Bewertung zu "Tote Finnen essen keinen Fisch" von Björn Ingvaldsen
Inhalt:
Eine Affäre mit der Frau des Chefs bringt dem Protagonisten und Ich-Erzähler eine Strafversetzung auf die Inselkette Hogna ein, wo er die Schließung der dortigen Bankfiliale abwickeln soll. Die Erwartung eines eher ruhigen Lebens wird durch die Inselbewohner zu Nichte gemacht, die ihn schon nach kurzer Zeit in alle ihre Projekte mit einbeziehen, das größte davon ein „Junggesellenfestival“ mit keinem geringeren als Robbie Williams als Hauptact. Das erfordert natürlich einigen Aufwand und ziemlichen Einsatz der örtlichen Bank und bringt nicht gerade wenige Probleme mit sich. Da das Motto der Inselbewohner „Eine Hand wäscht die andere“ lautet, wird es ab einem Punkt für die Hauptperson kaum noch möglich, aus dem angerichteten Chaos wieder heil herauszukommen...
Meinung:
Als „ein Bombardement von irrwitzigen Ideen und Überraschungen“ wird einem der erste Roman für Erwachsene von Bjørn Ingvaldsen auf dem Klappentext angekündigt, „vor Lachen zum Japsen“ bringen soll es einen. Das sind große Versprechungen, die die Story leider nicht halten kann. Ich musste kein einziges Mal wirklich lachen, ab einem gewissen Punkt hab ich nur noch den Kopf geschüttelt über die immer aberwitzigeren Ideen der Junggesellen und den Protagonisten, der alles schön brav mitgemacht hat (und ab der zigsten Wiederholung dieses Musters war ich ehrlichgesagt dann auch schon leicht genervt). Das Ende wurde meiner Meinung nach viel zu schnell und recht halbherzig aufgelöst, wirkte auf mich etwas so, als hätte der Autor keine Lust mehr, sich einen ordentlichen Schluss auszudenken, was für mich dann auch den Rest der Geschichte etwas mit nach unten gezogen hat. Da hätte man definitiv mehr daraus machen können.
Fazit: Locker zu lesen, definitiv nicht anspruchsvoll, aber wer etwas Lustiges und gute nordische Skurrilität erwartet, der investiere sein Geld dann doch besser in Arto Paasilinna.