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schnegg72

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Dampfnudelblues (ISBN: 9783423213738)

Bewertung zu "Dampfnudelblues" von Rita Falk

Dampfnudelblues
schnegg72vor 11 Jahren
Rezension zu "Dampfnudelblues" von Rita Falk

Mordermittlung auf Bayrisch

Franz Eberhofer aus Niederkaltenkirchen bei Landshut (man sage ihm bloß nicht, dass er aus Landhut kommt!) wurde nach seiner sehr diensteifrigen Zeit in München wieder in sein Heimatdorf zurückversetzt. Dabei hat er es noch gut. Seinem damaligen Kollegen Birkenberger hat man gleich sämtliche Befugnisse und Berufsbezeichnungen entzogen.

Bei einem offenbar harmlosen Lausbubenstreich wird dem Rektor Höpfl „Stirb, Du Sau!“ an die Hauswand gesprüht. Dann ist der Höpfl plötzlich tagelang spurlos verschwunden. Und kaum ist er wieder aufgetaucht, wird er vom Zug überrollt. Und vermissen tut ihn schon gar keiner. Am allerwenigsten in der Schule. Und noch nicht einmal seine eigene Schwester. Verdächtige gäbe es also genut.
Aber alle halten es für Zufall und Selbstmord. Nur nicht der Franz Eberhofer aus Niederkalten.....
Und obwohl sein zuständiger Richter ihm die Anweisung erteilt, den Fall ad acta zu legen, lässt der Franz nicht locker. Schützenhilfe bekommt er dabei von seinem schießwütigen Ex-Kollegen Birkenberger, der inzwischen als Privatdetektiv tätig ist, und dem Rechtsmediziner Karl Stopfer.

Und das, wo er doch auch privat genug Ärger hätte:
Seinen Bruder samt Anhang und Sushi (heißt eigentlich Uschi und ist seine Nichte, die komischerweise nur bei ihm nicht brüllt), seinen Papa (der baut nämlich im hinteren Garten heimlich Canabis an und benutzt es zur allgemeinen Entspannung. Ist ja schließlich sein Garten und da kann er anbauen, was er will...) und nicht zu vergessen: Susi, sein temporäres Gspusi, das ihn wegen einem Luca-Toni-Italiener sitzen lässt. (Was muss er sie auch bei ihrem letzten „Treffen“ so saudumm anreden....)
Sein einziger Zufluchtsort vor der bösen Welt ist sein zum Wohnen umgebauter Saustall. Aber nicht einmal mehr da hat er dauerhaft seine Ruh´.

„Dampfnudelblues“ ist der 2. Teil der Franz-Eberhofer-Reihe, den ich aber zuerst gelesen hab. Der 1. Teil „Winterkartoffelknödel“ wird aber natürlich sofort nachgeholt, genau wie Band 3 („Schweinskopf al dente“) und Band 4 („Grießnockelaffäre“).
Rita Falk besticht einfach durch den original-bayerischen Humor, ihre flüssige Schreibweise und die absolut trockenen Kommentare und Aussagen aller Beteiligten.
Ab der ersten Seite wird es nicht eine Sekunde langweilig. Ganz im Gegenteil! Man kommt aus dem Schmunzeln, Grinsen und Lachen gar nicht mehr heraus.
Warum? Weil es einfach liebenswert bayerisch zugeht.
Ich liebe diese Provinzkrimis!

P.S.: Für Nicht-Bayern sind so einige spezifische Ausdrücke im Anhang erklärt. Und im Anhang dürfen die im Buch relevanten Rezepte von Oma natürlich nicht fehlen!
So. Meine Dampfnudeln stehen gerade im Ofen :-) (Da kriegt man nämlich richtig Appetit drauf....)

Cover des Buches Hier und jetzt und Himbeerkuchen (ISBN: 9783547711882)

Bewertung zu "Hier und jetzt und Himbeerkuchen" von Agnes Nelle

Hier und jetzt und Himbeerkuchen
schnegg72vor 12 Jahren
Rezension zu "Hier und jetzt und Himbeerkuchen" von Agnes Nelle

Wohl eher Pflaumenkuchen....

...denn der Himbeerkuchen kam irgendwie gar nicht vor. Und selbst der Pflaumenkuchen wurde lediglich einmal verspeist.

