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schattensucher

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Camp 21 (ISBN: 9783401805597)

Bewertung zu "Camp 21" von Rainer Wekwerth

Camp 21
schattensuchervor 7 Jahren
Ein Bootcamp der etwas anderen Art

Ich gebe zu, dass mich der Titel und das Cover des Buches neugierig auf den Inhalt gemacht haben. Auf dem Cover dominiert der Titel Camp 21 (grau mit Zaunmuster), sowie der Untertitel des Buches (Grenzenlos gefangen), welcher in einem orange-weiß gehalten ist. Nur im Hintergrund sind die Handgelenke zweiter Teenager (um die es in diesem Buch geht) zu erkennen, die über zwei Armbänder aneinander gekettet sind. Auch wenn auf dem Cover die beiden Armbänder durch ein elektrisches, rotes Band verbunden sind, ist diese Art der Fessel im Buch nicht so deutlich beschrieben ;)



Um jedoch auch auf den Inhalt (ist ja nun nicht so ganz unwichtig XD) zu kommen (Ich finde der Klappentext trifft es nicht so ganz): Der Leser (oder die Leserin ;) ) wird gleich zu Beginn mit auf die Reise genommen, die zwei Jugendliche ins Camp 21 führen wird. Mike und sein Bruder Ricky haben vor kurzem ihre Mutter verloren und wie es scheint auch ihren Vater, der sich daraufhin in der Arbeit vergräbt und die beiden Jungen sich selbst überlässt. Eines Tages leihen sich die beiden Brüder den Wagen ihres Vaters aus und machen eine Spritztour, bei der sie schließlich erwischt und verhaftet werden. Die Verhaftung selbst läuft ein wenig aus dem Ruder, was nicht zuletzt daran liegt, das Ricky gerade einen Joint geraucht hat und nicht ganz bei Sinnen ist. Beiden wird, als Alternative zur Haftstrafe, ein 6monatiger Besuch eines Bootcamps auferlegt. Auf der Fahrt dorthin legt Ricky sich mit den Wachen an und wird, kaum im Bootcamp angekommen, ins Camp 21 verfrachtet und die Brüder getrennt. Mike hingegen versucht sich im Bootcamp zurecht zu finden und erfährt, dass das Camp 21 für die besonders schweren Fälle gilt und versucht einen Weg zu finden, zu seinem Bruder zu kommen, damit er ihn beschützen kann.

Kayla hingegen ist eine, eigentlich, aufmerksame Schülerin die von ihren Eltern geliebt wird. Als sie jedoch eine Freundschaft zu Tom beginnt, ändert sich das Verhalten ihrer Eltern Schlagartig. Immerhin flog Tom irgendwann von der Schule, nahm Drogen und war so definitiv nicht der richtige Umgang für ihre Tochter. Als Kayla eines Tages die Schule schwänzt, um einen Hilferuf von Tom nachzugehen, beschließen die Eltern, dass sie ihre Tochter nicht mehr unter Kontrolle haben. Das Mädchen ist gezwungen den Notarzt zu rufen, um das Leben ihres Freundes zu retten und als sie schließlich wieder nach Hause kommt, stehen ihre Taschen schon gepackt da und auch sie landetet im Bootcamp, wo sie schließlich Mike kennen lernt. Kayla fügt sich in das System ein und hätte die Zeit sicherlich besser überstanden, wäre da nicht Mike, der sie, im Versuch zu seinem Bruder zu kommen, aus Versehen mit in den Abgrund reißt, so das beide ins Camp 21 kommen.



Nur damit Mike dort erfährt, dass sein Bruder nicht mehr hier, sondern im Gefängnis gelandet ist. Kayla und Mike werden mit Hilfe zweier elektronischer Armbänder aneinander gekettet, die auf eine gewisse Entfernung (Anfangs sind es 200 Meter) eingestellt sind. Entfernen sich die beiden zu weit voneinander, sendet die Fessel Schmerzimpulse aus, die für die beiden, kommen sie nicht schnell genug wieder zueinander, bis zur Ohnmacht führen können.



Man merkt recht schnell, das etwas nicht rund läuft (und damit meine ich nicht das Buch ;) ) Im Camp 21 laufen Soldaten herum, Kinder werden zu Arbeiten verdonnert, die mit Sicherheit in den Staaten heute ebenfalls verboten sind (genau wissen tue ich es nicht) und man beginnt sehr schnell zu begreifen, das nichts so ist, wie es scheint. Spätestens als klar wird, das Kayla übermenschliche Kräfte entwickelt und einer der anderen Jungen ungewöhnlich aggressiv reagiert, muss man sich die Frage stellen: Was ist Camp 21 überhaupt? Nun, ich überlasse es euch, es heraus zu finden ;)



Bis dahin hatte ich fast den Verdacht, dass es sich, wie so viele andere Bücher auch, um eine einfache Bootcamp-Story handelt (nicht dass die Aufenthalte dort einfach sind, das möchte ich nun wirklich nicht verharmlosen!), die meistens nach dem selben Schema ablaufen: Hauptcharakter wird eingeliefert, beißt sich durch, beschließt abzuhauen, haut ab und deckt alles auf. Vielleicht noch mit einer Liebesgeschichte verbunden, vielleicht nur mit einem angedeuteten Happyend, aber fast immer gleich ablaufend. Die Geschichte jedoch hat mich gefesselt (den 1 Stern Abzug gabs, weil ich nicht sicher bin ob ich es noch mal lesen würde ^.^), sie ist flüssig und man will wissen, wie es weiter geht und drückt den beiden die Daumen, dass sie die Lösung finden. (Und ich muss zugeben, ich hab zum Schluss ganz schön gegrinst, auch wenn ich Kaylas Eltern immer noch durch schütteln möchte, weil sie so mit ihrer Tochter umgehen). Abgesehen davon mag ich (je nach Stimmung) solche Geschichten, aber das ist dann vielleicht auch die Rpglerin in mir, die ihren Charakteren auch so manches Leid nicht erspart *hust* Aber einfach wäre ja langweilig und kann jeder, oder? Wenn ihr jedoch Bootcamp-Geschichten mögt und auch mal etwas anderes in der Richtung lesen wollt (für mich war die Geschichte mit den unsichtbaren Fesseln zumindest neu), kann ich euch das Buch wärmstens empfehlen ^.^

