nike_tdt
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nike_tdts Bücher
Zur BibliothekRezensionen und Bewertungen
Bewertung zu "Soul Screamers - Schütze meine Seele" von Rachel Vincent
Meine Meinung:
Ich glaube es wird mir an dieser Stelle mal wieder sehr schwer fallen, dem Buch etwas positives abzugewinnen. Also, wo soll ich bloß anfangen...
Die Geschichte hatte meiner Meinung nach nicht besonders viel Inhalt. Es ging hauptsächlich um die Beziehungskrise von Nash und Kaylee, was ich teilweise schon fast amüsant fand, und den Zickenkrieg zwischen Kaylee und Sabine.
Ich glaube einen nachtragenderen Menschen, sorry, ein nachtragenderes Wesen, als Kaylee gibt es nicht. Sie hat mich das ganze Buch lang fast in den Wahnsinn getrieben mit ihrer Eifersucht und ihrem schier unbändigen Drang dazu, aus allem ein riesiges Drama zu machen.
Der arme Nash tat mir schon fast leid, wie er permanent von Kaylee malträtiert wurde, wobei ich mich immer wieder gefragt habe, was er so anziehend an ihr findet. Ihre Dialoge fand ich irgendwann auch nicht mehr so geistreich:
Kaylee: Du hast mich angelogen, betrogen und mein Vertrauen missbraucht! Nash: Oh Kaylee, es tut mir so leid, bitte vergib mir! *Räusper*
Und wenn Kaylee nicht gerade dabei war Nash mit Vorwürfen zu überschütten, oder in Selbstmitleid zu baden, konnte man davon ausgehen, dass sie sich wieder einmal in irgendwelche Schwierigkeiten bringt *haareausreiß*
Das eigentliche Problem, nämlich die sterbenden Lehrer und der Dämon, waren eher so etwas wie die Nebenhandlung, was mich irgendwie gestört hat. Ich hatte bei diesem Buch außerdem das Gefühl nur noch auf der Stelle zu treten. Kaylee scheint sich irgendwie überhaupt nicht weiter zu entwickeln und führt sich stattdessen auf wie eine Zehnjährige: Mama ich will aber SOFORT ein Pferd! Gut, das ist vielleicht schon fast eine Beleidigung für alle Zehnjährigen...
Und jetzt, Halleluja!, es gab tatsächlich einen Charakter für den ich mich erwärmen konnte: Todd. Hach, er ist einfach unschlagbar und mein persönlicher Held der Geschichte. Ich glaube, wenn es Todd nicht gegeben hätte, dann hätte ich dieses Buch schon auf Seite 10 gegen die Wand gefeuert, aber mit seinen Witzen und der lockeren Art, rettet er so manche Szene.
Sabine fand ich allerdings auch gar nicht so schlecht. Mal davon abgesehen, dass sie das Chaos in der Beziehung von Kaylee und Nash nochmals vergrößert hat, finde ich sie war mit die interessanteste Protagonistin. Ehrlich gesagt war sie mir allein schon deshalb sympatisch, weil sie ein bisschen Schwung in diese Ödnis (ist das überhaupt ein Wort?) gebracht hat.
Wirklich zur Weißglut hat mich das Ende getrieben. Ich kann hier zwar nicht sagen wieso, aber mal ehrlich: Wenn ihr das Ende lest, denkt ihr die letzten 300 Seiten waren komplett für den *räusper*...
Insgesamt fand ich dieses Buch also nicht so überzeugend. Die Hauptcharaktere waren mir zu oberflächlich und die Handlung und das ganze Drama stellten sich am Ende als ziemlich überflüssig heraus.
Zum Schreibstil:
Gibt es nicht viel zu sagen. Das Buch lässt sich sehr leicht lesen, ist nicht besonders anspruchsvoll bis anspruchslos geschrieben und teilweise wiederholen sich manche Aussagen.