Aber von vorne:
Iris ist schon seit Jahren mit Jörg liiert und wartet eigentlich nur noch auf die Hochzeit und die Kinder. Mit Ende dreißig. Doch da beschließt Jörg eigenmächtig, dass ihm das aktuelle Leben mit Iris zu langweilig ist. Er braucht was junges, wildes. Und das hat er auch schon gefunden und Iris ist deswegen überflüssig und kann dann jetzt wohl auch aus seinem Haus ausziehen.
Iris kommt noch nicht einmal dazu richtig um die verlorene Beziehung und Zeit zu trauern, da ihre Freundin Emma sie wieder einmal mit Beschlag belegt. Ausgerechnet zu einem Kochkurs, bei dem sie dann auch Niklas kennenlernt, der ja so verständnisvoll und einfühlsam ist. Auch, wenn Emma sofort Bedenken anmeldet.
Und dann ist da ja auch noch ihr Chef Bruno mit seinem 25jährigen Sohn, denen sie bei ihrer Männer-WG auch immer wieder unter die Arme greift.
Langweilig ist also für Iris relativ.
Die Beziehung zu/mit Niklas entwickelt sich für ihren Geschmack auch viel zu schnell, obwohl er ihr alles bieten will, das sie sich eigentlich immer gewünscht hat. Doch irgendetwas an ihm ist seltsam. Und nicht nur seine Familie....
Und warum um alles in der Welt machen ihr Bruno und Felix auch noch Liebeserklärungen?

Mein Eindruck war, dass die Story an sich ja nun wirklich nichts Neues war. Und es hat auch keiner der Charaktere so richtig geschafft, mich auf seine Seite zu ziehen. (Nur auf Niklas´ Seite wollte ich überhaupt nicht sein)
Bei 330 Seiten hatte ich auch nicht ein einziges Mal das Gefühl, dass ich das Buch jetzt NICHT weglegen könnte, um irgendetwas zu erledigen. Agnes Nelle hat es leider nicht geschafft, die Spannung ordentlich aufzubauen und dann auch bis zum Schluss zu halten. Für mich war alles viel zu leicht durchschaubar und vorhersehbar.
Die Leseprobe hat in diesem Fall also leider nicht gehalten, was sie versprochen hat. Und bei spätestens 200 Seiten hätte gut und gerne auch Schluss sein können. Manchmal werden Geschichten einfach unnötig in die Länge gezogen, was oft auf Kosten des Lesevergnügens geht.

Mein Fazit:
Ein Werk, das man nicht unbedingt gelesen haben muss. Und schon gar nicht für den Preis von 14,99 €.

Cover des Buches Mein Gott, Wanda (ISBN: 9783547711844)

Bewertung zu "Mein Gott, Wanda" von Ulrike Herwig

Mein Gott, Wanda
schnegg72vor 12 Jahren
Rezension zu "Mein Gott, Wanda: Roman" von Ulrike Herwig

Triple Power Sensation

Wanda ist 63 Jahre alt, geschieden und hat vor Kurzem ihren Teeladen verkauft, um endlich Rentnerin zu werden. Doch der Eintritt in den Seniorenalltag fällt ihr sehr schwer. Was soll sie nur mit so viel Zeit anfangen? Wie gut, dass sie sich immer auf ihre Freundinnen Biggi und Marianne verlassen kann.
Als sie dann von Bertram, einem alten Stammkunden aus ihrem Teeladen, zu einer Australienreise eingeladen, kehren alle Lebensgeister zurück und sie beginnt umgehend mit den Reisevorbereitungen.
Doch da macht ihr ihr lieber Sohn Stefan einen Strich durch die Rechnung: er hat sich beim Snowboarden einen Trümmerbruch zugezogen und ist für die nächsten 2 Monate in Kempten außer Gefecht gesetzt. Doch irgend jemand muss sich schließlich um sein Fitness-Studio Hercules in Köln kümmern. Und wer hätte wohl mehr Geschäftserfahrung als seine Mutter....
Wand kann ihm diesen Wunsch natürlich nicht abschlagen. Schon am ersten Tag aber stellt sie fest, dass das Studio kurz vor dem Konkurs steht, und auch sonst – im Vergleich zu anderen Studios – nicht viel zu bieten hat.
Mit vereinten Kräften und neuen Ideen versuchen die drei Frauen das Studio und – mit der Hilfe ihrer Tochter Franziska – die Buchhaltung und Konten auf Vordermann zu bringen. Und dabei kommen den Dreien immer wieder neue Hindernisse und Herausforderungen unter. Doch unterkriegen läßt sich hier niemand.
Und dabei ist geballte Rentnerpower in Verbindung mit jugendlichem Knowhow und entsprechender Unterstützung gefragt, was es so in einem Studio wohl noch nie gegeben hat.
Doch das Beste: Stefan ahnt von all dem nichts. Was er wohl zu „seinem“ neuen Studio sagen wird?

