Dabei gelingt es dem Autor Fredrik Backman, Jahrgang 1981, die Sicht der kleinen Elsa nur teilweise einzunehmen. Klar hören wir ihre Gedanken und bekommen die volle Packung aller kindlichen Gefühle mit, doch gleichzeitig wirkt sie nicht wie ein Kind, denn ihre Beobachtungen sind zu scharfsinnig. Auch wenn das mit ihrem Charakter erklärt werden sollen, funktioniert es nur hinlänglich. Auch die in manchen Elementen repetitive Erzählung und vor allem die ausschweifende Schilderungen aus dem Traumreich, sowie ein Schreibstil der fast nur aus Hauptsätzen besteht, machen den Genuss der Lektüre nicht einfach. Weswegen man aber trotzdem dran bleibt, sind die Charaktere abseits der oft bockigen Hauptprotagonistin. Hier entwickelt Backman ein gutes Gefühl für seine Figuren, baut ihnen gelungenen Hintergrundgeschichten auf und lässt die LeserInnen dabei bleiben. Hier merkt man auch, dass sich das Buch eigentlich an Erwachsene richtet, deren Identifikationsfiguren im Buch durch die Augen des Kindes entlarvt werden sollen. Das ist stellenweise zu plakativ und wirkt so, als ob sich Backman nicht genau festlegen wollte, was und für wen er die Geschichte erzählen wollte. Trotzdem kommt man beim Lesen gut voran und bleibt aufgrund der vielen Nebencharaktere bei der Stange. Spannend ist nun die Frage, ob der Nachfolgeroman „Britt-Marie war hier“, der auf eine Figur aus diesem Buch aufbaut, eine stringentere Fokussierung findet. 

Fazit: Der Roman „Oma lässt grüßen und sagt, es tut ihr leid“ ist die Geschichte eines Hauses und seiner BewohnerInnen aus der Sicht eines Kindes mit Themen für Erwachsene. Genau dieser Spagat gelingt dem Autor Fredrik Backman nicht immer. So weist das Buch sprachlich wenig Anreize auf, kann aber mit seinem Vielzahl von unterschiedlichen Charakteren doch gut unterhalten, so dass man das Buch bis zum Ende nicht weglegt.

Doreen Matthei - https://testkammer.com/2022/02/05/oma-laesst-gruessen-und-sagt-es-tut-ihr-leid-von-fredrik-backman-2016/

Cover des Buches Klugscheißer Supreme (ISBN: B09CLJF438)

Bewertung zu "Klugscheißer Supreme" von Thorsten Steffens

Klugscheißer Supreme
neenchenvor 2 Jahren
Realitätsnahe Geschichte mit gelungenen Einfällen, gut platziertem Humor und einem locker leichten Schreibstil

Der deutsche Autor Thorsten Steffens erzählt in seinen ersten beiden Romanen „Klugscheißer Royale“ und „Klugscheißer Deluxe“ die Geschichte eines Klugscheißers, der versucht seinen Platz im Leben zu finden. Mit „Klugscheißer Supreme“ schließt der Autor die Trilogie ab und bringt seinen Helden endlich ans Ziel.

Nachdem Timo Seidel die Universität abgeschlossen hat, beginnt sein Referendariat an einer Realschule. Mit seiner Freundin Daniela ist er mittlerweile zusammengezogen und seine Studienkollegin Hannah ist ihm eine treue Weggefährtin geworden. Doch der neue Schulalltag hält viel Überraschungen und Herausforderungen parat. So muss sich Timo mit hinterhältigen KollegInnen auseinandersetzen, sich den Respekt des Schulleiters verdienen und dazu auch noch seine aufmüpfige Klasse unter Kontrolle bringen.  

Im gewohnten lockerleichten Schreibstil erzählt Thorsten Steffens (*1974) die Geschichte um seinen Klugscheißer fort. Dabei schafft er es wieder, den richtigen Ton zu treffen, obwohl man nicht immer mit allen (vor allem den eher ablehnenden) Meinungen von Timo konform geht. Hier paaren sich realistische Schilderungen mit klassischen narrativen Elementen und einer guten Portion Humor. Hinzu kommt, dass er sein aus den vorherigen Bücher etabliertes Klugscheißer-Lexikon weiterführt, so dass man hier, wenn man mag, sich einen neuen Wortschatz aneignen kann. So bleibt Steffens der liebgewonnenen Mischung aus Alltagsgeschichte gespickt mit viel Humor treu und spricht damit bestimmt dem einen oder anderen Klugscheißer, Spät-Berufswähler oder auch Beziehungs-Geplagten aus der Seele.