Fazit:
Das Buch konnte mich leider nicht überzeugen. Weder die Charaktere noch die Handlung waren besonders originell und irgendwie hat mich dieses Buch leicht gereizt zurück gelassen. Ich denke es lässt sich festhalten, dass dieses Buch nicht so mein Fall war, aber jedem, der auf eine Menge Zickenkrieg und Drama steht, würde ich dieses Buch ohne Umschweife ans Herz legen.
Bewertung zu "Getrieben. Durch ewige Nacht" von Veronica Rossi
Bewertung zu "LYING GAME - Mein Herz ist rein" von Sara Shepard
Bewertung zu "Der Geschmack von Glück" von Jennifer E. Smith
Meine Meinung:
Auf überraschende Wendepunkte oder generell irgendwelche Umschwünge der Geschichte habe ich vergeblich gewartet. Die Handlungen sind größtenteils vorhersehbar und auch sonst gab es keine großen Spannungshöhepunkte.
Aber wie schon gesagt, das Buch war lieb, also ich kann auf keinen Fall sagen, dass es schlecht war. Ich fand zum Beispiel das Ganze drumherum super gut und authentisch dargestellt. Der kleine Ort, in dem Ellie lebt und aufgewachsen ist, wird total malerisch beschrieben und auch über die beiden Hauptcharaktere, erfährt man das ganze Buch über immer wieder etwas Neues. Ihr Leben wird nach und nach auseinandergefaltet und unterstreicht dadurch noch umso mehr, warum sie Handeln wie sie Handeln.
Graham, der noch nicht genau weiß, wie seine Zukunft aussehen soll und Ellie, die zwar schon genau weiß was sie mal machen will, es aber aus Gründen der Geldsorge, nicht erreichen kann, sind eine eigenartige Mischung. Das Thema Geld spielt in diesem Buch eine nicht unwichtige Rolle, denn woran Graham keinen Gedanken verschwendet, denkt Ellie Tag und Nacht.
Außerdem darf man den unterschwelligen Humor, der immer wieder in den Dialogen aufblitzt, nicht unbeachtet lassen.
Das teilweise offene Ende finde ebenfalls gut gelungen, da der Roman hierdurch nicht so abgedroschen wirkt und es wäre in Anbetracht der Ereignisse auch irgendwie unpassend gewesen, wenn auf einmal so ein Friede, Freude, Eierkuchen und wir sind ja alle so glücklich "Happy-End" gekommen wäre.
Schreibstil:
Bewertung zu "Gebannt. Unter fremdem Himmel" von Veronica Rossi
Meine Meinung:
Schleich, schleich, schleich. Richtig, um dieses Buch bin ich sehr lange herumgeschlichen. Zuerst in der Buchhandlung und später dann in der Bibliothek. Der Klappentext war so la la und hörte sich gefährlich nach mainstream Geschichte an und ich hatte ehrlich gesagt wenig Lust dieses Buch zu lesen. So oder so, irgendwie hatte ich zu diesem Buch eine Art Beziehung aufgebaut, nachdem ich es bestimmt zehnmal in die Hand genommen und wieder weggelegt hatte. Und nun verlangte es, gelesen zu werden...
Ich will euch nicht länger auf die Folter spannen: Ich liebe dieses Buch! Perry würde ich am liebsten sofort heiraten; oder doch eher Roar? Ich kann mich einfach nicht entscheiden.
Von den ersten 50 Seiten habe ich erstmal gar nichts verstanden. Außerdem hat es mich genervt, dass ich nicht wusste was es mit diesem verdammten Äther auf sich hatte. Was bitte ist das? Ich habe es sogar gegoogled, was mich aber auch nicht weiter gebracht hat und hinterher war ich genauso schlau wie vorher. Irgendwann auf Seite dreihundertirgendwas oder so, hatte ich dann eine ungefähre Vorstellung von diesem Äther-Krams, aber ein richtiges Bild vor Augen, hatte ich immer noch nicht.