Cover des Buches Das Herz der Quelle - Sternensturm (ISBN: 9783401602905)

Bewertung zu "Das Herz der Quelle - Sternensturm" von Alana Falk

Das Herz der Quelle - Sternensturm
schattensuchervor 7 Jahren
Kurzmeinung: Eine gelungene Geschichte über Freundschaft und Verrat und darüber was passiert, wenn einigen wenigen zu viel Macht zuteil wird.
Wenn die Liebe über allem steht

Magie existiert, verborgen vor der Welt. Die Gemeinschaft sorgt dafür, dass zukünftige Magier ausgebildet werden und ihrer Bestimmung nachgeben können. Doch jeder Magier braucht eine menschliche Energiequelle, um zaubern zu können. In einer aufwendigen Zeremonie werden Magier und Quelle aneinander gebunden und müssen miteinander zurecht kommen, ob sie wollen, oder nicht.



Die Geschichte spielt in Neuseeland, sowie in Rom. Ersteres war für mich eine gelungene Abwechslung, spielen solche Geschichten doch oft in den Vereinigten Staaten. Das Buch beginnt mit der Geschichte von Liliana, die bereits volljährig ist und noch nicht mit einer Quelle verbunden wurde, im Gegensatz zu ihrem großen Bruder, der in seiner Quelle einen Freund und Partner gefunden hat. Liliana hingegen bekommt jemanden als Quelle zugeordnet, der sich sträubt seiner Rolle gerecht zu werden, vor allem da er bereits einen Magier, den er geliebt hat, verloren hat. Liliana hingegen versucht ihn zu einer Zusammenarbeit zu zwingen und scheitert anfangs, bis der Hohe Rat der Gemeinschaft Chris die Alternative erklärt und ihn so zu einer verzweifelten Handlung zwingt.

Zeitgleich wird jedoch auch die Geschichte von Adara erzählt, einer Magierin die sich nach Rom aufgemacht hat, um eine Lösung für ein anderes Problem zu finden. Ihre Quelle wurde von einem Mitglied des Hohen Rates wegen Hochverrats hingerichtet und sie will ihn von den Toten zurück holen und hofft dort auf Hilfe, ohne zu ahnen welche Folgen ihr Handeln nicht nur für sich selber haben wird.



Beide Geschichten werden abwechselnd erzählt und auch wenn es anfangs nicht so scheint, haben beide Geschichten miteinander zu tun (mir wurde schon recht bald klar was, aber ich möchte hier nicht spoilern, also verzeiht, wenn ich es euch selbst heraus finden lasse). Und mir wurde klar, dass einige der Magier wirklich A..... sind. Manche nutzen die Quellen als Batterie (wie es eine der Quellen so treffend beschrieb) und laugen ihre Quellen aus, anstatt sie zu schützen, wie es eigentlich ihre Bestimmung ist. Auch Liliana muss erst erkennen, dass Quellen meistens genau das sind, ehe sie hofft in Chris einen Partner zu finden, der ihr etwas begreiflich macht, was ihr Weltbild in den Grundfesten erschüttert und im Grunde das Ende der Gemeinschaft bedeuten könnte. Ich gebe zu, mich hat das Buch nicht los gelassen. Ich wollte wissen wie es weiter geht und habe auch tagsüber oft darüber nachgedacht (gut dass der Reader eine Hintergrundbeleuchtung hat, auch wenn es fast etwas von dem früheren „Heimlich unter der Bettdecke lesen hat :D), was zeigt, dass es mich wirklich beschäftigt hat (auch vor allem was das moralische Dilemma im Buch angeht. Die Magier zaubern, die Quelle hat keine Wahl, sie muss ihrer Bestimmung nachgehen. Zwar hat eine Familie unter Umständen die Möglichkeit eine Quelle frei zu kaufen, aber wie sehr darf in die Grundrechte eines Menschen eingegriffen werden? Sie müssen in der Nähe ihres Magiers bleiben, ob sie ihn mögen, oder nicht. Ob sie eine eigene Familie haben wollten, oder nicht. Sie haben keine Wahl, wenn sie dazu auserkoren wurden). Ebenso wird dort (wenn auch eher indirekt) das Thema Umweltzerstörung aufgegriffen, worüber ich in der letzten Zeit sowieso schon öfters nachdenke.



Auch wenn im Buch selbst nicht viel zu passieren scheint, finde ich das Buch lesenswert. (Man sollte sich hier nicht von den Amazonbeschreibungen abschrecken lassen, wenn man solche Geschichten mag.). Abgesehen davon scheint Das Herz der Quelle scheint nur der Auftakt einer Reihe zu sein, zumindest hoffe ich dies, da das Ende doch sehr offen gehalten ist und die Gefahr noch nicht abgewandt wurde und natürlich hoffe ich auch noch auf eine glückliche Zukunft für Liliana und Adara ^.^ Wen der Klappentext und auch das Cover (weswegen mir das Buch überhaupt aufgefallen ist) zu faszinieren scheint, kann sicherlich nicht viel falsch machen, wenn er einen kurzen Blick riskiert, auch wenn so etwas immer Geschmackssache ist (aber das wisst ihr genauso gut wie ich ;) )



Ich schließe wie immer: Passt auf euch auf ^.^

Cover des Buches Navy SEAL im Einsatz (ISBN: 9783868839142)

Bewertung zu "Navy SEAL im Einsatz" von Marcus Luttrell

Navy SEAL im Einsatz
schattensuchervor 7 Jahren
Zurück in den Einsatz

Wie wir kämpfen.

Wie wir leben.

Wie wir sterben.



