Bewertung zu "Kannst du den Wind spüren" von Merle Martens
Küstenglück, Band 2: Es sind schwierige Zeiten für Nora, denn ihr geliebter Grossvater ist gestorben und ihr Freund Tom hat beschlossen, in den USA, wo er nur vorübergehend arbeiten wollte, dauerhaft zu bleiben. Für den Jahreswechsel plant sie mit ihrer Freundin Ann ruhige Tage auf Juist. Aber dann erkrankt Ann und kann nicht mitkommen. Beim Eislaufen lernt sie Leander und dessen Tochter Lilou kennen…
Erster Eindruck: Die einzelnen Elemente des Covers passen meiner Meinung nach nicht so gut zusammen. Aber am meisten irritiert mich der Buchtitel – warum hat er kein Fragezeichen?
Dies ist Band 2 einer Reihe, für mich aber die erste Begegnung mit der Autorin, insofern habe ich keine Vergleichsmöglichkeiten.
Für Nora läuft es wirklich nicht gut: Der Grossvater ist verstorben, der Freund weit weg (nun gut, er macht eh telefonisch Schluss mit ihr) und die beste Freundin ist krank und kann nicht mit nach Juist. Aber Nora ist fest entschlossen, sich eine schöne Auszeit zu machen. Sie kennt Juist aus frühen Kindertagen, denn – pikantes Detail – sie wurde hier gezeugt. Ihren Vater hat sie leider nie kennengelernt, da sich ihre Eltern bei diesem schicksalshaften Abend nur mit falschen Namen angesprochen haben: Romeo und Julia. Hach! Als „Julia“ von den anderen Umständen erfahren hat, konnte sie ihren „Romeo“ leider nicht mehr finden.
Als Nora nach Juist fährt, wird sie gleich von allen mit offenen Armen empfangen. Als Leser hatte man das Gefühl, dass sie einander schon sehr lange kennen würden – so vertraut waren sie miteinander. Das ist im wahrsten Sinne eine Traum-Situation: sich unter Fremden gleich geborgen und zu Hause fühlen. Der gutaussehende Leander trägt natürlich auch sehr viel dazu bei, dass Nora sich so wohl fühlt…
„Traurig sein ist nur das Atemholen zur Freude.“ Hm, das bringt mich zum Nachdenken. Wenn man soweit ist, dass man das zur Hälfte gefüllte Glas als „halbvoll“ bezeichnet, ist es sicher ein positiver Gedanke. Nora schreibt ihrem Grossvater Briefe, die sie natürlich nicht mehr versenden kann. Aber es scheint ihr zu helfen, mit dem Verlust umzugehen.
Das Buch hat sich flüssig lesen lassen; die Geschichte hat mir gefallen, aber sie ging zu wenig in die Tiefe. Von mir gibt es 3 Sterne.