Ulrike Herwig ist ein äußerst humorvoller und turbulenter Roman gelungen, den man einfach nicht mehr aus der Hand legen kann. Wanda und ihre Mädels pimpen das Hercules mit derart viel Power, Esprit und Hingabe auf, dass man am liebsten selbst Mitglied werden möchte. Und ganz ehrlich: ich hätte nichts dagegen, wenn ich in dem Alter genauso lebhaft und zupackend wäre wie Wanda.
Daumen hoch für dieses kurzweilige Lesevergnügen, bei dem man sich das Schmunzeln spätestens ab Seite 23 bis zum Schluß nicht mehr verkneifen kann!
Einfach prima für den Strand- und Balkonurlaub.

Lesezeit: 1 Tag....

Cover des Buches Irgendwas geht immer (ISBN: 9783548283777)

Bewertung zu "Irgendwas geht immer" von Dawn French

Irgendwas geht immer
schnegg72vor 12 Jahren
Rezension zu "Irgendwas geht immer" von Dawn French

Eine ganz normale Familie

So. Wo soll ich anfangen? Irgendwie handelt es sich bei Mo, Peter/Oscar, Dora und Dad schon um eine normale Familie. Nur: irgendwas IST immer....

Mo
ist ihres Zeichens Mama und Kinder- und Jugendpsychologin. Von ihrem Mann meist mit gefühlter Abwesenheit beehrt und einer renitenten Teenietocher, die ihre Mutter einfach nur hasst. Und der Sohn nimmt sie eben meistens so hin oder bringt ihr noch entsprechende familiäre Gefühle entgegen. Eine Psychologin, die bei der Erziehung ihrer eigenen versagt und anderen genau an den Stellen tolle Ratschläge erteilt.
Ihre Unzufriedenheit steigert sich noch, als sie ihre Ehe und selbst ihre gesamte Familie in der aktuellen Konstellation in Frage stellt.

Peter/Oscar
findet, dass er einfach in der falschen Zeit mit dem falschen Vornamen versehen wurde. Also orientiert er sich lieber an Oscar Wilde und benimmt sich auch dessen Zeit entsprechend. Sein Tagebuch erinnert vom Stil, der Wortwahl und der Selbstüberschätzung eines Heranwachsenden sehr an Sue Townsend´s „Adrian Mole“. Man könnte fast meinen, sie seien verwandt.

Dora
fühlt sich von der Welt und insbesondere ihrer Mutter einfach nur unverstanden, alleine gelassen und hasst sie daher ohne Ende. Oscar geht ja noch. Und die einzigen, die einen Funken Verständnis für sie aufbringen können sind ihr Dad und ihre beste Freundin Lottie. Aber auf keinen Fall ihr Ekelpaket von Exfreund.
Ihr Tagebuch ist das einzige, das einem hin und wieder ein Lachen entlockt, da sie einfach jung, spritzig und teeniemäßig ist.

Als einzige Bezugsperson für alle dient Mo´s Mutter. Und die hat – trotz ihres Alters – wirklich für alles und jeden Verständnis und einen guten Rat parat.

Dawn French hat „Irgendwas geht immer“ in Tagebuchform gestaltet. Mo, Oscar und Dora schildern abwechselnd jeweils ihre Sicht der Erlebnisse und Katastrophen.
Dawn French ist der jeweilige Wechsel von einen zum nächsten Protagonisten sehr gut gelungen, was bei den verschiedenen Charakteren bestimmt nicht so einfach ist.
Doch auch das hat meine Leselust leider nicht steigern können.
Laut Klappentext sollte die Familie sich gegen einen fiesen Betrüger gemeinsam zur Wehr setzen. Der erste Hinweis auf eine Art Katastrophenanfang zeigt sich „immerhin“ schon auf Seite 128.
Doch auf die eigentliche Katastrophe wartet der Leser leider sehr, sehr lange. Und genau das war auch der Grund, warum ich das Buch überhaupt zu Ende gelesen habe. Ich wollte wissen, um welches Chaos es sich eigentlich handelt. Auf Seite 310 (hier meldet sich Dad endlich einmal persönlich zu Wort!) von 349 weiß man dann auch endlich, um welche Betrügerei es sich geht.

