Inhaltsangabe:
Als an einem Mittwochmorgen im Mai sechs unscheinbare Umschläge in die Briefkästen der Mietparteien von Shelley House in Chalcot gesteckt wurden, ahnt noch keiner, dass deren Inhalt das Leben aller Bewohner für immer verändern wird.
Die 77-jährige Dorothy Darling war die Erste, die das drohende Unheil erfasst hat. Auch ihr Nachbar Joseph Chambers von gegenüber, Omar aus Wohnung drei, Gloria aus Nummer sechs, Tomasz aus der Fünf - sowie ein erst vor Kurzem eingezogener Fremder erhielten dieselbe Hiobsbotschaft: die Kündigung des bestehenden Mietverhältnisses aufgrund des geplanten Abrisses des Hauses.
Bei diesem Objekt handelt es sich um das im Jahr 1891 erbaute Shelley House, einem charmanten, rot gemauerten Ziegelgebäude mit weißem Außenstuck und kunstvoller Balustrade. Doch von seinem einstigen Glanz ist kaum noch etwas übrig. Das Haus ist marode, baufällig und vom Verfall gezeichnet.
Dorothy, die seit über 34 Jahren in der Erdgeschosswohnung lebt, will sich nicht so einfach aus ihrem Zuhause vertreiben lassen. Auch der fast gleichaltrige Joseph kämpft entschlossen gegen den Abriss und protestiert regelmäßig unter den Augen der Öffentlichkeit vor dem Büro des Investors. Als Joseph nach einem mysteriösen Unfall plötzlich für mehrere Wochen im Krankenhaus landet, übernimmt seine zurückhaltende Untermieterin Kat einige seiner Aufgaben. Obwohl das junge Mädchen mit den pinken Haaren nie auffallen wollte, beginnt auch sie -nach langem Zögern- für den Erhalt von Shelley House zu kämpfen.
So entwickelt sich ein kraftvoller Widerstand gegen den Investor, der die einzelnen Mietparteien immer mehr zusammenschweißen lässt. Doch der Kampf dreht sich bald nicht mehr nur um das alte Gebäude. Denn jeder der dort lebenden Bewohner muss sich seiner eigenen Vergangenheit stellen, längst verdrängte Wahrheiten aufarbeiten und herausfinden, was Heimat wirklich bedeutet...
Eigene Meinung:
„Ms Darling und ihre Nachbarn“ war mein erstes Buch von Freya Sampson. Die 368 Seiten umfassende Geschichte ist nicht nur äußerst unterhaltsam, sondern entfaltet beim Lesen eine leise, tiefgehende Wirkung. Im Zentrum steht der erbitterte Kampf um den Erhalt des altehrwürdigen Gebäudes „Shelley House“ in der Poetry Street, Chalcot. Doch schnell wird dem Leser klar, dass es sich nicht nur um dieses heikle Thema dreht. Die Bewohner müssen sich nämlich ihren ganz persönlichen Herausforderungen stellen, Vergangenes aufarbeiten und herausfinden was Heimat wirklich bedeutet. Besonders gut hat mir gefallen, wie sich die einzelnen Figuren im Laufe des Romans entwickelten. Sie wachsen nicht nur über sich selbst hinaus, sondern werden zu einer starken Gemeinschaft und halten bis zur letzten Seite des Buches fest zusammen. Die Geschichte wirkt dabei stets authentisch und niemals überzogen. Auch das Ende des Romans folgt keinem klassischen Happy-End-Schema, sondern beantwortet auf berührende Weise die Frage nach der wahren Heimat: Manchmal ist sie ein Ort und manchmal sind es Menschen. Freya Sampson’s Schreibstil ist einfach wundervoll. Sie beschreibt Szenen und Orte mit einer angenehmen Leichtigkeit von der man immer mehr lesen möchte. Shelley House, das letzte Überbleibsel einer längst vergangenen Epoche ist zwar sichtlich in die Jahre gekommen, doch seinen Glanz und der damit verbundene Charme sind beim Erzählen nie ganz verloren gegangen. Eine Story genau nach meinem Geschmack!
Fazit: Ein warmherziger Roman mit Tiefe. Ein Buch über Gemeinschaft, Mut und darüber, was es wirklich heißt, ein Zuhause zu haben.Meine Bewertung: 5 von 5 Sternen
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Inhaltsangabe:
Tommes Mann, der am liebsten von allen Tommi genannt werden möchte träumt davon, als Schriftsteller berühmt zu werden. Doch bisher blieb der große Erfolg aus. Nur dank kleinerer Werbeaufträge kann sich der 32-jährige gerade noch so über Wasser halten. Bis Tommi sich nach einer Beziehungspause mit seiner Freundin Michelle wieder versöhnt hat, lebt dieser nun übergangsweise in dem alten Wohnmobil seines Vaters, der trotz rüstigen Alters ins Seniorenheim gezogen ist. Unterstützung in seinem provisorischen Haushalt bekommt Tommi von Svetlana, einer resoluten ukrainischen Putzfrau, die bereits für seinen Vater gearbeitet hat und sich dadurch bestens im Fahrzeug auskennt.