Ich gebe zu, ich habe 2, fast 3 Anläufe gebraucht, um das Buch zu lesen (was nun aber eher an mir, als am Buch lag). Der Schreibstil ist ein anderer, als bei Lone Survior, was mich ein wenig aus dem Konzept gebracht hat (ich vermute da lag auch das Problem, man merkt hier jedoch Stellenweise, das ein anderer Co-Autor zu Gange ist). Am Ende des Vorgängerbuches (Lone Survior) kündigt sich bereits an, das Lutrell wieder in den Einsatz ging (ich vermute Seals können nicht anders), so dass es auch keine große Überraschung ist, dass das Buch genau davon handelt: Von seiner Zeit nach der Operation Red Wings. Das nach Hause kommen wird hier jedoch nicht beschrieben, sondern die Zeit, wie er sich auf den nächsten Einsatz vorbereitet und wie er erneut in den Krieg zieht und letztendlich seinen letzten Auslandseinsatz beschreibt.

Auch wenn es fast normal ist, dass die Seals sich für die Größten und Besten halten (und es vielleicht auch sind, ich kann das nicht beurteilen), ging mir das ein wenig auf den Keks. Mir ist durchaus klar dass die Reihenfolge der Soldaten Gott, Vaterland, Familie ist, was ihre Wichtigkeit angeht, aber manchmal wollte ich die Jungs doch ein wenig durch schütteln. Leider hat mich das Buch nicht so sehr gepackt, wie es bei Lone Survior der Fall war, aber wie ihr sicherlich bemerkt hab, hab ich eine Menge Bücher zu dem Thema gelesen, aber ich denke für den Augenblick bin ich mit dem Thema durch (was definitiv nichts mit dem Buch zu tun hat, ich hab gestern die letzten 100 Seiten in einem Rutsch durchgelesen, ohne das mir langweilig war, ich vermute ich war einfach nicht in der richtigen Stimmung. Was hat eine meiner besten Freundinnen einmal zu mir gesagt: Das richtige Buch zur richtigen Zeit. Ich denke wirklich: Richtiges Buch, falsche Zeit ;) ).



Aber um zurück zum Thema zu kommen ;) Luttrell beschreibt den Einsatz, wie und warum er sich entscheidet die Seals zu verlassen und wie es danach für ihn weiter geht. Kurz kommen sogar die Frauen einiger (im Kampf getöteter) Seals zu Wort, die der Welt so auch endlich mal mitteilen können, wie anstrengend es ist, den Rückhalt zu Hause zu geben. Dennoch hat es mich auch ein wenig berührt, zu lesen, wie diese Frauen zusammen halten und eine große Familie bilden. Luttrell hat hier auch noch einmal auf eine Situation mit Chris Kyle angesprochen (ich vermute das Buch ist vor dessen Tode erschienen, ich habe das nicht genau überprüft), die mich doch ein wenig zum Grinsen brachte. Ich meine wie viel Pech muss man haben, ausgerechnet Chris Kyle an einer Tankstelle überfallen zu wollen? Tja, die beiden werden sich diese Frage sicherlich nicht mehr stellen.



Das Buch endet nicht nur mit einer Danksagung, sondern auch mit einer Liste aller im Dienst getöteten Seals (inkl. Datum & Ort). Natürlich finden sich auch die Seals der Operation Red Wings darunter, ebenso Seals, die im Vietnam-Krieg starben. Und mir drängte sich (mal wieder) eine einfache Frage auf: In den Staaten ist es normal, das hin und wieder Namen von Soldaten genannt werden (ob man das jetzt gut heißt oder nicht, muss jeder für sich selbst entscheiden), es kommt in den Nachrichten (Es wird ein Telefonat von einem Seal und einer Frau erwähnt, die ihn fragt, ob es sehr schlimm ist, oder ob sie in den Nachrichten erfährt, was los ist. Er antwortet darauf nur „Du wirst es wissen, wenn du es siehst.“), die Toten werden betrauert, es wird offen mit dem umgegangen, was die Truppen im Ausland leisten und warum. Ich denke das Verständnis vom Patriotismus ist ein anderer als bei uns, dennoch stelle ich mir die Frage: Warum? Warum können wir nicht auch offen damit umgehen? Wieso muss das, was unsere Berufsarmee (und nichts anderes ist die Bundeswehr mittlerweile), unter den Teppich gekehrt werden? Wieso kann man nicht auch wenigstens ein bisschen Stolz sein, was sie leisten, ohne gleich mit der berühmten N.-Keule aufzutauchen? Manchmal verwirrt mich das, wenn ich sehe wie andere Länder mit ihrer Vergangenheit und der Gegenwart umgehen, weil zu viel unter den Teppich gekehrt wird, weil die Schande der Vergangenheit einfach zu groß ist. Aber wie können wir die Zukunft besser gestalten, wenn wir nicht aus der Vergangenheit lernen und sie aufarbeiten? Ich bin mal wieder verwirrt (nicht dass das was neues ist) und ich will nicht alles gut heißen, was die Amerikaner tun (das tue ich definitiv nicht), aber in einigen Dingen denke ich, ihre Offenheit und ihre Art, würde den Menschen hier gut tun. Aber wie gesagt, das ist nur meine Meinung ;)



Wie gehabt: Passt auf euch auf!



Cover des Buches Lone Survivor (ISBN: 9783453200708)

Bewertung zu "Lone Survivor" von Marcus Luttrell

Lone Survivor
schattensuchervor 7 Jahren
Kurzmeinung: Deutlich Besser als der Film!
Was passiert, wenn etwas entsetztlich schief läuft?

Ihr merkt, ich habe gerade einen Hang dazu Berichte von (ehm.) Navy-Seals zu lesen, allerdings, das muss ich zugeben, ist Lone Survivor ein Buch, das ich mittlerweile ein zweites Mal in die Hand genommen und gelesen habe. Ursprünglich habe ich das Buch in einer Ramschkiste bei uns in einem der Kaufhäuser entdeckt, wo das Cover & der Titel mich angesprochen haben (vom Klappentext ganz zu schweigen). Ich habe das Buch bereits in anderen Rezensionen erwähnt, da es das erste Buch dieser Art war, welches ich gelesen habe (American Sniper etc. kamen erst sehr viel später).

