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rike84

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Tod im Trödelladen (ISBN: 9783869749518)

Bewertung zu "Tod im Trödelladen" von Anna Grue

Tod im Trödelladen
rike84vor 2 Jahren
Kurzmeinung: EIn Hygge- Krimi, Cosy Crime wie bei Miss Marple in Dänemark. Nicht ganz so gut wie Miss Marple, aber auch eine ganz eigene Darstellung..
Hygge Krimi

In einer kleinen Provinzstadt in einem ehrenamtlich betriebenen Second – Hand – Laden vermutet man ja auf den ersten Blick keine dramatischen Vorkommnisse. Die Senioren, die dort arbeiten, möchten einfach gebraucht werden und andere Leute kennenlernen. So auch Anne-Maj Mortensen, die dort recht neu eingestiegen ist und nach mehr Verantwortung im Laden strebt. Als dann einer der Rentner stirbt, ist das aus Altersgründen noch nicht so verwunderlich. Kurz danach muss jedoch schon der nächste dran glauben und Anne-Maj fallen mehrere mysteriöse Dinge auf. Als sie die Polizei drauf aufmerksam macht, wird sie nur abgewimmelt. Und dann beschließt sie, selbst zu ermitteln – und sollte dabei lieber dem Fernet Branca fernbleiben..

Stil, Machart, Meinung

Einige Leser werden durch meine Zusammenfassung eventuell an Miss Marple gedacht haben. So ging es mir, als ich das Buch zum ersten Mal sah. Der klassische englische „Cosy Krimi“ ist hier nun aufgrund der geografischen Begebenheiten ein „Hygge-Krimi“, was ich als eine sehr niedliche und passende Bezeichnung empfinde.

Der Leser wird zunächst mit der Kleinstadt, den Rentnern, dem Trödelladen und vor allem den Eigenarten der Hauptperson Anne-Maj bekannt gemacht. Da wohnt man auch schonmal einem besonderen Kochritual oder einem Spaziergang mit dem Dackel bei, es wird jedoch nicht langweilig. Als man dann langsam mitten in eine Mordermittlung gerät, nimmt das ganze Fahrt auf uns mehrere Motive und Verdächtige werden gut präsentiert. Vieles an der Auflösung hatte mich nicht überrascht, auf einiges konnte man so von selbst aber auch nicht kommen. Das Finale wird dann doch noch recht dramatisch und ich war gut unterhalten.

Die Schreibe von Anna Grue hat mir gefallen. Es ist der Hygge- Stimmung angepasst, setzt aber auch sehr gut die Charaktere in Szene. Die Hauptperson finde ich sehr gut gemacht, denn sie ist eine nette und schlaue alte Dame, aber auch ein kleines bisschen eigen. Manche Handlungen werden direkt mit Hintergedanken beschrieben, und ich finde das sehr vielschichtig.

 

Fazit

Ich vergebe 4 von 5 Sternen. Die Idee war toll, der Plot war so mittelmäßig aber die schönen und knackigen Beschreibungen und die ganz eigene Hauptperson haben mich gut unterhalten. Es muss nicht immer ein actionreicher, blutiger Krimi sein. Und das Hygge- Gefühl wird durch leckere Beschreibungen der Kochsessions noch verstärkt.

Cover des Buches Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe (ISBN: 9783352009716)

Bewertung zu "Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe" von Ali Hazelwood

Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe
rike84vor 2 Jahren
Kurzmeinung: Eine eher typische Story, toll und lustig verpackt in ein eher untypisches Setting. Ich wurde super unterhalten!
Gute Wohlfühlunterhaltung

Biologie- Doktorandin Olive ist in der Welt der Wissenschaft zuhause und ein aufstrebender Stern am Himmel der Krebsforschung. In ihrem sehr knappen Privatleben läuft es nicht ganz so rund und auch finanziell ist es nicht einfach. Um ihrer besten Freundin Anh zum Liebesglück zu verhelfen, sieht sie sich gezwungen eine glückliche Beziehung vorzutäuschen. Sie küsst deshalb zu ihrer eigenen Überraschung den erstbesten Mann, der ihr über den Weg läuft. Der Geküsste ist dann jedoch Dr. Carlsen, der unbeliebteste und strengste Professor in ganz Stanford. Dieser schlägt daraufhin vor, eine Beziehung vorzutäuschen. Er erhofft sich mehr Forschungsgelder, wenn er dem Vorstand der Fakultät eine feste Freundin präsentiert.