Als Tommi wie üblich Svetlana nach getaner Arbeit nach Hause fährt, bemerkt die ältere Dame am Waldrand ein kleines Mädchen in einem rosafarbenen Pullover, das einen Rucksack auf dem Rücken trägt. Zielstrebig läuft das Kind ohne Begleitung in den dunklen Wald hinein. Svetlana drängt Tommi sofort anzuhalten und nachzusehen.
Tatsächlich scheint es so, dass das etwa acht Jahre alte Mädchen völlig alleine unterwegs ist. Sofort verständigt Tommi daraufhin die Polizei, die das scheinbar verwaiste Kind ins Krankenhaus zum Aufpäppeln bringt. Dabei stellt sich heraus, dass das Mädchen nicht spricht oder nicht sprechen möchte. Da niemand nach der Kleinen sucht, bleibt ihre Identität zunächst für alle ein Rätsel.
Sowohl Tommi, als auch Svetlana können das fremde Kind und die ungewöhnlichen Umstände nicht vergessen, sodass sie beschließen gemeinsam nachzuforschen was es mit dem Fall auf sich hat. Je intensiver sie sich damit befassen, desto gefährlicher wird es für die beiden. Es scheint, als wäre das Mädchen vor etwas geflohen und die Suche nach der Wahrheit könnte das ungleiche Ermittlerduo in große Gefahr bringen…
Eigene Meinung:
Volker Klüpfel dürfte für viele kein Unbekannter sein, denn als Co-Autor der erfolgreichen „Kluftinger“-Reihe die er gemeinsam mit Michael Kobr verfasst hat, feiert er große Erfolge. Mit seinem Auftakt-Band „Wenn Ende gut, dann alles“ startet er nun alleine durch.
Im Fokus steht zum einen der 32-jährige Tommi, ein erfolgloser Schriftsteller der sich auf seinen aktuellen Thriller fokussieren möchte und zum anderen seine Putzfrau Svetlana. Die aus der Ukraine stammende Frau mit ihrer resoluten Art hat Tommi zusammen mit dem Wohnmobil seines Vaters übernommen. Doch Svetlana bringt den ruhigen Alltag des Autors gehörig durcheinander, als sie am Waldrand ein kleines Mädchen entdeckt. Niemand scheint das stumme Kind zu kennen oder zu vermissen, sodass dessen Identität vorerst ein Rätsel bleibt. Und plötzlich findet sich Tommi inmitten einer unfreiwilligen Ermittlungsjagd an der Seite von Svetlana wieder.
Das Buch hat mir insgesamt gut gefallen. Besonders die humorvollen Szenen sorgen für einige Schmunzler beim Lesen. Die Geschichte baut sich Stück für Stück langsam auf, sodass die Handlung nur spärlich an Fahrt aufnimmt. Dies sorgte meiner Meinung nach für einige Durststrecken. Auch mit der Figur „Tommi“ musste ich mich erst anfreunden. Sein etwas planloses, häufig verträumtes Wesen machte es mir nicht einfach, sich mit ihm zu identifizieren. Von Svetlana erfährt der Leser keine persönliche Informationen. Vermutlich wird sie ihren eigenen Auftritt in einem der Folgebände erhalten. Alles in allem überzeugt die Lektüre weniger durch klassische kriminalistische Ermittlungen, als vielmehr durch ihren Humor, das charmante Chaos und den hohen Unterhaltungswert.
Fazit: Ein ukrainisches Sprichwort sagt: „Alles ist gut, was gut endet.“ - und dank des ungleichen Ermittlerduos trifft das auch auf dieses Buch zu.
Meine Bewertungen: 4 von 5 Sternen
Inhaltsangabe:
Arthur Otto Falkenberg besitzt alles: Er sieht gut aus, ist ein absolutes Mathegenie und dank seines wohlhabenden Elternhauses der unangefochtene Liebling der Schule. Doch all das bedeutet nichts mehr, als sein lebloser Körper in einer Blutlache auf dem Schulhof entdeckt wird. Stürzte der Oberstufenklässler absichtlich vom Dach? Ein tragischer Unfall oder steckt doch ein grausames Verbrechen dahinter?
Während die Polizei zunächst von einem Suizid ausgeht, kann Cassidy König, besser bekannt als „die Queen“ das nicht glauben. Als Teil der gefürchteten Mädchengang „Die Kobra“ ist sie es gewohnt sich durchzusetzen. Dieses Mal geht es nämlich um mehr als nur um ihren Ruf. „Die Kobra“ besteht nur aus Mädchen, die alle mit schwierigen, familiären Verhältnissen zu kämpfen haben. Als plötzlich eine von ihnen ins Visier der Ermittlungen gerät, droht ihre unerschütterliche Freundschaft zu zerbrechen.
Die 15-jährige Cassidy beginnt daher auf eigene Faust zu ermitteln. Je tiefer sie nachforscht, desto gefährlicher wird es für sie. Als dann auch noch ihre Mitschülerin und Gangmitglied Mona spurlos verschwindet, weiß sie, dass sie jetzt dringend handeln muss. Doch plötzlich gerät "die Queen" nicht nur ins Fadenkreuz der Polizei, sondern auch in das einer skrupellosen Gruppe die vor nichts zurückschreckt.
