sizilienfan
- Mitglied seit 15.09.2010
- 2 Freund*innen
- 6 Bücher
- 2 Rezensionen
- 6 Bewertungen (Ø 5)
sizilienfans Bücher
Zur BibliothekRezensionen und Bewertungen
Bewertung zu "Es war nicht meine Schuld" von Thomas Spyra
Der Autorin ist es gelungen spannende Unterhaltung für Jung und Alt vor dem realen Hintergrund der damaligen Zeit einzufangen. Man kann die Hitze, den Staub und den ewigen Wind spüren.
Sizilien in den sechziger Jahren – das Armenhaus Italiens. Verständlich für Toto´s Vater der Wunsch, sich hier herauszuarbeiten.
Die Träume und Ängste des Jungen sind sehr schön erzählt und nachfühlbar beschrieben.
Die Spannung wird bis zum Schluss gesteigert und am liebsten würde man das Buch in einem Zug fertiglesen.
Nach Klosterkind der zweite Roman, den ich von Anna Castronovo gelesen habe, beide Bücher sind sehr empfehlenswert.
Ich wünsche der Autorin viel Erfog!
Bewertung zu "Des Meisters Bartel verlorener Ring" von Thomas Spyra
Bewertung zu "Jagdfieber in Franken" von Gerhard Goldmann
Erster Eindruck: Der Autor muss wahnsinnig viel recherchiert haben oder diese Thematik ist seit Jahren sein Hobby. Die Fülle der Daten und Fakten hätte ich nicht erwartet, macht das Buch aber hochinteressant.
Dann die Erzählkunst, so etwas hat man oder man hat es nicht. Er hat es nun einmal. Die Fakten und ihre Zusammenhänge kommen absolut stimmig rüber und zwar nicht als trockener "Geschichtsunterricht", sondern er hat es hervorragend verstanden, die verschiedenen Geschehnisse so zu verbinden, dass eine spannende Geschichte daraus wurde. Die geschickte und wohldosierte Schilderung scheinbar beiläufiger Details geben dem ganzen Würze.
Als besonders angenehm habe ich empfunden, dass auf die heute manchmal übliche Aneinanderreihung reißerischer "Action-Szenen", die sich an Horror, Grausamkeit und Schrecken überbieten, verzichtet worde. Solche Dinge schaden m.E. der Qualität eines seriösen Buches und machen es letztlich unglaubwürdig.
Das gleiche gilt für die "Botschaft", keine schwarz-weiß gemalte Philosophie, sondern nüchterne und sachliche Klugheiten.
Die Geschehnisse sind stimmig; sie können jederzeit nachvollzogen werden - und sind trotzdem, oder vielleicht gerade deswegen, spannend. Am Ende jeden Kapitels ist man immer schon neugierig darauf wie es weitergeht.
Was mir besonders aufgefallen ist: dem Autor ist es m.E. gelungen, den Zeitgeist dieser geschichtlichen Phase einleuchtend wiederzugeben, den Leser mit in diese Zeit hineinzunehmen und ihn den "ganz normalen Alltag" erleben zu lassen.
N.B.: Die Schilderung der Ansbacher Beamten-"Kaste" ist treffend gelungen. Sie hat mich mehrfach an meine Eindrücke aus den frühen 1960er Jahren (als Beamter in Ansbach!) erinnert. Manchmal denke ich, dass sich da bis heute noch nicht allzuviel grundlegend geändert hat.
Positiv überrascht hat mich der Anhang. Die Register und Karten usw. machen sich sehr gut und unterstreichen noch einmal den Qualitätsanspruch des Buches. Und genauso positiv überrascht war ich von Christl Spyra´s Gedichten!
Zusammenfassung dieser etwas sporadischen Stellungnahme eines Laien: ABSOLUT POSITIV!!.
Am Schluss noch eine kleine Anregung aus meiner Sicht. Wobei ich keinerlei Erfahrung in Dichterlesungen habe. Ich weiß also nicht, was da eigentlich so üblich ist. Aber ich hätte es interessant gefunden, bei dieser Gelegenheit ein paar Hintergrundinformationen über Zusammenhänge, Anlässe für diese oder jene Szene usw. zu geben und mit dem gelesenen Text zu verknüpfen. Die persönlichen Besuche in Sizilien, manches Erlebnis, das so oder in anderer Form im Buch widergespiegelt wird, usw.... Aber, wie gesagt, vielleicht ist das auch unüblich. Ich habe da keine Erfahrung.
FAZIT: Absolut Top! Auch wenn Barthel tot ist – hoffe ich, dass dem Autorr wieder noch was einfallen wird. Und ich denke, seine Frau Christl ist an der Entstehung so mancher Ideen nicht unbeteiligt....
Gunder Richter, Emskirchen
Über mich
- männlich
- 19.08.1948
- http://www.spyra.info