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saba

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Cover des Buches Christiane F. - Mein zweites Leben (ISBN: 9783943737127)

Bewertung zu "Christiane F. - Mein zweites Leben" von Christiane V. Felscherinow

Christiane F. - Mein zweites Leben
sabavor 10 Jahren
Ein Abschluss

Mit knapp 15 Jahren habe ich vor mehr als zwanzig Jahren „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ gelesen. Schon damals war es diese Mischung aus Erschütterung und Faszination, die mich wie gebannt an die Erzählungen der jungen Fixerin Christiane F. fesselten. Wie sehr hätte ich Christiane F. damals gewünscht, dass der Entzug bei ihrer Oma in Kaltenkirchen tatsächlich einen Schlusspunkt unter ihre Drogenkarriere setzt und sie ihr weiteres Leben clean und glücklich gestalten kann. Dass dem leider nicht so war, konnte man der Presse immer mal wieder entnehmen, wenngleich mein Eindruck schon vor Erscheinen ihres zweiten Buches so war, dass Christiane F. mit öffentlichen Auftritten und Interviews sehr zurückhaltend umgeht und man nur recht wenige Möglichkeiten hatte, mehr über ihre Vita nach „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ zu erfahren. Als ich gehört habe, dass sich Christiane V. Felscherinow dazu entschlossen hat, ihre Biographie zu veröffentlichen, war für mich sofort klar, dass ich diese unter anderem auch deshalb lesen würde, um die Geschichte der Kinder vom Bahnhof Zoo auch für mich persönlich zu einem Abschluss bringen zu können.  

Nach der Lektüre fällt mir als erstes ein, dass „Christiane F. – Mein zweites Leben“ zu den wenigen Büchern gehört, die mich während des Lesens zum Weinen gebracht haben.  Schon zu Beginn wird deutlich, dass Christiane für ihre Drogensucht einen hohen Preis bezahlt und mit ihren 51 Jahren gesundheitlich fast  am Ende ist. In kurzen Kapiteln berichtet sie mit der Autorin Sonja Vukovic über die Stationen ihres Lebens, vor allem nach Erscheinen des Buches „Wie Kinder vom Bahnhof Zoo“. Der Erzählstil in „Christiane F. –Mein zweites Leben“ ist dabei dem vom Vorgängerbuch so ähnlich, dass man den Eindruck bekommen könnte Christiane F. hätte die Geschichte nicht mit einer Pause von mehr als 30 Jahren, sondern in einem Rutsch erzählt. Auch in ihrem neuen Buch konnte ich nicht anders als ebenso entsetzt wie gebannt ihren Erzählungen zu folgen.

Christiane F. beschreibt, wie sich ihr Leben nach dem Erscheinen des Buches „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ und der anschließenden Verfilmung verändert hat. Dass sie dabei immer wieder erwähnt, zu welchen gesellschaftlichen Kreisen sie durch das Buch und den Film Zugang bekam und wie ihr Leben auch von einigen Prominenten mitgeprägt wurde, empfand ich nicht als störend oder langweilig. Für mich wurde stattdessen gerade dadurch umso deutlicher, dass sie trotz allem Geld und Ruhm ihrem früheren Leben nicht davonlaufen konnte. Christiane F. verzichtet  in ihrer Biographie weitgehend  auf Schuldzuweisungen. Sie reflektiert ihr bisheriges Leben durchaus selbstkritisch, wodurch die Authentizität der Erzählungen noch verstärkt wurde.

Besonders traurig haben mich die Passagen gemacht, in denen Christiane F. von Begegnungen mit Menschen erzählt, denen sie als Mensch sehr wichtig war, die ihr helfen wollten und an sie geglaubt haben, deren Vertrauen aber letztendlich durch die Sucht häufig zerstört wurde.

Immer wieder wird die Biographie durch Sachkapitel von Sonja Vukovic unterbrochen, in denen auch viel auf die aktuelle Situation von Drogensüchtigen in Deutschland eingegangen wird.