Was ist wirklich mit Arthur passiert? Und warum schwebt nun Cassidy in Lebensgefahr?
Eigene Meinung:
Das Jugendbuch „Was hast du nur getan?" von Alexandra Kui hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Ohne große Umschweife wird man mitten ins Geschehen geworfen und erlebt hautnah wie sich die tragischen Ereignisse entfalten. Im Mittelpunkt stehen Cassidy, auch bekannt als „die Queen", und ihre Mädchengang „Die Kobra “- eine gefürchtete Gruppe von 15-jährigen Schülerinnen, die sich in ihrer Schule aufgrund ihres hohen Aggressionspotenzials einen Namen gemacht haben.
Als der beliebte Oberstufenschüler Arthur Otto Falkenberg tot auf dem Pausenhof aufgefunden wird und plötzlich eine von Cassidy’s Freundinnen verschwindet, wird der Zusammenhalt der Gang auf eine harte Probe gestellt.
Der Schreibstil von Alexandra Kui ist modern, rau und direkt. Die Autorin schafft es mit einer Leichtigkeit eine mitreißende und authentische Atmosphäre zu erzeugen, die einen nicht mehr loslässt. Besonders gut fand ich, dass die Kapitel in Tage und Zeitabschnitte unterteilt sind. Das verleiht der Handlung nochmal eine ganz eigene Dynamik. Meiner Meinung nach unterstreicht es nochmal die Anspannung und den Druck, unter dem die Jugendlichen während der Ermittlungsphase der Polizei stehen.
Die Charaktere sind geprägt von schwierigen familiären Hintergründen wodurch auch einige typische Klischees bedient werden. Mich hat es nicht gestört, sondern viel mehr erklärt warum die Mädchen so sind wie sie sind.
Das Ende war weniger spektakulär, aber für ein Jugendbuch absolut stimmig und zufriedenstellend.
Fazit: Die Story schlägt zu wie eine Kobra - blitzschnell, packend und mitreißend. Ein Buch mit echtem Biss!
Meine Bewertung: 4 von 5 Sternen
Inhaltsangabe:
Der gut aussehende Ed Slaterton ist nicht nur der Co-Kapitän der Basketballmannschaft der Hellman High School Beavers, sondern auch einer der begehrtesten Jungs an der Schule. Durch sein selbstbewusstes Auftreten zieht er die Aufmerksamkeit aller Mädchen auf sich, sodass er selten ohne eine weibliche Begleitung anzutreffen ist.
Minerva Green, kurz Min, interessiert sich hingegen kaum für die Welt des Schulsports. Sie verbringt stattdessen ihre Freizeit mit ihrem besten Freund Al im Kino, denn ihre große Leidenschaft sind Filme. Ihr sehnlichster Wunsch ist es nämlich, eines Tages als Regisseurin arbeiten zu können um ihre eigenen Geschichten auf Leinwand zu bringen.
Als Al seinen „Bitter Sweet Sixteen“ feiert, treffen Min und Ed aufeinander und kommen zum ersten Mal ins Gespräch. Gegen all ihre Erwartungen funkt es auf Anhieb zwischen den beiden. Schon bald verabreden sie sich zu einem Date im Kino. Ab diesem Moment beginnt Min sämtliche Erinnerungsstücke an ihre gemeinsame Zeit zu sammeln, darunter unter anderem den Kronkorken ihres ersten gemeinsamen Getränks, ein Origami, das Ed ihr heimlich in den Spind legte, einen unentwickelten Film voller besonderer Momente und vieles mehr.
Doch was als scheinbar perfekte Jugendromanze beginnt, nimmt bald ein bitteres Ende. Min und Ed trennen sich und all die Erinnerungen, die sie einst so glücklich machten, werden zu Relikten einer schmerzhaften Liebe.
Min packt all die gesammelten Gegenstände in einen Karton, schreibt dazu einen Abschiedsbrief und stellt alles vor Ed’s Haustür ab.
Doch was ist zwischen den beiden vorgefallen?
Eigene Meinung:
Das Cover von „43 Gründe, warum es aus ist“ sticht sofort ins Auge. Die vielen bunten Gegenstände auf dem rosafarbenen Untergrund, die später in der Geschichte eine wesentliche Rolle spielen, wecken die Neugier des Lesers und laden zum Entdecken ein. Besonders gelungen finde ich auch den Buchschnitt, auf dem diese Erinnerungsstücke ebenfalls abgebildet sind.
Die Protagonisten Min und Ed könnten unterschiedlicher nicht sein. Min ist eine sympathische Schülerin, die sich von den klassischen Highschool-Klischees abhebt. Sie ist kreativ, leidenschaftlich und hat ihren eigenen Kopf. Ed hingegen entspricht zunächst genau dem Bild, das man von ihm erwartet: ein gut aussehender, erfolgreicher Mädchenschwarm und ein Ass im Sport. Doch mit der Zeit wird er dem Leser sympathischer, auch wenn er es einem nicht immer leicht macht.