Mein Fazit:
Ein Buch, das man auf keinen Fall gelesen haben muss. Schöne Idee, die sich aber für den Leser als sehr zäh, großflächig langweilig und erst kurz vor Ende auf den Punkt gebracht darstellt. Ich war – zugegebenermaßen – das eine oder andere Mal versucht, aufzugeben. Aber den Betrüger wollte ich dann doch noch kennenlernen...

Cover des Buches Romantik für Anfänger (ISBN: 9783462042917)

Bewertung zu "Romantik für Anfänger" von Ron Markus

Romantik für Anfänger
schnegg72vor 12 Jahren
Rezension zu "Romantik für Anfänger" von Ron Markus

Das Leben ist eine Telenovela

und manchmal sogar noch schlimmer. So zumindest ergeht es Charlotte. Ihres Zeichens Chefautorin und Erfinderin von „Renata“. Einst der aufgehende Stern am Himmel der Telenovela-Drehbuchautoren sinken ihre Einschaltquoten seit der Trennung von Marius stetig. Dies entgeht natürlich auch ihrem Chef nicht. Und so stellt er ihr den größten Renata-Fan zur Seite: die Huber Sabine aus Rottach in Bayern. Und das mitten in Berlin. Denn die Huber Sabine weiß nämlich, was die Fans wünschen.
Und damit beginnt Charlottes Bergab erst richtig. Nichts ist mehr wie es mal war oder sein sollte.
Sabine wird – statt im Hotel – bei ihr zu Hause einquartiert. Gleichzeitig zieht auch noch ihre viel jüngere Bettgeschichte bei ihr ein, weil er zu Hause rausgeflogen ist. Als ob das noch nicht genug wäre, kann sie auch ihrem Ex-Freund und Ex-Renata-Liebling Marius nicht aus dem Weg gehen. Der hatte damals nämlich mit 99% ihrer Kolleginnen flüchtigen Sex. Aber darüber ist sie ja schon lange hinweg.
Sogar ihr Stellvertreter fällt ihr neuerdings in den Rücken und sägt an ihrem Stuhl.
Auf wen kann sie sich denn jetzt noch verlassen?

Charlotte erzählt ihre schlimmsten Wochen aus ihrer Sicht und läßt ihre Gedanken oftmals in Drehbuchform einfließen. So leidet der Leser mit ihr bis zum bitteren Ende und möchte auch so manchem ihrer Zeitgenossen den Hals umdrehen oder einen Tritt in den Allerwertesten verpassen.

Ron Markus hat die Stimmungen und Probleme einer Großstadt-Karrierefrau prima eingefangen und transportiert. Der Roman läßt sich zügig lesen und man will auch unbedingt wissen, wie es am Ende ausgeht. Allerdings finde ich trotzdem, dass die Thematik und die Umsetzung nicht unbedingt neu ist und somit auch irgendwie nicht besonders. Daher leider nur dreieinhalb Sterne....

Cover des Buches Die Schöne Münchnerin (ISBN: 9783862200214)

Bewertung zu "Die Schöne Münchnerin" von Harry Kämmerer

Die Schöne Münchnerin
schnegg72vor 12 Jahren
Rezension zu "Die schöne Münchnerin" von Harry Kämmerer

Als ein Münchner Modelsternchen ermordet aufgefunden wird, werden Chefinspektor Mader und sein Team Dosi, Hummel und Zankl auf den Fall angesetzt.

Das größte Rätsel gibt die Nase der Toten auf. Die hat nämlich eine andere DNA als der Rest...
Und wer, bitte schön, läßt sich ein schönes Naserl transplantieren? Welcher Beauty-Doc macht so etwas? Und wo kriegt man die „Ersatzteile“ her?