 

Durch ihren hohen Bekanntheitsgrad und die vielen Menschen, die sich auch heute noch mit ihr identifizieren, gelingt es Christiane Felscherinow auch mit ihrem zweiten Buch wieder, einer Randgruppe Gehör zu verschaffen, die sonst leider allzu häufig von der Gesellschaft vergessen wird.

Abschließend möchte ich einen Satz aus dem Klappentext zitieren, der für mich die Sache auf den Punkt bringt. Es ist „Eine Begegnung mit einer Gesellschaft, die den Rausch auslebt, aber den Süchtigen verachtet“.  

Cover des Buches Heiß (ISBN: 9783455404265)

Bewertung zu "Heiß" von Gerd Schilddorfer

Heiß
sabavor 10 Jahren
Cover des Buches Gone Girl - Das perfekte Opfer (ISBN: 9783104027098)

Bewertung zu "Gone Girl - Das perfekte Opfer" von Gillian Flynn

Gone Girl - Das perfekte Opfer
sabavor 11 Jahren
Cover des Buches Unterwegs (ISBN: 9783446243699)

Bewertung zu "Unterwegs" von Gerd Ruge

Unterwegs
sabavor 11 Jahren
Cover des Buches Die Eheprobe (ISBN: 9783442753444)

Bewertung zu "Die Eheprobe" von Melanie Gideon

Die Eheprobe
sabavor 11 Jahren
Cover des Buches Sie und Er (ISBN: 9783257242430)

Bewertung zu "Sie und Er" von Andrea De Carlo

Sie und Er
sabavor 11 Jahren
Sommerhighlight 2013

 

Clara und Carlo glauben nicht an die große Liebe. Beide leben in Mailand. Er, ein Schriftsteller, der die erfolgreichsten Tage schon hinter sich hat und seine allgemeine Resignation und Lebensunzufriedenheit mit bedeutungslosen Affären zu täuschen  versucht. Sie, gefangen in einer Beziehung mit einem ebenso soliden, wie langweiligen Anwalt. Jeder Tag scheint bereits vorbestimmt, bis zu jenem Moment, als die beiden sich bei einem Autounfall zum ersten Mal begegnen.

 

Andrea De Carlo ist für mich die größte literarische Neuentdeckung in diesem Sommer. „Sie und er“ ist eines jener Bücher, denen man tatsächlich anmerkt, dass der Autor sein Werk gelernt hat und versteht damit umzugehen.

Die Geschichte ist so voller intensiver und lebendiger Dialoge zwischen Mann und Frau, dass man am liebsten immer mehr davon hätte und sich einfach darin verlieren könnte. Dabei ist es egal ob die Geschichte gerade in Ligurien, in Mailand oder in der Provence spielt. Der Autor schenkt dem Leser an allen Handlungsorten schöne  und beeindruckende Augenblicke, die das Buch zu einem echten Schatz werden lassen.  Die Charaktere wurden von Andrea de Carlo sehr präzise und authentisch aufgezeichnet. Man erspürt zwischen den Zeilen die großen Gefühle, die Lust und auch die Verzweiflung, die die Protagonisten umgibt und hat gar keine Wahl, als sie mit ihnen zu teilen.

An einigen Stellen musste ich sogar kurz innehalten, weil mich die Geschichte so sehr in ihren Bann gezogen hatte, dass es kaum noch erträglich war. Viel zu eindringlich, tiefgründig und lebensnah beschreibt der Autor das Spiel von Nähe und Distanz zwischen Clara und Daniel. Gleich darauf siegte aber auch schon wieder die Faszination für die Story und voller Neugier machte ich mich auf, um den Weg mit Clara und Daniel noch ein Stück  weiterzugehen.

„Sie und er“ ist ein absolut spannendes Buch, bei dem man die Zeit vergisst und nicht eher ruhen kann, bis man die letzte Zeile gelesen hat, nur um dann enttäuscht festzustellen, dass die Geschichte damit schon zu Ende ist.