Auch wenn ich, dank des Klappentextes, auf den Inhalt vorbereitet war, bin ich recht ruhelos und teilweise recht geschockt gewesen, immerhin darf man nicht vergessen, dass es sich um einen Tatsachenbericht handelt. Die Geschichte ist sicherlich schnell erzählt, die Emotionen beschäftigen einen noch viel länger, Marcus Luttrell beschreibt, wie auch schon Chris Kyle, seine Kindheit und wie in ihm der Wunsch wuchs, eines Tages zu den Seals zu gehören, ebenso wie sein Weg ihn an sein Ziel führte. Wie auch Kyle beschreibt er die BUD/S und die Höllenwoche sehr ausführlich, ehe er die restliche Ausbildung nur zu streifen scheint. Was die Ausbildung angeht, erfährt man hier jedoch nichts neues (im Grunde werden in den meisten Büchern immer wieder die selben Dinge erzählt, auch wenn sie anders heißen und aus anderer Sicht beschrieben werden, sind dies vermutlich die Dinge, die an die Öffentlichkeit gelangen dürfen), ehe er wieder zum Einsatz schwenkt, der der Operation Red Wings vorausgeht. Luttrell nimmt sich Zeit die Gegebenheiten zu erläutern und die Männer vorzustellen, die an seiner Seite versuchten sich dem Wahnsinn zu stellen, der da auf sie warten sollte...und die diesen Versuch mit dem Leben bezahlten. Er erzählt, hin und wieder sehr patriotisch, von den Seals, von seinen eigenen Idealen und seinen Zielen, die USA und insbesondere den Staat Texas zu schützen. Er erzählt wie das 4-Mann-Team zu einer Erkundungsmission aufbricht, die schließlich entsetzlich schief läuft, als ihnen ein paar Ziegenhirten über den Weg laufen, die sie schließlich an die Taliban verraten sollen. Luttrell erzählt von seinen eigenen Strapazen, von dem Tod seiner Freunde und wie er durch ein Wunder gerettet wird. Und er erzählt, wie er es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Familien seiner Freunde aufzusuchen. Ich vermute, er wird diesen Kampf bis zu seinem Tod ausfechten müssen, immerhin hat er überlebt, während seine Kameraden starben und noch mehr den Tod fanden, bei dem Versuch ihn zu retten.



Wie bereits erwähnt war dies das erste Buch, welches ich in der Richtung gelesen habe. Man kann von dem Patriotismus der Seals und der Amerikaner halten was man mag, aber wenn ich Soldaten in den Kampf schicke, muss ich auch dafür Sorgen, dass sie Handlungsfähig bleiben (das habe ich bereits in anderen Rezensionen erwähnt). Die Katastrophe nimmt ihren Lauf, weil die vier Soldaten eine Entscheidung nach dem Gesetz treffen müssen, nicht nach militärischen Standpunkten, hätten sie dies getan, wären sie vielleicht mit dem Leben davon gekommen, ehrlich gesagt bin ich froh, dass ich diese Entscheidung nie werde treffen müssen.



Sollte jemand von euch den Film gesehen haben, kann ich das Buch nur wärmstens empfehlen (der Film wird dem Buch meiner Meinung nach nicht gerecht und ist ein Abklatsch des ganzen, was dort geschehen ist), wenn er die ganze Geschichte wissen möchte. (Solltet ihr das Buch gelesen haben und den Film sehen wollen, sagt nicht ich hab euch nicht gewarnt, American Sniper wird dem Buch deutlich besser gerecht, als es bei Lone Survivor der Fall ist, was ich schade finde, diese Männer hätten es imo besser verdient, auch wenn die Rollen gut besetzt worden sind).



Ich schließe wieder mal mit den Worten: Passt auf euch auf!



Cover des Buches Zum Krieger geboren (ISBN: 9783868832853)

Bewertung zu "Zum Krieger geboren" von Chuck Pfarrer

Zum Krieger geboren
schattensuchervor 7 Jahren
Krieg ist nicht sauber...

Ich denke jeder weiß, das Krieg weder sauber, noch gerecht ist. Meistens (nicht immer) ist er auch nur ein politisches Druckmittel, um ein Ziel zu erreichen, oder einen langen Konflikt endgültig zu beenden. Wir wissen heute, dass dies in den seltensten Fällen wirklich der Fall ist. Meistens wird ein Problem gegen ein noch größeres eingetauscht und man beginnt sich zu fragen, ob man sich überhaupt hätte einmischen sollen. Wie man jedoch einem Team von ausgebildeten Marines und Seals verbieten kann zurück zu schießen, wenn sie beschossen werden, möchte ich nicht so ganz verstehen. Selbst auf einer Friedensmission müsste es doch möglich sein, sich zu verteidigen, oder? Muss ich dann mit Platzpatronen auf den Feind feuern, der mich mit echten Patronen umbringen will, weil ich ihm nichts tun darf? Das Problem ist, das Politik und Krieg nicht zusammen passen. In der Theorie und in diplomatischen Gefilden werden Entscheidungen getroffen, die Menschenleben fordern, wie auch im Buch, in dem unter anderem eine Situation im Libanon beschrieben wird, wo ein einziger Anschlag über 240 Marines unvorbereitet in den Tod reißt, weil sie eben nicht angreifen durften.



Aber zurück zum Buch. Das Buch handelt, wie der Titel schon sagt, von einem Operator der im Team Four angefangen und es schließlich ins Team Six geschafft hat. Pfarrer beginnt bei seinem Werdegang, umreißt seine Kindheit an / auf verschiedenen Stützpunkten, da er in eine Militärfamilie hinein geboren wurde. Er beschreibt wie er auf einer Militärschule landet und doch beschließt genau diesem Militär den Rücken zu zukehren, bevor er sich Jahre später doch für die Navy entscheidet. Die BUD/S werden angerissen, ehe es zu den einzelnen Missionen geht.