Und so fragen sich Mader und Konsorten in der Beauty- und Verlagsbranche durch. Könnte ja sein, dass jemand hinter den „Organhandel“ gekommen ist und das publizieren wollte. Was natürlich die Organmafia gar nicht gerne sehen würde.

Ein weiteres Model wird ermordet, ein Münchner Pathologe hunderte von Kilometern weit entfernt tot im Straßengraben aufgefunden, zwei Kleinganoven und ein Journalist müssen ebenfalls dran glauben. Es wird also immer komplizierter und undurchsichtiger für das Team, das natürlich nicht aufgibt und teilweise zu unkonventionellen Ermittlungsmethoden greift.

Auch das Privatleben der Teammitglieder mit ihren alltäglichen Sorgen, um die sie sich nebenbei noch kümmern müssen, kommt nicht zu kurz. Und natürlich die Akteure und Handlungen der „Gegenseite“. Aber nur die der Helferlein. Sonst wüßte man ja gleich, wer es war.

Und für den Leser? Ja...für den ist es auch in weiten Teilen etwas undurchsichtig. Dies kommt hauptsächlich daher, dass kaum ein Handlungsstrang länger als eine Seite ist und für meinen Geschmack viel zu viel hin und her gesprungen wird. Und das nicht nur zwischen zwei Strängen, sondern zwischen allen Personen.
Liebenswert sind jedoch die bayerischen Gepflogenheiten und Aussprüche.

Das mag dem Ganzen ja ein gewisses Maß an Tempo geben, nimmt mir aber etwas die Spannung und vor allem die Lust am Lesen. Halbseitige Kapitel sind leider nicht für mich gemacht.
Es wird zwar als Chefinspektor Mader-Krimi angeprießen, ist es meiner Meinung aber nicht. Die größte Rolle spielt Ermittler Hummel, Mader kommt meist nur am Rande und in lenkender Funktion vor.
Alle Teammitglieder haben zwar ihre Eigenheiten und Charakterzüge. Aber ich habe den EINEN, leitenden Charakter vermißt.

Cover des Buches Dinner for one, Murder for two (Ein Pippa-Bolle-Krimi 2) (ISBN: 9783548610382)

Bewertung zu "Dinner for one, Murder for two (Ein Pippa-Bolle-Krimi 2)" von Auerbach & Keller

Dinner for one, Murder for two (Ein Pippa-Bolle-Krimi 2)
schnegg72vor 12 Jahren
Rezension zu "Dinner for one, Murder for two" von Auerbach & Keller

Meine Zusammenfassung
Pippa Bolles englische Oma Hetty will in Berlin für ihre Altersruhe testwohnen. Und in dieser Zeit soll Pippa das Haus, den Hund Rowdy, den Kater Peter Paw und den Hahn Bastard samt seinen Hennen sitten.
Allerdings weiß Pippa da noch nicht, dass Oma ihr auch gleichzeitig einen Job als Ensemblesitter für die Hamlet-Aufführung beim Shakespeare-Festival beschafft hat. Und genau da liegt für sie der Haken. Denn Schauspieler sind immer und überall unberechenbare Selbstdarsteller. Zudem muss sie sich mit dem äußerst exzentrischen Regisseur Hasso von Kestring herumschlagen, der nicht nur sie, sondern auch das restliche Ensemble samt seiner eigenen Ehefrau und Dauerberichterstatter Carlos Kwiatkowski mit seinen Allüren in den Wahnsinn treibt.
Als bei einer seiner Gruppenproben zur Selbstvertrauensbildung Omas Hund Rowdy erschossen wird, macht er sich damit auf jeden Fall keine neuen Freunde. Dann hat Carlos auch noch einen Autounfall und das Ensemble ist in hellem Gefühlsaufruhr.
Wen wundert es dann noch, dass auch Hasso vor aller Augen seinen endgültigen Bühnenabgang hinlegt.
Pippa ermittelt wieder einmal unfreiwillig zusammen mit dem restlichen Dorf und seiner unkonventionellen Inspektorin.
Und weil auch jeder – ausser natürlich Pippa – für die Totesfälle verantwortlich sein könnte, wird auch jeder Stein umgedreht und in der Vergangenheit der einzelnen Ensemblemitglieder gewühlt. Wer hatte hier wohl die größte Leiche im Keller? Und wem nutzen die Totesfälle?

