Inhalt:
Lena Hoffman steckt in einer Krise, mal wieder. Doch dieses Mal handelt es sich um eine richtige, tatsächliche und ernst zu nehmende Krise, denn seit Wochen kriegt sie kein Wort mehr aufs Papier. Als Schriftstellerin gibt es nicht vieles, was schlimmer sein könnte. Als Gründe für diese Misere macht sie die Klatschpresse (die andererseits auch für ihren Aufstieg verantwortlich ist), unzählige, nicht gänzlich zu Ende gedachte Männergeschichten (die ihr wiederum den Platz in der Klatschpresse sichern) und vor allem sich selbst aus.
Es gibt nur einen Ausweg: ein radikaler Schnitt, eine Flucht.
Diese Flucht treibt sie auf die wunderschönen, aber entlegenen Schären vor Göteborg. Dass ihre siebzehnjährige Tochter nichts von einem Umzug vom quirligen Berlin auf eine kaum bewohnte Insel vor der schwedischen Küste hält, scheint nicht verwunderlich. Aber das ist nicht das Einzige, womit Lena auf der Suche nach sich selbst und ihrem Glück kämpfen muss. Denn schon bald tauchen ein attraktiver Kajakfahrer, ein undurchsichtiger Nachbar, ein Toter am Mittsommertag und nicht zuletzt so manche schwedische Eigenheit auf, die zeigen, dass man so einfach nicht vor sich selbst weglaufen kann.
Meinung:
Der erste Teil der Buchreihe ist super, wenn man gerade einfach mal abschalten möchte. Es hat einen lockeren und leichten Schreibstil, was das Lesen ziemlich erleichtert.
Das war vielleicht auch genau die Absicht der Autorin, allerdings war es mir leider einfach zu wenig.
Ich habe viele positive Bewertungen gesehen und kann denen eben nur oberflächlich zustimmen.
Natürlich ist das Buch eine tolle Zwischenlektüre. Es lädt dich ein, zu deiner eigenen kleinen Reise nach Schweden, aufgrund der ausgiebigen Naturbeschreibung.
Ich denke mein Problem war eher, dass ich mich nicht in die Hauptprotagonistin (Lena) hinein fühlen konnte.
Zwar ist es aus zwei Sichtweisen geschrieben, einmal Lena und dann noch ihre Tochter (Sophie), aber trotzdem konnte ich mich nicht wirklich mit ihnen identifizieren.
Bei Lena lag es vielleicht auch daran, dass sie schon über 40 Jahre ist und ich nunmal erst 16 Jahre.
Zudem war sie aus meiner Sicht die typische Frau, die gerade in einer Midlife crisis steckt. Hier wird auch beschrieben, dass sie sehr unter dem Druck der Presse steht, was ich nicht ganz verstehen konnte, weil heutzutage doch nur noch über Promis aus dem Dschungelcamp geschrieben wird... anstatt über Schriftsteller?
Sophie soll das Klischee Bild eines Jugendlichen in unserer heutigen Gesellschaft darstellen (Handy, Youtube), aber auch hier bin ich nicht ganz überzeugt von ihr.
Das Zicken und nörgeln denke ich, hört spätestens ab 16 auf. Natürlich kann es bestimmt auch Ausnahmen geben.
Die Charaktere waren daher ein wenig lasch, muss ich leider sagen.
Das kann möglicherweise an der Schnelle des Buches liegen.
Es werden Themen aufgegriffen, die nicht weiter vertieft, sondern nur kurz angeschnitten werden, was ich ziemlich schade finde, da eigentlich so viel Potenzial drin steckt.
Als Auftakt einer Reihe fand ich es einfach zu schwach. Vielleicht wird all das, was ich angesprochen habe, auch im 2. Teil ausgebaut, aber ich bin nunmal ein Fan von tiefsinnigen Büchern.
Ich lese manchmal auch „leichte Lektüre“, jedoch kann ich in denen ebenfalls viele Lebensweisheiten, Zitate oder Anregungen zum Nachdenken finden.
Hier kamen diese Momente nicht oft und wenn nur kurz.
Es war leider teilweise einfach zu oberflächlich für mich. Man hätte vor allem das Thema der Selbstfindung besser ausbauen können.
Wer jedoch eine kleine Geschichte für Zwischendurch braucht und keine hohen Ansprüche hat, für den ist das Buch möglicherweise genau das Richtige.