Der Erzählstil von Daniel Handler hat mir grundsätzlich gut gefallen. Er ist flüssig und offen, allerdings werden sehr viele Spielfilmnamen integriert, deren Szenen die Handlung untermalen sollen. Da ich jedoch keinen einzigen der erwähnten Filme kannte, fiel es mir manchmal schwer, die Vergleiche nachzuvollziehen.
Die Geschichte selbst plätschert in ruhigen Tönen vor sich hin. Twists und große Spannungsbögen sind hier nicht zu finden, was ich jedoch nicht als störend empfand.
Die vielen bunten Illustrationen von Maira Kalman gefielen mir sehr gut und lockerten das Buch optisch auf.
Fazit: Alles in allem ist diese Jugendlektüre eine bittersüße Liebesgeschichte, die zeigt, dass nicht jede erste große Liebe für immer hält, sie es aber trotzdem wert ist, erlebt zu werden.
Eigene Meinung: 4 von 5 Sternen
Inhaltsangabe:
Am 06. Juni, einem scheinbar gewöhnlichen Mittwoch reicht es der Erzählerin endgültig. Nach einer Reihe von Ärgernissen fasst sie spontan einen Entschluss: Sie braucht eine Auszeit vom Alltag.
Auf der Suche nach einem passenden Rückzugsort stößt sie im Internet auf ein kleines Hotel am See, welches rund 400 Kilometer von ihrem Zuhause entfernt liegt. Die herausragenden Online-Bewertungen wecken ihr Interesse an der Umgebung, sodass sie kurzerhand beschließt dort für eine Woche ein Zimmer mit Seeblick zu buchen.
Als die junge Frau noch am selben Abend dort ankommt, übertrifft die Realität all ihre Erwartungen. Die Unterkunft ist noch bezaubernder als auf den Bildern der Webseite. Am Eingang des Hotels thront ein imposanter Steinelefant über dem ein Schild mit der Aufschrift „Das kleine Hotel der Wünsche“ hängt. Sofort spürt die Erzählerin, dass dieser Ort etwas ganz besonderes sein muss.
Während sie sich in der Eingangshalle umsieht, wird sie von der warmherzigen Hotelbesitzerin Sita begrüßt. Mit ihrer langen, bestickten Tunika aus einem feinen Baumwoll-Seidengemisch und einer fast greifbaren Aura der Weisheit, strahlt Sita eine ruhige, kraftvolle Präsenz aus. Doch was die Erzählerin am meisten überrascht: Die ältere Dame scheint sie bereits seit längerem erwartet zu haben. Anfangs irritiert sie die Vertrautheit der Fremden, doch schon bald erkennt die junge Frau, dass nichts im Leben wirklich zufällig geschieht.
Die beiden lernen sich von Tag zu Tag besser kennen und so erfährt die Erzählerin, dass Sita aus einem kleinen Dorf am Fuße des Himalayas stammt und dort an der ältesten Universität der Welt die Kunst des Wünschens und Manifestierens studiert hat. Nun möchte die ältere Dame ihr Wissen an andere weitergeben. Schritt für Schritt führt sie die aufgeweckte Erzählerin in eine Welt ein, in der Gedanken Realität werden und das Universum auf innige Wünsche antwortet, aber nur wenn man lernt die richtigen Fragen zu stellen…
Eigene Meinung:
„Das kleine Hotel der Wünsche“ ist kein klassischer Roman, wie es zunächst den Anschein erweckt, sondern vielmehr ein inspirierender Ratgeber, der sich mit Manifestation und der Kraft des Wünschens auseinandersetzt. Die Bestsellerautorin Anjana Gill hat einen sehr besonderen, fast jugendhaften Schreibstil, denn sie spricht ihre Leser direkt an. Durch verschiedene Fragen und Anekdoten schafft sie so das Gefühl, sich mit einer guten Freundin zu unterhalten, statt einfach nur ein Buch zu lesen. Diese lockere Art macht das Thema Manifestation zugänglich und alltagstauglich ohne es esoterisch oder abgehoben wirken zu lassen. Die zahlreichen Schwarz-Weiß-Illustrationen die sich durch die gesamte Lektüre erstrecken, unterstreichen diesen modernen, verspielten Charme und lockern das Buch zusätzlich auf. Gerade für Einsteiger in das Thema Wünschen und Manifestieren ist dies eine ungewöhnliche Lektüre, die dazu anregt, sich intensiver mit den eigenen Gedanken und Zielen auseinanderzusetzen. Statt trockener Theorien, bietet die Autorin praxisnahe Impulse an, die sich leicht in den Alltag integrieren lassen.
Fazit: Ob man an die Kraft des Universums glaubt oder nicht: Dieses Buch lädt dazu ein, seine eigenen Wünsche bewusster wahrzunehmen.
Meine Bewertung: 4 von 5 Sternen
Inhaltsangabe:
In seinem Buch beleuchtet Dr. Alexander Stevens schockierende Fälle, in denen die Justiz fatale Fehler begangenen hat, in Form von vorschnellen Ermittlungen, fehlender Sorgfalt oder festgefahrenen Überzeugungen. Dies führte dazu, dass die vermeintlichen Verbrecher oftmals unschuldig auf der Anklagebank saßen oder sogar hinter Gittern landeten, während die wahren Täter häufig unerkannt blieben.