Mein Fazit
Herrlich unkompliziert, humorvoll, skurril und fesselnd erzählen Auerbach und Keller Pippas Erlebnisse mit dem bunt gemischten Schauspielerhaufen. Natürlich nie, ohne den großen Shakespeare komplett aus den Augen zu verlieren.
Mit viel Witz und Kombinationsgabe – und dem einen oder anderen Zufall – wird aber auch dieser Fall gelöst...
Den ersten Pippa Bolle-Band „Unter allen Beeten ist Ruh´“ habe ich bislang noch nicht gelesen, muss nach diesem Band aber unbedingt und sofort nachgeholt werden.
Daumen hoch – für jede Jahreslesezeit!

Cover des Buches Cut (ISBN: 9783805250061)

Bewertung zu "Cut" von Amanda Kyle Williams

Cut
schnegg72vor 13 Jahren
Rezension zu "Cut" von Amanda Kyle Williams

Wunschknochen

Keye Street ist eigentlich Profilerin, wurde aber vom FBI wegen ihres Alkoholismus verstoßen. Also hat sie sich nach dem Entzug mit einer Privatdetektei in Atlanta selbständig gemacht. Kautionsflüchtlinge, Zustellung von Vorladungen und kleinere Schnüffeleien sind nun ihr tägliches Brot.
Ihre Freundin aus Kindertagen, Diane, und ihr bester Freund, Polizist Rauser, sowie ihre Familie und ihr Angestellter Neil sind ihre Stütze und helfen ihr auch weiterhin im Kampf gegen den Alkohol. Weniger hilfreich ist dagegen ihr Exmann Dan, ein egoistischer Schauspieler.
Als ein grausamer Serienmörder, der bei seinen Opfern nur Stichwunden und Bisse zurückläßt, in Atlanta sein Unwesen treibt, holt Rauser Keye als externe Beraterin mit an Bord. Der „Wunschknochen“, wie ihn die Presse bald nennt, nimmt mit den beiden Kontakt über Brief und E-Mail auf und ein Katz-und-Maus-Spiel beginnt. Auch die Presse erhält davon Kopien, deren Veröffentlichung den Ermittlungen nicht unbedingt zuträglich ist. Während Keye gleichzeitig noch ihre „normalen“ Fälle bearbeitet konzentriert sich Wunschknochen auch immer mehr auf sie und das obwohl sie bei der Polizei „gefeuert“ wurde und ihren Part ein ehemaliger FBI-Kollege übernommen hat. Und genau dieser wird auch Opfer des Killers. Rauser bekommt immer mehr Angst um sie.

„CUT“ ist von Anfang bis Schluss mit Spannung geladen, ohne dabei aber überladen zu wirken. Daher lässt es sich auch kaum aus der Hand legen, wenn Keye über die Wunschknochen-Morde aus ihrer Sicht erzählt.
Was Keye so liebenswert macht? Sie ist einfach Mensch. Mit Ecken, Kanten und Fehlern. Aber durchaus liebenswert. Auch die anderen Charaktere ihres täglichen Lebens wissen das zu schätzen.
Man leidet mit Keye, wenn sie sich eigentlich gerne einen Drink genehmigen würde. Man ermittelt mit Keye, wenn sie hinter Kautionsflüchtlingen oder einer Kuh her ist. Man begleitet sie, wenn sie Vorladungen zustellt. Und man nimmt an ihrem Privatleben teil...und hofft inständig, dass Keye und Rauser den Killer schnell entlarven werden. Gesteigert wird das ganze noch dadurch, dass der Killer offenbar aus dem Umfeld der beiden kommt und Zugang zu den FBI-Akten über Keye zu haben scheint.
Noch spannender – und grausamer – wird CUT dadurch, dass ein Strang mit Blogeinträgen des Killers bei einer Messerfetischseite eingearbeitet wurde. Und an diesen Stellen wird es dem Leser echt anders, da diese „Phantasien“ derart abartig sind, dass man es sich eigentlich gar nicht vorstellen kann. Genau wie die bis ins kleinste Detail geplanten und grausam ausgeführten Morde selbst.
Amanda Kyle Williams hat es geschafft, einen Thriller zu schreiben, der einen richtig mitfiebern und mitleiden lässt. Denn: auch als der Killer bereits geschnappt ist, dreht sich das Rad noch weiter....
Mein Fazit: für Thrillerfreunde ein Muß. Für alle anderen: mit diesem Thriller könnten sie ein neues Genre für sich entdecken.
Ich warte hiermit sehnsüchtigst auf den zweiten Teil!