So wollen sich die beiden eigentlich nur jeden Mittwoch auf einen Kaffee treffen, damit man sie zusammen sieht. Aber die Angelegenheit entwickelt sich dann doch etwas anders als geplant. Und der unbeliebte Professor ist ganz anders, als es nach aussen hin wirkt..

Stil, Machart, Meinung.

Ja, es war mal wieder Zeit für einen Liebesroman. Und genau das ist dieses Buch auch, jedoch spielt der Roman in einem erfrischenden und interessanten Umfeld. Die Welt der Wissenschaft als Schauplatz für einen Liebesroman habe ich so noch nicht wirklich erlebt, hier passt es aber sehr gut. Rationale Wissenschaftler, die sich plötzlich mitten in einer so nicht geplanten, romantischen Situation finden – das verspricht gute Unterhaltung.

Die Story jedoch ist relativ typisch, auch recht vorhersehbar aber trotzdem sehr gut gemacht, witzig und unterhaltsam. Da die Charaktere in der altbewährten Story für einen Liebesroman recht untypisch sind, macht die Kombination eine gute Geschichte. Ich habe das Buch sehr gern und auch relativ schnell gelesen und fühlte mich einfach wohl und sehr gut unterhalten.

Der Schreibstil der Autorin war angenehm, nicht zu detailverliebt und mit vielen witzigen Situationen- und Dialogen. Trotzdem wurden auch ernste Themen angesprochen und man konnte zusätzlich sogar etwas lernen.

Fazit

Ich gebe 4 Sterne. Die Lovestory war leicht, unterhaltsam, schön, intelligent und ich habe sie sehr gern gelesen. Die Vorhersehbarkeit ist das einzige Manko, welches für Punktabzug sorgt. Vielleicht kommt da auch meine Vorliebe für Krimis und Thriller zum Ausdruck. Nun ja, wie auch immer: Ich mag diesen Liebesroman gern, es war trotz des „alten Themas“ sehr erfrischend und spielte in einem interessanten Umfeld. Die Schreibe der Autorin und der Humor waren sehr angenehm und ich würde gern ein weiteres Buch von ihr lesen.

Cover des Buches Mord in Highgate (ISBN: 9783458178729)

Bewertung zu "Mord in Highgate" von Anthony Horowitz

Mord in Highgate
rike84vor 3 Jahren
Whodunnit abgestaubt

Ein wohlhabender Scheidungsanwalt, hingestreckt mit einem 2000 Pfund teuren Wein. Viele Verdächtige aus vergangenen Scheidungen, besonders die bekannte Schriftstellerin Akira Anno, haben ein Motiv. Auch der Lebensgefährte und eine Geschichte aus der Vergangenheit rücken in den Fokus der Ermittlungen. Und der arme Anthony Horowitz (gleichzeitig auch der Autor!) muss mit dem nicht immer sympathischen Daniel Hawthorne ermitteln, da er daraus ein Buch machen soll/muss/will.


Stil, Machart, Meinung


Dieser klassische Kriminalroman erinnert zunächst einmal an Sherlock Holmes, da auch hier ein eher unwissender Watson die Handlung schildert, während ein sehr auf Details achtender Sherlock dem Leser bei der Aufklärung eines Mordes schon weit voraus ist. Die Handlung spielt jedoch jetzt und auch der Humor kommt nicht zu kurz. Ausserdem hat Watson, also Horowitz, mehr eigene Einblicke und auch Gedanken zum Fall.