Ich muss zugeben, das ich mit dem Schreibstil von Pfarrer deutlich besser zurecht gekommen bin als mit dem von Chris Kyle (American Sniper). Pfarrer streut auch hin und wieder Fachwörter ein, erklärt sie jedoch meistens nur kurz, ohne sich in langen Erklärungen zu verlieren (Für alle die dennoch etwas nachschlagen wollen, findet sich am Ende des Buches ein Glossar), so dass der Lesefluss nicht unterbrochen wird. Pfarrer schreibt flüssig und ehrlich (soweit ich das sagen kann) und beschreibt auch Fehler, die er gemacht hat. Anders als bei Chris Kyle erwähnt er jedoch seine Familie & Beziehungen häufig nur am Rande und legt den Focus mehr auf die Einsätze, die er als Seal hinter sich gebracht hat, ebenso die Frustration, wenn die Politik ihn doch daran hindert, seinen Job ordentlich zu erledigen. Pfarrer hat am Anfang des Buches ein Zitat von George Orwell eingefügt: "Wer der Gewalt abschwört, kann dies nur tun, weil andere Gewalt für ihn ausüben." Ich habe öfters im Buch, wie oben bereits erwähnt, gedacht, dass sie die Jungs dann auch verdammt noch mal ihren Job machen lassen sollen, aber wie bereits ebenfalls erwähnt, Krieg und Politik passen nicht sonderlich gut zusammen. Was mich überrascht hat war ein Geständnis des Autors, nachdem er erwähnt hat dass er bereits mehrere Drehbücher geschrieben hat, die auch verfilmt wurden, dass er Legastheniker ist. Ich weiß, dass solche Bücher Korrektur gelesen werden (auch wenn sich in der deutschen Übersetzung einige Schreibfehler eingeschlichen haben), dennoch gehört sicherlich auch Mut dazu, sich dann an solch ein Projekt zu setzen und es auch durch zu ziehen. Allerdings denke ich auch, dass noch mehr Mut dazu gehört, in einen bewaffneten Konflikt zu ziehen und nicht zu wissen, ob man den morgigen Tag, oder die nächste Stunde noch erleben darf.



In diesem Sinne: Passt auf euch auf!

Cover des Buches Lieber Herr Einstein... (ISBN: 9783593379098)

Bewertung zu "Lieber Herr Einstein..." von Alice Calaprice

Lieber Herr Einstein...
schattensuchervor 7 Jahren
Kurzmeinung: Leider ist das Buch etwas zu trocken geraten. Schade. Daraus hätte man definitiv mehr machen können.
Leider etwas zu trocken geraten...

Wieso nur 2 von 5 Sternen? Es liegt daran, dass ich etwas anderes von dem Buch erwartet habe. Laut Inhaltsangabe geht es um Briefe, die Albert Einstein von Kindern bekommen hat und die meist von Fragen zu seiner Arbeit handeln, oder davon ob er nicht einem Wissenschaftsclub beitreten möchte, ebenso von Gute Besserungs- und Glückwünschen zu seinem Geburtstag. Die ersten beiden (für mich ziemlich lang gehaltenen) Kapitel handeln vom Leben Albert Einsteins, welches nach einem Vorwort seiner Enkelin behandelt wird. Im ersten wird der Lebenslauf behandelt (Kindheit, Schulzeit etc.), was im zweiten Kapitel teilweise erneut aufgegriffen wird, als es um seinen beruflichen Werdegang geht. Ich fand das Thema (mit Jahreszahlen etc.) für mich schon ziemlich trocken, wie mag es da der eigentlichen Zielgruppe (Kinder & Jugendliche) gehen, die damit sicherlich noch weniger anfangen können? Ich bin der Meinung das eine Zeittabelle, oder ein zusammenfassendes, kurzes, Kapitel gereicht hätte, um den Werdegang des Wissenschaftlers interessanter dar zustellen.



Natürlich kommen hier auch die besagten Briefe, um die es geht, nicht zu kurz (wenn auch kürzer als von mir erwartet). Leider handelt es sich hier nur um kurze Abrisse (oder kurze Briefe), von denen auch nur eine Seite der Korrespondenz erhalten ist (sprich die Briefe der Kinder). Bei manchen ist klar, das Einstein geantwortet hat, aber die Autorin (die einzelne Briefe hin und wieder erklärt) bezweifelt selbst, dass er alle gelesen, geschweige denn beantwortet hat, dafür waren es vermutlich einfach zu viele.



Wie gesagt, ich war ziemlich enttäuscht von dem Buch, was sicherlich auch an den anderen Erwartungen lag, die ich an das Buch gerichtet hatte. Wer sich von dem doch trockenen Thema nicht abschrecken lässt, ist von mir herzlichst eingeladen einen Blick hinein zu werfen, wer jedoch einen Blick hinter die Kulissen (oder auf Einsteins wahre Persönlichkeit) werfe möchte, dem würde ich ein anderes Buch empfehlen (auch wenn ich gerade keines zur Hand habe :) ).

Cover des Buches Sniper (ISBN: 9783864132254)

Bewertung zu "Sniper" von Chris Kyle

Sniper
schattensuchervor 7 Jahren
Nicht nur das Buch zum Film

Ich kann hier nicht sagen: Das Buch zum Film, da die Ausgabe, die ich in die Finger bekommen habe, noch nicht dem Cover entspricht,welches nach dem Film heraus gegeben wurde. [Mit Bradley Cooper auf dem Cover]. Die Geschichte ist, für die die sie nicht kennen, schnell umrissen. Der Navy-Seal Chris Kyle erzählt hier seine eigene Lebensgeschichte (weswegen das Buch auch in der Ich-Form geschrieben ist, unterbrochen von gelegentlichen kleineren Episoden seiner Frau Taya). Er umreißt grob seine Kindheit und Jugend, erzählt warum er zu den Seals gegangen ist, wie er seine Frau kennen gelernt hat und was der Krieg mit einem macht, wenn man ihn erlebt. Einen halben Stern Abzug gibt es (aber das ist eher ein persönliches Problem), das mir zu viel mit militärischen Begriffen gearbeitet wurde, nicht weil das Buch schlecht geschrieben wurde, ich habe schlichtweg irgendwann zwischen seinen ganzen Waffen die er genutzt hat den Überblick verloren.



