Bewertung zu "Die italienischen Schuhe" von Henning Mankell
Tja ... mich läßt das Buch ein wenig ratlos zurück. Sicher kein Buch für junge Leute. Schließlich handelt es von einem eigenbrödlerischen, alten Mann, der mit seinem Leben hadert und Problembewältigung übt. Hierbei geht dieser im Grunde sehr "männlich" vor, was Frauen - zumindest mir - durchaus Verständnisschwierigkeiten bereitet. Ich muß zwar lauthals lachen, während ich dies schreibe ... aber mir kommt der Protagonist irgendwie schmuddelig vor. Der Ameisenhaufen in seinem Haus - zwar sicher Symbolik seines statischen Verhaltens - macht es nicht besser. Fragen wie z.B. nach dem Sinn des Lebens werden aufgeworfen, um dann wieder im Nirwana ohne jeglichen Lösungsansatz zu verschwinden. Am Ende probt der Protagonist zwar das Laufen in seinen neuen italienischen Schuhen, sicher ebenfalls symbolisch hier für das "Gehen" außerhalb seines bisher selbgewählten Ghettos angestoßen von seiner Tochter (von ihr erhielt er die Schuhe) zu verstehen. Allerdings bringt mich dieser "Fortschritt" auch nicht gerade weiter. Den Titel "bestes Buch" verdient es meiner Meinung nach auf keinen Fall, da viel zu fragmentarisch.