Der Plot ist gut. Ein Scheidungsanwalt bietet schon einmal eine Menge Potential für Verdächtige. Dann gibt es da in seiner Vergangenheit auch noch eine Situation, die eventuell mit dem Mord zu tun haben könnte. Ich finde es gut, dass beide Varianten möglich sind.


Die Schreibe war wunderbar, genau nach meinem Geschmack. Nicht zu ausschweifend, mit guten Beobachtungen und reichlich Humor. Gut beschriebene Charaktere, jeder klar und schnell umrissen, sodass man seine Handlungen nachvollziehen kann.



Fazit


Wer mich kennt oder schon einige Rezensionen von mir gelesen hat, der weiß es schon. Diese Geschichte war genau nach meinem Geschmack. Ein klassischer Kriminalfall, gut gemacht, gut beschrieben und mit passendem Humor. Man kann nicht einfach sagen, dass Sherlock Holmes kopiert wurde. Ich würde eher sagen: Einige Elemente wurden übernommen, aber trotzem mit eigenem Stil in die Neuzeit verfrachtet.

Ich vergebe 5 Sterne und habe der Geschichte entnommen, dass es noch einen Vorgänger gibt. Mit „Die Morde von Pye Hall“ habe ich vor einiger Zeit anscheinend schon einen Nachfolger gelesen, der auch 5 Sterne bekommen hat. Daher lege ich die Reihe allen ans Herz, die auf Sherlock Holmes, Agatha Christie oder allgemein das „Whodunnit“-Genre stehen.


PS: Mach es besser, als ich! Lese sie in der richtigen Reihenfolge! Ich scheine irgendwie falsch herum vorzugehen, und es ist auch gut ohne Reihenfolge lesbar. Aber besser ist es ja immer, chronologisch vorzugehen. 


Cover des Buches Nordseedämmerung (ISBN: 9783453424210)

Bewertung zu "Nordseedämmerung" von Christian Kuhn

Nordseedämmerung
rike84vor 4 Jahren
Ein gutes Debüt

Kriminalhauptkommissar Velten kommt gerade aus dem Urlaub, als auch schon ein wichtiger Auftrag auf ihn wartet: Er soll sich auf die ostfriesische Insel Juist begeben, um dort den Bundespräsidenten im Urlaub zu beschützen. Während er einerseits mit dem Sicherheitsteam die Überwachung koordiniert, hat er auch noch einen geheimen Auftrag mit im Gepäck: Er soll einen Spitzel im Überwachungsteam entlarven. Und während der etwas schwierige Bundespräsident den Aufenthalt schon kompliziert genug macht, laufen tatsächlich Vorbereitungen zu einem Anschlag..

Stil, Machart, Meinung

Ich war noch nie auf Juist, aber ich glaube dieser Krimi ist ein sehr detailgetreuer Regionalkrimi. Die Insel bietet eine hervorragende Kulisse und ich habe tatsächlich Lust bekommen, dort mal vorbeizuschauen. ­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­

Die Geschichte ist auch mal etwas anders, denn der Leser folgt dem Geschehen aus dem Blickwinkel der Personenschützer und bekommt eine Idee davon, wie deren Arbeit tagtäglich vonstattengeht.  Trotzdem hat man dann doch die klassische „Whodunnit“- Frage, nur etwas anders als sonst. Es ist auch mehr ein „Whowilldoit“ oder „whoisthemole“(wer ist der Maulwurf?)..

Der Schreibstil trifft meinen Geschmack, auch die Länge der Kapitel und die verschiedenen Perspektiven (neben der Hauptperson Velten kommen auch der Bundespräsident und der Täter zu Wort) mag ich. Die Hauptperson ist auch interessant, ich würde gern mehr von Velten lesen.

Was mir durchs gesamte Buch etwas Probleme bereitet hat waren die vielen Personenschützen, Ermittler und Vorgesetzten. Ich habe selbst am Ende nicht mehr genau gewusst, welcher Name genau welche Person meinte. Oft musste ich überlegen( „wer war das bloß noch?“).