Wer den Film gesehen hat, kennt auch die Geschichte des Buches. Ich weiß gerade leider nicht, ob die neue Ausgabe auch Bezug auf das Ende der Geschichte nimmt, diese Ausgabe tut es aus den oben genannten Gründen nicht, weswegen ich hierzu nichts sagen kann. Das Buch selbst macht es einem leicht in die Geschichte einzutauchen und ich bin froh, das ich wusste dass er den Krieg überlebt, sonst hätte ich mir an der einen, oder anderen Stelle sicherlich Sorgen um ihn gemacht. Ich kann sicherlich nicht sagen, ob ich all seine Ansichten teile (wäre ich Amerikaner, würde ich das vermutlich), aber er hat gut und fundiert dargestellt, warum er so handelt, wie er handelt, aber auch welche Konsequenzen das für ihn persönlich hatte. Kyle gibt mehrfach im Buch zu, dass ihm die ganze Nummer Spaß gemacht hat, dass er bereit ist sich für jeden einzelnen Schuss zu verantworten, den er abgegeben hat. Einige Szenen aus dem Film kommen im Buch selbst nicht vor (Bsp. die Szene wo er Taya anruft, als sie beschossen werden und er nicht mehr damit rechnet nach Hause zu kommen. Die Szene kommt in veränderter Form vor, als er sie anruft und sie beschossen werden. Kyle denkt er hat aufgelegt, Taya bekommt aber das anschließende Feuergefecht mit, bis der Akku des Telefons aufgibt, weswegen er sie nicht zurück rufen kann und sie denkt, er wäre erschossen worden), ebenso auch andere Szenen, die mit seiner Familie spielen. Andersherum wird jedoch nicht erwähnt, dass er eine Firma mit aufgebaut hat, auch wenn Ansatzweise erwähnt wird, was er für die Veteranen getan hat. Das Buch ist, auf jeden Fall, eine gute Erweiterung / Ergänzung zum Film, wenn man sich weiter in die Lebensgeschichte von Chris Kyle herein lesen will und sich nicht so leicht von Gewehrabkürzungen durcheinander bringen lässt wie ich ;)

Für mich war jedoch auch interessant zu erfahren, was für ein Mensch er war, dass er auch seine Probleme hatte (und das nicht nur, weil er bei Kneipenschlägereien nicht nur einmal verhaftet wurde), oder wie problematisch es im Kriegsalltag sein kann (auch wenn ich vermute, dass im Buch eine harmlosere Version erzählt wurde). Wer solche Bücher mag, kommt an (American) Sniper zumindest nicht vorbei, nicht nur weil es den Heldenstatus erklärt, den Chris Kyle als Seal mit den meisten bestätigten tödlichen Schüssen hat. Ich konnte das Ende des Buches (wo er erzählt dass er es geschafft hat, dass er mit seiner Vergangenheit und dem schlechten Gewissen, weil er die Seals verlassen und sich seiner Familie zugewandt hat, abgeschlossen hat) auf Grund des bekannten Endes nicht so recht genießen. Ich gebe zu, ein anderes Ende wäre mir lieber gewesen, aber wie ich bereits in einer andere Rezi schrieb, das Leben hält nun mal kein Happy End bereit, alles endet (früher oder später) mit dem Tod...

Cover des Buches Der Hintermann (ISBN: 9783492304788)

Bewertung zu "Der Hintermann" von Daniel Silva

Der Hintermann
schattensuchervor 7 Jahren
Die Welt ist nicht schwarz & weiß

"Es hätte ein entspanntes Wochenende in London werden sollen für den Restaurator und Spion Gabriel Allon und seine Frau. Doch ein Bombenanschlag in Covent Garden zerstört die friedliche Stimmung jäh. Allon wird nach Washington gerufen: Er soll der CIA helfen, die Hintermänner der Terroristen zu finden, die Europa seit Wochen in Atem halten." (Inhaltsangabe des Buches)



Ich habe, nach Beendigung des Buches, mit Erschrecken deutlich mehr Parallelen zur heutigen Zeit entdeckt, als der Autor es vermutlich beabsichtigt hatte, als er das Buch geschrieben hat (es ist in Deutschland 2011 erschienen). Europa wird von einer lang anhaltenden Serie von Selbstmordattentaten in Atem gehalten, gefühlt geht jeden zweiten Tag eine Bombe hoch und doch hätte der Anschlag in London verhindert werden können. Der israelische Spion Allon geht mit seiner Frau gerade durch Covend Garden, sie wollen eigentlich etwas Essen gehen, und beobachtet die Leute, als ihn ein Toter Mann auffällt, der zu dem Zeitpunkt nicht Tot ist, sondern noch ruhig durch die Gegend läuft. Er informiert seine Frau und folgt ihm und bittet sie, den MI5 zu informieren, was sie auch tut. Als der Selbstmörder kurz davor ist die Bombe zu zünden, setzt er zu einem rettenden Schuss an, wird jedoch von englischen Agenten zu Boden gerungen und die Bombe detoniert und kostet 18 Menschen das Leben.

Allon wird daraufhin, kurzzeitig, verhaftet, ehe er nach DC gerufen wird, um ein Team zusammen zu stellen, dass sich auf die Jagd nach dem Mann begeben soll, der nicht nur die Fäden zieht, sondern als scheinbar bekehrter Iman für die CIA gearbeitet hat und mit deren Geld ein Terror-Netzwerk errichten konnte. Dem Team gelingt es eine Geldgeberin zu finden und dem Strom des Geldes zu folgen, auch wenn es immer wieder zu Problemen im Zuständigkeitsbereich kommt, der sogar daran endet, dass die CIA sich alles unter den Nagel reißt und einen groben Fehler begeht, der nicht nur ein Menschenleben kosten könnte...



