sascha_gawrilow
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sascha_gawrilows Bücher
Zur BibliothekRezensionen und Bewertungen
Eine literarische Ode an die gute alte Musikkassette. Die Offenbarung von Erinnerungen an die Zeit in der die Kassette ein Lifestyleobjekt der 90er Generation war. Man beschriftete und gestaltete sie sich individuell, stundenlang saß man vor dem Aufnahmegerät und bastelte sich den kompletten Soundtrack für die morige Bahnfahrt zusammen. Drei Jahrzehnte prägte sie die Individualität des Musikgenußes. Dieses Buch erzählt die Geschichte der Kassette in Text und Bild mit Einbindung einiger Erlebnisberichte von zum Beispiel Westbam, Thomas D., Hans Nieswandt, Smudo und anderen. Jan Drees und Christian Vorbau setzen dem analogen Tonträger weit mehr als nur ein Denkmal, sondern füllen ihn mit frischem Leben und sehr charmanten und interessanten Geschichten. Dieses Buch ist wohl ein Muss für Liebhaber der Musikkassette und des -decks, wie auch jene die sich gerne in ihre Jugendzeit zurückversetzen möchten und die Nerds der Neunziger.
Sehr schönes Endprodukt.
Wie lange wurde es gehypt und wieder niedergeschmettert. Mir ist nicht bewusst dass irgendeine Autorin in den letzten Jahren von den Medien so durchgerührt wurde wie Helene Hegemann und ihr Buch Axolotl Roadkill. Nach den ersten Seiten war ich sehr zwiegespalten ob ich dieses Buch weiter lese oder es sein lasse. Es ist abgründig, extrem, ekelhaft, hart, assi und zugleich bewegend, hypnotisierend, fesselnd und in jeglicher Hinsicht ein Meisterwerk des geschriebenen Wortes. Oftmals verspürte ich soviel Hass gegenüber der Göre Mifti, dass ich ihr am liebsten wünschte, sie würde auf einen der darauf folgenden Seiten an ihren Psychosen elendig untergehen. Jedoch gibt es hinter der kranken Mifti auch einen Menschen mit Sehnsüchten und Hoffnungen, die gefangen ist von den Drogen und ihrem kranken Dasein.
Das Buch ist nicht einfach zu verstehen und nachzufolgen, da die Handlung immer wieder zwischen Realität und Scheinwelt hin und her pendelt, hinzu kommen noch die Gefühle die sich im Inneren beim lesen entwickeln, wenn man sich in die Situationen von Mift hinein versetzen kann (!). Axolotl Roadkill ist trotz aller negativer Kritiken eines meiner liebsten Bücher geworden, weil es echt ist und weil es heutezutage solche Menschen gibt und diese leben direkt in unserer Mitte. Und es schadet niemanden auch diese Menschen verstehen zu lernen und sich selbst feinfühliger für solche Problematiken zu machen, es ist eine Bereicherung für sich selbst und dem gegenüberstehenden Kranken.
Am Ende ist es egal was geklaut wurde und was nicht, das entstandene Gesamtwerk ist gewaltig.
Bewertung zu "Tausend kleine Scherben" von James N. Frey
Über mich
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