Fazit

Dieses Krimi – Debüt kann sich sehen lassen. Auch wenn ich nicht immer 100prozentig wusste, wer welcher Personenschützer ist, war ich zu 100% von der Story gefesselt und habe das Buch schnell und gespannt gelesen. Besonders empfehlenswert ist der Krimi natürlich vor allem für Fans des Genres, aber auch Thriller Elemente sind zu finden. Wer schon mal auf Juist war, dort Urlaub macht- oder plant, für den ist dieses Buch tatsächlich ein Muss. Ich würde gern einen zweiten Teil mit den Ermittlern lesen und bin gespannt, ob mein Wunsch in Erfüllung gehen wird.

Cover des Buches Der Knochengarten (ISBN: 9783426524916)

Bewertung zu "Der Knochengarten" von Val McDermid

Der Knochengarten
rike84vor 4 Jahren
Kurzmeinung: Ein solider Thriller mit Hauptfiguren, von denen ich nun schon seit 1995 lese.. aber eine Enttäuschung.
Endlich mal wieder..

Carol Jordan und Tony Hill sind wieder (mal) da. Einer von beiden befindet sich jedoch im Gefängnis und der andere braucht dringend eine Therapie. Beide sind also arg angeschlagen, haben jedoch eine Mission. Das alte Team von Carol Jordan sieht sich derweil nicht nur mit einem neuen Vorgesetzten konfrontiert sondern auch mit sehr vielen Leichen direkt neben einem Kloster. Der neue Chef macht dem Team das Leben genau so schwer wie die Nonnen. Und dann finden sich weitere Leichen..

Die Reihe

Dieses Buch ist das mittlerweile 11. Buch der Thrillerreihe um Carol Jordan und Tony Hill. Seit 1995 erscheinen nun regelmäßig Thriller um die beiden Ermittler. In der langen Zeit wechselt natürlich mal das Team und auch die Hauptpersonen kommen in schlimme Situationen, aber eines bleibt gleich: Ein solider Thriller!

Stil, Machart, Meinung

Wie immer schreibt die Autorin fluffig, spannend und mit interessanten Personen und gutem Humor. Dieser Thriller fällt etwas aus dem Rahmen, da die beiden Hauptpersonen mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen haben und nur am Rande etwas ermitteln, während das alte Team von Carol Jordan mit neuem Chef und neuen Mitarbeitern in der alten Einheit einen großen Fall lösen müssen. Dieser Fall ist jedoch sehr krass, erst sehr viele Skelette von Mädchen neben einem Kloster, dann neuere Leichen in einem Gemüsebeet. Es ist nichts für schwache Nerven.

Auf Grund dieser langjährigen Reihe würde ich empfehlen, zumindest einige Vorgänger – Bücher gelesen zu haben. Ich habe seit Band 1 fast alle Bücher gelesen, nur fehlte mir leider das Buch Nummer 10, also der Vorgänger. Das war mir vorher irgendwie nicht bewusst, aber als Tony Hill gleich zu Beginn des Buchs aus dem Gefängnis berichtete, merkte ich das ich etwas hinterher lese. Was genau ihn dorthin verschlagen hat, weiß ich nicht. Trotzdem kann man dieses Buch eigenständig lesen, der Fall steht für sich. Jedoch würde ich es so ganz ohne Vorwissen nicht empfehlen, ich denke da fehlt danneiniges.

Fazit

Ich habe es genossen, mal wieder in die Welt dieser Reihe einzutauchen. Es war wie immer ein solider Thriller und es war tatsächlich auch ganz schön harte Kost mit einer Menge Leichen. Die Ermittler mit ihren Eigenarten mochte ich alle sehr, und auch der Schreibstil hat mich wie immer nicht enttäuscht. Eine Sache jedoch hat mich enttäuscht: So richtig aufgelöst wurde ein Fall nämlich nicht, man kann nur Mutmaßungen anstellen.

Ich vergebe 4 Sterne und werde den nächsten Teil lesen..