Mir wurde erst im Laufe des Buches klar (soweit hatte ich nicht vorne rein geguckt, sonst hätte ich es eher bemerkt), dass dies ein Teil in einer ganzen Buchreihe um den Spion Gabriel Allon ist. Hin und wieder werden Erklärungen aus anderen Büchern eingestreut, so dass es für mich auch kein Problem war, der Geschichte zu folgen und die notwendigen Hintergrundinformationen zu haben, um zu verstehen, warum Allon so handelt wie er eben handelt. (Sollte es doch für jemanden problematisch sein, so ist am Ende des Buches eine Zusammenfassung der voran gegangenen Bücher & Ereignisse). Der Auto schreibt im Nachwort, dass er seine Figuren teilweise an real existierende Angelehnt hat, weißt aber auch darauf hin, dass es eigentlich reine Fiktion ist, was gewisse geschichtliche Belange angeht. Wie gesagt, das Buch ist 2011 geschrieben worden, wo manche Dinge noch Fiktion gewesen wären, leider hat uns die Zeit, was das angeht, eines besseren belehrt.

Wer es jedoch schafft die Wirklichkeit ein wenig auszublenden, wird in dem Thriller gut unterhalten. Es hat mir zumindest Spaß gemacht, den Intrigen und auch den Gewissensbissen mancher Charaktere zu folgen (auch wenn ich zugeben muss, den einen oder anderen wollte ich gerne erschießen oder liebevoll vom Hochhaus schubsen), aber es zeigt auch wie schwer es für manche Geheimdienste ist, zusammen zu arbeiten, wenn die Zuständigkeiten nicht ganz geklärt sind und man manche Dinge einfach den Leuten überlassen sollte, die Ahnung haben und in ihrem Job verdammt gut sind. Theorie und Praxis liegen auch in der Welt von Spionen weit auseinander und machen nun mal auch vor Landesgrenzen nicht halt. Und dennoch stellt sich die Frage, die jeder sich stellen sollte, wie weit kann man gehen, um sein Ziel zu erreichen? Ermordet man seine Zielperson vor den Augen seiner Tochter? Wie geht man damit um, wenn man genau diese Frau um Hilfe bitten muss, um einen gefährlichen Terroristen auszuschalten? Riskiere ich 18 Menschenleben, nur weil die Folgen geringer sind, als erklären zu müssen, wie ein feindlicher Spion das ganze aufhalten konnte? Die Welt ist auch in solchen Fragen nicht immer schwarz, oder weiß, aber die Welt ist genau der Ort, zu dem wir sie gemacht haben, nicht mehr und nicht weniger. Dennoch sollten wir daran denken, dass wir nur diese eine Welt haben, eine Welt in der wir versuchen unseren Fußabdruck (oder Fingerabdruck, je nachdem) zu hinterlassen. Vielleicht sollten wir darüber nachdenken, dass wir denen, die nach uns kommen werden, unser Chaos hinterlassen. Krieg. Umweltverschmutzung. Die Ausbeutung der natürlichen Ressourcen. Wenn wir nicht langsam eine Veränderung schaffen, werden unsere Kinder und Kindeskinder mit den Folgen leben müssen.



Aber das nur als kleiner Ansatz zum nachdenken.

Cover des Buches Dead Shot (ISBN: 9783404166671)

Bewertung zu "Dead Shot" von Jack Coughlin

Dead Shot
schattensuchervor 7 Jahren
Die Welt ist nun mal nicht gut...

Ich habe in den letzten Jahren gelernt, Bücher wie Dead Shot zu schätzen (auch wenn es natürlich auch hier Bücher gibt, die ich sicherlich kein zweites Mal lesen würde, Dead Shot gehört jedoch nicht dazu). Das Buch habe ich während eines Reha-Aufenthaltes in die Finger bekommen, weil der Buchrücken (schwarz, orange-rote Schrift) dafür gesorgt hat, das ich darauf aufmerksam wurde. Laut der Inhaltsangabe auf der Rückseite geht es um einen Terroranschlag, der die Feierlichkeiten zur Hochzeit von Prinz William durcheinander wirbelt und London erschüttert, woraufhin sich einer der ehemals beste Scharfschütze der US Marines aufmacht um die Drahtzieher zu finden.

Das Buch beginnt im Irak, wo ein weiterer Scharfschütze sich aufmacht, um einen Verräter auszuschalten. Ich vermute dass Dead Shot nicht das erste Buch der Reihe ist, dennoch tut dies dem Lesevergnügen keinen Abbruch. Wie auf der Rückseite ebenfalls angegeben, war Coughlin selbst Scharfschütze im Einsatz, was seine Liebe zum Detail erklärt. Dennoch kommen hier nur hin und wieder militärische Begriffe & Beschreibungen zum Einsatz, was es auch dem ungeübten Leser leicht macht, der Situation zu folgen, ohne erst mal im Internet nach gucken zu müssen, mit welchem Flugzeug, oder welcher Waffe die Protagonisten unterwegs sind. Schnell wird, um noch einmal kurz zum Inhalt des Buches zu kommen, klar, dass der oben erwähnte Anschlag nur ein Testlauf für etwas viel verheerenderes war, einen weiteren Anschlag, der noch unweigerlich folgen muss. Ich bin mit den einzelnen Protagonisten schnell warm geworden, auch wenn ich meine Parallelen zu realen Personen entdeckt zu haben, was sicherlich aber auch der momentanen Weltlage geschuldet ist.



Der zweite Scharfschütze wuchs in der Umgebung um London auf, ehe er von El Kaida angeworben wird und sich auf ihren Wunsch in der englische Armee ausbilden lässt und einer ihrer besten Scharfschützen wird, ehe er desertiert. Zeitgleich wird auch der Scharfschütze der US-Marines, Kyle Swanson, ins Geschehen eingeführt. Seine Vergangenheit wird kurz umrissen, seine Aufgaben und sogar seine Probleme, die dafür sorgen dass der Kerl auch etwas menschliches an sich hat, wenn er sonst so perfekt zu agieren scheint. Leider gerät gerade das zum Schluss hin ein wenig in den Hintergrund, allerdings (das kann ich nur vermuten) würde ich es den Marines zutrauen wirklich so zu agieren, wenn es darauf ankommt.

