Bewertung zu "Die Furcht des Weisen 2" von Patrick Rothfuss
Puh, ich weiß gar nicht so recht wie ich genau ausdrücken soll, was ich über dieses Buch denke. Vielleicht einfach mal zum Einstand das Positive:
Grund für den Griff zu diesem Buch waren die Rezessionen, die ich u. A.hier auf Lovelybooks fand. Da diese allesamt positiv waren, habe ich mir das eBook letztendlich bestellt. Den Schreibstil von Patrick Rothfuss empfinde ich insgesamt als sehr angenehm. Obwohl ich treusorgender Familienvater mit einem Full-Time-Job bin, habe ich es geschafft alle drei Teile binnen einer Woche zu lesen. Es gab nie einen Hänger oder eine Stelle, die mir unangenehm war.
Nun zum Negativen:
Ich sitze letztendlich jetzt, zwei Tage später, hier im Büro und frage mich: 'Warum habe ich die Bücher überhaupt zuende gelesen?'. Der Spannungsbogen ist insgesamt sehr großzügig gehalten und die Charaktere, vielleicht abgesehen von Kvothe, sind insgesamt alle blass. Man erfährt kaum was über sie, sie sind einfach da. Kvothe selbst empfinde ich indes als unangenehm und unglaubwürdig. Mehrfach wird, gerade im ersten Buch, erwähnt, dass es sich bei Kvothe um einen höchst intelligenten Menschen handelt. Dann wird das auch erst mal plausibel dargelegt. Irgendwann aber baut Kvothe dermaßen viel Mist (eigen verschuldet), dass man überhaupt nicht mehr von Intelligenz sprechen kann. Fela lernt schneller als er Namenskunde, Devi macht ihn außerdem noch in der Sympathie platt und ein zehnjährigen Mädchen macht ihn in Sachen Nahkampf lächerlich.
Klar sollte ein Charakter Ecken und Kanten haben, aber irgendwie klingt das alles für mich nicht nach einem Genie. Patrick Rothfuss schafft es einfach nicht, mir das glaubhaft zu machen. Anders übrigens empfinde ich das bei Tyrion in "Das Lied von Eis und Feuer". Der wirkt wirklich clever, obwohl er in Schwierigkeiten gerät.
Was mir aber am allermeisten auf die Nerven geht ist die Geschichte mit Denna. Nicht das sein Schmachten per se schon mal doof ist, nein! Egal wohin er auch geht, er trifft durch lauter Zufall immer wieder auf Denna. Das mag vielleicht ein- oder zweimal glaubwürdig scheinen, aber dieser Quatsch zieht sich wie ein roter Faden durch die ganzen Bücher. Ist vielleicht etwas für Frauen und hoffnungslose Romantiker, aber nicht für mich.
Was ich auch als merkwürdig empfinde ist das Verhältnis zu Bast. Der lässt offenbar nichts unversucht, aus dem Wirt wieder einen Krieger und Arkanisten zu machen, aber ich frage mich wirklich, was er sich erhofft von seinem "Meister" zu lernen.