Cover des Buches Die Tote in der Sommerfrische (ISBN: 9783442490349)

Bewertung zu "Die Tote in der Sommerfrische" von Elsa Dix

Die Tote in der Sommerfrische
rike84vor 4 Jahren
Kurzmeinung: Agatha Christie meets Downton Abbey
Agatha Christie meets Downton Abbey

1912, die Titanic ist gerade gesunken. Christian hat eine Stelle als Journalist bei einer Frauenzeitschrift erhalten und soll auf Norderney Eindrücke über die Sommerfrische und die gut betuchten Gäste am feinsten Hotel der Insel sammeln. Zunächst sammelt er jedoch die Leiche einer jungen Frau aus dem Wasser und trifft dabei auf die reiche, aber sehr unkonventionelle Viktoria, Tochter des Hamburger Staatsanwalts. Diese kannte die Tote. Die Polizei tut den Tod des Mädchens als Selbstmord ab, Viktoria und Christian jedoch sind sich sicher, dass es Mord war. Und so beginnen sie, auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen..

Stil, Machart, Meinung

Dieser historische Küstenkrimi hat mehrere gut funktionierende Elemente. Kurz beschrieben würde ich sagen: Agatha Christie meets Downtown Abbey. Da beides sehr erfolgreich ist, klingt das gut umgesetzt doch nach einer hervorragenden Mischung. Und es ist gut umgesetzt! Der Schreibstil ist locker, unterhaltsam und oft auch humorvoll.

Das Norderney im Jahre 1912 ist natürlich anders gewesen, als es heute ist – und ich glaube, da hat die Autorin sehr gewissenhaft recherchiert, um auch in dieser fiktiven Geschichte möglichst detailgetreu zu berichten. Ich habe dadurch eine gute Vorstellung von dem Ort und den Personen zu der Zeit bekommen, ohne gelangweilt zu sein. Als besonderes Plus gibt es immer mal etwas Plattdeutsch zwischendurch(keine Angst, es tut nicht weh!) und ich als Nordlicht fühle mich da ganz wie zuhause..

Neben den interessanten historischen Details gibt es viele sozialkritische Elemente. Es gibt verschiedene Schichten, die in dem Hotel aufeinandertreffen und natürlich eine Menge vorgefertigter Meinungen und „es schickt sich nicht“. Man erfährt Dinge aus dem Leben der Superreichen, Adeligen und Dienstboten. Dabei gibt es gut angelegte Graustufen und eine zwischen den Zeilen gut angelegte Aussage, dass irgendwie dann doch alle gleich sind.

Last, but not least: der Plot! Auch hier wurde ich nicht enttäuscht. Irgendwann am Anfang habe ich mal gedacht „hoffentlich wird das jetzt nicht zu viel historische Details und zu wenig Mordfall“. Glückllicherweise war das nicht der Fall. Die vielen historischen Details und der Mordfall standen sich nicht im weg, und es kam das Whodunnit – Feeling wie bei Agatha Christie auf. Immer wieder beschäftigen Gespräche, Beobachtungen, Fundstücke und Handlungen die beiden zivilen Ermittler und den Leser, am Ende fügt sich alles schlüssig zusammen. Und ein bisschen Liebesgeschichte darf auch nicht fehlen.

Fazit

Dieser historische Küstenkrimi bekommt von mir 5 Sterne. Ein Krimi ganz nach meinem Geschmack; gut geschrieben, nie langweilig, spannend, guter Plot, amüsante Dialoge und einfach eine runde Sache. Ich konnte mir meine eigenen Gedanken machen, um  das Rätsel zu lösen und wurde nicht enttäuscht. Die historischen Details waren hier nicht nervig, sondern interessant und gut eingebaut. Wahrscheinlich ist die Geschichte eher etwas für Frauen als für Männer. Aber wer Whodunnit mag, der wird dieses Buch auch als Mann sehr mögen. Her mit Band 2!