Mal davon abgesehen, ist die Geschichte wirklich großartig gelungen. Einerseits spielt sie in einer Zeit, in der die Technik schon recht weit fortgeschritten ist und auf der anderen Seite gibt es da die Außenseiter, die noch fast wie im Mittelalter leben und ihr Essen mit Pfeil und Bogen schießen.
Wie Aria, eine Siedlerin, und Peregrine, ein Außenseiter, die praktisch in verschiedenen Welten aufwachsen, auf einander treffen ist großartig gelungen. Außerdem finde ich, dass die Autorin die Entwicklung ihrer Beziehung super gut beschrieben hat, nämlich kein "Liebe-auf-den-ersten-Blick-Gequatsche". Ganz im Gegenteil, Perry verabscheut Aria anfangs sogar und auch Aria empfindet Perry gegenüber deutliche Abneigung. Ihre "Liebesbeziehung" steht in dieser Geschichte nicht unbedingt im Vordergrund, was ich zur Abwechslung wirklich sehr angenehm fand.
Die deutlichste Entwicklung im Buch macht Aria durch. Anfangs ist sie von Vorurteilen über das Leben "Draußen" geprägt und total abhängig von den anderen Siedlern. Auf ihrer Reise mit Perry entdeckt sie viele neue Seiten von sich selbst und wird zudem auch noch viel selbstbewusster.
Aber auch Perry, Roar und Cinder sind einfach unglaublich liebenswerte Charaktere.
Das Buch hat mir super gut gefallen und ist eindeutig ein Pageturner, denn die Seiten sind nur so an mir vorbei geflogen.
Schreibstil:
Das Buch ist in einem angenehm und flüssigen Schreibstil verfasst. Gefühle, Emotionen und Gedanken werden gut rübergebracht und das Buch lässt sich kaum aus der Hand legen. Die Perspektive wechselt zwischen Perry und Aria, was dem Leser einen guten Überblick über die Gesamthandlung verschafft und einen Einblick in beide Welten gewährt.
Fazit: Dieses Buch ist alles zusammen: romantisch, spannend, sinnlich und atemberaubend schön. Trotz einiger anfänglichen Verwirrungen: Wer die Geschichte um Perry, den Jungen aus dem Wald und Aria, der wundervollsten Sängerin, nicht einfach umwerfend findet... tja... dem ist auch nicht mehr zu helfen.
Bewertung zu "Ein seltsamer Ort zum Sterben" von Derek B. Miller
Meine Meinung: Politisch, Kritisch, Philosophisch. Der Roman von Derek B. Miller war, zumindest für mich, keine leichte Kost. Ja, teilweise war es sogar anstrengend weiterzulesen und ich muss zugeben, dass ich für dieses Buch schon ein paar Wochen brauchte. À La, lesen, kauen, schlucken, verdauen. Also ein gewisser Prozess war es auf jeden Fall.
Ich war sehr neugierig auf dieses Buch, vor allem weil sich das Genre dieses Buches nicht genau festlegen ließ. Das Buch vereint Krimi, Thriller und Roman, was doch an sich, eine ganz interessante Mischung ist.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht Sheldon Horowitz. Dieser 82-jährigen, warmherzigen, ehemaligen Marine lernt der Leser zwar im Laufe des Buches mehr und mehr kennen, bleibt jedoch für mich bis zum Ende des Buches ein ungelöstes Rätsel. Denn dieser jüdische Amerikaner oder amerikanische Jude?, ist alles andere als einfältig oder leicht zu verstehen. Sheldon ist ein Komplex für sich. Einerseits wird er als hochintelligent beschrieben und dann kommen wieder unklare Momente in denen ihn Visionen oder Erinnerungen aus seiner Vergangenheit und dem Koreakrieg sowie seiner verstorbenen Familie heimsuchen. An diesen Stellen fragt man sich, ob er nicht doch nur an Demenz leidet. So oder so fand ich ihn, als Charakter, wirklich spannend und hochinteressant.
