roseF

Zum Inhalt: 

Hauptfigur Millie ist Mitarbeiterin in einem Verlag und wahnsinnig schüchtern. Während die anderen Mitarbeiter in der Kaffeeküche plauschen, verzieht sie sich auf den Dachboden und rettet dort abgelehnte Manuskripte. 

Eines davon hat es tief in ihr Herz geschafft, weshalb sie sehr poetische Ausschnitte daraus in der Stadt verteilt und möchte, dass jeder davon was liest. Außerdem erhofft sie sich so, den Autor dieser Geschichte zu finden, der sie nur unter einem Pseudonym geschrieben hat.  Auf der anderen Seite möchte auch Will, angesehener und erfolgreicher Autor wissen, wer hinter dieser Art "Schnitzeljagd" steckt und so beginnt ein turbulentes und auch immer mal verworrenes Katz und Maus-Spiel, dem der Leser gespannt folgt. 

Zum Cover und Titel: 

Zunächst einmal ist mir dieses wunderhübsche Cover passend zum Erscheinungstermin im Sommer aufgefallen. Rückblickend weiß ich allerdings nicht so recht, was es mit diesem tanzenden Paar auf sich hat. 

Der Titel ist schön ins Coverbild eingebunden und so gleich ein Hingucker. Auch mit dem Untertitel "Eine Liebesgeschichte in Notting Hill" hat man mich sofort bekommen, denn schon stellt man sich diese hübschen Straßen und typischen Häuser Notting Hills als Kulisse vor. 

Rezension und Kritik: 

Die Geschichte ist aus 2 Perspektiven geschrieben: Aus der Ich-Perspektive von Millie und aus der Ich-Perspektive von Will. Das gab immer ein bisschen Abwechslung und Spannung in die doch eher dahinplätschernde und teilweise zähe Handlung. Außerdem konnte man sich so gut in die Gefühlswelten der einzelnen Hauptfiguren hineinversetzen. Auch die Freunde und Kollegen lernt man am Rande kennen und mögen. 

Ich hatte mir ein bisschen mehr Spannung für den Leser gewünscht, denn der bekommt recht schnell mit, wer das geheimnisvolle Manuskript geschrieben hat und ab und zu ist das Katz- und Maus-Spiel dann auch ermüdend. 

Aber insgesamt eine solide Liebesgeschichte mit dem typischen Auf und Ab und einem schönen, aber wenig überraschenden Ausgang. 

Zu Beginn erst einmal ein bisschen was zum Inhalt von "One Hundred Lovers":

Diese wunderbare Geschichte handelt von Robyn Samantha Ward(27), einer Protagonistin mit perfekten Körpermaßen und viel Erfolg bei der Männerwelt. Robyn ist eigentlich Sekretärin an einer Grundschule (auch eher unfreiwillig wie der Leser im Verlauf noch erfahren wird), führt allerdings eine Art Doppelleben, denn sie führt einen Blog namens „One Hundred Lovers“. Hier berichtet sie unter Pseudonym von ihren One Night Stands mit Männer, von denen sie sich Selbstbestätigung holt.  Denn auch wenn sie heute tolle blonde Haare, eine schöne Figur und Selbstbewusstsein hat, war das nicht immer so. In ihrer Vergangenheit hat sie viele unschöne Situationen erlebt, die ihr Leben maßgeblich bis heute prägen. Ihr Blog ist sehr erfolgreich, doch irgendwann droht ihre Identität aufzufliegen und ihr ganzes Leben aus den Fugen gerät. Doch dann taucht jemand aus ihrer Vergangenheit auf, der schon früher einen großen Platz in ihrem Herz eingenommen hat. Wird er es auch jetzt wieder schaffen in diesem turbulenten Zeiten?

Zunächst sticht bei diesem Buch das wunderschöne Cover  und die liebevolle Gestaltung des Buchumschlags ins Auge. Die Farben sind sehr stimmig und die Buchstaben des Titels heben sich ab und glänzen. Es sieht einfach sehr schön aus.

Kaum schlägt man dann das Buch auf, ist man von der ersten Seite an gefesselt. Zunächst liest man viel von ihren erotischen Abenteuern, aber von Anfang an streut die Autorin kleine Andeutungen zur Vergangenheit von Robyn, die einen total neugierig machen und immer weiter lesen lassen. Man möchte wissen, was sie erlebt hat und wie sich ihr Blog weiterentwickelt.

Robyn war mir von Anfang an sehr nah und sehr sympathisch. Ich konnte mich total in ihr wiederfinden, denn es geht unter anderem um das Thema Unsicherheit und Selbstvertrauen in der Teenagerzeit und was Mobbing mit einer jungen Seele anstellt. Gerade diese Textstellen haben mich sehr ergriffen.

An dieser Stelle möchte ich gerne mein absolutes Lieblingszitat aus dem Buch erwähnen:

Jeder Mensch hat es verdient zu lieben und geliebt zu werden,

doch bevor man sich anderen Menschen öffnen kann,

muss man lernen, sich selbst zu lieben.

An dieser Stelle möchte ich auch den wunderschönen Schreibstil von Nicole Obermeier hervorheben. Es liest sich sehr schön flüssig, nie zu geschwollen aber doch mit viel Tiefgang und versteckten Botschaften. Ich hab mir eine Vielzahl an Zitaten herausgeschrieben.

Ich habe aber auch in Liebesdingen mit ihr gelacht und geliebt und geweint. Aber auch ihre beste Freundin Zelda ist einfach ein Unikum, die wohl jeder gern zur Freundin hätte. Egal was ist, sie hält immer zu ihr. Auch die Eltern von Robyn hab ich sofort ins Herz geschlossen. Diese Figuren hat die Autoren mit viel Feingefühl und Tiefe erfahren. Achja, verliebt habe ich mich auch ein wenig in diesem Buch. In wen, verrate ich jetzt aber nicht. Als ich dieses Herzensbuch zuschlug, war ich sehr traurig und vermisste sofort die Personen aus diesem Buch.  

Mein Fazit: Erwartet hatte ich ein Erotikbuch. Erlebt hab ich allerdings ein prickelndes Buch mit viel Tiefgang, einer Geschichte zum Lachen und Weinen und Nachdenken und vor allem mit viel Liebe. Es ist ein wahres Jahreshighlight bereits am Anfang des Jahres, da es einfach ein perfektes Komplettpaket ist, welches ich persönlich von einem richtig guten Buch erwarte.