Cover des Buches Die Schwestern von Sherwood (ISBN: 9783453291409)

Bewertung zu "Die Schwestern von Sherwood" von Claire Winter

Die Schwestern von Sherwood
sabavor 11 Jahren
Cover des Buches Der Lavendelgarten (ISBN: B00BKJ6P18)

Bewertung zu "Der Lavendelgarten" von Lucinda Riley

Der Lavendelgarten
sabavor 11 Jahren
Kurzmeinung: Mit ihrer adligen Herkunft fühlte sich die Pariser Tierärztin Emily nie besonders verbunden. Als jedoch ihrer Mutter als letzte Angehörige v
Der Duft der Provence

Mit ihrer adligen Herkunft fühlte sich die Pariser Tierärztin Emily nie besonders verbunden. Als jedoch ihrer Mutter als letzte Angehörige verstirbt, ist Emily gezwungen zu entscheiden, was mit ihrem Erbe geschehen soll. Allen voran geht es darum, ob das baufällige Chateau der Familie in der Provence mit all seinem Inhalt  verkauft werden muss. In dem Chateau befindet sich neben einer Kunstsammlung auch noch eine beeindruckende Bibliothek mit mehr als 20.000 Büchern, von denen einige Exemplare sehr wertvoll zu sein scheinen. Schnell fühlt sich Emily überfordert von der Flut der zu treffenden Entscheidungen und so freut sie sich als der attraktive englische Galerist Sebastian ihr seine Hilfe anbietet. Durch seine Großmutter ist Sebastian mit der Familie von Emily schon lange bekannt.  Bald wird aus Freundschaft Liebe. Emily und Sebastian heiraten. Während das Chateau renoviert wird, will Emily mit Sebastian auf seinem englischen Landsitz leben und nur für kurze Besuche in die Provence reisen. In England angekommen lernt Emily Sebastians Bruder Alex kennen, der seit einem Unfall im Rollstuhl sitzt und ans Haus gefesselt ist. Schnell wird klar, dass es zwischen den Brüdern starke Differenzen gibt und kaum in England angekommen verändert sich Sebastian auch gegenüber Emily. Emily entschließt sich, den Ursachen für die familiären Unruhen auf den Grund zu gehen und recherchiert sowohl in England, als auch in Frankreich die Familiengeschichte der Brüder. Dabei stößt sie unerwartet auf ein Geheimnis, das auch ihr weiteres Leben maßgeblich beeinflussen wird.

Auch im dritten Roman der Autorin steht wieder ein Familiengeheimnis im Mittelpunkt. Wie schon in den beiden Vorgängern erzählt Lucinda Riley die Geschichte auf zwei Zeitschienen. Während sich Emily und Sebastian in der Gegenwart befinden, spielt die Geschichte ihrer Vorfahren in der Zeit des 2. Weltkriegs, als Frankreich von Deutschland besetzt war.
Durch ihren einnehmenden Schreibstil gelingt es der Autorin dem Leser die Handlungsorte sehr vertraut zu machen und manchmal scheint es, als würde der Duft der Provence direkt aus den Seiten strömen.
Die Geschichte entwickelt sich sowohl in der Gegenwart, wie auch beim „Blick zurück“ von Beginn an spannend und verdeutlicht historisch interessante Aspekte.
„Der Lavendelgarten“ ist die perfekte Lektüre für heimelige Wohlfühlstunden. Eine Geschichte, in die man sich fallen lassen sollte ohne sich dabei von der manchmal sehr klischeehaften Handlungsweise der Charaktere zu sehr stören zu lassen. 

 

Cover des Buches Die Klaviatur des Todes (ISBN: 9783426276020)

Bewertung zu "Die Klaviatur des Todes" von Michael Tsokos

Die Klaviatur des Todes
sabavor 11 Jahren
Kurzmeinung: "Die Klaviatur des Todes" zeigt ebenso interessante, wie auch erschütternde Einblicke in den realen Arbeitsalltag eines Gerichtmedizinersers
Cover des Buches Das große Los (ISBN: 9783813505047)

Bewertung zu "Das große Los" von Meike Winnemuth

Das große Los
sabavor 11 Jahren

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