Cover des Buches DUNKEL (ISBN: 9783442758609)

Bewertung zu "DUNKEL" von Ragnar Jónasson

DUNKEL
rike84vor 4 Jahren
Kurzmeinung: Toller Ermittlerin, aber ein flacher Fall
Flache Story, gute Ermittlerin

Hulda ist Kommissarin in Island und steht mit 64 kurz vorm Ruhestand. Sie soll von einem jüngeren Mann ersetzt werden und sucht sich so, damit sie nicht sofort in den Ruhestand gehen muss, noch einen letzten Cold Case aus. Dieser Fall war schon abgeschlossen worden, aber der zuständige Kommissar hatte sehr schlampig ermittelt. Die russische Asylbewerberin Elena wurde tot im Wasser gefunden und das ganze wurde als Selbstmord abgetan. Als Hulda sich den Fall noch einmal vornimmt, sind Chef und Kollegen nicht sonderlich begeistert. Und der Mörder findet das Ganze auch nicht witzig..

Stil, Machart, Meinung

Dieser isländische Thriller spielt auf drei Zeitebenen. Neben der aktuellen Ermittlung von Hulda erfährt der Leser immer wieder von einer Frau, die mit einem Mann zu einer Wanderung aufbricht und von einer Frau, die ihr Kind aus dem Heim holen möchte und nur schwer großziehen kann. Nach und nach erfährt man, wie das alles zusammen hängt, und die eine oder andere Überraschung passiert.

Der Schreibstil ist gut und leicht zu lesen, einige Sachen hätte man meiner Ansicht weglassen können. Die Kapitel sind schön kurz und abwechslungsreich. Die Figur Hulda ist sehr gut gelungen, man erfährt immer mehr von ihrer eigenen Vergangenheit und ich sehe großes Potential für eine Reihe. Dieses Buch ist auch der Auftakt einer Reihe, aber dann doch irgendwie anders als der Leser es sich bis ganz zum Ende des Buches vorstellen wird.

Der Plot ist tatsächlich auch gut gemacht, aber der Fall an sich ist doch irgendwie flach. Ich finde es sehr gut, wenn man der neuen Ermittlerin dabei folgt, wie sie die Schlampigkeit ihres Vorgängers aufdeckt. Aber der Fall ist irgendwie nicht sehr umfangreich oder besonders, der Täter war auch keine Überraschung.

Fazit

Das Buch ist nicht schlecht, aber auch nicht grandios. Ich vergebe 3 Sterne. Die Ermittlerin hat mir sehr gut gefallen und am Schreibstil war nichts auszusetzen, der Fall war jedoch recht flach. Das Ende war dann doch wirklich anders als gedacht und ich bin daher nicht sicher, ob ich den nächsten Band lesen werde. Mein Vergleich in Sachen Isländischer Thriller ist beispielsweise die Reihe von Yrsa Sigurdardóttir, die wesentlich besser ist.

Cover des Buches Pandatage (ISBN: 9783462053647)

Bewertung zu "Pandatage" von James Gould-Bourn

Pandatage
rike84vor 4 Jahren
Kurzmeinung: Ganz herzige Vater - Sohn - Geschichte voller Humor,interessanter Menschen und mit trauriger Hintergrundgeschichte
Herzig

Danny hat´s nicht leicht. Seine Frau starb vor mehr als einem Jahr durch einen Verkehrsunfall, und er vermisst sie sehr. Sein Sohn Will spricht seitdem nicht mehr und wird in der Schule gemobbt. Danny hat keine Ahnung, was in seinem Sohn vorgeht. Dann verliert er auch noch seinen Job auf der Baustelle und sein Vermieter droht ihm Gewalt an, weil er mit der Miete im Rückstand ist. Er macht sich auf Jobsuche und findet nichts. Nachdem er im Park sieht, wieviel Geld die Straßenkünstler verdienen, kommt ihm eine Idee. Er kauft vom letzten Geld ein Panda-Kostüm. Jetzt braucht er nur noch eine Lizenz und Talent. Denn tanzen kann er auch nicht. Gut, dass er auf die kratzbürstige  Krystal und trifft und sich immer auf seinen Kumpel Ivan verlassen kann..