Fazit: Der Roman „Klugscheißer Supreme“ ist der dritte Band der ‚Klugscheißer‘-Reihe von Thorsten Steffens. Er besticht mit der gleichen Mischung aus einer realitätsnahen Geschichte mit gelungenen Einfällen, gut platziertem Humor und einem locker leichten Schreibstil, der zum Schmökern einlädt. 

Doreen Matthei - https://testkammer.com/2021/12/16/klugscheisser-supreme-von-thorsten-steffens-2021/

Cover des Buches Pinocchio (ISBN: 9783314104527)

Bewertung zu "Pinocchio" von

Pinocchio
neenchenvor 2 Jahren
„Abenteuer des Pinocchio: Geschichte eines Hampelmanns“ von Carlo Collodi (1883)

Der Roman „Abenteuer des Pinocchio: Geschichte eines Hampelmanns“ (OT: „Le Avventure Di Pinocchio: Storia Di Un Burattino“) von Carlo Collodi wurde nicht allein durch das Buch selbst, sondern vor allem durch viele Serien- und FIlmadaptionen wie den Disney-Film „Pinocchio“ (1940) und die neueste Verfilmung „Pinocchio“ (2021) von Guillermo del Toro bekannt und sicherte sich so eine Position unter den Kinderbuchklassikern.

Der alte, arme Gepetto ist einsam und schnitzt sich aus einem sprechenden Stück Holz einen Sohn. Doch der Hampelmann Pinocchio hat nur Flausen im Kopf. Statt zu lernen und brav zur Schule zu gehen, büchst er immer wieder aus, geht in den Zirkus oder folgt falschen Gefährten. Auch als er dadurch immer wieder in Schwierigkeiten oder gar Lebensgefahr gerät, wird er kaum vernünftiger. Erst als ihm die Fee mit den blauen Haaren begegnet, versucht er sich noch einmal ernsthaft zu ändern.

Auch wenn es u.a. von Umberto Eco moderne Interpretationen gibt, welche sagen, dass das Buch „Abenteuer des Pinocchio: Geschichte eines Hampelmanns“ von Carlo Collodi (1826-1890), welches ursprünglich 1883 erschienen ist, sich vor allem an Erwachsene richtet und nicht als pädagogischer Roman zu lesen ist, wirkt das 288-seitige Buch aber genauso. Es ist eine große Belehrung, was passieren kann, wenn Kinder unartig sind und nicht auf ihre Eltern hören. Als Synonym wird hier ein Hampelmann genommen, der erst zum richtigen Jungen werden kann, wenn er schlussendlich brav ist, Mutter und Vater ehrt und seine Interesse und Neigungen unterordnet. Jede Episode, die der freche Hampelmann erlebt, dreht sich um eine verwerfliche Eigenschaft und für jede LeserIn lässt sich schnell ausmachen, was er falsch macht und was ihm dafür schon an teilweise vorhersehbaren Konsequenzen blühen werden. Das ist zuweilen etwas anstrengend, da es für vor allem erwachsene Augen zu bekannt und zu moralisierend ist. Doch was es wieder rausreißt sind die fantastischen Elemente und Figuren, welche sich Collodi dafür erdachte. Hier kommen fiese Tiere, ein Puppenspieler, ein Mann, der alle Kinder in Esel verwandelt, eine Schnecke und eine gute Fee in unterschiedlichen Gestalten vor. All das trägt zur guten Unterhaltung bei. Auch wenn gerade in der Ausgabe von 1905, mit der Übersetzung von Paul Artur Eugen Andrae, die Sprache etwas stockend wirkt (in einer neueren Übersetzung sollte dort besser funktionieren). Das Buch ist in 36 kurze Kapitel (mit unnötigen Ereignis-Zusammenfassungen) unterteilt und eignet sich so wunderbar für Vorleseabende. Das Buch hat trotz der einen oder anderen düsteren Episode einen positiven Ausgang und ist damit auch schon für junge Kinder ab zehn Jahren geeignet. So bietet der Roman im Gesamten solide Unterhaltung mit einem starken moralischen Zeigefinger, der aber durch zahlreiche fantastische Elemente und damit einhergehende Wendungen abgemildert wird und dafür sorgt, dass der Stoff auch heute noch bekannt ist und immer wieder adaptiert wird.