Alles in allem ist es jedoch ein Buch, das ich jedem empfehlen würde, der Geschichten von Scharfschützen / Soldaten mag. Das Buch ist kein Tatsachenbericht (wie Bsp. American Sniper & Lone Survivor), sondern reine Fiktion (auch wenn sicherlich nicht alles in dem Buch Fiktion ist) und hat mich auch nicht los gelassen, wenn ich es mal weg legen musste. Ich wollte wissen wie es weiter geht, hatte die passenden Bilder vor Augen und hin und wieder sogar vergessen, das ich am Lesen war und mir keinen Film anguckte (ich habe hin und wieder eine sehr ausgeprägte Fantasie, wie man merkt). Ich werde noch einmal nach sehen, wie es mit weiteren Büchern der Reihe aussieht. Leider war im Buch selbst nichts dazu zu finden, ebenso wenig über den Autor (das habe ich ein wenig vermisst), so dass ich hier nur Mutmaßungen anstellen kann, dennoch, es ist, wie bereits erwähnt, ein Autor, den ich sicherlich im Auge behalten werde und das nicht nur, weil er seinen Protagonisten ebenfalls in Schwierigkeiten bringt (Swanson wird sogar von den Amerikanern verhaftet und einem Verhör unterzogen, dass u.a. Waterboarding enthält), sondern weil die Welt nun mal auch kein Happy End bereit hält...

Cover des Buches That Night - Schuldig für immer (ISBN: 9783596030330)

Bewertung zu "That Night - Schuldig für immer" von Chevy Stevens

That Night - Schuldig für immer
schattensuchervor 7 Jahren
Kurzmeinung: Gelungene Geschichte um die Suche nach der Wahrheit und die Hoffnung auf eine neue Chance, die nicht immer gegeben wird.
Was tust du, wenn du unschuldig im Gefängnis sitzt?

That Night war das erste Buch nach einigen Wochen, das ich wieder anpacken und wirklich lesen konnte, ohne das meine Konzentration nach den ersten Sätzen wieder ins Nirvana verschwand. Der Buchrücken ist, leider, ein wenig unscheinbar, That Night ist als Schrift zwar zu erkennen, aber scheint unter Wasser zu verschwimmen, eine Anspielung auf den Mord, um den sich das Buch dreht. Das Cover hingegen hat nicht nur den verwaschenen Schriftzug, sowie den deutschen Untertitel, zu bieten, sondern auch ein Blatt, das im Wasser unter zugehen droht und dessen Kreise bis an den Buchrand reichen. Das Blatt selbst ist ein wenig erhöht aufgedruckt und lädt dazu ein, es zur Seite zu schieben, wenn man es nicht besser weiß.

Es war die Inhaltsangabe, die mich das Buch zur Hand nehmen ließ:



Sie haben dich verurteilt.

Wegen Mordes an deiner Schwester.

Du weißt nicht, was in jener Nacht geschehen ist.

Aber du weißt, dass der wahre Mörder irgendwo dort draußen sein muss.

Und jetzt kommst du frei.



Vielleicht liegt es daran, dass ich solche Bücher mag, die auch die Welt der Gefängnisse ein wenig mit einfangen, immerhin beginnt das Buch dort. Toni, die ältere Schwester von Nicole, die im Laufe des Buches ermordet wird, verlässt das Gefängnis, um in den offenen Vollzug zu wechseln. Schnell wird klar, dass sie Unschuldig ist, das jemand anderes ihre Schwester ermordet hat. Toni versucht die Regeln des Vollzuges einzuhalten und ein neues Leben zu beginnen, nachdem sie die Hälfte davon hinter Gittern verbracht hat, doch Ryan, ihr damaliger Freund und angeblicher Komplize, macht sich auf die Jagd nach den wahren Mördern, während diese erneut versuchen die beiden wieder ins Gefängnis zu befördern und ihr Leben zu zerstören, was auch kurzzeitig zu gelingen scheint und den Willen der beiden nur noch stärker macht.



Das Buch ist in der Ich-Form, aus der Sicht von Toni, geschrieben (wer damit nicht klar kommt, sollte die Finger von dem Buch lassen), so dass man sich sehr gut in sie hinein versetzen kann. Irgendwann spürte ich die Verzweiflung, ebenso wie die Wut, die Toni hin und wieder packte und den Wunsch, das alles doch hinter sich lassen zu können. Die Autorin bewegt sich einen Großteil des Buches auf verschiedenen Zeitschienen. Einerseits beginnt sie die Geschichte zu erzählen, die mit der Verlegung beginnt, aber sie beginnt auch die Vergangenheit aufzurollen und nicht nur Toni vorzustellen, sondern auch ebenso Nicole und Ryan, wie auch den Rest von Tonis Familie. Der Wechsel geschieht jedoch Kapitel weise und sorgt nicht für eine Unterbrechung des Leseflusses, selbst wenn man als Leser bald zu begreifen beginnt, wer der wahre Mörder ist, so haben mich einige Beteiligten doch ein wenig überrascht, vor allem als ich den Grund für den Mord erfahren habe (den hatte ich nun wirklich nicht auf dem Schirm ^.^). Alles in Allem stimmt die Mischung jedoch und ich habe Toni und Ryan schnell die Daumen gedrückt, dass sie den Mord aufklären können. Leider, das fand ich ein wenig bedauerlich, erfährt man kaum etwas von Ryan und seiner Zeit im Gefängnis, außer dem was er Toni erzählt, bzw. was ihr erzählt wird und sie somit anderweitig heraus findet. Es werden ein paar Dinge angedeutet, die ich gerne näher erfahren hätte, aber das liegt an meiner persönlichen Neugierde und nicht, weil diese Information im Buch gefehlt hätte. Ich wage sogar zu behaupten, dass sich die Geschichte anders entwickelt hätte, hätte Toni davon Wind bekommen ;)

Die Kommentare auf der Rückseite des Buches ("Mitreißend von der ersten Seite an" und "Vorsicht, dieser Thriller wird Sie in den Bann schlagen"), kann ich ebenfalls nur unterzeichnen. Es ist definitiv ein Buch das ich, mit etwas zeitlichem Abstand, sicherlich noch einmal lesen würde, selbst wenn ich das Ende nun bereits kenne ;)

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