Gut gelungen sind in diesem Buch ebenfalls die Nebencharaktere wie zum Beispiel die ermittelnde Kommissarin Sigrid, Sheldons Enkelin Rhea, ihr Mann Lars und sogar die Gegenspieler, sozusagen die "Bösewichte" im Buch, wobei der Leser sich ein umfassendes Bild der Gesamtsituation machen kann. Zu jedem Charakter gehört natürlich auch seine Vorgeschichte mit dem ganzen Drum und Dran. Diese wird dann leider aber auch in allen Einzelheiten ausgebreitet und störte meinen Lesefluss ungemein und stellenweise habe ich das Buch dann auch einfach mal weggelegt, weil es mir zu schnarchig wurde.
Was bei mir auch öfters zu Missverständnissen und Verwirrung führte, waren die ständigen und übergangslosen Perspektivwechsel. Im einen Satz wird noch aus Sheldons Perspektive erzählt und im nächsten erklärt seine Enkelin Rhea was sie von seiner Demenz und seinen Geisteszustand hält (*hust*).
So, genug gemeckert, gibt es denn auch etwas an dem Buch was mir gefallen hat? Jaaa! (Ok, mit sich selbst reden ist doch nicht so cool wie ich dachte) Ich stehe einfach auf Bücher in denen philosophiert wird, auch wenn ich es nicht immer gleich begreife und Textstellen oft bis zu dreimal lesen muss. Außerdem, hat der Autor eindeutig einen "etwas" schwarzen Humor, was ich super fand, denn ich habe eindeutig was übrig für schwarzen Humor ;)
ACHTUNG SPOILER
...während das Mädchen - eine junge Schwedin, die wegen der höheren Löhne den Sommer über hier ist - vorsichtig die Milch in seinen Latte macchiatio gießt, bis das florale Emblem des Cafés im Schaum abzeichnet.
Kadri knallt seine vierzig Kronen auf den Tisch und starrt dann auf den Kaffee.
Nach einer Weile schaut das Mädchen auch darauf.
Kadri sieht sie an und fragt: "Warum hast du eine Vagina in meinen Kaffee gezeichnet?"
"Bitte"
"Vagina. In meinem Kaffee. In den Schaum."
"Das ist ein Blatt"
"Ein Blatt?"
"Genau. Ein Blatt."
"Hast du schon mal ein Blatt gesehen, das so aussieht?"
Mir hat außerdem gefallen, dass das Buch auch viele große, größtenteils politische Themen anspricht: vermeintliche Schuld, ethnische Rache zwischen Volksgruppen, Krieg, Verluste und Schmerz.
Das Buch ist eigen und nicht jedermanns Stil. Ich kann mir vorstellen, dass sich viele Leute in diesen ganzen Ausschmückungen und Beschreibungen verlieren können, aber mir persönlich war es ein bisschen zu viel.
Eins ist allerdings nicht zu übersehen: Dieses Buch hat Stil! Trotz kleiner Verständnisprobleme habe ich Sheldon sehr lieb gewonnen und dass dieses Buch mal ein bisschen höhere Ansprüche an seine Leser stellt finde ich gar nicht mal so schlecht.
Schreibstil:
Stellenweise ein bisschen zäh und langatmig, ansonsten aber sehr anspruchsvoll, philosphisch und hochintelligent geschrieben. Die Charaktere wurden toll und detailliert beschrieben und sind in ihrer Originalität und Kreativität einfach Einzigartig. An dieser Stelle großes Lob an Miller!
Fazit:
Ein Buch für sich. Nicht jedermanns Sache, aber atemberaubende Charaktere gepaart mit schwarzem Humor ergeben einen tollen Roman. Es fordert und überfordert den Leser. Ich musste Geduld mit diesem Buch haben, denn ihm fehlte diese kleine Stimme die dir immer wieder zuflüstert dass du unbedingt weiterlesen musst.