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schreibix

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Cover des Buches Die Mandantin (ISBN: 9783894254278)

Bewertung zu "Die Mandantin" von Andreas Hoppert

Die Mandantin
schreibixvor 10 Jahren
Kurzmeinung: Wendungsreich, spannend, juristisch hochinteressant - empfehlenswert!
Wendungsreich, spannend, juristisch hochinteressant - Empfehlenswert

Andreas Hopperts Romane zeichnen sich durch drei Besonderheiten aus:

1. Sie sind äußerst unterhaltsam verpackte Lehrstücke in juristischen Fragestellungen. Was den Leser bei einem Autor, der Richter am Sozialgericht ist, nicht überraschen darf.

2. Sie sind in einer sehr knappen, präzisen Sprache verfasst.

3. Der Begriff “Wendung” ist vermutlich von Hoppert erfunden worden: seine Geschichten schlagen vor allem gegen Ende unglaubliche unvermutete Volten, wie ein Feldhase, dem der Hund ans Fell will.

Alle diese Eigenschaften treffen auch auf “Die Mandantin” zu, Hopperts neuen Kriminalroman, der gerade frisch bei Grafit erschienen ist. Der Rechtsanwalt Marc Hagen, sein Bielefelder Dauerprotagonist, bekommt es diesmal mit einer Mandantin zu tun, die dem Leser erst einmal Mitleid abverlangt – denn sie ist vergewaltigt worden. Allein wie Hoppert einen Haftprüfungstermin beschreibt, bei dem über die weitere Verfahrensweise mit dem verdächtigen Täter entschieden wird, ist hochgradig interessant. Die Nüchternheit, mit der Anwalt, Staatsanwalt und Richter über ein so hochemotionales Thema wie eine Vergewaltigung diskutieren und alle möglichen und unmöglichen Argumente auf den Tisch legen, lässt einem mitunter den Mund offenstehen.

Dann schlägt die Geschichte so ein bisschen eine Richtung mit einer Mischung aus “Die Hand an der Wiege” und “Basic Instinct” ein: die Mandantin nistet sich in Hagens Haushalt ein und entfremdet den armen Marc zusehens von seiner eigenen Familie, jedenfalls scheint es einem so. Doch in diesem Buch scheint einem vieles, und am Ende ist es doch ganz anders, als man denkt. Hagen gräbt sich tief in die Vergangenheit dieser Frau, die offensichtlich psychisch krank ist. Und natürlich steht bei einer Frau mit diesem Hintergrund auch die Glaubwürdigkeit der Vergewaltigungsanschuldigung auf der Kippe.

Hopperts Meisterstück ist jedoch, dass er es schafft, in den LETZTEN Satz auf der LETZTEN Seite eines Kriminalromans noch eine Wendung einzubauen. Also nicht nach hinten blättern, das verdirbt den Spaß!

Nach Schwanengesang ist das mein zweiter “Hoppert” und garantiert nicht mein letzter.

DIE MANDANTIN ist ein wendungsreicher Psychothriller mit unterhaltsam verpacktem juristischem Fachwissen und einem mehr als überraschenden Ende. Empfehlenswert.

Cover des Buches Schneckenkönig (ISBN: 9783894254162)

Bewertung zu "Schneckenkönig" von Rainer Wittkamp

Schneckenkönig
schreibixvor 11 Jahren
Kurzmeinung: Berlin, Posaunen, Neonazis: solider Hauptstadtkrimi mit ausbaufähigem Personal.
Solider Berlin-Krimi mit Posaunen

Rainer Wittkamp war in den 1990ern Regisseur und Drehbuchautor - und schreibt Krimis im Grafit-Verlag. "Schneckenkönig" ist der erste Band einer Reihe um den Berliner Kommissar Nettelbeck, der wegen einer dienstlichen Entgleisung ins Referat Beschaffung versetzt wurde. Einst einer der besten, träumt er nun nur noch davon, sich wieder mit Morden und deren Aufklärung zu befassen, statt mit DIN-Größen und der Lichtechtigkeit von Druckerpapier. Als am Bahnhof die Leiche eines Schwarzen gefunden wird, und die übliche Ermittlungstruppe vorübergehend nicht zur Verfügung steht, erhält Nettelbeck seine zweite Chance, unter extremem Zeit- und Ermittlungsdruck.

Schneckenkönig ist ein erfrischend knapp gehaltenes Buch - beim Seitenschindermodus, den die heutigen Spannungsautoren so einlegen, eine echte Abwechslung. Trotzdem hat man nicht das Gefühl, die Geschichte oder die Charaktere kämen zu kurz. Man lernt etwas über die ghanaische Community in Berlin, über die lokale Neonaziszene und kommt ganz nebenbei in Ecken, die der gemeine Berlin-Tourist üblicherweise nicht auf dem Besuchsprogramm hat.

Wie der Krimifan das so erwartet, gibt es eine wendungsreiche Auflösung, sowie genug offene Fäden am Ende, an die Wittkamp sicher im Verlauf der Serie anknüpfen wird. Sein Faible für Posaunenjazz hat mich jedenfalls dazu animiert, in den einen oder anderen referenzierten Song mit Vergnügen hineinzuhören und neue Künstler zu entdecken, auf die ich alleine nie gestoßen wäre.

Kann ich guten Gewissens empfehlen.

Cover des Buches Kim Novak badete nie im See von Genezareth (ISBN: 9783442750276)

Bewertung zu "Kim Novak badete nie im See von Genezareth" von Hakan Nesser

Kim Novak badete nie im See von Genezareth
schreibixvor 11 Jahren
Cover des Buches Franzosenliebchen (ISBN: 9783894256050)

Bewertung zu "Franzosenliebchen" von Jan Zweyer

Franzosenliebchen
schreibixvor 11 Jahren
Cover des Buches Lauf, Du Sau (ISBN: 9783897843639)

Bewertung zu "Lauf, Du Sau" von Marc-Oliver Bischoff

Lauf, Du Sau
schreibixvor 11 Jahren
Cover des Buches Tödliche Fortsetzung (ISBN: 9783894253981)

Bewertung zu "Tödliche Fortsetzung" von Marc-Oliver Bischoff

Tödliche Fortsetzung
schreibixvor 11 Jahren
Cover des Buches Die Gehilfin (ISBN: 9783832178451)

Bewertung zu "Die Gehilfin" von Martin Kluger

Die Gehilfin
schreibixvor 11 Jahren
Cover des Buches Die Voliere (ISBN: 9783894254209)

Bewertung zu "Die Voliere" von Marc-Oliver Bischoff

Die Voliere
schreibixvor 11 Jahren

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