papaverorosso

Rapunzel in einer dystopischen Welt. Valeria hat viel mit der berühmten Märchenprinzessin gemein. Sie hat lange, schöne Haare, wird von einer bösen Frau in einem Turm gefangen gehalten, ein blinder junger Mann wird sie erretten. Aber die Valerias Welt ist keine Märchenwelt. Eine Katastrophe hat dazu geführt, dass die ganze Welt voller Äther ist. Äther verändert Menschen zu Zombies (oder, besser gesagt, zu Ghuls). Ein Teil der Bevölkerung hat sich auf Türmen gerettet. Ein Teil… tja, wo sind die anderen? Und wie wird Valeria ihrem Turm entkommen?

Valerias Welt hat mir sehr gefallen. Ebenfalls die Geschichte, wie sie aus dem Turm entkommen ist. Ich sehe sehr viel Potential in dieser Geschichte und jede Mengen Stoff für eine Fortführung. Jedoch kam mir das Ende zu schnell, der Spannungsbogen im letzten Buchdrittel hat gelitten. Auch ist das Buch nichts für schwache Mägen. Valeria erleidet im Buch sehr viele Qualen. Viele Gegner wirken psychopathisch. Für eine weibliche Protagonistin wünsche ich mir, dass sie aktiver wird und es schafft, ihren Qualen zu entkommen.

75 unkomplizierte Gerichte für Feinschmecker – das klingt vielversprechend. Ich esse gerne lecker und probiere dabei gerne Neues aus. Ich bin im Kochen nicht so geübt. Dazu noch Südtirol als Thema – ich liebe Südtirol! Nun, ab ans Werk.

Das Buch ist wunderschön zum Anschauen und zum Berühren. Wenn ich es nicht nutze, steht es bei mir als Deko in der Küche. Als Geschenk eignet sich das Buch also prima, damit kann man sicher jemanden beeindrucken. Die Gerichte sind in 6 Kategorien eingeteilt: Salate und Brötchen, vegan, asiatisch, alpin und mediterran, Fisch und Fleisch, fruchtig und süß.

Die Gerichte sind nicht alltäglich und, wie der Titel sagt, etwas für „Feinschmecker“. Das Buch wirbt damit, dass für jedes Gericht nur 4 ½ Zutaten gebraucht werden. Unter ½ verstecken sich Gewürze und andere Dinge, die man im Haus haben sollte. Nun, manches davon habe ich im Haus für gewöhnlich nie (z. B. Limetten). Aber es stimmt, dass man für die Rezepte wenige Zutaten braucht. Manche Zutaten sind meiner Meinung nach in Deutschland nicht in jedem Supermarkt verfügbar. Trotzdem sind sehr viele Gerichte auch ohne Besuch eines Delikatessenshops realisierbar. Zu jedem Rezept ein wunderschönes Bild, das beim Anrichten hilft. Die Anleitungen sind sehr simpel. Jedoch waren beim Nachkochen manche Anleitungen für mich als Anfängerin zu simpel. So haben mir klarere Mengenangaben oder Zwischenschritte gefehlt.

Ich denke, bei Kochanfängern kann durch die Anleitungen hin und wieder etwas beim Nachkochen schief gehen – aber man hat auch die Möglichkeit, richtig leckere und überraschende Gerichte zu zaubern! Meine Favoriten bisher: Cous Cous mit Spitzkohl und Avocado und Schweinsschopf mit Birnen und Gorgonzola. Ich denke ich werde noch viel Spaß mit diesem Buch haben! Für die Kreativität der Gerichte und für die Optik gibt es von mir 5 Sterne.

Das Cover dieses Buchs ist einfach zauberhaft. Der Titel ist recht mysteriös: Anarchie Déco. Was hat Anarchie mit Kunst zu tun? Dieses Buch macht einfach neugierig.