Einer dieser erschütternden Fälle ereignete sich im Jahr 1947: Der Landwirt Johann Lettenbauer wird beschuldigt, seine damals 23-jährige Tochter Maria und seinen zweijährigen Enkel Arthur mit einer Axt erschlagen zu haben. Der Grund? Ein Streit um das Frühstück. Obwohl eine angrenzende Nachbarin zur ungefähren Tatzeit zwei unbekannte Männer beobachtet hat, die sich in der Nähe des Hofes herumtrieben, gehen die Ermittler dieser Spur nicht nach. Stattdessen ist für sie sofort klar, dass der Vater bzw. Großvater der Mörder sein muss. Lettenbauer wird verurteilt und verbringt über 18 Jahre unschuldig im Gefängnis, bis der wahre Täter überführt wird. Ein tragischer Justizirrtum, der ein ganzes Leben zerstört hat.
Auch der Fall von Arif Hassani zeigt, wie schnell ein Unschuldiger ins Visier der Justiz geraten kann. Eigentlich wollte dieser nur eine unbeschwerte Silvesternacht mit seiner Freundin im Club Z-Bar verbringen - doch plötzlich wird er verhaftet. Vier Zeugen geben an, ihn dabei gesehen zu haben, wie er eine völlig alkoholisierte Frau unsittlich gegen ihren Willen berührte. Arif beteuert zwar wiederholt seine Unschuld, doch die übereinstimmenden Aussagen der Zeugen scheinen erdrückend.
Erst durch die akribische Ermittlung gelingt es seinem Anwalt bei einem weiteren Prozess die Wahrheit ans Licht zu bringen. Beinahe wäre Arif für eine Tat verurteilt worden, die er nie begangen hat…
Eigene Meinung:
„FALSCH VERDÄCHTIGT“ von Dr. Alexander Stevens ist ein Buch, das mich gleichermaßen gefesselt wie erschüttert hat. Stevens schildert nicht nur auf sehr anschauliche Weise die tragischen Schicksale der vermutlich zu Unrecht Verdächtigten, sondern zeigt auch, wie es zu solchen Fehlurteilen kommen kann.
Besonders beeindruckt hat mich, dass Stevens als Strafverteidiger in fast jedem der geschilderten Fälle selbst eine Rolle gespielt hat. Dadurch sind die Fälle nicht nur spannend erzählt, sondern auch äußerst gut recherchiert und von allen Seiten beleuchtet worden. Gerade seine juristischen Erklärungen, etwa zu den Abläufen einer Verhandlung oder dem sogenannten „Judasparagraphen“ (§31), fand ich besonders interessant. Sie geben Einblick in die Mechanismen der Justiz und zeigen wie schnell man zum Verdächtigen wird.
Eine Lektüre mit zehn echten Fällen, die nicht nur einen beim Lesen fesselt, sondern auch nachdenklich macht. Hierzu schreibt Gerichtsreporterin Gisela Friedrichsen im Vorwort:
Zitat: Buch S. 9 „In diesem Buch wird von zahlreichen zerstörten Leben, vernichteten Existenzen und nicht wiedergutzumachenden Folgen falschen Verdachts berichtet“.
Hier stellt sich die Frage wie viele Unschuldige noch heute hinter Gittern sitzen, weil die Justiz vorschnell gehandelt hat?
Fazit: Gerechtigkeit ist nicht immer eine Selbstverständlichkeit - Stevens beweist dies in seinem Buch!
Meine Bewertung: 5 von 5 Sternen
Inhaltsangabe:
An einem brütend heißen Sommertag sitzt Sascha Nebel um 16:44 Uhr in einem gestohlenen 120.000 € teuren Geländewagen im Südwesten Berlins, mitten in einer kleinen Einbahnstraße der Heerstraßensiedlung. Der 36-jährige Autodieb ist gerade dabei, mit seiner wertvollen Beute davonzufahren, als er plötzlich von einer gleichaltrigen Frau aufgehalten wird. Die temperamentvolle Umweltaktivistin schlägt mit aller Kraft auf den Luxus-SUV ein, sodass die Außenspiegel und Scheinwerfer nicht unversehrt bleiben. Doch bevor sie noch größeren Schaden anrichten kann, wird sie von zwei heraneilenden Polizisten gestoppt, die gerade eine „Fridays for Future“-Demo überwachen. In Panik, nicht nur wegen des Diebstahls, sondern auch der Zerstörung von fremden Eigentum, fliehen Sascha und die Frau -die er später „Wilma“ nennt- in den nahegelegenen Wald. Ihre Flucht führt sie auf einen Nebenweg, wo sie sich plötzlich inmitten einer Gruppe von Menschen wiederfinden, die in einen Bus steigen. Um der Verhaftung zu entgehen, schließen sich die beiden dieser Gesellschaft an, ohne zu ahnen wohin die Reise führt.