Autorin
Amanda Kyle Williams lebt in Atlanta, im tiefsten Süden der USA und hat für die Buchrecherchen sogar selbst als Privatdetektivin und Gerichtsbotin gearbeitet. Zudem hat sie Profilerkurse besucht. Der nächste Keye Street-Fall ist bereits in Arbeit.

Cover des Buches Farben der Schuld (ISBN: 9783550087769)

Bewertung zu "Farben der Schuld" von Gisa Klönne

Farben der Schuld
schnegg72vor 13 Jahren
Rezension zu "Farben der Schuld" von Gisa Klönne

Keiner ist frei von Schuld

Eines vorab:
Ich habe dieses Buch von vorablesen bekommen und kenne die 3 Vorgänger-Teile der Krieger/Korzilius-Reihe nicht. Dies ist allerdings nur ein kleines Handicap und man liest sich trotzdem schnell ein.

Inhalt
An Faschingsdienstag wird vor einer Kölner Kirche nachts ein Priester von einem Ritter mit einem Schwert erstochen. Doch der Priester war eigentlich Arzt. Neben ihm schreibt der Täter „Mörder“. Brauchbare Zeugen gibt es nicht.
Kurz darauf wird vor dem Priesterseminar ein echter Priester nach dem selben Muster ermordet. Hat es der Serientäter auf die katholische Kirche abgesehen? War der Arzt nur ein Versehen? Nur eines haben die beiden Opfer gemeinsam: eine Vasektomie. Doch warum sollte sich ein Priester sterilisieren lassen?
Judith muss wohl im vorhergehenden Teil durch eigenmächtiges Handeln den Täter erschossen haben, der vorher die Zeugin, die sie schützen und vernehmen wollte, erschoss und sie ermorden wollte. Nun fängt sie langsam wieder mit der Arbeit an und bekämpft nebenbei noch ihr Trauma. Zudem ist sie sehr eigenwillig und kann sich den Anweisungen ihres Vorgesetzten nur sehr schwer fügen.
Auch die katholische Kirche ist – zum steigenden Ärger von Manni – überhaupt keine Hilfe. Freunde, Vorgesetzte und die Kollegen der Telefonseelsorge des echten Priesters wissen offenbar etwas und schweigen. Aber Manni und Judith wären nicht sie selbst, wenn sie bei den Ermittlungen nicht ihre eigenen Ideen statt die ihres Vorgesetzten verfolgen würden. Selbst als die Tochter einer Seelsorgerin verschwunden ist und in Lebensgefahr schwebt schweigen alle. Doch da haben sie die Rechnung ohne Judith und Manni gemacht, die einfach nicht locker lassen....

Aufbaueindrücke
Es gibt mehrere Handlungsstränge, die nach und nach mehr und mehr ineinander verschmelzen.
Die beiden Priestermorde und ihre Ermittlungen, die von Judith und Manni bestritten werden.
Das Gruftimädchen Bea, die den Mörder ihrer Freundin Jana sucht und immer mehr selbst ins Visier des Mörders gerät.
Damit treibt sie ihre Mutter, die in der Telefonseelsorge arbeitet, immer mehr zur Verzweiflung, weil sie ihr zusehends entgleitet.
Judith versucht nach der Entlassung aus der Reha ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen, steigt stundenweise wieder im Kommissariat ein und lernt zudem noch ihren neuen Nachbarn Karl kennen und lieben. Gleichzeitig laufen noch die internen Ermittlungen gegen sie zum vorherigen Fall. Und sie will nicht noch einmal den selben Fehler machen wie damals.
Manni kann sich mit der Ideologie der katholischen Kirche, ihrer Doppelmoral und den Vertuschungsversuchen überhaupt nicht anfreunden. Im Gegenteil: fast scheint er bei den Ermittlungen einen persönlichen Feldzug gegen die Kirche zu führen. Auch er steckt privat in den Anfängen einer neuen Beziehung, die er sich irgendwie auch anders vorgestellt hat.