Meine Neugierde wurde nicht enttäuscht. Ich liebe Bücher, die anders sind. Das kann dieses Buch bieten. Es lässt sich nicht von vorneherein einem Genre zuordnen. Es ist zugleich ein spannender Thriller, ein Krimi, ein Fantasy-Roman, ein historischer Roman. Wir bekommen Elemente aus dem Sci-Fi Genre und können gleichzeitig in die Psyche der Charaktere eintauchen und ihre persönliche Entwicklung beobachten. Der Leser bekommt zugleich Einblicke in die Politik und Gesellschaft der 20er Jahre, in wissenschaftliche Theorien und in Themen wie Genre-Identität, Feminismus und Sexualität. Und zur Krönung ein monumentales, fantastisches Ende.

Das Buch hat mich zum Nachdenken gebracht: Wie versucht man in unserer Zeit das Unerklärliche zu erklären? Was kann Magie heutzutage für uns bedeuten – ist Wissenschaft nicht auch Magie? Ich würde dieses Buch Menschen empfehlen, die gerne über wichtige Themen nachdenken. Und gleichzeitig bereit sind, in eine fantastische Welt einzutauchen und gerne der Realität entfliehen. Damit man das Buch wirklich genießen kann, muss man sowohl neugierig sein und nach Erklärungen suchen, als auch Unsicherheiten aushalten. Das Buch lässt den Leser in eine Welt eintauchen, in der Menschen nach Erklärungen suchen – und diese nicht immer finden. Ist das nicht immer so mit der Wissenschaft?

Ich bedanke mich für das spannende Abenteuer, für die Schönheit der Bilder und für die Anregungen zum Nachdenken. Das Buch hatte auch Längen und das Pendeln zwischen Wissenschaft und Fantasie hat mich manchmal etwas verwirrt – wie viel muss ich verstehen, wie viel muss ich einfach nur gleuben? Trotzdem hatte ich beim Lesen viel Spaß und habe die Charaktere ins Herz geschlossen. Ich würde mich freuen, eine Fortsetzung zu lesen.

Sherlock Holmes – eine Ikone! Jeder kennt ihn, jeder mag ihn. Jeder möchte seine Fähigkeit haben, Mysterien zu lösen. Mit diesem Comic kann es auch jeder ausprobieren. Wird man in der Lage sein, aufmerksam zu beobachten und alle Hinweise zu kombinieren? Wird man die richtigen Fragen stellen und die Verdächtigen zum Reden bringen können? Wird man verstehen, was die Hinweise bedeuten und wie sich die Geschichte wirklich zugetragen hat?

Spielbücher sind für mich genau das richtige, um sich die Zeit in diesen Winterabenden zu vertreiben. Wenn man genug von Netflix hat, keiner zu Hause ist und man Lust auf was Neues hat, dann könnte dieses Buch die Lösung sein. Was man erwarten kann: Drei sehr schön gezeichnete Kriminalfälle, die knifflige Rätsel enthalten. Gefragt werden einen guten Beobachtungssinn, Logik und Intuition. Ich fand es nicht leicht, die Rätsel zu lösen. Aber auch nicht unmöglich. Ich lag auch nicht immer richtig. Jedoch egal, ob ich den Verdächtigen gefunden habe oder nicht, habe ich mich am Ende immer gefreut, die richtige Lösung zu lesen. Ich hatte jedes Mal einen Aha-Moment – genau wie bei den Büchern über Sherlock Holmes. Die Möglichkeit, zwischen Sherlock und seinem Bruder Mycroft als Charakter zu wählen eröffnet zusätzliche Variationsmöglichkeiten. Und für die besonders erfolgreichen Detektive gibt es Extrapunkte und weitere Überraschungen.

Ein sehr gelungenes Spiele-comic!

Opa ist ein einfacher Mensch mit komplizierten Überlegungen. Er hätte gerne eine gerechtere Welt, insbesondere fände er es sehr gerecht, ein Fahrrad zu besitzen. Zum Glück hat die kommunistische Partei gleich die Lösung für sein Problem: Um sein Fahrrad zu bekommen, soll er eine Machtzentrale in die Luft sprengen. So weit so gut! Aber kann Opa sich dazu wirklich überwinden?