Ehe sie sich versehen, landen sie auf der Insel Schilfwerder - mitten in einem Elternabend-Wochenende. Um nicht aufzufallen, geben sich Sascha und „Wilma“ als die Eltern von Hector aus, einem verhaltensauffälligen Jungen, der kurz vor einem Schulverweis steht. Was zunächst wie eine clevere Tarnung wirkt, entwickelt sich schnell zu einem Chaos voller absurder Situationen. Während Sascha und Wilma alles versuchen um ihre wahre Identität zu verbergen, müssen sie sich mit neugierigen Eltern und Lehrern herumschlagen - eine Zeit die alles von ihnen abverlangen wird und letztlich zu eskalieren droht…
Eigene Meinung:
Sebastian Fitzek, der für seine packenden Psychothriller bekannt ist, wagt mit „Elternabend“ einen mutigen Ausflug ins Komödiengenre. Im Zentrum der Geschichte steht der 36-jährige Sascha Nebel, der nach schweren Schicksalsschlägen alles verloren hat. Ohne Lebenswillen plant er seinem Dasein ein Ende zu setzen. Doch genau in diesem Moment tritt „Wilma“ in sein Leben. Die gut aussehende Fremde ist genau das Gegenteil von Sascha: temperamentvoll und unerschütterlich. Als sie wutentbrannt auf den gestohlenen Geländewagen einschlägt, werden die beiden schließlich in eine wilde Flucht vor der Polizei verwickelt. Was folgt sind Stunden voller Chaos und absurden Situationen, bei denen kaum Zeit zum Durchatmen bleibt. „Elternabend“ stand schon lange auf meiner „Must-read“-Liste, da ich gespannt war, wie sich Fitzek’s charakteristischer Schreibstil in einem neuen Gerne entfalten würde. Tatsächlich wurde ich nicht enttäuscht. Der Psychothriller-Autor zeigt, dass er nicht nur Spannung, sondern auch Humor meisterhaft beherrscht. Die Handlung ist reich an witzigen und spritzigen Szenen, die die Lachmuskeln strapazieren ohne den roten Faden zu verlieren. Trotz der leichten und unterhaltsamen Grundstimmung greift Fitzek auch ernstere Themen wie den Tod und Suizid auf. Diese sind sensibel in die Handlung eingebettet, sodass sie den Verlauf der Geschichte nicht belasten. Im Allgemeinen ist die Situationskomik über weite Strecken gelungen, auch wenn sie gegen Ende vielleicht ein wenig überstrapaziert wurde.
Fazit: Fitzek mal anders - wer bereit ist das Gegenteil von Blut und Psychospielen zu erleben, wird mit „Elternabend“ auf jeden Fall fündig.
Meine Bewertung: 4,5 von 5 Sternen
Inhaltsangabe:
Das kleine Eichhörnchen Lou befindet sich inmitten eines Traumes, als es plötzlich von seiner Freundin Rosali geweckt wird. Die Specht-Frau hat bereits am frühen Morgen damit begonnen, mit ihrem Schnabel in eine Baumrinde zu klopfen. Mühselig steht Lou auf und erzählt Rosali sofort von dem besten Traum, den es jemals hatte: Darin befand sich Lou in einem paradiesischen Land, bei dem ein riesiger Süßigkeitenschatz vorhanden ist, von dem man so viel essen kann wie man will. Schon allein beim Erzählen merkt das Eichhörnchen, wie aufgeregt es nur bei der Vorstellung an die vielen Köstlichkeiten wird.
So kommt es, dass der kleine rotbraune Baumfuchs sein Zuhause, dem Wald, verlassen möchte um diese Schatzsuche zu gehen. Bepackt mit nur einem Schal für die Kälte, seinem Lieblingskissen für die Nacht und ein paar kandierten Nüssen als Proviant macht sich Lou ganz allein auf den Weg um seinen Traum wahr werden zu lassen.
Doch lange wird Lou nicht alleine bleiben, denn auf seiner Jagd nach dem Süßigkeitenschatz begegnet er vielen unterschiedlichen Tieren, die ihm alle helfen wollen sein Ziel zu erreichen...
Eigene Meinung:
"Lou und der geheimnisvolle Süßigkeitenschatz" ist ein bezauberndes Kinderbuch, welches aus der Feder von Bine Pauli stammt. Hauptcharakter der Geschichte ist Lou, ein kleines, aufgewecktes Eichhörnchen das kandierte Nüsse, Bonbons und Karamell über alles liebt. Mit der Entscheidung den Traum eines Süßigkeitenschatzes wahr werden zu lassen, beginnt eine aufregende Abenteuerreise die Kinder ab 4 Jahren begeistern wird. Mit gerade einmal 36 Seiten kreiert die Autorin eine liebevolle Kulisse, die von vielen fantasiereichen Farbillustrationen untermalt werden. Leider muss ich an dieser Stelle betonen, dass das komplette Bildmaterial mit Hilfe von Midjorney erstellt wurde. Die KI generierten Grafiken sind zwar allesamt qualitativ hochwertig, dennoch ziehe ich Zeichnungen die von einem echten Illustrator angefertigt wurden diesen vor.