Stil, Machart, Meinung
Dieser Roman ist gleichzeitig komisch und tragisch. Tragikomödie würde nicht passen, ich sage eher: Komödik. Denn obwohl die Hauptpersonen in einer beschissenen Lage sind, ist die Geschichte wirklich lustig und möchte zeigen, dass das Leben schön ist und alles gut wird.
Die Personen gefallen mir sehr. Neben Vater und Sohn gibt es eine Menge schillernder Nebenfiguren, die jedoch nicht die Show stehlen. Es gibt auch 2 Bösewichte, wovon einer jedoch eher der Belustigung dient. Ir ist aufgefallen, dass der Autor auch bei kleinen Rollen sehr viel Liebe in die Figuren gelegt hat und sie treffend beschreibt.
Der Plot gefällt mir gut. Es plätschert nicht nur so dahin, Figuren und Leser werden von einer Deadline getrieben und so kommt auch in diesem lustigen Roman mit traurigem Hintergrund Spannung auf. Ich habe dieses Buch sehr schnell beendet, konnte die nächste Seite kaum erwarten und habe das eine – oder andere Mal herzlich gelacht.

Fazit
Ich vergebe, man ahnt es schon, 5 Sterne. Die Geschichte hat mich gut unterhalten, ich habe gelacht, ich war traurig und es war einfach eine runde Sache. Wenn man traurig ist, nachdem man die letzte Seite gelesen hat, dann ist das immer ein gutes Zeichen. Und ein Roman über eine Vater- Sohn- Beziehung ist auch etwas besonderes.
Hier geht´s zur Verlagsseite mit mehr Infos zum Buch.


Cover des Buches In den Sturm (ISBN: 9783961940486)

Bewertung zu "In den Sturm" von Jan von der Bank

In den Sturm
rike84vor 4 Jahren
Kurzmeinung: Bis es spannend wird, dauert es etwas. Danach ist die Story gut. Für Segler ist das Buch bestimmt die wahre Freude
Es wird immer stürmischer

Thies Hansen macht seine Offiziersausbildung auf der Gorch Fock, dem Segelschulschiff er Deutschen Marine. Im Rahmen der Kieler Woche nimmt er mit ein paar anderen Besatzungsmitgliedern der Gorch Fock an der Kutterregatta teil. Das Segel – Team freundet sich mit der Konkurrenz an, und plötzlich ist ein Mädchen tot. Das Team steht unter Verdacht - und die geplante Fahrt der Gorch Fock auf der Kippe. Als das Schiff dann doch in See stechen kann, atmen alle auf. Jedoch nur kurz, denn bald ereignen sich mysteriöse Todesfälle. Ein Mörder treibt auf dem Schiff sein Unwesen, Flucht ist unmöglich. Und dann kommt auch noch ein schwerer Sturm auf, der auch dem Schiff alles abverlangt.

Stil, Machart, Meinung

Zunächst muss ich sagen: Dieses Buch ist ein Roman. Das hatte mich zunächst etwas gewundert,es wurde mir dann zu Beginn des Buches aber klar. Denn bis Seite 76 passiert nicht wirklich was. Bis dahin ist es ein Roman, der dem Leser besonders viele Informationen zu der Gorch Fock, dem Segeln und der Kieler Woche liefert. Ich muss sagen, dass ich davon vorher überhaupt keine Ahnung hatte. Nun habe ich eine ungefähre Vorstellung vom leben und arbeiten auf so einem Schiff.

Nach dieser doch recht langen Einführung - sie ist schon wirklich äußerst lang aber ich habe tapfer durchgehalten- kommt Schwung in die Sache. Wir haben einen Mordfall, der Mörder kommt davon schlägt bald erneut zu. Ab jetzt kommen wir langsam ins Fahrwasser eines Krimis, welcher später beim Finale eher ein Thriller wird..