Fazit: „Abenteuer des Pinocchio: Geschichte eines Hampelmanns“ ist ein Roman von Carlo Collodi, der sich vor allem an junge LeserInnen richtet und seine moralischen, pädagogischen Botschaften nicht versteckt, sondern mit fantastischen Elementen den Kindern schmackhaft machen will. Genau diese Ausschmückungen machen auch noch 138 Jahre nach der Ersterscheinung die Wirkung des Buches aus, so dass man es auch heutzutage noch gut lesen oder sich eine der unzählige Verfilmungen anschauen kann.

Doreen Matthei - https://testkammer.com/2021/11/10/abenteuer-des-pinocchio-geschichte-eines-hampelmanns-von-carlo-collodi-1883/ 

Cover des Buches Rupien! Rupien! (ISBN: 9783462304961)

Bewertung zu "Rupien! Rupien!" von Vikas Swarup

Rupien! Rupien!
neenchenvor 3 Jahren
Eine klassische Heldengeschichte kombiniert mit Gesellschaftskritik

Der Roman „Rupien! Rupien!“ des indischen Autors Vikas Swarup wurde durch die Verfilmung „Slumdog Millionär“, die Dev Patel weltberühmt machte und mit acht Oscars ausgezeichnet wurde, international bekannt, geht aber in seiner Schilderung der indischen Gesellschaft weit über die Verfilmung hinaus.

Der Waisenjunge Ramn Mohammad Thomas hat von Anfang ein schweres Leben. Immer wenn er glaubt, dass er an einem Ort sicher ist, wird diese Illusion bald wieder zerstört. So bringt ihn das Leben als Waise von einem Pfarrer in ein grausames Kinderheim, zu seiner ersten Wohnung mit seinem besten Freund Salim, der gerne Schauspieler werden möchte, und schlussendlich zu einer Anstellung in einem reichen Haus. Doch immer wieder legen sich Schatten über alles. Die gesellschaftliche Ungerechtigkeit, der Missbrauch, die Missachtung und die Gewalt überschatten alles. Auch als er sich verliebt und die Chance bekommt in der TV-Show „Wer wird Millionär“ teilzunehmen und es zudem auch noch schafft die Milliarde Rupien zu gewinnen, hört das nicht auf.

Der 2005 erschienene Roman erzählt in seinem Kern die klassische Abenteuergeschichte eines ungewollten Helden, der aber vor allem vom Pech und nicht vom Glück verfolgt wird. Zudem sind die Ereignisse in seinem Leben geprägt von Armut, Leid, sozialer Ungerechtigkeit und realen Schilderungen der gesellschaftliche Verhältnisse in Indien. Trotzdem trägt jede Station in seinem Leben zu seinem Erwachsenwerden und seiner Weiterentwicklung bei und führt ihn schlussendlich in eine Situation, in der er aus allem entfliehen kann. Ausgehend vom Ende erzählt der Schriftsteller und Diplomat Vikas Swarup (*1963) von den einzelnen Stationen in Rams Leben und entscheidet sich gegen eine chronologische Reihenfolge, sondern springt teilweise recht wild hin und her, deutet neue Elemente an oder bereitet spätere erzählerische Entwicklungen vor. Durch diese fragmentarische Struktur entstehen ein zusätzlicher Reiz und Spannung. Jedes Kapitel endet mit einer Erklärung warum er die einzelnen Fragen in der Show beantworten konnte. Rasch liest man sich in den leichtfüßig geschriebenen Roman ein, schlägt sich auf Rams Seite und nimmt gemeinsam mit ihm jede Hürde. So schafft der Roman es schnell, sich seine Leserschaft zu sichern und damit ist der Roman abseits der bekannten Verfilmung durch den Regisseur Danny Boyle eine Entdeckung wert.

Fazit: „Rupien! Rupien!“ – Vorlage für „Slumdog Millionaire“ – ist der Debütroman des Autors Vikas Swarup, der hier im Kern eine klassische Heldengeschichte erzählt, sich aber gleichzeitig der Missstände im Land und in der indischen Gesellschaft annimmt und diese hier mühelos als Kritik in einem sehr unterhaltsamen und spannenden Roman einbaut.

Doreen Matthei - https://testkammer.com/2021/09/11/rupien-rupien-von-vikas-swarup-2005/

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