Mein Eindruck
Gisa Klönne erzählt „Farben der Schuld“ als Beobachter. Jeder einzelne Akteur hat sein eigenes Schuld-Päckchen zu tragen. Als Leser fiebert man mit jedem einzelnen mit. Die Autorin schreibt äußerst anschaulich, mitfühlend, real und packend und schafft es so auch die Spannung bis zur letzten Seite zu halten.
Auf jeden Fall werde ich die drei Vorgänger und den Nachfolgeteil mir demnächst noch zu Gemüte führen.
Der Punktabzug ist leider dafür, dass man anfangs ein wenig braucht, um ohne die Vorgänger alle Zusammenhänge zu verstehen.

Autorin
Gisa Klönne ist Journalistin und Dozentin und lebt in Köln. Ihre Bücher um Judith Krieger werden in mehreren Sprachen vertrieben.

Buchdaten
Taschenbuch: 384 Seiten
Verlag: Ullstein Taschenbuch (1. März 2011)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3548282725
ISBN-13: 978-3548282725

Cover des Buches Der Vollstrecker (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 2) (ISBN: 9783548281100)

Bewertung zu "Der Vollstrecker (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 2)" von Chris Carter

Der Vollstrecker (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 2)
schnegg72vor 13 Jahren
Rezension zu "Der Vollstrecker" von Chris Carter

Und wovor hast Du Angst?

Detective Robert Hunter und sein Kollege Garcia werden zu einem Mord in einer Kirche gerufen. Das Opfer: der Priester. Erst wurde er geköpft, dann wurde ihm ein Hundekopf aufgesetzt und er liegt in einem Blutkreis. Alles deutet auf einen Ritualmord hin. Auf seiner Brust wurde mit fremden Blut die Zahl „3“ geschrieben. Gab es etwa auch schon Nummer 1 und 2? Die Antwort ist einfach: ja.
Kurz darauf wird in einem zum Verkauf stehendem Haus eine Frauenleiche gefunden, die am hauseigenen Kamin nackt gegrillt und durchgegart wurde. Und auf ihrem Rücken steht die 4.
Spätestens jetzt ist allen klar, dass ein äußerst grausamer Serienmörder sein Unwesen treibt. Hunter und Garcia bekommen noch einen jungen Kollegen für die Recherchen beiseitegestellt. Zudem müssen sie sich noch mit der Reporterin Claire herumärgern, die ihnen mit ihren Artikeln die Ermittlungen noch mehr erschwert.
Als dann auch noch die 17jährige Mollie, die schon vor Jahren zu Hause weggelaufen ist, auftaucht und Hunter von ihren Visionen bezüglich der Morde erzählt, muß er auf sie auch noch aufpassen.
Hunter und Garcia versuchen herauszufinden, was diese vier Opfer gemeinsam hatten und ob sie sich überhaupt kannten. Schon bald ist klar, dass sie alle auf die gleiche Weise starben: jeder mit seiner größten Angst: Wasser, Wespen, geköpfter Hund, Feuer. Und sie haben sich alle aus der Schulzeit gekannt. Wer aus der alten Clique könnte der nächste sein und warum? Woher kennt der Mörder ihre Ängest so genau?

Mein Fazit
Für zarte Seelchen ist dieser Thriller mit Sicherheit nicht bestimmt. Chris Carter beschreibt die grausamen Szenen äußerst anschaulich und lebendig. Als Leser ist man ab der ersten Zeile im Bann der Geschichte und kann das Buch kaum mehr aus der Hand legen. Es ist schwer vorstellbar, dass ein einziger Mensch aufgrund seines lebenslangen Hasses derart grausam und langwierig seine Opfer zu Tode quälen kann.
Für mich ist das Resultat eindeutig: ein Werk für jeden Thrillerliebhaber. Leider kenne ich den Vorgänger „Der Kruzifixkiller“ bislang noch nicht, was aber umgehend nachgeholt wird.

Autor
Chris Carter wurde in Brasilien geboren, studierte in den USA. Er hat selbst als Kriminalpsychologe gearbeitet, woher auch sein fundiertes Wissen für seine durchaus als grausam zu bezeichnenden Thriller stammen dürfte. Danach wurde er Rockmusiker und lebte in London, bevor er sich für das Schreiben entschied.

Über mich

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Krimis und Thriller, Comics, Literatur, Unterhaltung

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