Besonders hervorheben möchte ich das Fachwissen des Autors. Man merkt, dass er voll im Thema ist und den Ort der Handlung nicht nur gut kennt, sondern auch detailgetreu wiedergeben möchte. Eine gute Idee war es auch, die Kapitel nach den aufsteigenden Windstärken zu benennen. So ist beispielsweise Windstärke 10 „schwerer Sturm-schwere See“ und die kurze Beschreibung „sehr hohe Wellenberge, überbrechende Kämme. „Rollen“ der See beginnt. Gischt kann die Sicht beeinträchtigen.“ Dann gibt es noch ein kleines Foto in schwarz –weiß, welches gut passt, aber von der Qualität her auch hätte weggelassen werden können.

Fazit

Ich war vom gemächlichen Anfang des Romans gleichermaßen enttäuscht und interessiert. Genauer kann ich es nicht erklären, nur so viel: Wer dem spannenden Teil entgegenfiebert, der muss da durch und die Geduld wird belohnt. Wer an Segeln und der Gorch Fock interessiert ist, wird auf diesen Seiten besonders und am ganzen Buch seine helle Freude haben. Wer Segler kennt, die gerne lesen, wird mit diesem Buch ein perfektes Geschenk machen. Ansonsten ist es schon eher was für Krimi-Leser, denn irgendwie gibt es da doch mehr Leichen, als man Gedacht hätte und die Spannung steigt mit der Windstärke!


Cover des Buches Abgrund (ISBN: 9783442758470)

Bewertung zu "Abgrund" von Yrsa Sigurdardottir

Abgrund
rike84vor 4 Jahren
Kurzmeinung: Toll geschrieben, spannend, aktuell und sehr gut - jedoch nicht ganz so gut wie die drei Vorgänger, da die privaten Entwicklungen fehlten.
Grandiose Thriller- Reihe

Ein Toter mit einem Nagel in der Brust hängt gegenüber des Präsidentensitzes in Island, und unglücklicherweise steht ein Staatsbesuch an. Als Huldar im Rahmen der Ermittlung in die Wohnung des Toten geht, trifft er ausgerechnet auf Kinderpsychologin Freya. Die wurde zur Wohnung gerufen, weil ein unbekanntes Kind dort bemerkt wurde. So kreuzen sich die Wege des Ermittlerteams, und es gibt einige Rätsel: Wer ist das Kind? Was macht es in der Wohnung des Toten? Wo sind die Eltern des Kindes? Leben sie noch? Und warum ist der Wohnungsbesitzer gestorben? Die Zeit rennt, denn die Mutter des Kindes ist hochschwanger.

Stil, Machart, Meinung

Wir immer muss ich den Schreibstil der Autorin loben, die bei mir wirklich ganz oben auf der Liste der besten Thriller- Autoren steht. Fluffig, locker, ausgewogen und mit tollem Humor fliegen die Seiten nur so dahin. Dafür sorgt natürlich auch die Spannung, die durch den Perspektivenwechsel und die Cliffhanger am Ende der Kapitel noch gesteigert wird. Am Ende, nachdem sich alles schlüssig aufgelöst hat, gibt es dann noch eine ganz große Überraschung.

Was ich etwas schade fand, ist die eher dürftige Entwicklung bei den Hauptfiguren. Zwischen den beiden und bei den beiden entwickelt sich eher wenig, und auch die Nebenfiguren bleiben irgendwie  blasser, als sie es sein müssten. Das wird im nächsten Band sicher wieder besser.

Das Thema des Buches ist leider auch sehr aktuell, ohne zu viel zu spoilern sage ich nur: Sex im Internet.

Fazit

Wie immer hat die Autorin mich mit Handlung, Schreibstil und Spannung begeistert, jedoch muss ich erstmalig in dieser tollen Thrillerreihe auf die 5 Sterne verzichten. Es wäre noch etwas mehr drin gewesen, und daher gibt es 4 Sterne. Die Autorin, die Reihe und das Buch empfehle ich trotzdem wärmstens weiter!

Über mich

Ich schreibe gerade meinen ersten Krimi, lese nebenbei sehr gern und bin seit kurzem "Buchblogger" :-)

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Krimis und Thriller, Liebesromane, Literatur, Unterhaltung

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