Mir ist aufgefallen, dass an mehren Stellen die Bilder vom Text abweichen. Ob man den Fehler bei der KI und deren Bediener suchen sollte oder beim Verlag sei an dieser Stelle mal offen gestellt. Nichtsdestotrotz gefällt mir die Botschaft, die Bine Pauli dem jungen Leser übermitteln möchte: Manchmal müssen wir wie Lou sein - den Mut haben, seine gewohnte Umgebung zu verlassen um etwas Großes zu finden.
Fazit: Ein für mich umstrittenes Kinderbuch. Inhaltlich top, künstlerisch ein Flop.
Meine Bewertung: 3 von 5 Sternen
Inhaltsangabe:
Wie an jedem gewöhnlichen Wochentag verlässt Dr. Stefan Heimer auch heute um zwanzig vor neun seine Wohnung in der Sophienstraße, um auf direktem Weg zu seiner Praxis zu gehen. Diese befindet sich versteckt in einem Berliner Hinterhof. Gemeinsam mit seinem Freund und Kollegen Frank Burger führt er seit über vier Jahren eine erfolgreiche psychotherapeutische Gemeinschaftspraxis, deren Warteliste sich über Monate erstreckt.
Doch an diesem Tag gibt es eine unerwartete Wendung, als eine neue Patientin in Heimer's Leben tritt. Sie ist nicht nur attraktiv, sondern bringt auch einen außergewöhnlichen Fall mit sich. Christiana Witt, wie sich die junge Frau ihm vorstellt ist schwanger von dem berühmten Neurologen und Psychiater Professor Berthold Witt. Anstatt sich über den Nachwuchs zu freuen, lehnt ihr Mann diesen jetzt schon ab. Der Vorstandsvorsitzende der Züricher Schlosskliniken AG ist fest davon überzeugt, dass er sterben wird, wenn sie einen Sohn zur Welt bringt.
Dr. Heimer spürt die tiefe Verzweiflung in Christiana und will ihr unbedingt helfen. Trotz seiner Flugangst reist dieser nach Zürich, um mit ihrem zwanzig Jahre älteren Ehemann persönlich zu sprechen. Allerdings verläuft das Gespräch anders als erwartet: Professor Witt diagnostiziert seiner Frau eine dissoziative Persönlichkeitsstörung, die zu deren seltsamen Verhalten führe, darunter die unlogische Angst, dass er bei der Geburt eines Sohnes sterben müsse. Dr. Stefan Heimer ist überrascht, wie plausibel die Erklärung des Professors klingt und ärgert sich darüber, dass er Christiana so leichtfertig geglaubt hat ohne kritischer nachzufragen. Als der 34-jährige Psychologe versucht Christiana zu erreichen um sie über die neue Entwicklung zu informieren, bleibt sie unauffindbar - weder telefonisch noch persönlich. Besorgt um die schwangere Frau beginnt Stefan nach ihr zu suchen. Aber ihr Mann verweigert ihm jegliche Hilfe und schon bald gerät Dr. Heimer selbst ins Visier der Polizei, sowie eines skrupellosen Gegners, der vor nichts zurückschreckt- auch nicht vor Gewalt...
Eigene Meinung:
"Unendlicher Friede" ist Edward Poniewaz erster Psychothriller, der von Anfang an eine fesselnde Atmosphäre schafft. Die Handlung um den erfolgreichen Psychologen Dr. Stefan Heimer und seiner mysteriösen Patientin Christiana Witt zieht den Leser direkt in eine Welt voller Ungewissheit, Intrigen und psychologischer Abgründe. Besonders beeindruckend fand ich, wie Poniewaz fast schon spielerisch im Laufe des Thrillers die Grenzen zwischen Realität und die von ihm frei erfundenen Behandlungsmethoden die Professor Witt an seinen Patienten ausübt zu einem düsteren Szenario verschwimmen lässt. Auch die anfänglichen Perspektivwechsel tragen dazu bei, dass es lange unklar ist wer ein falsches Spiel mit Heimer spielt. Der Plot ist durchgehend spannend und zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Buch. Die Kapitel sind klar strukturiert und auch das Erzähltempo ist hervorragend auf die Geschichte abgestimmt. Dr. Heimer ist ein vielschichtiger Charakter, der auf der einen Seite als hilfsbereit, empathisch und mutig dargestellt wird, aber auf der anderen Seite manchmal sehr naiv und verträumt wirkt. Obwohl Heimer mit der blonden Schönheit sich nur wenige Male kurz unterhalten hat, trifft er risikoreiche Entscheidungen die meiner Meinung nach nicht immer verhältnismäßig waren. Daher litt an manchen Stellen etwas die Glaubwürdigkeit der Geschichte. Nichtsdestotrotz ist dieses Buch unterhaltsam und absolut empfehlenswert.
Fazit: Das Unbekannte weckt bekanntlich Neugier und Spannung - Poniewaz hat dies geschickt zu seinem Vorteil genutzt.