Der Titel dieses Buches hat mich neugierig gemacht. Dazu noch die Beschreibung, dass die Handlung lustig und paradox sein soll. Das erfüllt dieses Buch vom Anfang bis Ende. Ich hatte am Anfang trotzdem etwas falsch Erwartungen. Ich habe ein komplexeres Buch erwartet, dramatischere Gefühle, tiefergehende Überlegungen. Im Nachhinein lag der Fehler bei mir. Hieß es nicht: lustig? Wenn ich das Buch in diesem neuen Licht betrachtet, dann muss ich seinen Charme anerkennen. Das Buch hat mich schöne und unbeschwerte Stunden beschert. Ich kann diese Lektüre jedem empfehlen, der nach etwas Leichtem sucht, was unterhält, tröstet, zum Lachen bringt und das Herz erwärmt.

Der Anfang von Schwarzpulver hat mich verblüfft. Es soll sich um eine Dystopie handeln. Jedoch erzählen hier ganz normale Menschen von meiner ganz normalen Welt. Es ist alles realistisch und nachvollziehbar. Aber langsam, ganz langsam wird klar, dass die Welt aus Schwarzpulver sich in einigen Aspekten von unserer unterscheidet. Dort hat eine patriotische, radikalere Partei in Deutschland die Macht.

Dieses Buch ist einzigartig und mutig. Es ist kein Fantasy- oder Sci-Fi-Buch im eigentlichen Sinn. Es ein Buch der „Es-könnte-sein“ und „Vielleicht-wird-es-so“. Es ist ein realistischer Roman aus einem Paralleluniversum. Umso erschreckender, weil es so subtil eine Schreckensszenerie beschreibt, die der Realität so ähnelt.

Das Buch lebt von den Gedanken und der Gefühlswelt der Protagonisten. Der introspektive Charakter führt dazu, dass die Handlung an Spannung verliert. Ich halte das Buch jedoch für eine lesenswerte und eindrückliche Reflexion über die Konsequenzen unserer politischen Entscheidungen.

Die ersten Seiten von „Schatten der Welt“ haben mich sofort in ihren Bann gezogen. Ich hatte mir vorgenommen, wenige Seiten vor dem Schlafengehen zu lesen, daraus wurden ganze Kapitel. Dafür sorgte Izquierdos Erzählkunst.

„Schatten der Welt“ ist die Geschichte von Carl, Sohn eines Schneiders in der polnisch-deutschen Kleinstadt Thorn am Anfang der 20. Jahrhunderts. Carls besondere Freundschaften zu Isi und Artur, die liebevolle Beziehung zu seinem Vater, die Schwierigkeit, genug Essen zu bekommen, Carls Wunsch, Fotograf zu werden füllen die erste Hälfte des Buchs. Izquierdo ist dabei unglaublich feinfühlig, teilweise tragisch aber auch sehr lustig, was für mich das Lesen zu einem Vergnügen macht.

Jedoch dann kommt der Krieg und verändert das Leben der Protagonisten dramatisch. Der Ton und die Kulisse im Buch verändern sich. Die Protagonisten werden erzwungenermaßen Erwachsen. Dieser Teil ist weiterhin meisterhaft geschrieben, hat mich jedoch etwas weniger gefesselt. Die Magie und Leichtigkeit der Kindheit, die mich im ersten Teil so fasziniert hatten, sind weg. Ein Paar Wendungen gegen Ende kamen mit etwas unwahrscheinlich, fast erzwungen vor.

Dieser kleine Abzug verändert nicht die Tatsache, dass ich das Buch mit Genuss gelesen habe. Die größte Stärke des Buchs sind meiner Meinung nach die Beschreibungen der Beziehungen zwischen den Protagonisten. Am meisten hat mich hier die Beziehung zwischen Carl und dem älter werdenden Vater berührt.  Ich würde es jedem empfehlen, der Lust auf einen sehr gut geschriebenen historischen Roman mit tollen Charakteren hat!