Rezension vom 22.04.2017
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Inhalt:
Der Roman "Vergiss die Liebe nicht" stammt von Marie Force und wurde 2016 von Bettina Ain übersetzt.
Jacks Frau erleidet einen schweren Autounfall und alle Hoffnung scheint verloren, dass sie wieder aus dem Koma aufwachen wird. Er muss sich jedoch ein Jahr danach wieder seinem Leben und seinem Job widmen und für seine Töchter stark sein. Ein Hotel soll in seiner Heimatstadt Newport gebaut werden und er trifft auf Andi Walsh, die Chefdesignern des Projekts, die ihn vom ersten Moment an in seinen Bann zieht. Auch sie ist von ihm angetan, will sich aber nicht auf ihn nicht einlassen, da sie erst die Beziehung mit dem Vater ihres hörgeschädigten Sohnes hinter sich hat und Jack zudem noch verheiratet ist. Jedoch können sie sich nicht gegen ihre Anziehung zueinander wehren und gegen das Risiko ein. Doch gerade als sich alles gelegt hat und sie sich im Alltag einer Patchworkfamilie eingelebt haben, wird ihr scheinbar ewig haltendes Glück unterbrochen. Jacks Frau, Clare, erwacht..
Meine Meinung:
"Darf ich dich jetzt Dad nennen?"
Der Roman "Vergiss die Liebe nicht" ist ein sehr emotionaler Roman, der vor allem von Trauer über einen scheinbaren Tod, das Zurückfinden ins Leben, Liebe, Hoffnung und Familie handelt.
Das Thema ist das Schöpfen neuer Hoffnung und das Verarbeiten eine schweren Verlustes, um wieder neu erfüllt ins Leben zu sehen.
Der Schreibstil war sehr flüssig und man ist gleich in die Geschichte eingestiegen. Auch die Natur und die Emotionen der einzelnen Personen werden sehr deutlich hervorgehoben. Besonders toll waren die Einblicke der verschiedenen Personen in ihre Gefühle und Gedanken. Vor allem standen jedoch Jack, seine Töchter und Andi im Vordergrund und so erfasste man die Geschichte viel besser.
Jack muss nach dem Tod seiner Frau ins Leben zurückfinden und als er Andi kennenlernt, kämpft er mit sich, da er sich schuldig gegenüber seiner Frau fühlt. Hier wird vor allem die Entwicklung von ihm deutlich, da er anfangs noch sehr gebrochen und traurig wirkt, mit der Zeit jedoch wieder seinen Platz im Leben findet und auch wieder glücklich ist, zum Teil auch durch Andi, an die er sein Herz verschenkt und ihren Sohn Eric, der taub ist, jedoch voller Liebe und Jack gleich als Vaterfigur hinnimmt. Von ihm stammt auch das oben stehende Zitat.
Andi ist eine sehr taffe Frau, die weiß, wo ihre Grenzen sind und ihr Leben mit ihrem Sohn alleine meistert. Sie ist sehr, sehr mitfühlend und verständnisvoll, das fällt gleich zu Anfang auf. Andi macht gleich klar, als sie bei Jack einzieht, dass sie niemals die Mutter ersetzen kann und das wissen Jacks Töchter auch und spüren es. Sie ist eher eine Freundin und hat ein offenes und mitfühlendes Ohr für seine Töchter und schließt sie auch gleich in ihr Herz. In seiner ganzen Familie stößt sie auf Akzeptanz und alle schließen sie ins Herz, auch wenn sie es vielleicht nicht immer wollen, wie zum Beispiel Jacks älteste Tochter Jill anfangs. Beeindruckend fande ich vor allem, dass Andi gegenüber der Situation mit Jacks Frau sehr mitfühlend und verständnisvoll reagiert und ihn nie zu etwas drängt oder verletzt ist. Sie ist sehr geduldig. Ich bin beeindruckend von ihr auch dadurch, dass sie das Risiko eingeht, verletzt und verlassen zu werden und die Beziehung mit Jack eingeht. Denn es besteht immer die Hoffnung, dass Clare wieder aufwacht. Zudem verlässt sie ihn, nachdem Clare aufwacht, da sie weiß, dass seine Ehefrau es nicht akzeptieren würde und Jack zu Clare zurückkehren wird. Das hat, meiner Meinung nach, etwas von Würde und Stolz.
Die Figuren jedoch wurden oft zu "perfekt" dargestellt und hatten nur liebenswürdige Seiten an sich. Auch die Liebe zwischen Jack und Andi wurde, meiner Meinung nach, wie eine Traumbeziehung aufgezeigt und war nicht unbedingt realistisch.
Fazit:
Zusammenfassend kann man jedoch sagen, dass das Buch, vor allem im Blick auf das Ende, sehr emotional und mit Tiefgang war und man sich Taschentücher bereit halten sollte. Als Leser fühlt man sehr mit den Protagonisten mit und ist gefangen in der Jack und Andies Welt.
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