Meine Bewertung: 4 von 5 Sternen
Bewertung zu "Mord im Antiquitätenladen: Kriminalroman | Von 80-Euro-Waldi bekannt aus "Bares für Rares"" von Waldi Lehnertz
printbalanceInhaltsangabe:
Sigismund Marlich, der von allen nur Siggi genannt wird, steht mit beiden Beinen fest im Leben. Obwohl der dreifach geschiedene Händler mit der Liebe bisher kein allzu großes Glück hatte, kann es mit seinem Antiquitätenladen dafür nicht besser laufen. Denn in "Kunst und Kurioses" wie er sein Geschäft liebevoll genannt hat, wird jedermann fündig. Egal ob es sich hierbei um hochwertiges Porzellan, einzigartige Gemälde, besonders prunkvolle Schmuckstücke oder um ungewöhnliches Mobiliar handelt - Siggi's Laden strotzt nur so vor echten Raritäten für die ihn seine Kunden lieben.
Doch nun steht der vielseitig interessierte Single einer neuen Herausforderung gegenüber, denn in seinem Geschäft wurde eingebrochen. Nicht nur das Türschloss kam dabei zu Schaden, sondern auch die Kabel der Alarmanlage wurden durchgetrennt. Mit einem Baseballschläger bewaffnet, öffnet Siggi vorsichtig die Ladentür und führt einen groben Kontrollgang in seinen Räumlichkeiten durch. Mit was der arglose Trödler allerdings nicht gerechnet hat: Im obersten Stockwerk in einem Zimmer welches nahezu mit Grafiken und Keramiken überladen ist, sitzt auf einem Designerstuhl ein lebloser, alter Mann mit Hut. Umgehend verlässt Siggi das Gebäude und verständigt panisch die örtliche Polizei. Ausgerechnet der schielende Gunnar -sein ehemaliger Klassenkamerad- und dessen Kollege haben an diesem Morgen Dienst und möchten den vermeintlichen Tatort in Augenschein nehmen. Sofort bringt Siggi die beiden Polizisten in den Raum des Geschehens, welcher ausschließlich über eine knarzende Holztreppe erreichbar ist. Dabei stellen die Männer fest, dass es weder eine Leiche gibt, noch Beweise für ein Verbrechen vorliegen.
Unverrichteter Dinge fährt Gunnar mit seinem Kollegen zurück zum Präsidium und lässt einen völlig verwirrten Siggi zurück. Nachdem sich dieser vom ersten Schock erholt hat, macht sich der Antiquitätenhändler im Alleingang erneut auf Spurensuche. Dabei entdeckt er plötzlich an der Wand eine ihm unbekannte Webarbeit in einem goldenen Rahmen.
Die Tapisserie stellt einen Garten mit einem Rad schlagenden Pfau dar, von dem Siggi regelrecht überzeugt ist, dass dieses Exponat ihm einen Hinweis auf den verschwundenen Toten geben soll. Um auf des Rätsels Lösung zu kommen, sucht Siggi Unterstützung bei seinem Freund Anton und seiner neuen Reinigungskraft Doro.
Doch je tiefer sich das Trio in die Ermittlungen stürzt, desto offensichtlicher wird es, dass jemand mit Siggi ein falsches Spiel spielt. Womöglich die vor kurzem eingestellte Putzfrau?
Eigene Meinung:
Fast jeder kennt ihn: Waldi Lehnertz, besser bekannt als der 80-Euro-Waldi aus der Kultserie "Bares für Rares". Durch seine offene und herzliche Art erlang der Antiquitätenhändler viele Sympathiepunkte und schloss sich so in die Herzen der Zuschauer. Doch nun können Fans Waldi nicht nur vor dem TV bewundern, sondern auch seinen ersten Krimi lesen, der seit Mai 2024 auf dem Markt erschienen ist.
Mit "Mord im Antiquitätenladen" schreibt der aus der Eifel stammende Händler eine äußerst unterhaltsame und amüsant zu lesende Geschichte, die vor allem durch ihre Leichtigkeit und dem flüssigen Schreibstil überzeugt. Siggi, der dreifach geschiedene Geschäftsmann mit dem Hang zu gutem Essen und dem richtigen Händchen für echte Raritäten muss einen Mord aufklären, bei dem es augenscheinlich keine Leiche gibt. Zumindest ist diese plötzlich verschwunden, als die Polizei am Ort des Geschehens auftaucht. Während ein Teil seiner Freunde Siggi für verrückt hält, findet er dennoch tatkräftige Unterstützung, nicht zuletzt durch seinen Freund Anton und der neu eingestellten Reinigungskraft.
Das Buch beginnt mit einer Schlüsselszene, die den Leser direkt ins Geschehen hinein wirft. Anschließend folgt leider eine kleine Durststrecke, die sich über mehrere Seiten hinwegzieht, bis die Story allmählich wieder an Fahrt aufnimmt. Der Krimi überzeugt nicht durch scharfsinnige Ermittlungsarbeit dem ein gut ausgeklügelter Mordplan zu Grunde liegt, vielmehr sind es die Charaktereigenschaften der einzelnen Protagonisten, die durch ihre unverwechselbaren Persönlichkeiten den Geschichtsverlauf lenken und den Leser somit bei Laune halten.
Der Twist am Ende gefiel mir sehr gut, was das Debüt nahezu perfekt werden lässt.
Fazit: Ein unterhaltsamer Krimi den Waldi-Fans unbedingt lesen sollten!
Meine Bewertung: 4 von 5 Sternen